Obersülzen
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Bad Dürkheim | |
Verbandsgemeinde: | Grünstadt-Land | |
Höhe: | 158 m ü. NN | |
Fläche: | 3,52 km² | |
Einwohner: | 606 (31. Dez. 2006) | |
Bevölkerungsdichte: | 172 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 67271 | |
Vorwahl: | 06359 | |
Kfz-Kennzeichen: | DÜW | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 32 040 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Industriestraße 11 67269 Grünstadt |
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Webpräsenz: | ||
Ortsbürgermeister: | Kurt Mauntz (CDU) |
Obersülzen ist eine Ortsgemeinde der Verbandsgemeinde Grünstadt-Land im rheinland-pfälzischen Landkreis Bad Dürkheim. Sie liegt im Nordwesten der europäischen Metropolregion Rhein-Neckar.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographie
[Bearbeiten] Geographische Lage
Obersülzen liegt auf gut 150 m Höhe im Nordosten der Pfalz, knapp südlich der Grenze zu Rheinhessen. Nach Westen zur Haardt, dem Ostrand des Pfälzerwaldes, sind es 5 km Luftlinie, nach Osten durch die Oberrheinische Tiefebene zum Rhein etwa 15 km. Das Hügelland, in das die Gemeinde eingebettet ist, gehört zu den nordöstlichen Ausläufern des Weinbaugebietes Pfalz.
[Bearbeiten] Nachbargemeinden
Westlich von Obersülzen liegt die Kleinstadt Grünstadt, im Uhrzeigersinn folgen die Ortsgemeinden Obrigheim im Norden, Dirmstein im Osten, Laumersheim im Südosten und Kirchheim im Südwesten.
[Bearbeiten] Geologie
Am Nordrand der Wohnbebauung fließt von West nach Ost der Floßbach oder Landgraben, der im Nachbarort Dirmstein in den Eckbach mündet. Die Böden sind mittelschwer und sehr fruchtbar. Vor allem im Osten des Gemeindebereiches sind sie von Lössablagerungen durchsetzt.
[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Chronik
Obersülzen wurde als Sulzheim bereits 767 im Lorscher Codex erwähnt. Bis 1477 war es im Besitz der Leininger Grafen. Danach wurde es vier Jahre lang vom Haus Leiningen-Westerburg und der Kurpfalz gemeinsam verwaltet. 1481 gelangte es unter die alleinige Herrschaft des Kurfürsten und wurde dem Oberamt Alzey unterstellt, zuständiges Unteramt war Freinsheim.
Das weitere Schicksal des Dorfes deckt sich mit dem der übrigen linksrheinischen Kurpfalz: Sie wurde nach der Französischen Revolution von Frankreich annektiert und kam 1816, nach Napoleons endgültiger Entmachtung, an Bayern, wo sie bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges verblieb.
Anschließend gehörte das Dorf zum Landkreis Frankenthal, bis dieser 1969 aufgelöst wurde und der Wechsel in den neuen Landkreis Bad Dürkheim erfolgte. 1972 wurde der Ort der neugebildeten Verbandsgemeinde Grünstadt-Land zugeordnet.
[Bearbeiten] Religionen
2007 waren 41,7 Prozent der Einwohner evangelisch und 25 Prozent katholisch. Die übrigen gehörten einer anderen Religion an oder waren konfessionslos[1].
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Gemeinderat
Der Gemeinderat setzt sich aus zwölf Mitgliedern zusammen. Die Wahl am 13. Juni 2004 hatte folgendes Ergebnis:
[Bearbeiten] Wappen
Die Blasonierung des Wappens lautet: In Blau die ganzfigurige Gestalt eines Mitraträgers – Bischofs oder Abtes – mit goldbordierter silberner Mitra, silberner Albe und schwarzer Cappa, in der Rechten ein goldenes Buch mit silbernen Schließen, in der Linken einen goldenen Krummstab haltend.
