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Wilsdruff – Wikipedia

Wilsdruff

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Wilsdruff
Markierung
Deutschlandkarte, Position von Wilsdruff hervorgehoben
Koordinaten: 51° 3′ N, 13° 32′ O
Basisdaten
Bundesland: Sachsen
Regierungsbezirk: Dresden
Landkreis: Weißeritzkreis
Höhe: 273 m ü. NN
Fläche: 81,69 km²
Einwohner: 13.762 (31. Dez. 2005)[1]
Bevölkerungsdichte: 168 Einwohner je km²
Postleitzahl: 01723 (alt: 8224)
Vorwahlen: 035204, 035209, 035203 und 0351
Kfz-Kennzeichen: DW
Gemeindeschlüssel: 14 2 90 450
Stadtgliederung: 14 Ortsteile
Adresse der Stadtverwaltung: Nossener Straße 20
01723 Wilsdruff
Webpräsenz:
Bürgermeister: Ralf Rother (CDU)
Gesamtansicht Wilsdruffs von 1897
Gesamtansicht Wilsdruffs von 1897
Wilsdruff, Luftbildaufnahme aus Richtung Westen
Wilsdruff, Luftbildaufnahme aus Richtung Westen
Marktplatz, um 1860
Marktplatz, um 1860
Marktplatz
Marktplatz
Rathaus mit Glasglockenspiel im Turm
Rathaus mit Glasglockenspiel im Turm
Jakobikirche (von Westen)
Jakobikirche (von Westen)
"Bennoglocke" der Jakobikirche
"Bennoglocke" der Jakobikirche
Wilsdruffer Bahnhof, um 1890
Wilsdruffer Bahnhof, um 1890
Parkstadion in Wilsdruff
Parkstadion in Wilsdruff

Wilsdruff ist eine Kleinstadt an der Wilden Sau (Bach) westlich von Dresden im Weißeritzkreis (Sachsen). Sie ist das städtische Zentrum einer „Wilsdruffer Land“ genannten Region, welche sich in etwa mit dem ehemaligen Amtsgerichtsbezirk Wilsdruff deckt. Wilsdruff ist bekannt durch den Mittelwellensender Funkturm Wilsdruff und die Möbeltischlerei, welche im späteren 19. Jahrhundert und während des 20. Jahrhunderts auch industriell betrieben worden ist.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Wappen

Das auf Siegelbildern beruhende Stadtwappen zeigt zwei rote Türme über einer roten Ziegelmauer in silbernem Felde. Die Darstellung symbolisiert in typischer Weise den Stadtstatus. Die bis ins frühe 17. Jh. nachweisbaren Siegelbilder zeigen lediglich zwei Türme ohne Mauer, was ein ursprüngliches Fehlen der seit dem 16. Jh. bezeugten Stadtbefestigung nahelegt.

[Bearbeiten] Geographie

[Bearbeiten] Geologie

Das Wilsdruffer Land bildet eine der geologisch interessantesten Regionen von Sachsen, da im Dreieck zwischen Freital, Freiberg und Meißen alle Erdzeitalter gut nachweisbare Spuren hinterlassen haben. Der Wilsdruffer Syenit wird oft in Lexika abgebildet, der durch einen Steinbruch freigelegte Porphyrfächer von Mohorn-Grund stellt eine weltweit ziemlich einmalige Besonderheit dar.

