Schachtelhalme
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Schachtelhalme | ||||||||||||
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Wald-Schachtelhalm (Equisetum sylvaticum) |
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Equisetum | ||||||||||||
L. |
Die Schachtelhalme (Equisetum) sind die einzige rezente Gattung in der Klasse der Equisetopsida innerhalb der Abteilung der Gefäßsporenpflanzen (Pteridophyta).
Schachtelhalme wachsen oft auf feuchten Böden oder gar im Wasser. Der Acker-Schachtelhalm gilt als „Ackerunkraut“, ist aber auch eine bedeutsame Heilpflanze.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Paläobotanik
Die heutigen Schachtelhalme sind die letzten Überlebenden einer ehemals artenreichen Gruppe innerhalb der Gefäßsporenpflanzen (Pteridophyta), der Equisetopsida. Zu diesem Taxon gehörten die Calamiten (Calamitaceae), die durch Fossilien aus dem Perm und Karbon bekannt sind. Sie waren verholzt, erreichten Wuchshöhen von bis zu 30 Metern und 1 Meter Stammdurchmesser und bildeten einen wichtigen Bestandteil der Steinkohlenwälder. Die ersten Schachtelhalme traten im oberen Devon vor etwa 375 Mio. Jahren auf (Pseudobornia bronni).
[Bearbeiten] Beschreibung
Die Arten der Gattung Schachtelhalme (Equisetum) werden, mit Ausnahme einer tropischen Art, nicht höher als 2 Meter.
Schachtelhalme sind mehrjährige Pflanzen, die sich vegetativ von ihrem Rhizom ausbreiten.
Sie sind leicht an ihren Sprossen zu erkennen. Jeder Spross ist aus einer Reihe von Knoten (Nodi) mit dazwischenliegenen Internodien aufgebaut. An jedem Knoten entspringen unscheinbare Blätter (Mikrophylle), und bei manchen Arten auch Seitensprosse. Sowohl die Blätter, als auch die Verzweigungen sind wirtelig angeordnet.
Als Hygrophyten besitzen die meisten Arten an den Spitzen der Mikrophylle Hydathoden, die der verstärkten Wasserabgabe dienen[1].
Der Name Schachtelhalm rührt daher, dass man die Sprossachse aus der von den Blättern gebildeten Scheide herausziehen und wieder zurückstecken kann. Rhizome werden bis 6 m lang. Die Vermehrung ist durch Ausläufer und sogar durch einzelne, zerhackte Sprossstücke möglich.
Die Sporenbehälter (Sporangien) befinden sich zu fünft bis zehnt an der Unterseite der Sporangienträger („Sporophylle“), die wie einbeinige Tischchen aussehen. Diese sind schraubig in zapfenförmigen Sporophyllständen an der Sprossspitze angeordnet. Die Sporen sind stets gleich gestaltet, unabhängig vom Geschlecht (Isosporie). Die fossilen Calamiten waren zum Teil heterospor, sodass man davon ausgeht, dass die Heterosporie verloren ging. Sie besitzen an der Außenschicht (Exospor) zwei Bänder (Hapteren) mit spatelförmigen Enden, die im feuchten Zustand um die Spore gewickelt sind. Trocknen die Sporen aus, so entfalten sich die Hapteren und bewirken somit eine Verklettung untereinander. Manche Arten tragen die Sporophyllstände an den grünen Sprossen, andere haben spezielle (nicht grüne) Sprosse ausschließlich für die Vermehrung.
Eine Eigenart der Schachtelhalme ist die Einlagerung von Silikat (als Ligninersatz) in die Zellwand. Die Pflanze enthält bis zu 7 % Kieselsäure. Diese Einlagerungen machen Schachtelhalme zu einem sanften Scheuermittel (Zinnkraut).
Arzneilich werden die unfruchtbaren Sommerwedel als harntreibendes Mittel verwendet; sie werden bei Rheuma, Entzündungen, Nierenleiden, Harngrieß, früher auch bei Tuberkulose eingesetzt. Nach Kneipp haben Schachtelhalme sehr zusammenziehende Kraft; sie reinigen Blut, Magen, Nieren und Blase, sind aber auch äußerlich reinigend und zusammenziehend bei Ausschlag und Wunden.
[Bearbeiten] Systematik
Da unterschiedliche Arten dieser Gattung fruchtbare Hybride bilden, ist die genaue Anzahl der Arten unter Experten umstritten. Man geht heute von insgesamt 15 bis 20 Arten aus.
- Untergattung Hippochaete:
- (Equisetum giganteum)
- (Equisetum myriochaetum)
- Ästiger Schachtelhalm (Equisetum ramosissimum)
- (Equisetum debile)
- Winter-Schachtelhalm (Equisetum hyemale)
- (Equisetum laevigatum)
- Bunter Schachtelhalm (Equisetum variegatum)
- (Equisetum scirpoides)
- Untergattung Equisetum:
- Teich-Schachtelhalm (Equisetum fluviatile)
- Sumpf-Schachtelhalm auch Duwock genannt (Equisetum palustre)
- (Equisetum diffusum)
- (Equisetum bogotense)
- Wald-Schachtelhalm (Equisetum sylvaticum)
- Wiesen-Schachtelhalm (Equisetum pratense)
- Acker-Schachtelhalm (Equisetum arvense)
- Riesen-Schachtelhalm (Equisetum telmateia)
- Hybride:
- Rauer Schachtelhalm (Equisetum × trachyodon)
- Ufer-Schachtelhalm (Equisetum × litorale)
Siehe auch: Systematik des Pflanzenreiches
[Bearbeiten] Literatur
- Peter Sitte, Elmar Weiler, Joachim W. Kadereit, Andreas Bresinsky, Christian Körner: Lehrbuch der Botanik für Hochschulen. Begründet von Eduard Strasburger. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2002 (35. Aufl.) ISBN 3-8274-1010-X
- N.Wellinghausen Farnpflanzen, 7.Auflage (1997), 112 Seiten, Deutscher Jugendbund für Naturbeobachtung ,
- ↑ Peter Sitte, Elmar Weiler, Joachim W. Kadereit, Andreas Bresinsky, Christian Körner: „Lehrbuch der Botanik für Hochschulen“. Begründet von E. Strasburger. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2002 (35. Aufl.) ISBN 3-8274-1010-X, S. 746