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Wutachschlucht – Wikipedia

Wutachschlucht

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die Wutachschlucht ist ein Engtal im Verlauf der oberen Wutach mit drei schluchtartigen Abschnitten.

Das Tal durchschneidet die südliche Baar vom östlichen Hochschwarzwald westwärts bis an den Trauf der Schwäbischen Alb, die hier in den Randen übergeht.

Die 60 bis 170 Meter tiefen Schluchten erstrecken sich (ohne Nebenschluchten) über 33 Flusskilometer und sind in vieler Hinsicht bemerkenswert. Ihre geologisch junge, prototypische und anschaulich fortwährende Entstehung bringt eine große Vielfalt an Geo- und Biotopen hervor und ermöglicht einen entsprechenden Reichtum an Tier- und Pflanzenarten. Die Schluchten sind touristisch stark frequentiert und spielten auch eine prominente Rolle bei der Etablierung des Naturschutzgedankens im südwestlichen Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Verlauf

Aufschluss des Südwestdeutschen Schichtstufenlands entlang der Wutach
Aufschluss des Südwestdeutschen Schichtstufenlands entlang der Wutach

Die Schluchten beginnen im Tal der Gutach (Oberlauf der Wutach) unterhalb von Neustadt und im Tal der Haslach unterhalb von Lenzkirch. Nach der Vereinigung zur Wutach verlaufen sie mit geringen Richtungswechseln zunächst generell ostwärts und enden bei Grimmelshofen (Stadt Stühlingen), nachdem die Wutach auf dem Gebiet der einstigen Bergbaustadt Blumberg am Trauf der Baaralb markant nach Süden abgeknickt ist. Zunächst werden die Schluchten von den bewaldeten Hochflächen der Schwarzwald-Ostabdachung begrenzt. Anschließend bildet den Nordrand die historische Bertholdsbaar mit dem Zentrum Löffingen und dem Ort Rötenbach, und südlich gegenüber liegt eine ähnliche Muschelkalkhochfläche mit Bonndorf als Zentrum und der Gemeinde Wutach.

[Bearbeiten] Talformen und Gesteine

[Bearbeiten] Charakteristik

Die Wutach und einige ihrer Nebenbäche haben auf kaum 20 Kilometer Luftlinie einen natürlichen Profilschnitt durch fast alle Gesteinsschichten der Süddeutschen Schichtstufenlandschaft gegraben, welche sich nach Norden hin bis 200 Kilometer weit auffächern, hier aber in enger Scharung nacheinander an der Oberfläche ausstreichen. Die mesozoischen Gesteinsschichten wurden durch die Hebung des südlichen Schwarzwaldes deutlich schräger gestellt als sonst (im Mittel 7%) und genau hier von der Wutach der Reihe nach angeschnitten. Da die Wutach „nur“ mit rund 1% Gefälle ostwärts fließt, tritt sie im Verlauf der Schlucht in immer jüngere, jeweils darüber abgelagerte Gesteinsschichten über. So entstand eine durchgehende Folge von Gesteinsaufschlüssen vom Grundgebirge (hier meist Granit) über die Trias bis zum Jura, welche an einem Tag erwandert werden kann. Da diese Gesteine, wenn sie durch Tiefenerosion angeschnitten werden, jeweils eigentümliche, sehr unterschiedliche Geländeformen hervorbringen, konnte eine der abwechslungsreichsten und interessantesten Schluchtlandschaften Mitteleuropas entstehen. Die Schluchten sind oft übergangslos in breite Talmulden eingeschnitten und sind dann selbst aus geringer Entfernung kaum zu erahnen.

Als eigene Naturräume stellen sich nicht nur die Schluchten selbst dar, man misst auch der von ihnen zerschnittenen Hochflächenlandschaft den Status einer eigenständigen naturräumlichen Einheit zu. Das Mittlere Wutachgebiet liegt zwischen den hinsichtlich des Untergrundes ähnlichen Naturräumen der Baar im Norden und des Klettgauer Hügellandes im Süden. Über die alles durchziehende Schlucht stellt das Gebiet auch eine Brücke zwischen den Gebirgsräumen Schwarzwald und Schwäbische Alb dar.

[Bearbeiten] Obere Schlucht im Grundgebirge

Weglose Partie der Oberen Schlucht im Grundgebirge
Weglose Partie der Oberen Schlucht im Grundgebirge

Beim Austritt der eiszeitlich stark überformten breitsohligen Täler der Gutach und der Haslach aus dem östlichen Schwarzwald schneiden sich die Bäche mit plötzlichem Gefällezuwachs in zunächst kleine, oftmals enge Schluchten ein. Im anfänglich vorherrschenden Granit wechseln dunkle, unwegsame Schluchtabschnitte mit kurzen Talweitungen ab. Die felsigen Hänge weisen einen auch natürlich erhöhten Nadelholzanteil auf. Talabwärts, im Bereich der hier wenig standfesten Buntsandsteinschichten, fehlen spektakuläre Schluchtszenerien. Die Nebenschluchten dieses oberen Schluchtabschnitts sind eng; einige wären ohne angelegte Pfade kaum passierbar.

[Bearbeiten] Tal von Dietfurt und Bad Boll

Wutachschlucht bei Reiselfingen, hier ein breites Kerbsohlental
Wutachschlucht bei Reiselfingen, hier ein breites Kerbsohlental

Mit dem Übertritt des Flusses in den Unteren und Mittleren Muschelkalk endet das schwarzwaldtypische Landschaftsbild. Die durch Auslaugung von Gipseinlagerungen stark verformten und gleitfähigen Kalkgesteine haben ein etwas breiteres Kerbsohlental entstehen lassen mit unruhigem Kleinrelief und hoher Standortvielfalt. Es dominieren Laubwaldgesellschaften. Vereinzelt unterbrechen Wiesen den Auwald. Weiter talabwärts werden, zunächst an den Oberhängen, langgestreckte Felswände aus Schichten des Oberen Muschelkalks prägend.