[Bearbeiten] Stadtgliederung

[Bearbeiten] Geschichte

[Bearbeiten] Orts- und Stadtentstehung

Wilsdruff wurde im Jahre 1259 (Wilandestorf) erstmals urkundlich erwähnt. Es ist als Waldhufendorf mit etwa 30 Bauernstellen und einer Dorfkirche (Jakobikirche) angelegt. Die Reste dieses Waldhufendorfes sind neben der Jakobikirche und der recht stark parzellierten Waldhufenflur zwei bis drei ehemaliger bäuerliche Güter anzusehen. Weitere einst vorstädtische Hausgrundstücke dürften in einstigen Bauerngütern des Dorfes ihren Ursprung haben. Wahrscheinlich im frühen 13. Jahrhundert wurde in der Dorfmitte bedingt durch verkehrsgünstige Lage und frühe zentrale Funktion (Kirchort, Marktort) eine städtische Siedlung mit planmäßigen Charakter mit Stadtkirche (Nicolaikirche) (Reste eines sicher vom Erstbau herrührenden, spätromanischen Portales in Turmvorhalle übernommen) angelegt. Die im 12. Jahrhundert entstandene Kaufmannssiedlung wird aufgrund Nikolaipatroziniums der Stadtkirche im Bereich derselben zwar vermutet. Dies ist aber nicht belegbar. In einer Urkunde von 1281 erscheint Wilsdruff erstmals mit einer städtischen Siedlungsbezeichnung, nämlich oppidum Wilandesdorf. Im Jahr 1294 wird sie civitas - Stadt genannt. Ein civitas-Beleg von 1269 ist strittig.

Es lassen sich die Namensformen Wielandißdorff für das Jahr 1620 und Wüllanstroff für 1640 nachweisen.

Vom Hochmittelalter bis Reformation war Wilsdruff der Hauptort eines Erzpriestersprengels (sedes). In den Jahren 1447, 1584, 1634, 1686 und 1744 waren verheerende, vor allem die Innenstadt betreffende Stadtbrände.

[Bearbeiten] Verfassung und Verwaltung

Vom frühen 15. Jh. bis zur Mitte des 19. Jahrhundert sind Vertreter des Adelshauses von Schönberg die Erb-, Lehn- und Gerichtsherren der Stadt. Im 2. Viertel des 16. Jahrhundert kommt es zu Auseinandersetzungen zwischen Grundherr und Bürgerschaft. Wilsdruff wird erst während der Mitte des 16. Jh. ein Herrensitz (bis 1700 zu einem dreiflügeligen Schlossbau erweitert; Nordflügel [ = ältester Gebäudeteil] bis 1820 abgetragen) errichtet. Im Jahr 1423 wird ein Rat mit Bürgermeister, Geschworenen und Stadtrichter ersterwähnt. Dieser Rat war vom Grundherren abhängig. Es gab in Wilsduff erst 3, infolge Stadterweiterung 4 städtische Viertel (2 innerstädtische, 2 vorstädtische), denen jeweils ein für zwei Jahre amtierender Viertelsmeister (seit 1534 bezeugt) vorstand. Die personelle Trennung des Amtes von Stadtschreiber und Schulmeister erfolgte spätestens im frühen 17. Jahrhundert. Ein 1779 erwähntes 'Stadtbuch' ( = Gerichtshandelsbuch ab dem Jahr 1446 ff.) geht verloren. Im Jahr 1546 wird ein Rathaus an der höchsten Stelle des Marktplatzes (266 m über NN- Ecke Dresdener Straße) errichtet, welches durch mehrere Brände im Laufe der Zeit (zuletzt beim Stadtbrand am 5. Juni 1744) geschädigt und zerstört wird. Im Jahr 1755/56 erfolgt ein Neuaufbau des Rathauses nach Plänen des kurfürstlich-sächsischen Accis-Baudirektors Samuel Locke, welches im Jahr 1758 eingeweiht.

[Bearbeiten] Wirtschaft und Gesellschaft

Für Wilsdruff in eine typologische Einordnung als 'Ackerbürgerstadt' gebräuchlich, aber u. a. wegen des vergleichsweise starken Handwerkes, das infolge primärer Ausrichtung auf Stadt und Umland ausgewogen strukturiert war, ist dies problematisch bzw. irreführend. So gab es ein entwickeltes Brauwesen (etwa 60 braubrechtigte Hausgrundstücke in Innenstadt; ältestes Brauhaus [zugleich wahrscheinlich erstes Rathaus] bis 1836 auf Untermarkt). Während der frühen Neuzeit gab es eine zunehmende wirtschaftlich-gesellschaftliche Differenzierung zwischen Innenstadt und den vier Vorstädten, die während des späteren 16. Jahrhundert und früheren 17. Jahrhundert einen Wachstumsschub erfahren haben.

