Floßbach (Eckbach)
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Floßbach/Landgraben | |
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Floßbach/Landgraben bei Dirmstein |
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Daten | |
Lage | Vorderpfalz (Rheinland-Pfalz, Deutschland) |
Länge | 15 km |
Quelle | bei Grünstadt und Obersülzen |
Quellhöhe | 170 m ü. NN und 150 m ü. NN |
Mündung | bei Dirmstein in den Eckbach |
Mündungshöhe | 105 m ü. NN |
Höhenunterschied | 65 m |
Flusssystem | Rhein |
Kleinstädte | Grünstadt |
Gemeinden | Obersülzen, Dirmstein |
Der Floßbach, auch Landgraben genannt, ist ein 15 km langer Wasserlauf in der nördlichen Vorderpfalz (Bundesland Rheinland-Pfalz).
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Verlauf
Der Floßbach hat mehrere Quellen. Einige von ihnen liegen westlich der Kleinstadt Grünstadt in den Vorhügeln des Pfälzerwaldes auf etwa 170 m ü. NN. Ihr Wasser sammelt sich im Stadtbereich von Grünstadt und verlässt als Landgraben den Ort nach Osten auf die Gemeinde Obersülzen zu. Eine weitere Quelle entspringt an einem Rebenhügel der Unterhaardt in etwa 150 m ü. NN nordwestlich von Obersülzen. Beide Bachläufe vereinigen sich nördlich von Obersülzen. Nach weiteren 4 km erreicht das nunmehr Floßbach genannte Gewässer die Gemarkung von Dirmstein, wobei sein Bachbett auf dieser Strecke um etwa 40 m zur Oberrheinischen Tiefebene abfällt. Im Laufe der Zeit hat es sich teilweise mehrere Meter tief in die dortigen Lössschichten eingegraben. Am Südhang eines langgestreckten Hügels entlang, der in Dirmstein Stahlberg genannt wird und über den die lokale Wasserscheide zum Eisbach hin verläuft, bewegt der Floßbach sich in einem weiten Rechtsbogen um den Ort herum nach Süden und mündet an der östlichen Bebauungsgrenze in den Eckbach.
[Bearbeiten] Bilder
Der Floßbach zwischen Obersülzen und Dirmstein:
[Bearbeiten] Geschichte
Rechts des Floßbachs und nördlich seiner Mündung befand sich in fränkischer Zeit (6. Jahrhundert) ein Gräberfeld[1], das in den 1980er Jahren archäologisch untersucht wurde. Die geborgenen Fundstücke wurden nach Speyer ins Historische Museum der Pfalz verbracht. Manche der mit den Funden befassten Experten vertreten sogar die Meinung, dass die Grabstätten zumindest teilweise schon zu alemannischer Zeit (5. Jahrhundert) in Gebrauch waren.
In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde der Floßbach begradigt. Angesichts seines bereits vorher vorhandenen Gefälles zur Ebene hin bereitet der durch die Begradigung bewirkte Verlust von Überschwemmungsräumen zusammen mit der Erhöhung der Fließgeschwindigkeit dem in einer Senke gelegenen Dirmsteiner Baugebiet Nördlich der Heuchelheimer Straße bei starken Regenfällen Probleme. Nach großflächigen Überflutungen, bei denen erstmals 1994 Keller bis zur Oberkante unter Wasser standen, wurden im Jahre 2006 verschiedene Varianten für die Renaturierung des Baches sowie die Schaffung von Überschwemmungsflächen zur Diskussion gestellt. Am 23. April 2008 beschloss der Rat der Verbandsgemeinde Grünstadt-Land die Renaturierung des Gewässers auf einer Strecke von gut einem Kilometer. Die Maßnahme wird vom Land Rheinland-Pfalz im Rahmen der Aktion Blau mit 90 % der Kosten bezuschusst[2].
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Joachim Kauppert, Melanie Lebschy: Das merowingerzeitliche Gräberfeld von Dirmstein aus anthropologischer Sicht, in: Dirmstein - Adel, Bauern und Bürger, Chronik der Gemeinde Dirmstein, S. 25–35
- ↑ Die Rheinpfalz, Lokalausgabe Frankenthal: Lösung für Hochwasser in Lokalbahnstraße gefunden, 26. April 2008