[Bearbeiten] Mittlere Schlucht im Hauptmuschelkalk

Muschelkalkwand (Amselfelsen) in der Mittleren Schlucht
Muschelkalkwand (Amselfelsen) in der Mittleren Schlucht

Sobald weiter talab die Muschelkalkwände die Schluchtsohle erreicht haben, beginnt der cañonartige zweite Schluchtabschnitt. Er ist der am frühesten erschlossene, bis heute touristisch interessanteste Teil der Schlucht. In breiter Schottersohle pendelt die Wutach von einer Felswand zur anderen, einige davon unterspült und überhängend, manche bis über 80 Meter hoch. Der Ludwig-Neumann-Weg ist eine der aufwändigsten Wegeanlagen des Schwarzwaldvereins und führt heute, nachdem fast alle Brücken der ersten Weganlage von Hochwässern zerstört wurden, ausgesetzt, aber gesichert durch die Felswände. Im unteren Teil der Muschelkalkschlucht versinkt die Wutach größtenteils in Klüften der Muschelkalkfelsen und tritt nach 1,3 Kilometern am Fuß einer Wandflucht kataraktartig wieder aus.

[Bearbeiten] Achdorfer Tal im Keuper und Unteren Jura

Nach der Einmündung der Gauchachschlucht von Norden weitet sich das Tal erneut und wird offen. Die unruhig, teils bizarr reliefierten und fast unbebauten Hänge lassen die in den wenig standfesten Gesteinen des Keupers fast allgegenwärtigen Rutsch- und Kriechvorgänge erahnen. Vier der einst neun Ortschaften in diesem so genannten Achdorfer Tal sind dem instabilen Baugrund zum Opfer gefallen und wüst geworden. Im Osten wird das Tal von den markanten Berggestalten Eichberg und Buchberg überragt, zwischen denen das obere Aitrachtal 170 Meter über dem Wutachtal scheinbar ins Leere streicht und die Blumberger Pforte bildet.

[Bearbeiten] Untere Schlucht (Wutachflühen) im Hauptmuschelkalk

Nach dem markanten Wutachknie quert die Wutach eine bedeutende Verwerfungslinie, südlich derer der diesseits schon tief abgetauchte Obere Muschelkalk wieder die oberen Talhänge als Felsmauern begleitet. In dieser dritten Schlucht, den Flühen (alemannisch: Felswände), erreichen die Dimensionen der Schlucht und der Felswände ihren Höhepunkt. Die Flühen sind allerdings weniger abwechslungsreich und erst mit dem Betrieb der querenden Wutachtalbahn zu einer gewissen touristischen Bekanntheit gelangt.

[Bearbeiten] Größere Nebenschluchten

Pestwurzbestände in der Gauchachschlucht
Pestwurzbestände in der Gauchachschlucht

Die wichtigste Nebenschlucht, die Gauchachschlucht, ist durch ihre Enge und durch ein in Bänken des Oberen Muschelkalks treppenartig geformtes Bachbett gekennzeichnet. Etwa in der Mitte mündet an der Burgmühle die recht geradlinige, lange Engeschlucht des Tränkebachs, die mit der Gauchach- und der Wutachschlucht das Bachheimer Schluchtenviereck bildet. Auch dort findet der Niedrigwasserabfluss seinen Weg unterirdisch zur Wutach. Weitere bekannte Nebenschluchten sind die Rötenbachschlucht und die Lotenbachklamm. Wie diese sind auch viele andere kleine Seitenschluchten durch Wasserfälle gekennzeichnet, weil deren Bäche der Tiefenerosion der wasserreichen Wutach kaum folgen können.

[Bearbeiten] Die Flussgeschichte der Wutach

[Bearbeiten] Hydrographische Hinweise

Das Wutachtal ist ein landschaftsgeschichtlicher Schauplatz von europäischem Rang. Davon künden zunächst zwei auffällige hydrographische Knoten am Lauf der Wutach:

  • Der bedeutendere liegt im Bereich der Mündung des Flusses in den Rhein. Hier treffen keine 20 Kilometer voneinander entfernt sternförmig die Flüsse Rhein, Kotbach (frühwürmzeitlicher Rheinlauf), Wutach, Steina, Schlücht, Aare, Reuss und Limmat aufeinander.
  • Der weniger auffällige liegt im Bereich des Wutachknies bei Achdorf und damit im Bereich der Wutachschlucht selbst. Hier hat sich ein Tälerkreuz gebildet, zum einen durch die von Westen heranströmende und nach Süden abknickende Wutach, zum anderen durch den von Norden einmündenden Krottenbach und durch den Schleifebach, der aus dem Tal herabstürzt, in dem ansonsten, jenseits der europäischen Hauptwasserscheide (Blumberger Pforte), die Aitrach träge ostwärts zur Donau fließt.

Beide Gewässerknoten stehen in engem Zusammenhang durch einen bemerkenswerten, europaweit wirksamen erd- und flussgeschichtlichen Prozess, als dessen vorläufig letztem Höhepunkt unter menschlichem Zusehen die Wutachschlucht entsteht.

Die heutige obere Donau verläuft in einer weit über sie hinausweisenden Tallinie, die sich südwestwärts über die untere Wutach weit in das Schweizer Mittelland zieht. Unübersehbar ist die obere Donau ein Restfluss. Sie ist hinsichtlich ihrer Wasserführung eigentlich nur noch ein Nebenfluss des Inns und weiter oberhalb wiederum der Iller, zudem strömt ihr schwarzwälder Oberlauf inzwischen die meiste Zeit des Jahres zur Gänze unterirdisch dem Rhein zu (Donauversickerung).

[Bearbeiten] Entwicklung der Wutach-Vorläufer

Vor 5 bis 6 Millionen Jahren, im ausgehenden Miozän, begann die Urdonau ihren Lauf noch im oberen Rhonetal. Belegt wird dies durch alpine Schotter 70-200 Meter über dem heutigen Tal, beginnend mit dem markanten Eichberg östlich der Wutachschlucht. Zunächst verlor der Strom (als Aare-Donau) durch tektonische Senkungen im nordwestlichen Vorfeld der Alpen das heutige Rhonegebiet bis zum Genfersee und dann, noch im Pliozän, das heutige Aare-Gebiet, vorerst über die Burgundische Pforte zum heutigen Doubs, danach aber, vor rund drei Millionen Jahren, über die Oberrheinische Tiefebene zur Nordsee. Viel später, im Altpleistozän, ging ihr über das Bodensee-Becken auch noch der heutige Alpenrhein verloren.

Damit war für mehrere hunderttausend Jahre die heutige obere Wutach zum Quellfluss der Urdonau geworden, zur Feldbergdonau. Sie floss in Höhe der breiten Ebenheiten direkt oberhalb der heutigen Schlucht, gut dokumentiert durch mehrere Schotterlagen. Dies änderte sich ganz zuletzt erneut, vor vielleicht 70.000 Jahren, mit beginnendem Hochglazial der Würm-Eiszeit. Durch noch nicht ganz geklärte Vorgänge brach die Feldbergdonau zum längst viel tiefer fließenden Hochrhein aus und konnte dadurch ihre seitherige gewaltige Erosionsleistung entfalten. Das Tal der heutigen Aitrach blieb als gekapptes und fast wasserloses Tal zurück.