[Bearbeiten] Stadtbefestigung

Im Jahr 1530 erfolgt der früheste Nachweis eines Stadttores als (bewohntes) Torhaus (Dresdner Tor), welches ebenso wie drei weitere Stadttore zur Stadtbefestigung gehörte. Besonders der westliche Abschnitt der Stadtbefestigung ist in Form von Mauerresten erhalten. Eine fortifikatorische Funktion des ebenda verlaufenden, als Umgehungsweg und Seilerbahn genutzten Stadtgrabens ist strittig. Im Jahr 1845 wird letztes, bis dahin als Gefängnis und Ratsdienerwohnung dienendes Torhaus (Freiberger Tor) abgebrochen, da es ein Verkehrshindernis darstellte.

[Bearbeiten] Schlesische Kriege

Der Siebenjähriger Krieg (3. Schlesischer Krieg) verursacht eine nachhaltigere Rezession als der Dreißigjährige Krieg, so kommt es (u. a. infolge der Nervenfieberepidemie 1759/60) zu zahlreichen Häuserwüstungen im 3. Drittel des 18. Jahrhundert. Am 24. November 1762 wird im Wilsdruffer Rathaus ein Waffenstillstandsvertrages zwischen Preußen und Österreich abgeschlossen.

[Bearbeiten] 19. Jahrhundert

Von dem reichsweit zu Beginn der 1870er Jahre einsetzenden Gründerboom war die etwas ländlich gelegene Stadt noch kaum betroffen. Erst im Jahr 1886 erhielt der Ort Anschluss an das sächsische Schmalspurbahnnetz durch Eröffnung der Strecke Potschappel-Wilsdruff, die 1899 noch bis Nossen verlängert wurde. Unmittelbar darauf setzte eine zügige Entwicklung zur Industriestadt ein. In den 1890er Jahren entstanden die Wilsdruffer Möbelfabriken. Die Stadt entwickelte sich zu einem Zentrum der Küchen- und Schlafzimmermöbelherstellung, aber auch mehrere Baumschulen konnten angesiedelt werden. Nahezu zeitgleich begann eine intensive Bautätigkeit. Neben privatem Wohnungsbau setzte die Stadt auf Renommeeprojekte wie Rathaussanierung, Stadthaus, Elektrizitätswerk und förderte den Kirchenneubau. 1893 erhielt die Stadt bereits elektrische Straßenbeleuchtung, 1898 öffentlichen Fernsprechanschluss mit zunächst 13 Teilnehmern.

[Bearbeiten] 20. Jahrhundert

Im ersten Jahrzehnt erfolgte ein grundhafter Wasserleitungsbau. 1911 wurde jedes Haus mit Wasseranschluss versorgt. 1909 wurde die Schmalspurbahn Wilsdruff–Meißen-Triebischtal eröffnet. Wilsdruff erlebte vor dem Ersten Weltkrieg seine Blütezeit als Möbelstadt. 1906 ließ Möbelfabrikant Theodor Porsch den „Küchentisch mit herausziehbarem Aufwaschtisch“ patentieren. 1910 wurde das neue Schulgebäude eingeweiht, ein ebenfalls erwogener Rathausneubau scheiterte an den finanziellen Rahmenbedingungen. Noch 1912 erfolgte die Einführung eines Vierklassen-Wahlsystems für die Stadtverordnetenwahlen, um die aufstrebende Arbeiterschaft zurückzudrängen. Im November 1918 zwang der örtliche Arbeiterrat die städtischen Gremien zur Teilung der Macht. Nach dem ersten Weltkrieg setzte eine umfangreiche öffentliche Bautätigkeit ein, die zur Errichtung eines geschlossenen Wohngebietes („Ministerviertel“) führte. Schrittweise siedelten sich nun Betriebe der Metall- und Fahrzeugindustrie, aber auch der Nahrungsmittelbranche an. 1926 wurde das legendäre Luft- und Schwimmbad eröffnet. 1936 erhielt die Stadt Anschluss an das Reichsautobahnnetz.

