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U 30 (Kriegsmarine) – Wikipedia

U 30 (Kriegsmarine)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

U 30
(vorheriges/nächstesalle U-Boote)
Typ:

VII A

Feldpostnummer:

M-05 559

Werft:

AG Weser, Bremen

Bauauftrag:

1. April 1935

Baunummer:

911

Kiellegung:

24. Januar 1936

Stapellauf:

4. August 1936

Indienststellung:

8. Oktober 1936

Kommandanten:
  • 8. Oktober 1936 − 31. Oktober 1938
    Kptlt. Hans Cohausz
  • 15. Februar 1938 − 17. August 1938
    Kptlt. Hans Pauckstadt
  • November 1938 − September 1940
    Kptlt. Fritz-Julius Lemp
  • September 1940 − 31. März 1941
    Kptlt. Robert Prützmann
  • 1. April 1941 − April 1941
    Oblt.z.S. Paul-Karl Loeser
  • April 1941 − 22. April 1941
    Oblt.z.S. Hubertus Purkhold
  • 23. April 1941 − 9. März 1942
    Oblt.z.S. Kurt Baberg
  • 10. März 1942 − 4. Oktober 1942
    Oblt.z.S. Hermann Bauer
  • 5. Oktober 1942 − 16. Dezember 1942
    Oblt.z.S. Franz Saar
  • Dezember 1942 - Mai 1943
    unbesetzt
  • Mai 1943 − 1. Dezember 1943
    Oblt.z.S. Ernst Fischer
  • 2. Dezember 1943 − 14. Dezember 1944
    Oblt.z.S. Ludwig Fabricius
  • 17. Januar 1945 − 23. Januar 1945
    Oblt.z.S. Günther Schimmel (i.V.)
Einsätze:

8 Feindfahrten

Versenkungen:

16 Schiffe versenkt, dazu 2 Kriegsschiffe, beschädigt

Verbleib: Selbstversenkt am 4. Mai 1945 (Operation Regenbogen)

U 30 war ein deutsches U-Boot vom Typ VII A, das im Zweiten Weltkrieg von der deutschen Kriegsmarine eingesetzt wurde.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Der Auftrag für das Boot wurde am 1. April 1935 an die AG Weser in Bremen vergeben. Die Kiellegung erfolgte am 24. Januar 1936, der Stapellauf am 4. August 1936, die Indienststellung unter Kapitänleutnant Hans Cohausz fand schließlich am 8. Oktober 1936 statt.

Nach der Indienststellung am 8. Oktober 1936 gehörte das Boot bis zum 31. Dezember 1939 zur U-Flottille "Saltzwedel". Nach der Neugliederung der Flottillen gehörte es bis zum 20. November 1940 zur 2. U-Flottille in Wilhelmshaven. Nach seiner aktiven Dienstzeit gehörte U 30 als Ausbildungsboot vom 1. Dezember 1940 bis zum 30. November 1943 zur 24. U-Flottille in Memel. Nach einer Außerdienststellung vom Dezember 1942 bis Mai 1943, wurde das Boot vom 1. Dezember 1943 bis zum 12. Januar 1945 als Schulboot der 22. U-Flottille in Gotenhafen zugeteilt. Bei Kriegsende wurde es nach Kiel überführt, dort außer Dienst gestellt und im Mai 1945 selbstversenkt.

U 30 unternahm während seiner Dienstzeit acht Feindfahrten, auf denen 16 Schiffe mit einer Gesamttonnage von 86.102 BRT und ein Kriegsschiff mit 325 t versenkt und ein Schiff mit 5.642 BRT sowie ein Kriegsschiff mit 21.100 t beschädigt werden konnten.

[Bearbeiten] Einsatzstatistik

[Bearbeiten] Erste Feindfahrt

Das Boot lief am 22. August 1939 um 4.00 Uhr von Wilhelmshaven aus, und lief am 27. September 1939 wieder dort ein. Auf dieser 37 Tage dauernden Unternehmung in den Nordatlantik nordwestlich von Irland wurde drei Schiffe mit 23.206 BRT versenkt.


  • 11. September 1939: Versenkung des britischen Dampfers Blairlogie mit 4.425 BRT. Der Dampfer wurde durch Artillerie und Torpedo versenkt. Er hatte Eisen- und Stahlschrott geladen und befand sich auf dem Weg von Portland nach Land's End. Es gab keine Verluste, 32 Überlebende.
  • 14. September 1939: Versenkung des britischen Dampfers Fanad Head mit 5.200 BRT. Der Dampfer wurde mit einem G7a-Torpedo versenkt. Er hatte Frachtgut geladen, inklusive Weizen und acht Passagiere, und befand sich auf dem Weg von Montreal nach Belfast. Es gab keine Verluste, 50 Überlebende.