[Bearbeiten] Die Wutachablenkung

[Bearbeiten] Tektonisches Geschehen

Ähnlich den zuvor beschriebenen Laufverlegungen der großen Flüsse zeigen auch die kleineren Flüsse in südwestlicher Nachbarschaft der Wutach Spuren von Laufablenkungen. Viele, besonders deutlich Alb, Schwarza und Mettma, zeigen an mindestens einer Stelle ihrer ebenfalls schluchtartigen Täler plötzliche Richtungsänderungen um rund 60°. Fast immer wurden sie durch die Hebung des Schwarzwaldes nach rechts, zum Hochrhein hin „ausgekippt“[1]. Doch anders als beim Wutachknie mit dem anschließenden Aitrachtal sind die verlassenen Täler kaum noch durch Formenreste erkennbar, bedingt durch die jeweils wesentlich älteren Ablenkungsereignisse. Bei der Wutach, d.h. der Feldbergdonau, wurde eine solche Ablenkung lange Zeit durch den Bonndorfer Graben verhindert, zwischen dessen Flanken sie wie durch Dämme zur Schwäbischen Alb geleitet wurde. Dieser Bonndorfer Graben ist eine ausgedehnte Grabenstruktur, die auch mit dem einstigen Vulkanismus des Kaiserstuhls und des Hegaus in Verbindung steht.

[Bearbeiten] Ausbrechen der Feldbergdonau zur Ur-Wutach

Was schließlich doch zum Ausbrechen des Flusses geführt hat, ist weiterhin ungeklärt, und auch der Zeitpunkt ist nur vage eingrenzbar. Sprach man in der älteren Literatur oft noch von der „Wutach-Anzapfung“, also von rückschreitender Erosion des südlich benachbarten Baches, in dessen Tal die Feldbergdonau dann überlaufen konnte, so verlangt die Situation am Wutachknie doch andere Erklärungen, weswegen heute nur noch von der „Wutach-Ablenkung“ gesprochen wird. Umstritten ist, ob die Vergletscherung des Schwarzwaldes in der Risseiszeit (oder davor) bis zum Albrand gereicht hat und dort beim eventuellen Übertritt ins viel tiefere Fützener Talbecken den Grabenrand niedergeschliffen hat. Weniger umstritten ist die Hypothese, dass, nachdem die würmzeitliche Aufschotterung das Tal der Feldbergdonau zunehmend verfüllt hatte, ein wiederholtes Ausbrechen der Eisstauseen des würmzeitlichen Gutach-Gletschers in Jostal und Langenordnachtal bei Neustadt die wie auch immer erniedrigte Wasserscheide überströmt und die entscheidende erste Kerbe eingerissen haben könnte. Erstaunlich ist aber, dass diese Kerbe, Vorläuferin der heutigen Flühen, nicht zum Fützener Becken, sondern quer zum Gefälle daran vorbei führt. Bei der kaum mehr als 70.000 Jahre zurückliegenden Ablenkung ist dort eine zur Erklärung hinreichend andere seinerzeitige Topographie schwer vorstellbar.

Die geringfügig gegeneinander verstellten Talseiten der Flühen lassen aber auch daran denken, dass es entlang einer entsprechenden Verwerfungslinie einen unterirdischen Vorlauf der Flussablenkung gab, ähnlich wie bei der Donauversinkung oder der Wutachversinkung in der mittleren Schlucht, auch diese im Oberen Muschelkalk stattfindend. Das nachsackende und nachbrechende hangende Gestein hätte dann den entscheidenden oberen Abschnitt der heutigen Flühe-Schlucht vorgezeichnet.

[Bearbeiten] Andauernde Verschiebung der Wasserscheide

Seitdem hat sich noch eine weitere, kleinere Ablenkung vollzogen. Der am Wutachknie aus Richtung Aitrachtal herabstürzende Schleifebach reibt durch rückschreitende Erosion das verbliebene Aitrachtal von Westen her auf. Dies geschähe nicht mit der gegenwärtigen Schnelligkeit, wäre nicht zuvor etwas talabwärts die oberste Aitrach durch den Schwemmfächer des Mühlegrabens gestaut worden, bis das Wasser wenig talauf über die Abbruchkante der Wutachablenkung als heutiger Schleifebach zur Wutach überlief. Auch der Großteil des Mühlegrabens selbst fließt, vom Menschen fixiert, durch den einstigen Rückstaubereich in den Schleifebach und verstärkt damit dessen Erosionskraft.

[Bearbeiten] Die Entstehung der Schluchten

Wichtig zum Verständnis der heutigen Schluchten ist, dass die Schluchtbildung in zwei wesentlich unterschiedlichen Phasen vor sich ging.

Die auf Grund von Schotterkörpern im Gutachtal derzeit auf das frühe Würmglazial angesetzte Ablenkung setzte mit der Zunahme des Gefälles von ursprünglich circa 0,4% auf anfänglich etwa 4% eine starke Erosionskraft frei. Die sommerlichen Schmelzwässer führten den durch Frostverwitterung während der übrigen Zeit zersetzten Untergrund ab und erzeugten eine reine Tiefenerosion, wobei die dadurch immer höher werdenden Schluchthänge trotz des meist wenig stabilen Untergrundes frostbedingt recht standfest und steil blieben. Man geht davon aus, dass die Schluchtbildung noch innerhalb der Würm-Kaltzeit bis fast zur heutigen Länge flussauf geschritten war, d.h. bis etwa zwei Kilometer unterhalb von Neustadt. Abgesehen von Interstadialen (Gossau-Interstadial) endete diese Tiefenerosionsphase erst vor etwa 10.000 Jahren mit der gegenwärtigen Warmzeit, also dem Holozän.