Während des Zweiten Weltkrieges war im Schloss Wilsdruff die Ahnenstammkartei des deutschen Volkes untergebracht. Das Schützenhaus beherbergte ein Lager für kriegsgefangene Zwangsarbeiter; Pfarrer Paul Richter verstarb 1942 im KZ Dachau. Im April 1945 sprengte die SS die Wilsdruffer Autobahnbrücke. Am 7. Mai wurde die zur Festung erklärte Stadt mit heftigem Artilleriebeschuss durch die Rote Armee belegt, der sie noch am gleichen Abend von den Wilsdruffer Bürger Max Zschoke und Rudolf Kluß übergeben wurde.

Im Jahr 1951 beginnt der Bau des weithin sichtbaren Funkturmes Wilsdruff als Mittelwellensender. Im Jahr 1952 wird Wilsdruff in den neugebildeten Kreis Freital infolge der Verwaltungsreform eingegliedert. Die Orte Birkenhain, Kaufbach und Limbach werden 1972 eingemeindet. Im gleichen Jahr wird Schmalspurbahn-Betrieb eingestellt. Zur Wende 1989/90 kommt es zu zeitigen Aktivitäten des Neuen Forums und am 2. November 1989 findet die erste freie Bürgerversammlung statt. Im Jahr 1990 die Städtepartnerschaft mit Graben-Neudorf beschlossen. Im Zuge der Kreisreform 1994 entscheidet sich Wilsdruff entgegen dem übrigen Kreis Freital und wechselt zum Landkreis Meißen. Im Jahr 1996 werden die Orte Helbigsdorf und Blankenstein eingemeindet und im Jahr 1998 wechselt die Stadt in den Weißeritzkreis und der Ort Grumbach wird eingemeindet. Im August 2000 folgen dann Mohorn, Grund und Herzogswalde.

[Bearbeiten] 21. Jahrhundert

Am 1. August 2001 erfolgt die Eingemeindung von Kesselsdorf, Braunsdorf, Kleinopitz und Oberhermsdorf. Durch die Eingemeindungen und insgesamt zahlreiche Zuzüge wird die Stadt zur Kommune mit dem größten Bevölkerungszuwachs in Sachsen. Ralf Rother (CDU) wurde 2003 zum neuen Bürgermeister Wilsdruffs gewählt. Der ehemalige Wilsdruffer Bürgermeister Arndt Steinbach (bis 2002; CDU) wird Landrat im Landkreis Meißen. Am 19. September 2003 erfolgt die Einweihung des sanierten (alten) Rathauses, dessen Erstbau nach Hausgrundstückstausch um 1546 an der nordöstlichen Ecke des Marktes errichtet worden war und multifunktionale Bedeutung (u. a. Festsaal, Kaufhaus, Archiv, Gefängnis [Anbau]) hatte. Es besitzt das erste Turm-Glas-Glockenspiel der Welt.

[Bearbeiten] Zukunftsaussichten

Am 27. November 2005 scheiterte der vom Stadtrat Matthias Schlönvogt (Freie Wähler) initiierte Bürgerentscheid über eine Zuordnung zum Landkreis Meißen im Rahmen der beabsichtigten Kreis- und Verwaltungsreform im Freistaat Sachsen. Lediglich 21 % der wahlberechtigten Wilsdruffer Bürger stimmten bei einer Wahlbeteiligung von 37 % für eine Zuordnung zum Landkreis Meißen. Trotz der mangelnden Zustimmung aus der Bevölkerung erklärte der Stadtrat in seiner Sitzung am 13. Juli 2006 mit Mehrheitsentscheidung den Bürgerentscheid für gültig.

[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1300 300
1550 601
1815 1.258
1830 1.650
1834 ¹ 1.831
1837 ¹ 1.942
1840 ¹ 2.046
1843 ¹ 2.135
1846 ¹ 2.260
1849 ¹ 2.342
1852 ¹ 2.496
1855 ¹ 2.494
1858 ¹ 2.540
1861 ¹ 2.562
1864 ¹ 2.483
Jahr Einwohner
1867 ¹ 2.435
1871 ¹ 2.547
1875 ¹ 2.569
1880 ¹ 2.649
1885 ¹ 2.747
1890 ¹ 2.971
1895 ¹ 3.116
1900 ¹ 3.757
1905 ¹ 3.901
1910 ¹ 3.845
1919 ¹ 3.731
1925 ¹ 3.818
1933 ¹ 3.933
Jahr Einwohner
1939 ¹ 3.985
1945 ¹ 4.492
1998 ² 5.909
1999 ² 6.011
2000 ² 8.477
2001 ² 13.541
2002 ² 13.708
2003 ² 13.743
2004 ² 13.773

¹ Volkszählungsergebnis
Es gilt der jeweilige Gebietsstand.

