Bad Dürkheim
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Bad Dürkheim | |
Höhe: | 132 m ü. NN | |
Fläche: | 102,00 km² | |
Einwohner: | 18.858 (31. Dez. 2006) | |
Bevölkerungsdichte: | 185 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 67098 | |
Vorwahl: | 06322 | |
Kfz-Kennzeichen: | DÜW | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 32 002 | |
Adresse der Stadtverwaltung: | Mannheimer Str. 24 67098 Bad Dürkheim |
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Webpräsenz: | ||
Stadtbürgermeister: | Wolfgang Lutz (CDU) | |
Lage der Stadt Bad Dürkheim im Landkreis Bad Dürkheim | ||
Bad Dürkheim ist eine Kur- und Kreisstadt in der Metropolregion Rhein-Neckar am Rand des Pfälzerwaldes.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Bad Dürkheim liegt an der Deutschen Weinstraße etwa 30 km östlich von Kaiserslautern und knapp 20 km westlich von Ludwigshafen und Mannheim. Ca. 15 km südlich liegt Neustadt an der Weinstraße. In Bad Dürkheim schneiden sich die Bundesstraßen 37 und 271. Von West nach Ost fließt die Isenach durch die Stadt.
[Bearbeiten] Ortsteile
[Bearbeiten] Geschichte
Zwischen 1200 und 500 v. Chr. war das Gebiet um den Anfang des Isenachtales von Kelten besiedelt, auf die auch der Bau der Heidenmauer, eines keltischen Ringwalls, zurückgeht.
Am 1. Juni 778 geschah die erste urkundliche Erwähnung des Ortes im Lorscher Codex als „Turnesheim“, in einem Lehnsbrief des Bischofs von Speyer aus dem Jahr 946 ist von „Thuringeheim“ die Rede. Um 1025 wurde der Bau der Abtei Limburg begonnen, die heute als Klosterruine erhalten ist.
Die am 1. Januar 1360 verliehenen Stadtrechte wurden Dürkheim 1471 wieder entzogen, nachdem Kurfürst Friedrich der Siegreiche von der Pfalz den Ort erobert und beträchtliche Zerstörungen angerichtet hatte. Nach dem langsamen Wiederaufbau ging Dürkheim 1554 an die Leininger Grafen.
Im Jahre 1689 wurde der Ort fast vollständig zerstört, als die Truppen Frankreichs im Pfälzischen Erbfolgekrieg die Kurpfalz niederbrannten. Diesmal erfolgte der Wiederaufbau zügiger, sodass Graf Johann Friedrich von Leiningen bereits 1700 erneut die Stadtrechte vergab.
Am Ende des 18. Jahrhunderts, als die Französische Revolution nach Südwestdeutschland ausgriff, wurde Dürkheim Teil des französischen Départements Donnersberg. Nach den Napoleonischen Kriegen gelangte es 1816 mit der linksrheinischen Kurpfalz an das Königreich Bayern.
Wegen seiner sieben Heilquellen erhielt Dürkheim 1847 den Zusatz „Solbad“, 1904 durfte es sich in „Bad Dürkheim“ umbenennen. 1913 wurde die Rhein-Haardtbahn eröffnet, die Bad Dürkheim mit Ludwigshafen und Mannheim verbindet.
1935 wurden Grethen, Hausen und Seebach eingemeindet. Am 18. März 1945 wurde Bad Dürkheim durch einen alliierten Luftangriff schwer getroffen (über 300 Tote).
Bei der rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wurden 1969 Hardenburg und Leistadt und 1972 Ungstein mit Pfeffingen nach Bad Dürkheim eingemeindet. Außerdem wurde die Stadt, die vorher zum Landkreis Neustadt an der Weinstraße gehörte, Verwaltungssitz des neugeschaffenen Landkreises Bad Dürkheim und lag im zugleich neu gebildeten Regierungsbezirk Rheinhessen-Pfalz, der bis 2000 Bestand hatte.