In den nun folgenden zweiten Formungsphase begannen die der stabilisierenden Eisrinde beraubten Hänge, in Schollen oder insgesamt hangab zu sacken. Seitdem verbreitern sich einige Schluchtabschnitte so, dass sie ihren Schluchtcharakter verlieren. Die Sackungsmassen drückten das Flussbett vielerorts zu, wenn die Erosionskraft des Hochwassers zum Abtransport des Materials nicht mehr ausreichte. Die Tiefe des Tals nahm dadurch abschnittweise wieder etwas ab, und das Gefälle wurde unausgeglichener. An den Stellen, wo feste Gesteine über wenig standfesten liegen, lösen sich Felstürme aus den Wänden, die langsam zu Tal gleiten oder auch kippen. Oberhalb solcher Wände bilden sich Netze tiefer Zerrspalten. Neben den flächenhaften Sackungen und Rutschungen (1966: 50 Hektar am Eichberg, 1977: am Buchberg) kommen in härteren, kalkig-sandigen Schichten auch größere Felsstürze vor wie der Eschacher Bergsturz von 1880 oder die Felsstürze von 1953 am Rümmelesteg und von 1981 am Kanzelfels.

Insgesamt wurden bei der Bildung der Wutachschluchten etwa zwei Kubikkilometer Gestein ausgeräumt.

Im Verlauf der Schlucht nimmt die mittlere Wasserführung des Flusses von knapp 3 m³/s (nach Einmündung der Haslach: 4 m³/s) auf gut 8 m³/s zu. Die Gauchach trägt etwa 1 m³/s bei. Die Erosionskraft hängt jedoch vom Hochwasserabfluss ab. Er liegt bei der Wutach im Mittel zwischen 9 m³/s an der Mündung der Haslach und 12 m³/s bei Grimmelshofen.

Die schnelle Ausräumung macht die Wutachschlucht zu einer in dieser Größenordnung für Europa außergewöhnlich jungen Talform, in dieser Hinsicht nur vereinzelt von anderen Talbildungen wie der Ruinaulta übertroffen.

[Bearbeiten] Vegetation und Tierwelt

[Bearbeiten] Vegetationsgeographisches

Aus der Sicht der Geobotanik ist die Vegetation der Wutachschluchten nicht nur Ausdruck des jeweiligen Standorts mit seinen Wuchsbedingungen, sondern auch der Klimageschichte und der nacheiszeitlichen Wiederbesiedelung durch die zuvor verdrängten Pflanzenarten. Diese ist wiederum Ausdruck der Lage zu großräumigen europäischen Vegetationsgebieten. Die Vegetation der Wutachschluchten hat damit

  • über das Donautal Verbindung mit und Anteil an den subkontinentalen Vegetationseinheiten Osteuropas,
  • über die Burgundische Pforte und das Hochrheintal Verbindung mit Südwesteuropa und
  • über die ehemaligen Vergletscherungsgebiete Anteil an alpinen Florenelementen.

Derartige auch für andere Landschaften wirksamen Fernbezüge manifestieren sich in den Wutachschluchten in unmittelbaren Kontrasten fast gegensätzlich anmutender Vegetationstypen. Arktisch-alpine Florenelemente am Fuß von Blockschutthalden und in Schluchten mit „Kellerklima“ finden sich nahe bei submediterranen Gesellschaften wie Trockenrasen und Buschwäldern, besonders in südexponierten Steilhängen. Die für den Schwarzwald so charakteristischen atlantisch-ozeanischen Arten fehlen auf der Ostseite des Gebirges und im Gebiet der Wutachschluchten fast ganz[2].

[Bearbeiten] Standorte und Vegetation

Die schwer oder gar nicht zu bewirtschaftenden Steilhänge weisen Waldgesellschaften auf, die denen der potentiellen natürlichen Vegetation nahezu entsprechen.

In kiesigen Schluchtauen und Schwemmfächern sind die großblättrigen Pestwurzbestände augenfällig. Verfestigt werden die Bänke durch Pioniergehölze wie Grau-Weiden und Bruch-Weiden. Etwas ältere Bänke werden von der Grau-Erle und in der granitenen Oberen Schlucht von der Schwarz-Erle besiedelt. Grau-Erlenbestände sind im Frühjahr besonders blütenreich. Etwas höher nehmen die Anteile von Berg-Ahorn und Rot-Buche rasch zu. Auffallend sind hier Bestände des Winterschachtelhalms. Anders als die Schotterauen sind die engen Auen der Nebenschluchten von der Esche dominiert. Besonders in der Gauchachschlucht kommen eindrucksvolle Bestände des Riesen-Schachtelhalms vor. An quellfeuchten Hängen nehmen verbreitet Astmoose Kohlensäure auf und wandeln dabei sich anlagerndes Kalziumbikarbonat in wasserunlösliches Kalziumkarbonat um. Dabei entstehen großflächig feste, moosgefütterte Kalktuffkrusten.

An warmen, eher feuchten Südhängen ist der Ahorn-Linden-Wald verbreitet, allerdings nicht in der Granitschlucht. In dieser Waldgesellschaft ist der Epiphytenreichtum auffällig, gelegentlich kommt der Türkenbund vor. Die trockeneren Partien nehmen Eichenwälder mit Elsbeerbaum und Mehlbeerbaum ein. Die Strauchschicht ist hier oft undurchdringlich. Breite Gebüschsäume an Waldrändern weisen vielfach typische Pflanzen der Steppenheide auf. An felsigen, flachgründigen Standorten haben sich mitunter Kiefernsteppenwälder ausgebildet.

An den kühl-feuchten Nordhängen ist das Pendant zum Ahorn-Linden-Wald der Eschen-Ahorn-Schluchtwald. Auch hier gibt es mit dem Kleebwald eine an Frühjahrspflanzen besonders reiche Variante auf tiefgründigen Böden. An schuttreichen, steilen, eher instabilen Hängen ist der Anteil der Bergulme deutlich erhöht und das Silberblatt kennzeichnend, in der Flüheschlucht auch der Hirschzungenfarn. Die Buche kommt teils bestandsbildend mit geringem Unterwuchs vor, teils als Tannen-Buchenwald, oft auch natürlich mit einem Fichtenanteil.

Im Bereich silikatischer Gesteine herrschen Eschen-Ahorn-Schluchtwälder und Fichten-Tannen-Buchenwälder vor. Allerdings sind verbreitet auf weniger steilen Hängen forstlich geprägte Fichten- und Fichten-Kiefern-Bestände eingestreut. Die Flora der Felsen der Oberen Schlucht (Granit, Buntsandstein) ist meist artenarm, im Gegensatz zu den Kalkgesteinen der übrigen Schlucht, wo sich gehäuft selten gewordene Offenlandarten finden.