[Bearbeiten] Zweite Feindfahrt

Das Boot lief am 9. Dezember 1939 um 4.00 Uhr von Wilhelmshaven aus, und lief am 14. Dezember 1939 um 2.00 Uhr wieder dort ein. Auf dieser fünf Tage dauernden Unternehmung in den Nordatlantik, wurden keine Schiffe versenkt oder beschädigt. Die Fahrt musste wegen Maschinenschaden abgebrochen werden.

[Bearbeiten] Dritte Feindfahrt

Das Boot lief am 23. Dezember 1939 um 12.00 Uhr von Wilhelmshaven aus, und lief am 17. Januar 1940 um 17.00 Uhr wieder dort ein. Auf dieser 25 Tage dauernden Unternehmung in den Nordatlantik, wobei ein Minenfeld von zwölf Minen vor Liverpool gelegt wurde, wurden fünf Schiffe mit 27.549 BRT und ein Hilfs-U-Jäger mit 325 t versenkt und ein Schiff mit 5.642 BRT und ein Kriegsschiff mit 31.100 t beschädigt wurden.


  • 28. Dezember 1939: Versenkung des britischen Hilfs-U-Jägers Barbara Robertson mit 325 t. Der U-Jäger wurde durch Artillerie versenkt. Er kam aus Hull und sollte den Fischfang überwachen.
  • 28. Dezember 1939: Beschädigung des britischen Schlachtschiffes HMS Barham mit 31.100 t. Das Schlachtschiff wurde durch einen Torpedo beschädigt.
  • 11. Januar 1940: Versenkung des britischen Dampfers El Oso mit 7.276 BRT. Der Dampfer wurde durch einen Minentreffer versenkt. Er hatte 9.238 t Rohöl und 511 t Flugbenzin geladen und befand sich auf dem Weg von Lobito über Halifax nach Ellesmere Port. Er gehörte zum Aufgelösten Konvoi HX-14 mit 40 Schiffen. Es gab drei Tote und 32 Überlebende.
  • 15. Januar 1940: Beschädigung des britischen Dampfers Garcia mit 5.642 BRT. Der Dampfer wurde durch einen Minentreffer beschädigt. Er hatte 844 t Stückgut geladen und befand sich auf dem Weg vom Clyde nach Saint John. Das Schiff gehörte zum Konvoi OB-71. Es wurde am 19. Februar 1941 vom deutschen Flugzeugen versenkt.
  • 17. Januar 1940: Versenkung des britischen Dampfers Cairnross mit 5.494 BRT. Der Dampfer wurde durch einen Minentreffer versenkt. Er hatte Frachtgut, Kohle und 50 t Tonwaren an geladen und befand sich auf dem Weg vom Tyne, Leith und Liverpool nach Saint John. Der Dampfer fuhr im Konvoi OB-74 mit 19 Schiffe. Es gab keine Verluste, 48 Überlebende.
  • 7. Februar 1940: Versenkung des britischen Motorschiffs Munster mit 4.305 BRT. Das Schiff wurde durch einen Minentreffer versenkt. Es hatte Eier, Geflügel, Garne, Textilien geladen und befand sich auf dem Weg von Belfast nach Liverpool. Es gab zwei Tote.
  • 9. Februar 1940: Versenkung des britischen Dampfers Chargres mit 5.406 BRT. Der Dampfer wurde durch einen Minentreffer versenkt. Er hatte 1.500 t Bananen geladen und befand sich auf dem Weg von Victoria (heute Limbe) nach Garston. Es gab zwei Tote und 62 Überlebende.
  • 8. März 1940: Versenkung des britischen Dampfers Counsellor mit 5.068 BRT. Der Dampfer wurde durch einen Minentreffer versenkt. Er hatte Frachtgut und Baumwolle geladen und befand sich auf dem Weg von New Orleans über Halifax nach Liverpool. Der Dampfer gehörte zum Konvoi HX-22 mit 35 Schiffe, Es gab keine Verluste, 78 Überlebende.

[Bearbeiten] Vierte Feindfahrt

Das Boot lief am 11. März 1940 um 17.00 Uhr von Wilhelmshaven aus, und lief am 30. März 1940 um 10 Uhr dort wieder ein. Auf dieser 19 Tage dauernden Unternehmung in der Nordsee dem Shetlandinseln und den Orkneyinseln, wurden keine Schiffe versenkt oder beschädigt.

[Bearbeiten] Fünfte Feindfahrt

Das Boot lief am 3. April 1940 um 13.00 Uhr zur Operation Weserübung von Wilhelmshaven aus, und lief am 4. Mai 1940 um 15.00 Uhr wieder dort ein. Auf dieser 31 Tage dauernden Unternehmung vor Trondheim, wurden keine Schiffe versenkt oder beschädigt.