[Bearbeiten] Religionen
2007 waren 42,8 Prozent der Einwohner evangelisch und 25,3 Prozent katholisch. Die übrigen gehörten einer anderen Religion an oder waren konfessionslos.[1]
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Stadtrat
Im Stadtrat bilden die CDU, die FDP und die Grünen eine Koalition, womit Bad Dürkheim eine der wenigen Städte in Deutschland ist, in denen eine so genannte Jamaika-Koalition regiert. Das damalige Zweckbündnis wurde 1999 geschlossen, nachdem die SPD ihre Mehrheit verloren hatte. Es wurde nach der nächsten Kommunalwahl im Jahr 2004 erneuert.
Sitzverteilung (Wahl vom 13. Juni 2004):
CDU 43,6% (+0,7) - 14 Sitze (=)
SPD 28,6% (-8,7) - 9 Sitze (-3)
FWG 8,9% (+0,9) - 3 Sitze (+1)
Grüne 7,4% (+2,3) - 2 Sitze (=)
FDP 6,1% (-0,7) - 2 Sitze (-1)
REP 5,4% (+5,4) - 2 Sitze (+2)
[Bearbeiten] Bürgermeister
Wolfgang Lutz (CDU) ist seit dem Jahr 2000 Bürgermeister von Bad Dürkheim und wurde am 6. Mai 2007 mit 75,3 Prozent der abgegebenen Stimmen für weitere acht Jahre wiedergewählt.
[Bearbeiten] Wappen
Die Blasonierung des Wappens lautet: In Silber ein schwarzer Maueranker (Türangel). Es geht zurück auf ein Gerichtssiegel von 1405, das Bezug auf das Wappen der Herren von Dürkheim nahm.[2]
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
Es bestehen Partnerschaften mit Paray-le-Monial (Frankreich), Wells (Großbritannien), Kreuzburg (Polen) und Kempten (Deutschland). Mit Bad Berka (Deutschland) verbindet Bad Dürkheim eine Patenschaft. Mit Michelstadt (Deutschland) und Emmaus (USA) wird eine Städtefreundschaft gepflegt.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten und Kultur
[Bearbeiten] Bauwerke
- Kloster Limburg und Hardenburg- Am Rande des Pfälzerwaldes liegen die Ruinen der ehemaligen Benediktinerabtei Limburg. Im 9. Jahrhundert errichteten die salischen Herzögen aus Worms auf dem „Linthberg“ eine Festung als Stammburg ihres Geschlechtes. Zu Beginn des 11. Jahrhunderts wurde die Festung zu einem Kloster mit Basilika umgebaut. Es bestand bis Mitte des 16. Jahrhunderts. Daneben gibt es oberhalb des gleichnamigen Ortsteils die Burgruine Hardenburg, die seit dem 13. Jahrhundert Sitz der Grafen von Leiningen war, in ihrer jetzigen Form aber erst im 16. Jahrhundert erbaut wurde. Die endgültige Zerstörung erfolgte Ende des 18. Jahrhunderts.
- Kirchen - Die Kath. Pfarrkirche St. Ludwig wurde 1828/29 im Stil des Klassizismus errichtet. Pläne inspiriert durch den badischen Baumeister Weinbrenner. Der Bau wurde durch den bayerischen König Ludwig I. gefördert und finanziell unterstützt. Die Prot. Schlosskirche - ehemals Kirche St. Johannis - wurde im späten 13. Jahrhundert erbaut.
- Heidenmauer und Kriemhildenstuhl - Aus der Antike stammen die Heidenmauer, eine große keltische Siedlung mit 2,5 km langer Ringmauer, die um 500 v. Chr. errichtet wurde, sowie der römische Steinbruch Kriemhildenstuhl, der im 4. Jahrhundert n. Chr. in Gebrauch war.
- Riesenfass - Am Westrand des Festgeländes des Wurstmarkts steht das Dürkheimer Riesenfass, das größte Fass der Welt. Es beherbergt ein Restaurant.
- Kurhaus mit Spielbank - Das Kurhaus beherbergt heute neben Gastronomie und Gesellschaftsräumen auch die Dürkheimer Spielbank.