Die wenigen verbliebenen ursprünglichen Wälder auf der Hochebene der Baar oberhalb der Schluchten sind für ihren Orchideenreichtum bekannt. Ansonsten dominiert heute der Fichtenreinbestand. Die natürliche Waldgesellschaft der Baar, einer der winterkältesten Landstriche Mitteleuropas, war allerdings schon vor dem wirtschaftenden Einfluss des Menschen von Nadelhölzern (Tannen, Kiefern und Fichten) geprägt. Der einstige Anteil der Buche geht aus den in Torfen erhaltenen Baumpollen nicht eindeutig hervor und gibt weiterhin Anlass zur Diskussion[3].

[Bearbeiten] Artenvielfalt und Tierwelt

Von den rund 2800 Gefäßpflanzen Süddeutschlands kommen etwa 1200 Arten in der Wutachschlucht vor, darunter etwa 40 Orchideenarten.

Die Vielfalt der Lebensräume in der Schlucht spiegelt sich auch bei der Fauna in hohen Artenzahlen. Wirbel-, Glieder- und Weichtiere sind mit überschlägig 10.000 Arten vertreten.

Darunter ist Vogelwelt ist mit fast 80 Arten für ein Engtal sehr vielfältig. In Eichen-Kiefern-Buschwäldern kommen typischerweise Berglaubsänger, Gartengrasmücke und Gartenbaumläufer vor, im Ahorn-Linden-Wald Mönchsgrasmücke und Waldlaubsänger, im Tannen-Buchen-Wald beispielsweise Misteldrossel, Waldbaumläufer oder Tannenhäher. Im engeren Schluchtbereich finden sich an den Felsen Wanderfalke und Grauschnäpper, im Schluchtwald Zaunkönig und Sumpfmeise und an der Wutach selbst Eisvogel, Wasseramsel, Gebirgsstelze und bis vor kurzem der Gänsesäger[4].

Fledermäuse kommen wegen der zahlreichen kleineren Höhlen in einigen Arten vor, jedoch nicht in großen Individuenzahlen.

Mit 590 Großschmetterlingsarten beherbergt die Schlucht etwa die Hälfte der in Baden bekannten Arten[5]. Außerdem kommen rund 1400 Käferarten und über 1000 Zweiflüglerarten (Mücken, Fliegen) vor.

[Bearbeiten] Kulturlandschaftliches

Das Wutachland und die Baar sind Altsiedelland (jungsteinzeitliche Gräberfelder). Die Ebenen zwischen Schwarzwald und Schwäbischer Alb (Baaralb, Randen) wären zudem prädestiniert als nordsüdlicher Durchgangsraum, läge nicht die Wutachschlucht als schwer überwindbarer Graben an der engsten Stelle quer. Einst wich daher die Römerstraße von Windisch (Vindonissa) nach Rottweil (Arae Flaviae) ostwärts durch die Täler der Baaralb aus. Im Mittelalter gab es nur wenige, und dann steile oder instabile Querwege mit Furten.

Die Wirksamkeit der Trennlinie zeigt sich an der südlich der Schlucht hochalemannischen, nördlich davon bodenseealemannischen Mundart (mit schon schwäbischem Einschlag). Als „Ennewüetler“ grenzen sich die Umwohnenden von denen jeweils jenseits der Wutach ab.

Die Wutach war bis zur Bildung des Großherzogtums Baden 1806 Grenze von Territorien wie dem alamannisch-fränkischen Herrschaftsbereich der Bertholdsbaar, die sich bis in die Gegend von Horb im Norden erstreckte (8. Jahrhundert) oder von Herrschaften der Zähringer. Davon zeugt auch die große Zahl von – oft abgetragenen – Burgruinen entlang der Wutachschlucht. Später trennte die Schlucht die fürstenbergischen Landgrafschaft Baar von der zum Kloster St. Blasien gehörenden Grafschaft Bonndorf.

Die wirtschaftliche Nutzung der Schlucht beschränkte sich zumeist auf Forstwirtschaft, anfangs vorwiegend nahe der Schluchtsohle. Im 17. und 18. Jahrhundert wurde Scheitholz vom Haslachtal zum ehemaligen Eisenwerk Eberfingen bei Stühlingen geflößt. Am Badhof gab es geringen Gipsabbau. Das Elektrizitätswerk Stallegg von 1895 in der oberen Schlucht ist eines der ältesten Flusskraftwerke in Deutschland und trug bis 1979 zur Stromversorgung Donaueschingens bei. Es wurde im Jahr 2000 reaktiviert.

Heute kommt der Wutachschlucht ein hoher Identifikationswert für das umgebende Gebiet zu (Wutachregion, Wutachland).

[Bearbeiten] Tourismus und Erschließung

Keimzelle des Tourismus an der Wutach ist der Badhof unterhalb der Schlossruine Boll, zunächst Badhäuschen der Herren von Tannegg (Merianstich von 1643), ab etwa 1840 Bad Boll (Schwefelsole), um die Jahrhundertwende mondänes Hotel, von 1894 bis 1913 im Eigentum des Bad Boll Fishing Club Ltd. London, später unter anderem Therapieeinrichtung. Die Reaktivierung als Wandererheim wurde verhindert, 1992 folgte der Abriss durch das Land Baden-Württemberg.

War der Badebetrieb hier nur von lokaler Bedeutung, entwickelte der Angeltourismus an dem einst europaweit berühmten Forellengewässer mondänes Gepräge. Die Erschließung mit Wanderwegen begann um 1890, meist durch den Schwarzwaldverein, teils auch durch Mitglieder des englischen Fishing Club. Dann erfolgte der aufwändige Bau des Ludwig-Neumann-Weges entlang der Muschelkalkschlucht durch den Schwarzwaldverein 1904, anfangs mit sieben, bald größtenteils von Hochwässern zerstörten Brücken, später durch die Felswände neu trassiert. Von 1908 bis 1910 wurden auch die Urgesteinsschlucht und die Flühe-Schlucht zugänglich gemacht. Der gesamte Schluchtpfad ist Teil von Hauptwanderwegen des Schwarzwaldvereins (Schwarzwald-Querweg Freiburg–Bodensee und Ostweg). Außerdem ist er Teil des neu hergerichteten und zertifizierten Fernwanderweges Schluchtensteig Schwarzwald. Wanderbuslinien und Gepäcktransportservices ergänzen das touristische Angebot.

In den letzten Jahren wird die Wutachschlucht trotz der extrem starken Frequentierung des Hauptwanderweges verstärkt touristisch beworben, etwa als „Grand Canyon des Schwarzwaldes“ (ähnlich: Bodetal).