[Bearbeiten] Sechste Feindfahrt

Das Boot lief am 8. Juni 1940 um 12.00 Uhr von Wilhelmshaven aus, und lief am 7. Juli 1940 um 8.00 Uhr in Lorient ein. Auf dieser 29 Tage dauernden Unternehmung im Nordatlantik, der Biscaya, dem Nordkanal und vor dem Kap Finisterre wurden fünf Schiffe mit 22.300 BRT versenkt.

  • 20. Juni 1940: Versenkung des britischen Dampfers Otterpool mit 4.876 BRT. Der Dampfer wurde durch einen Torpedo versenkt. Er hatte 8.180 t Eisenerz geladen und befand sich auf dem Weg von Bona nach Middlesbrough. Der Dampfer fuhr in Konvoi HGF-34 mit 22 Schiffen. Es gab 23 Tote und 16 Überlebende.
  • 22. Juni 1940: Versenkung des norwegischen Motorschiffs Randsfjord mit 3.999 BRT. Das Schiff wurde durch einen Torpedofangschuss versenkt. Es wurde bereits am 21. Juni 1940 von U 47 beschädigt. Er hatte 6.746 t Stückgut an Bord und befand sich auf dem Weg von New York nach Liverpool. Das Schiff gehörte zum Konvoi HX-49. Es gab vier Tote und 29 Überlebende.
  • 28. Juni 1940: Versenkung des britischen Dampfers Llanarth mit 5.053 BRT. Der Dampfer wurde durch einen Torpedo versenkt. Er hatte 7.980 t Mehl geladen und befand sich auf dem Weg von Melbourne über Leith nach Aberdeen. Es gab keine Verluste, 35 Überlebende.
  • 1. Juli 1940: Versenkung des britischen Dampfers Beignon mit 5.218 BRT. Der Dampfer wurde durch einen Torpedo versenkt. Er hatte 8.816 t Weizen geladen und befand sich auf dem Weg von Fremantle über Freetown nach Newcastle. Das Schiff fuhr im Konvoi SL-36 mit 41 Schiffen. Es gab drei Tote und 30 Überlebende.
  • 6. Juli 1940: Versenkung des ägyptischen Dampfers Angele Mabro mit 3.154 BRT. Der Dampfer wurde durch einen Torpedo versenkt. Er hatte Eisenerz geladen und befand sich auf dem Weg von Bilbao nach Cardiff.

[Bearbeiten] Siebente Feindfahrt

Das Boot lief am 13. Juni 1940 um 21.00 Uhr von Lorient aus, und lief am 24. Juli 1940 wieder dort ein. Auf dieser elf Tage dauernden Unternehmung vor die Straße von Gibraltar, wurde ein Schiff mit 712 BRT versenkt.


  • 21. Juli 1940: Versenkung des britischen Dampfers Ellaroy mit 712 BRT. Der Dampfer wurde durch einen Torpedo versenkt. Er hatte 800 t Grubenholz geladen und befand sich auf dem Weg von Lissabon nach Newport. Es gab keine Verluste, 16 Überlebende.

[Bearbeiten] Achte Feindfahrt

Das Boot lief am 5. August 1940 um 21.00 Uhr von Lorient aus, und lief am 30. August 1940 um 10.00 Uhr in Kiel ein. Auf dieser 22 Tage dauernden Unternehmung in den Nordatlantik und dem Nordkanal wurden zwei Schiffe mit 12.407 BRT versenkt.


  • 9. August 1940: Versenkung des schwedischen Motorschiffs Canton mit 5.779 BRT. Das Schiff wurde durch einen Torpedo versenkt. Er hatte 3.000 t Roheisen, 2.700 t Leinsamen, 1.034 t Sackleinwand und 1.152 t Frachtgut geladen´und war auf dem Weg von Kalkutta nach Liverpool. Es gab 16 Tote und 16 Überlebende.
  • 16. August 1940: Versenkung des britischen Dampfers Clan MacPhee mit 6.628 BRT. Der Dampfer wurde durch einen Torpedo versenkt. Er hatte 6.700 t Frachtgut geladen und befand sich auf dem Weg von Glasgow, Liverpool nach Bombay. Das Schiff gehörte zum Konvoi OB-197 mit 54 Schiffen. Es gab 67 Tote und 76 Überlebende.

[Bearbeiten] Verbleib

Das Boot wurde am 5. Mai 1945 in der Flensburger Förde bei der Operation Regenbogen selbstversenkt. U 30 war schon im Januar 1945 in Kiel außer Dienst gestellt worden. Es sollte noch als Schießstandboot für das Höhere Kommando der Torpedoschulen dienen, doch dazu kam es bis Kriegsende nicht mehr. Das Wrack wurde 1948 gehoben und verschrottet.

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