Roheisen
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Roheisen ist das Produkt des Hochofenprozesses.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Eigenschaften
Das Roheisen hat einen sehr hohen Kohlenstoffgehalt von ca. 4-5 %, bis 3 % Silicium und bis 6 % Mangan, ferner geringe Mengen von Schwefel und Phosphor. Dadurch wird es in kaltem Zustand sehr spröde und ist daher weder schmiedbar (walzbar), noch schweißbar.
Gusseisen kann eine graue oder weiße Bruchfläche besitzen. Überwiegt der Siliziumgehalt, wird sich nach dem Erkalten Grauguss ergeben, der eine graue Bruchfläche aufweist. Überwiegt die Wirksamkeit von Mangan, verbindet sich bei der Abkühlung im Roheisen der Kohlenstoff mit dem Eisen zu Eisencarbid. Es ergibt sich eine strahlige, weiße Bruchfläche (Weißes Roheisen). Das Produkt nach dem Erstarren ist Temperguss.
[Bearbeiten] Verarbeitung
Grauguss muss direkt beim Giessvorgang zu Fertigprodukten verarbeitet werden, da er nach dem ersten Erkalten zu spröde zur Weiterverarbeitung wird.
Weißes Roheisen wird hingegen im Konverterprozess zu Stahl weiterverarbeitet.
Dort wird auf verschiedene Arten (Einblasen von Sauerstoff, elektrochemische Umwandlung) der überschüssige Kohlenstoff sowie die anderen Fremdstoffe aus dem Roheisen teilweise/ganz entfernt.
Roheisen wird beim Hochofenabstich in feuerfest ausgemauerte Pfannenöfen oder in Torpedowagen gegossen. Nach dem Transport in das Stahlwerk wird im Konverter durch Einblasen von Sauerstoff der überschüssige Kohlenstoff verbrannt, wobei das Roheisen in Rohstahl umgewandelt wird. Die durch die Verbrennung verursachte Erwärmung wird durch Zugabe von Schrott ausgeglichen. Der entstandene Rohstahl wird anschließend aus dem noch flüssigen Zustand durch Stranggießen oder Blockguss in die feste Phase überführt. Bei hohem Siliciumgehalt lagert sich bei Abkühlung der Kohlenstoff im Roheisen als Graphit ab. Die Bruchfläche erscheint dann grau (Graues Roheisen).