Heute besuchen pro Saison zwischen 80.000 und 100.000 Wanderer die Schlucht. Die Wutachschlucht ist Ziel nicht nur Erholungsuchender, sondern auch von Amateurgeologen, -paläontologen und -botanikern, außerdem von Exkursionsveranstaltungen für Studenten und Schüler. Daher wurde in Aselfingen ein geologisches Zentrum eingerichtet und im Schluchtengebiet ab 1978 sieben öffentliche geologische Klopfplätze angelegt. Zahlreiche Schautafeln erläutern fast überall das Naturgeschehen.

[Bearbeiten] Naturschutz und Wasserqualität

Auf Initiative und dreijähriges Betreiben des damaligen Landesbeauftragten für Naturschutz in Baden, Hermann Schurhammer aus Bonndorf, vor allem gegen die damaligen Forstbehörden, beschloss der Badische Landtag 1928 einstimmig, die Landesregierung zu beauftragen, ein Naturschutzgebiet Wutach-Gauchachtal zu schaffen, und zwar als „Ersatz“ für die durch den Bau des Schluchseewerkes zerstörten Naturlandschaften. Erst mit der Verordnung vom 26. Juli 1939 erfolgte dann die Unterschutzstellung. 1979 folgten die Flühen. Seit der letzten Erweiterung am 16. März 1989 umfasst das Naturschutzgebiet Wutachschlucht 950 Hektar.

Ab 1942 war das Herzstück der natürlichen Dynamik in der Wutachschlucht, die Erosionsleistung der Wutach, bedroht, und zwar durch die Absicht der Schluchseewerk AG, zusätzlich zu den bereits zum Schluchsee abgeleiteten Quellbächen des Flusses im Feldberggebiet (2 m³/s) die Wutach insgesamt mittels einer 62 Meter hohen Staumauer unterhalb der Haslachmündung zur Kraftwerksgruppe im Schwarzatal zu leiten. Im Januar 1953 wurde die Arbeitsgemeinschaft Heimatschutz Schwarzwald von Fritz Hockenjos zur Rettung der Wutachschlucht vor den Staudammplänen gegründet. Um 185.000 Unterschriften konnten nach 18 Monaten gegen die Planung dem Innenministerium des Landes vorgelegt werden. Die Planung wird seit 1960 nicht mehr verfolgt.

Abwässer der Papierfabrik Neustadt zwischen 1909 und 1989 stellten eine weitere Belastung dar, die immer wieder zu Fischsterben und zur Geruchsbelästigung in der oberen Schlucht führte. Der Bau einer Kläranlage mit chemischer und dann biologischer Stufe (1972 und 1981) hatte nicht den erhofften Effekt. 1989 ging die Papierfabrik Neustadt (zeitweise um 500 Beschäftigte) in Konkurs.

Weitere Belastungen resultieren, besonders in der oberen Schlucht, aus Waldschäden, sowie, über der mittleren Schlucht und eher geringfügig, aus den Abgrabungen der Feldbergdonau-Sedimente.

Seit 1994 arbeitet ein hauptamtlicher Naturschutzwart („Wutachranger“) an einem integrativen Gesamtkonzept, das alle berechtigten Ansprüche an die Wutachschlucht der Schutzbedürftigkeit des ökologisch sensiblen Naturrefugiums anpassen soll. Dies geschieht auch durch Öffentlichkeitsarbeit, Besucherlenkung, Koordination von Pflegearbeiten und Kontrollen vor Ort.

[Bearbeiten] Listen

[Bearbeiten] Länge der wichtigsten Schluchtstrecken

  • Obere Schlucht: 9 km
(Dietfurter Tal: 5 km)
  • Mittlere Schlucht: 7,5 km
(Achdorfer Tal: 7,5 km)
  • Untere Schlucht (Flühen): 3,5 km

Summe Wutachschluchten: 20 km

  • Haslachschlucht: 3 km
  • Rötenbachschlucht: 2,5 km
  • Reichenbachschlucht: 1,5 km
  • Lotenbachklamm: 1 km
  • Hirschgraben: 1 km
  • Gauchachschlucht: 4,5 km
  • Engeschlucht: 2 km
  • Schleifebächle: 1,5 km

Summe Nebenschluchten: 17 km

[Bearbeiten] Bemerkenswerte Landschaftselemente in den Schluchten

(Landschaftselemente der kleineren Nebentäler sind den Schluchten der Wutach und Gauchach am Einmündungspunkt zugeordnet.)