² Zahlen vom 31. Dezember

[Bearbeiten] Religionen

Neben zwei evangelisch-lutherischen Gemeinden besteht auch eine römisch-katholische Gemeinde in Wilsdruff.

[Bearbeiten] Politik

[Bearbeiten] Stadtrat

Der Stadtrat von Wilsdruff zählt 22 Stadtverordnete. Die Sitzverteilung stellt sich seit der letzten Kommunalwahl am 13. Juni 2004 wie folgt dar:

Sitzverteilung
CDU Freie Wähler Die Linke SPD FDP
12 Sitze 5 Sitze 3 Sitze 1 Sitz 1 Sitz

[Bearbeiten] Städtepartnerschaften

Mit Graben-Neudorf in Baden-Württemberg besteht seit 1990 eine Städtepartnerschaft.

[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten] Kultur

[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen

  • Markttag immer donnerstags auf dem Marktplatz
  • Filmfestival Wilsdruff (Amateurfilme, seit 1985) am ersten Maiwochenende
  • Feuerwehrfest, am ersten Juniwochenende
  • alljährliche Dorffeste in den Ortsteilen
  • Rocknacht, seit 1985
  • Rasse-Kaninchenausstellung (seit 1934), Ausstellung exotischer Vögel (seit 1972), Zucht-Geflügelausstellung (seit 1935), Rassehundeausstellung
  • conZoom (freie Fotoausstellung, seit 1994) am Toten-/ Ewigkeitssonntag
  • Lichterfest zum 1. Advent

[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten] Wirtschaft

Grumbach: Firmenzentrale der Preiss-Daimler Group
Grumbach: Firmenzentrale der Preiss-Daimler Group

Aufgrund der Nähe zur Bundesautobahn 4 und der seit 1990 von Dresden ausgehenden wirtschaftlichen Suburbanisierung hat sich Wilsdruff in den letzten Jahren zu einem vergleichsweise starken Wirtschaftsstandort entwickelt. 2004 verzeichnete die Stadt 366 Beschäftigte je 1.000 Einwohner, während Sachsen im Schnitt nur 318 Beschäftigte je 1.000 Einwohner aufwies. Auch die Steuereinnahmekraft ist mit 427 € je Einwohner (Sachsen: 369 € je Einwohner) überdurchschnittlich hoch. Demgegenüber liegt die Arbeitslosigkeit mit 74 Arbeitslosen je 1.000 Einwohner deutlich unter dem Landesschnitt von 92 Arbeitslosen je 1.000 Einwohnern (Angaben für 2004). Dabei ist der lokale Branchenmix breit gestreut. Er umfasst neben den typischen städtischen Handwerken und Dienstleistungen verschiedene mittelständische Unternehmen u. a. im Baugewerbe, dem Großhandel, dem Logistikbereich und dem produzierenden Gewerbe (u. a. Herstellung von Flugzeugteilen). Das über 80 Hektar große Gewerbegebiet in Kesselsdorf ist eines der größten in Sachsen. Eine tragende Säule des Wirtschaftsstandortes Wilsdruff ist die Firmengruppe Preiss-Daimler, die ihre Firmenzentrale im Ortsteil Grumbach hat. Die PD-Group ist die größte konzernunabhängige Unternehmensgruppe Sachsens. Dem Firmenverbund gehören 20 weltweit operierende Unternehmen an, die v. a. im Bereich der Produktion von Glaserzeugnissen, Glasseide und -fasern, Feuerfestmaterial und Stahlkonstruktionen tätig sind. Die Firmen erwirtschafteten 2003 einen Umsatz von 457 Millionen € und zählen mittlerweile etwa 6.500 Mitarbeiter.