Es wurde 1983 von der Bezirksregierung Neustadt genehmigt und geht zurück auf ein Siegel von 1602[2].
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten und Kultur
[Bearbeiten] Bauwerke und Brauchtum
- Protestantische Kirche
Die heutige protestantische Kirche „St. Johannes der Täufer“ am Ostrand des Dorfes wurde als romanische Wehrkirche „St. Mauritius“ erstmals im Jahre 1141 erwähnt. Von dieser steht noch der gedrungene Turm, der drei Geschosse hat und von einem Satteldach zwischen Schildgiebeln gedeckt ist. 1760 erhielt sie ihr jetziges Schiff samt Inneneinrichtung. An der Westwand finden sich gotische Spolien von der Vorgängerkirche, so ein Gewölbeschlussstein, eine Kopfkonsole und der obere Abschluss einer Sakramentnische, außerdem ein barocker Grabstein. Die Orgel wurde 1896 von Wilhelm Sauer gebaut, 1984 wurde sie restauriert.
- Mennonitische Kirche
Im 16. Jahrhundert fanden Schweizer Mennoniten als Glaubensflüchtlinge Zuflucht in Obersülzen, wo sie seither eine Gemeinde bilden. 1866 errichteten sie in der Dorfmitte eine kleine klassizistische Kirche ohne Turm, die Anfang des 21. Jahrhunderts restauriert wurde.
- Weitere Sehenswürdigkeiten
Der Mehrgenerationenhof und das zum Dorfgemeinschaftshaus umgestaltete ehemalige Schulhaus stammen aus der Zeit des Klassizismus. Ein Zunftbaum mit Figuren des örtlichen Künstlers Udo Marker steht zwischen der Wehrkirche und dem Dorfgemeinschaftshaus.
[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen
- Spargelfest (an Fronleichnam)
- Blaschderstroßefeschd (Pflasterstraßenfest, am letzten Wochenende im Juni)
- Kerwe (am ersten Wochenende im September)
- Weiß-Blaues Oktoberfest (am ersten Wochenende im Oktober)
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Wirtschaft
Obersülzen ist traditionell landwirtschaftlich geprägt. Fast die gesamte Agrarfläche kann für Weinbau genutzt werden. Im Ort gibt es die größte Rebschule Deutschlands; sie befasst sich mit der Vermehrung bestehender Rebsorten und der Entwicklung von Neuzüchtungen. Neben dem Weinbau sind noch Obst- sowie Spargelanbau nennenswert.
[Bearbeiten] Verkehr
Die Gemeinde ist über die Landesstraße 453 an die 1 km entfernte Bundesstraße 271 (Bad Dürkheim–Monsheim) angebunden, die ihrerseits bei Grünstadt (3 km) über einen Anschluss zur Autobahn 6 (Mannheim–Saarbrücken) verfügt.
[Bearbeiten] Soziales Leben
Der neue Fußballplatz des SV Obersülzen, vor dem westlichen Ortseingang der Gemeinde gelegen, verfügt über den ersten FIFA-lizenzierten Kunstrasen in Rheinland-Pfalz.
Neben dem Sportgelände wird alljährlich ein Maislabyrinth angelegt, in dem Besucher ihren Orientierungssinn testen können.
Ein großes, früher Saatgut erzeugendes Hofgut dient heute, in seiner Substanz erhalten, renoviert und zum „Mehrgenerationenhof“ umgebaut, als Wohnheim und Werkstatt für psychisch behinderte Menschen. Die Trägerschaft besitzt der Förderverein für die Nachsorge und Rehabilitation psychisch Kranker in Frankenthal (Pfalz).
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ KommWis, Stand: 31. Dezember 2007
- ↑ Karl Heinz Debus: Das große Wappenbuch der Pfalz. Neustadt an der Weinstraße 1988, ISBN 3-9801574-2-3
[Bearbeiten] Weblinks
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