- Jagdschlösser - Ebenso befanden sich auf der Gemarkung der Stadt die Jagdschlösser Kehrdichannichts, Murrmirnichtviel und Schaudichnichtum. Während ersteres heute als Forsthaus genutzt wird, sind von den anderen beiden nur noch Ruinen vorhanden.
- Gradierwerk - Das Gradierwerk ist ein Teil der Kuranlagen Bad Dürkheims. Mit einer Länge von etwa 330 Metern ist es eines der größten seiner Art in Deutschland. Infolge eines Brandes am 7. April 2007, bei dem große Teile der Anlage zerstört wurden, ist das Freiluftinhalatorium derzeit außer Betrieb.
[Bearbeiten] Naturdenkmäler
Im Pfälzerwald sind vor allem der Isenachweiher und der Drachenfels beliebte Ziele für Wanderer. Weitere Ziele im Bereich des ehemaligen Forsthauses Weilach (von Bad Dürkheim Richtung Leistadt und dann am Annaberg links einbiegen) sind die Naturdenkmäler Teufelsstein und die Heidenfelsen. Weiterhin im Bereich des ehemaligen Forsthauses Lindemannsruhe befinden sich die Kupferfelsen.
[Bearbeiten] Veranstaltungen
- Weithin bekannt ist Bad Dürkheim durch den Wurstmarkt, das mit über 600.000 Besuchern größte Weinfest der Welt.
- Die Stadt Bad Dürkheim schreibt außerdem in dreijährigem Turnus den Limburg-Preis für Literatur aus, der nach dem Kloster benannt ist.
- Einmal jährlich im August wird im Kurpark im Rahmen der „Kurparkgala“ das größte Roulette der Welt mit einer fußballgroßen Kugel aufgebaut.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
Größte Weinbaugemeinden im Anbaugebiet |
Rang unter allen rheinland-pfälzischen Weinbaugemeinden nach Rebfläche |
Bestockte Rebfläche (in ha) |
Rebsorten | |
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weiße | rote | |||
(in %) | ||||
Pfalz | 23.363 | 59,3 | 40,7 | |
Landau (Pfalz) | 1 | 2.039 | 59,8 | 40,2 |
Neustadt (Weinstr.) | 2 | 2.012 | 60,8 | 39,2 |
Bad Dürkheim | 4 | 855 | 62,8 | 37,2 |
Billigheim-Ingenheim | 5 | 818 | 56,6 | 43,4 |
Kirrweiler | 14 | 594 | 65,0 | 35,0 |
Edesheim | 17 | 500 | 55,3 | 44,7 |
Deidesheim | 18 | 486 | 83,7 | 16,3 |
Wachenheim (Weinstr.) | 19 | 477 | 71,1 | 28,9 |
Göcklingen | 22 | 456 | 62,5 | 37,5 |
Freinsheim | 26 | 432 | 54,0 | 46,0 |
Bockenheim (Weinstr.) | 29 | 415 | 54,4 | 45,6 |
Heuchelheim-Klingen | 31 | 400 | 57,1 | 42,9 |
Ruppertsberg | 32 | 397 | 74,2 | 25,8 |
Hauptwirtschaftszweig in Bad Dürkheim ist der Weinbau. Die Stadt ist mit 855 Hektar bestockter Rebfläche drittgrößte Weinbaugemeinde der Pfalz und viertgrößte Weinbaugemeinde in Rheinland-Pfalz. Daneben spielen Tourismus und Gesundheit eine große Rolle. Bad Dürkheim ist einer der wenigen Orte in Deutschland, in denen noch ein Gradierwerk in Betrieb war, bis es in der Nacht zum Karsamstag am 7. April 2007 vollständig abbrannte; zudem sind in der Stadt einige Kurkliniken angesiedelt. Im Bereich der mittelständischen Wirtschaft sind Papier- und Holzindustrie sowie unterschiedliche Technologieunternehmen vertreten.
[Bearbeiten] Verkehr
Bad Dürkheim ist über die Bundesstraßen 37 (Kaiserslautern - Mosbach) und 271 (Neustadt - Monsheim) an das überregionale Straßennetz angeschlossen. Die Autobahn 650 von Ludwigshafen her ist vierspurig noch nicht ganz bis Bad Dürkheim ausgebaut.