Wutachschlucht

  • Gutachbrücke der Höllentalbahn von 1900: mit 64 m Spannweite zweitgrößte Steinbogenbrücke Deutschlands (nach der Sonnborner Eisenbahnbrücke) über den Hauptquellfluss Gutach
  • Rechenfelsen in der Schlucht des Quellbaches Haslach: kurze, gut 20 m tiefe Klamm
  • Rötenbach-Wasserfall (links): breiter zweistufiger Fall von 6 m Höhe in der unteren Rötenbachschlucht
  • Stausee und Elektrizitätswerk Stallegg von 1895
  • Ruine Burg Stallegg (links; geringe Reste)
  • Stallegger Brücke: gedeckte Holzbrücke am Verbindungsweg zwischen den einstigen Fürstenbergischen Besitzungen beiderseits der Schlucht
  • Stallegger Schlucht: in Granit eingeschnittener, wegloser, engster Schluchtabschnitt
  • Räuberschlössle (links) mit Ruine Burg Neu-Blumberg oder Neu-Blumegg: bis 80 m aufragende Quarzporphyrformation, die nach dem Vorkommen von Pfingstnelken auch Nägelefels heißt und von der Wutach klammartig durchschnitten wird
    Wasserfall in die untere Lotenbachklamm
    Wasserfall in die untere Lotenbachklamm
  • Lotenbachklamm (rechts): Granitschlucht mit 4 Wasserfällen bis 8 m Höhe, sowie einem etwa 20 m hohen Wasserfall eines hineinstürzenden Nebenbaches
  • Schattenmühle (Gastronomie) mit Straßenquerung von 1873
  • Breiter Schleierfall auf den Wanderweg über Kalktuffbildungen der Schelmenhalde (links)
  • Dietfurt: älteste Querung der Wutachschlucht, wegen ihrer Steilheit einst gefürchtet, zwischen 1614 und 1632 mit Brücke, heute unbedeutend; einstige Dietfurter Mühle
  • Durchlöcherter Felsen (rechts): einst durchlöchertes, inzwischen zerfallendes und seitdem auch Drei Zinnen genanntes Muschelkalk-Felsgebilde, das auf Rutschmassen des Mittleren Muschelkalkes zur Wutach gleitet
  • Rappenfelsen mit Gaisloch (links): etwa 1 km lange Hauptmuschelkalk-Felswand über nachsackendem Untergrund aus mittlerem Muschelkalk mit leicht verformbaren Gips-Einlagerungen. Das Gaisloch ist eine Hohle, die in ein breites Einsturztal dieser Wand mündet.
  • Ruine von Schloss Neu-Tannegg (oder Schloss Boll; links): von ca. 1200, vor 1500 aufgegeben wegen Teileinsturz durch absinkenden Felshang
  • ehemaliger Badhof mit Fritz-Hockenjos-Steg: Allee und Reste der Parkanlagen erhalten
  • Boller Wasserfall (rechts): zweistufiger, mit insgesamt etwa 45 m höchster Wasserfall in der Wutachschlucht, einst beleuchtet
  • Ruine Alt-Tannegg (rechts)
  • Felsenweiher mit Tannegger Wasserfall (rechts): Altwasserrest unter einer Wand des Oberen Muschelkalks, in das der Tannegger Bach als etwa 15 m hoher Wasserfall über eine bizarre Kalktuffbildung stürzt
  • Münzloch (links): mit 84 Metern längste Höhle der Wutachschlucht
  • Wasserfall beim Amselfels (rechts): Gleitfall von 5 m Höhe
  • Amselfels (rechts): höchste Felswand der rechten Schluchtseite, Muschelkalk, Felsenpfad 70 m über dem Fluss
  • Großer Kanzelfels (links): Höchste Felswand der linken Schluchtseite, ca. 80 m, Muschelkalk, die in Frontalsicht rechte der beiden Kanzeln stürzte 1983 teilweise in die Wutach
  • Engländerfels (rechts): langgestreckte, teils überhängende Felswand, benannt im Gedenken an einen 1906 hier abgestürzten Engländer
  • Schurhammer-Hütte (rechts): zentraler Rastplatz der mittleren Schlucht
  • Großer und Kleiner Forellenfels (rechts)
  • Wutachversinkung (rechts): ab hier liegt das Flussbett auf 1,3 km Länge zeitweise trocken
  • Alte Wutachversinkung (rechts): höhlenartige Schwinde, 1953 verstürzt, davor der im Fels als hälftige Hängebrücke verankerte Teil des alten Rümmelesteges, südlich davon gestufter, insgesamt etwa 40 Meter hoher Wasserfall
  • Josefssteg
  • Josefsfelsen mit krönendem Felsturm (links)
  • Austritt des Wutachwassers am Fuß einer Felswand (rechts)
  • Felswand mit Gedenkkreuz für einen 1907 hier abgestürzten Einwohner Unadingens (rechts)
  • Gedeckter Kanadiersteg an der Gauchachmündung: 1976 von kanadischen Pionieren erbaut
  • Ehemalige Burg Hörnle auf hohem Bergsporn südlich (rechts) der Wutach
  • Wutachmühle (rechts): Sägewerk, Gasthaus, am Beginn des besiedelten und durchfahrbaren Tales
  • Ruine Hardegg (oder Harteck; links)
  • Dörfer Aselfingen und Achdorf an den Mündungen von Aubach und Krottenbach (links)
  • Mundelfinger Wasserfall des Aubachs (links): stürzt ca. 8 m tief über Gryphäenkalk-Bank (bekannter als Arietenkalk)
  • Wasserfall des Schelmengrabens (links): stürzt ca. 7 m tief über Gryphäenkalk-Bank (wasserarm)
  • Eschacher Bergsturz (links): am Ostabsturz des Scheffheu von 1880, 1940 und 1966
  • Eichbergstutz (links): 913,6 m hoher Aussichtspunkt über das Wutachgebiet
  • Erdrutsch am Eichberg von 1966 (links): darüber bei weiterer Rutschung entstandener Wasserfall
  • Blumberger Pforte (links): Torso des seit der Wutachablenkung fast wasserlosen ehemaligen Feldbergdonau-Tales
  • Schleifebachfälle (links): unterhalb der einstigen Burg Blumberg mit 4, 9 und 5 Metern Höhe
  • Erdrutsch am wiederholt verworfenen Wellblechsträßle am Buchberg-Fuß von 1976 (links)
  • Buchberg (links): 879,9 m hoher Aussichtspunkt über das Wutachgebiet oberhalb der Walenhalde, dem zerklüfteten, mit 350 m höchsten Steilhang der Alb
  • Achdorfer Wasserfall (rechts): auch Letterngraben-Wasserfall, 4m hoch
  • Ruine der Moggerenmühle (links): 1891 durch Hochwasser zerstört
  • Sackpfeiferdobel und Sturzdobel (links): letzterer mit etwa 15 m hohem Wasserfall über eine Wand des Oberen Muschelkalks mit Kalktuffvorkragungen, weiterer Wasserfall unterhalb
  • Wutachflühen: letzter Schluchtabschnitt, links mit 3 km langer, bis 85 m hoher Felswand, größter Aufschluss des Oberen Muschelkalks in Deutschland
  • Ruine Burg Blumegg (rechts): auf frei stehendem, 30 m hohem Felsplateau
  • Felsturm Lunzistein (oder Brautfluh; links): etwa 15 m hoch
  • Felsturm Mannheimer Felsen (links)
  • Viadukt der Wutachtalbahn am Schluchtende (Pendant zur Gutachbrücke als Auftakt der Schlucht)

Gauchachschlucht

  • Gauchachtalbrücke im Zuge der B 31
  • Guggenmühle: funktionsfähig restauriert
  • Ruine Grünburg (rechts): Mauerreste von 15 x 12 m
  • Ruine Lochmühle (rechts): durch Hochwasser zerstört, darüber Grünburg-Kapelle mit Votivbild einer Hochwasserkatastrophe von 1804 und erneut 1895
  • Wasserfall des Immenbächles (rechts): ca. 3 m hoch
  • Gauchachkaskaden: gestuftes Bachbett (Höhe bis 1,5 m) im Hauptmuschelkalk
  • Engeschlucht (rechts): mit einem ca. 2 m und einem ca. 4 m hohen Wasserfall, wegen des verkarsteten Muschelkalks im unteren Teil oft wasserlos, rau und schwierig zu begehen
  • Ruine Neuenburg (rechts): abgebrochen und nach Erdrutsch fast unkenntlich
  • Burgmühle (rechts): heute Wandererheim der Naturfreunde
  • Naturlehrpfad: eindrucksvolle Quellkalke und Bestände des Riesenschachtelhalms