[Bearbeiten] Verkehr

Bundesautobahn 4 Abfahrt Wilsdruff, Bundesautobahn 17 Abfahrt in Dresden-Gorbitz benannt, Autobahnraststätte Wilsdruff in beide Richtungen (seit 1997 in "Dresdner Tor" umbenannt), B 173
Nachbarort der Landeshauptstadt Dresden und der Freien Kreisstadt Freital, 16 km bis Meißen, 21 km bis Freiberg, 15 Minuten zum Flughafen Dresden Klotzsche, 16 km (25 Minuten) zum Stadtzentrum Dresden

Von 1886 bis 1972 besaß Wilsdruff einen Bahnhof, der betrieblicher Mittelpunkt des sog. Wilsdruffer Schmalspurnetzes war. Seit einigen Jahren wird die Nutzung der historischen Bahntrasse zwischen Kesselsdorf und Wilsdruff für den Bau einer Straßenbahnlinie von Dresden diskutiert.

[Bearbeiten] Ansässige Unternehmen

Die Discounter-Firma Aldi-Nord ist mit einer ihrer Regionalniederlassungen in Wilsdruff ansässig, zuzüglich eines großflächigen Zentrallagers.

[Bearbeiten] Bildung

  • Grundschule Wilsdruff (Neubau im Sommer 2002 abgeschlossen)
  • Grundschule Oberhermsdorf
  • Grundschule Mohorn
  • Evangelische Grundschule Grumbach
  • Mittelschule Wilsdruff
  • Gewerbeschule Kesselsdorf

[Bearbeiten] Sportstätten

  • Saubachtalhalle (3-Feldersporthalle; seit Oktober 2001)
  • Parkstadion mit Tartanbahn, Groß- und Kleinfeld, Stabhochsprunganlage, Flutlicht usw. (seit Herbst 2000)
  • zwei ältere Turnhallen
  • mehrere Sportanlagenneubauten in den Ortsteilen
  • Sporttreff Kesselsdorf (erbaut 2003)]

[Bearbeiten] Persönlichkeiten

siehe auch: Grumbacher Persönlichkeiten, Kesselsdorfer Persönlichkeiten,

[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt

  • Georg August von Breitenbauch (1731–1817), Kammerrat in Weimar, Dichter, Schriftsteller, Agrarökonom und Gelehrter
  • Gottlieb Robert Knöfel (1834-1884), Schuhmacher, Gründer des Dresdner Arbeiterbildungsvereins und von 1862 bis 1866 Stadtverordneter in Dresden
  • Friedrich Anton Reiche (1845–1913), Unternehmer, Fabrikant von Blechformen und Blechspielzeug und der Gründer der Schokoladenformen- und Blechemballagenfabrik in Dresden
  • Max Zschoke (1873-1952), Stadtrat und Buchhändler, rettete am 7. Mai 1945 unter Einsatz seines Lebens die Stadt vor drohender Zerstörung
  • Ilse Lichtenstein-Rother (1917–1991), Grundschulpädagogin, die sich besonders für den Anfangsunterricht und den Sachunterricht engagierte
  • Siegfried Buback (1920–1977), Generalbundesanwalt, starb durch einen terroristischen Anschlag der RAF

[Bearbeiten] Personen, die mit der Stadt in Verbindung stehen

[Bearbeiten] Ehrenbürger

  • 1852 Johann Gottlieb Obenaus - Mädchenlehrer und Kirchner
  • 1895 Otto von Bismarck - preußischer Ministerpräsident und deutscher Reichskanzler
  • 1895 Heinrich Leberecht Funke - Stadtrat, Sparkassenkontrolleur und Friedensrichter
  • 1909 Friedrich Anton Reiche - Blechwarenfabrikant in Dresden-Plauen
  • 1911 Gottfried Dinndorf - Stadtrat, Stellmachermeister
  • 1912 Theodor Goerne - Stadtrat, Kolonialwarenhändler
  • 1927 Louis Wehner - Stadtrat, Weißwoll-, Manufaktur-, Kolonial- und Fischwarenhändler
  • 1933 Paul von Hindenburg (1990 offiziell aberkannt)
  • 1933 Adolf Hitler (1990 offiziell aberkannt)
  • 2007 Rolf Görner (* 1924), Lehrer, promovierter Diplom-Psychologe (Dr. rer. nat.), Hochschullehrer, ehrenamtlicher Museumsleiter, Träger des Bundesverdienstkreuzes (2007)