Die Rhein-Haardtbahn, die mittlerweile als Nr. 14 fährt, eine über Maxdorf führende schmalspurige Überlandstraßenbahn, verbindet Bad Dürkheim mit Ludwigshafen / Mannheim, wo sie ins dortige Straßenbahnnetz einmündet. Die Pfälzische Nordbahn von Neustadt an der Weinstraße nach Monsheim passiert die Kurstadt ebenfalls. Der Bahnhof der Stadt ist ein Kopfbahnhof. Außerdem gibt es in Bad Dürkheim einen kleinen Flugplatz.
Bis 1981 wurde in Bad Dürkheim eine Gondelbahn betrieben, die vom Wurstmarktgelände auf den Teufelsstein führte. Seit 2005 wird die Wiedereinrichtung von der Stadt vorbereitet.
[Bearbeiten] Telekommunikation
- 130 Meter hoher Fernmeldeturm aus Stahlbeton der Deutschen Telekom AG auf dem Weilerskopf ( Geographische Koordinaten: 49° 29' 26" nördliche Breite, 8° 7' 31" östliche Länge)
- 72 Meter hoher Richtfunkturm aus Stahlbeton ( militärische Nutzung?, bei 49°28'33" nördliche Breite, 8°7'27" östliche Länge )
[Bearbeiten] Öffentliche Einrichtungen
Bad Dürkheim beherbergt als Kreisstadt die Verwaltung des gleichnamigen Landkreises. Es verfügt über ein Amtsgericht, das zum Landgerichtsbezirk Frankenthal und zum OLG-Bezirk Zweibrücken gehört.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Johann Michael Hartung (1708–1763), Orgelbaumeister
- Emich Carl zu Leiningen (1763−1814), zweiter Fürst zu Leiningen
- Robert Wilhelm Bunsen (1811−1899), Entdecker von Rubidium und Cäsium (bei der Untersuchung der Solequellen von Bad Dürkheim, u.a. der Maxquelle)
- Johann Heinrich Bonawitz, Komponist, geb. 1839 in Dürkheim
- August Exter (1858−1933), Architekt
- Anna Croissant-Rust (1860−1943), Schriftstellerin
- Philipp Fauth (1867–1941), Astronom
- Kurt Dehn (1920−2000), Pfälzer Mundartdichter, Komponist und Sänger
- Helmut Seitz (* 1956), Finanzwissenschaftler
- Ralf Stegner (* 1959), SPD, früherer Minister in Schleswig-Holstein
- Torsten Lieberknecht (* 1973), Fußballer
- Tobias Sippel (* 1988), Fußballer
[Bearbeiten] Personen, die vor Ort gewirkt haben
- Viktor Brack (1904−1948), besuchte in Bad Dürkheim die Realschule
- Paul Camille von Denis (1796−1872), starb in Bad Dürkheim
- Otto Dill (1884−1957), Maler, Ehrenbürger von Bad Dürkheim
- Anton Eberhard (1892−1967), arbeitete seit 1922 als selbständiger in Bad Dürkheim
- Waltraud Meißner (*1940), Pfälzer Mundartdichterin, lebt in Bad Dürkheim
- Valentin Ostertag (ca. 1450−1507), Gründer der ältesten Sozialstiftung Deutschlands, wirkte zeitweise in Bad Dürkheim
- Rudolf Virchow (1821−1902), besuchte das Solbad Dürkheim zur Traubenkur
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ KommWis, Stand: 31.12.2007
- ↑ Karl Heinz Debus: Das große Wappenbuch der Pfalz. Neustadt an der Weinstraße 1988, ISBN 3-9801574-2-3
[Bearbeiten] Literatur
- Walter Dautermann: Bad Dürkheim: Chronik einer Salierstadt. Landau 1978
[Bearbeiten] Weblinks
- Offizielle Webseite der Stadt
- Stadtgeschichte auf der Offiziellen Webseite der Stadt
- Offizielle Webseite des Ortsteils Ungstein
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