[Bearbeiten] Literatur

  • Dieter Buck: Fundort Natur - Natursehenswürdigkeiten zwischen Schwarzwald und Schwäbischer Alb Cadolzburg, 1999 ISBN 978-3-89716-085-9
  • Gerhard Fuchs: Wanderwege und Naturschutz der Wutachschlucht In: Die Wutach. Naturkundliche Monographie einer Flußlandschaft. = Natur u. Landschaftsschutzgebiete Bad.-Württ. Bd. 6, S. 567-575, Freiburg, 1988 ISBN 3-88251-135-4
  • Gerhard Fuchs: Natur- und Landschaftsschutz im Schwarzwald In: Der Schwarzwald. Beiträge zur Landeskunde = Veröffentlichung des Alemannischen Instituts Freiburg i. Br., Nr. 47, S. 489-500, 1989 ISBN 3-7826-0047-9
  • Rudolf Gauss: Die Schmetterlinge (Lepidoptera) des Wutachgebietes In: Die Wutach. Naturkundliche Monographie einer Flußlandschaft. = Natur u. Landschaftsschutzgebiete Bad.-Württ. Bd. 6, S. 435-439, Freiburg, 1988 ISBN 3-88251-135-4
  • Geographisch-Kartographisches Institut Meyer [Hrsg.]: Meyers Naturführer - Südschwarzwald Mannheim, 1989 ISBN 3-411-02775-4
  • C. Hebestreit: Wutach- und Feldbergregion - Ein geologischer Führer Stuttgart, 1999 ISBN 3-13-117531-1
  • Fritz Hockenjos (Hrsg.): Wanderführer durch die Wutach und Gauchachschlucht Freiburg, 1973
  • Fritz Hockenjos: Die Wutachschlucht Konstanz, 1964, ISBN 3-7930-0226-8
  • Dieter Kohlhepp: Die Wutachschlucht - Bild einer Urlandschaft Freiburg (Rombach), 1984 ISBN 3-7930-0481-3
  • Landesanstalt für Umweltschutz [Hrsg.]: Die Wutach - Naturkundliche Monographie einer Flusslandschaft = Natur- u. Landsch.-Schutzgeb. Baden-Württ., Bd. 6, Karlsruhe, 1988 ISBN 3-88251-135-4
  • Gerhard Lang: Die Vegetationsgeschichte der Wutachschlucht und ihrer Umgebung In: Die Wutach. Naturkundliche Monographie einer Flußlandschaft. = Natur u. Landschaftsschutzgebiete Bad.-Württ. Bd. 6, S. 323-349, Freiburg, 1988 ISBN 3-88251-135-4
  • Ekkehard Liehl: Morphologie des Wutachgebietes In: Die Wutach. Naturkundliche Monographie einer Flußlandschaft. = Natur u. Landschaftsschutzgebiete Bad.-Württ. Bd. 6, S. 1-30, Freiburg, 1988 ISBN 3-88251-135-4
  • Erich Oberdorfer: Die Pflanzenwelt des Wutachgebietes In: Die Wutach. Naturkundliche Monographie einer Flußlandschaft. = Natur u. Landschaftsschutzgebiete Bad.-Württ. Bd. 6, S. 261-321, Freiburg, 1988 ISBN 3-88251-135-4
  • Willi Paul: Die Naturgeschichte der Wutachschlucht - Geologie In: Fritz Hockenjos (Hrsg.): Wanderführer durch die Wutach und Gauchachschlucht, Freiburg (Rombach), 1973, S. 11-39
  • Gilbert Rahm: Die ältere Vereisung des Schwarzwaldes und der angrenzenden Gebiete In: Der Schwarzwald. Beiträge zur Landeskunde = Veröffentlichung des Alemannischen Instituts Freiburg i. Br., Nr. 47, S. 36-58, 1989 ISBN 3-7826-0047-9
  • Martin Schnetter: Die Vögel des Wutachgebietes In: Die Wutach. Naturkundliche Monographie einer Flußlandschaft. = Natur u. Landschaftsschutzgebiete Bad.-Württ. Bd. 6, S. 447-474, Freiburg, 1988 ISBN 3-88251-135-4
  • Herbert Schwarzmann: Hydrographie des Wutachgebietes In: Die Wutach. Naturkundliche Monographie einer Flußlandschaft. = Natur u. Landschaftsschutzgebiete Bad.-Württ. 6: 221-226, Freiburg, 1988 ISBN 3-88251-135-4
  • Otti Wilmanns: Exkursionsführer Schwarzwald – eine Einführung in Landschaft und Vegetation Stuttgart, 2001 ISBN 3-8252-2180-6

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Willi Paul: Die Naturgeschichte der Wutachschlucht – Geologie. In: Fritz Hockenjos (Hrsg.): Wanderführer durch die Wutach- und Gauchachschlucht, Freiburg (Rombach), 1973, S. 11
  2. Die Pflanzenwelt des Wutachgebietes. In: Die Wutach. Naturkundliche Monographie einer Flußlandschaft. = Natur u. Landschaftsschutzgebiete Bad.-Württ. Bd. 6, Freiburg, 1988, S. 313 ISBN 3-88251-135-4
  3. Gerhard Lang: Die Vegetationsgeschichte der Wutachschlucht und ihrer Umgebung. In: Die Wutach. Naturkundliche Monographie einer Flußlandschaft. = Natur u. Landschaftsschutzgebiete Bad.-Württ. Bd. 6, Freiburg, 1988, S. 346 ISBN 3-88251-135-4
  4. Martin Schnetter: Die Vögel des Wutachgebietes In: Die Wutach. Naturkundliche Monographie einer Flußlandschaft. = Natur u. Landschaftsschutzgebiete Bad.-Württ. Bd. 6, Freiburg, 1988, S. 447-474 ISBN 3-88251-135-4
  5. Rudolf Gauss: Die Schmetterlinge (Lepidoptera) des Wutachgebietes In: Die Wutach. Naturkundliche Monographie einer Flußlandschaft. = Natur u. Landschaftsschutzgebiete Bad.-Württ. Bd. 6, Freiburg, 1988, S. 435 ISBN 3-88251-135-4

Koordinaten: 47° 50′ 41″ N, 8° 18′ 43″ O

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