[Bearbeiten] Sonstiges

Telefonvorwahlen

035204 (Ortsnetz Wilsdruff) Teile von Birkenhain, Teile von Grumbach, Kaufbach, Limbach, Kesselsdorf, Wilsdruff
035209 (Ortsnetz Mohorn) Teile von Birkenhain, Blankenstein, Grund, Helbigsdorf, Herzogswalde, Mohorn
035203 (Ortsnetz Tharandt) Braunsdorf, Teile von Grumbach, Kleinopitz, Teile von Oberhermsdorf
0351 (Ortsnetz Dresden) Teile von Oberhermsdorf

[Bearbeiten] Literatur

  • Wilsdruffer Heimatkalender 2009. Stadtjubiläum 750 Jahre Wilsdruff, hrsg. v. Ortsgruppe Wilsdruff des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz e. V., Wilsdruff 2008 (enthält bisher unveröffentlichtes Bild- und Textmaterial zur Geschichte von Wilsdruff)
  • Georg Ficker (1898): Kirchen-Chronik von Wilsdruff. Wilsdruff.
  • Rolf Görner (2003): Wilsdruff. Bilder aus seiner Geschichte. Horb, ISBN 3-89570-838-0.
  • Ludger Kenning (2000): Schmalspurbahnen um Mügeln und Wilsdruff. Reihe Nebenbahndokumentationen Bd. 69. Nordhorn, ISBN 3-89570-838-0.
  • Wulf Kirsten (1984): Kleewunsch - Ein Kleinstadtbild.
  • Artur Kühne (1940): Das Wilsdruffer Land. in: Landesverein Sächsischer Heimatschutz [Hrsg.] (1940): Mitteilungen. Bd. XXIX. Heft 9/12. Dresden, S. 201-241.
  • Artur Kühne, Alfred Ranft (1994): Geschichten und Geschichte in und um Wilsdruff. Ein Heimatbuch fürs Wilsdruffer Land. Nachdruck der Ausgabe von 1930/31. Wilsdruff, ISBN 3-929705-01-X.
  • Mario Lettau (2003): Wir sind der Teil von Wilsdruff, auf dem sein guter Ruf beruht! Die Geschichte der Sozialdemokratie in der Möbelstadt Wilsdruff. Wilsdruff, ISBN 3-00-012434-9.
  • Eugen Schlönvogt [Hrsg.] (2004): Schulhumor aus fünf Jahrzehnten. Wilsdruff, ISBN 3-938390-01-8.
  • Mario Lettau (2006): Möbel aus Wilsdruff. Historische Fotos, Werbeblätter und Geschichte der Firma Gebrüder Müller Wilsdruff, ISBN 978-3-00-020227-8
  • Stadt Wilsdruff [Hrsg.] (2006): Informationsbroschüre der Stadt Wilsdruff mit ihren Ortsteilen. Wilsdruff.
  • Hermann Thomas (2005): 2 : 1. Ich, Max Hermann & Ich musste mich einbringen... ISBN 3938390026.
  • Peter Wunderwald (1986): Das ehemalige Wilsdruffer Schmalspurbahnnetz. Wilsdruff.
  • Dr. Fritz Garling (2007): Chronik der Löwen-Apotheke Wilsdruff. Wilsdruff.
  • Hermann Clausnitzer (alle erschienen im Selbstverlag: hcw-book Wilsdruff Kleinopitz)
    • Grenzen zwischen Bodenreform und Marktwirtschaft (2002)
    • Eine Nachbetrachtung zu Grumbachs Dorfchroniken (2003)
    • Wasser, die Wilde Sau erzählt (2004)
  • Eberhard Reichelt (2006): Wilsdruff im Zweiten Weltkrieg; Erlebnisse, Ereignisse, Episoden.'

[Bearbeiten] Weblinks

Commons
 Commons: Wilsdruff – Bilder, Videos und Audiodateien


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