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Telenovela – Wikipedia

Telenovela

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die Telenovela (span. telenovela [ˌtelenoˈβela], das heißt Fernsehroman – in portugiesischer Sprache „Novela“, vereinzelt auch „Teleseria“) ist eine spezielle Form der Fernsehserie, welche aus Lateinamerika stammt. Seit den 1980er Jahren schätzt man sie auch in anderen Regionen der Welt – vor allem in Osteuropa, auf dem Balkan, in Nordafrika, China und den USA.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Telenovelas haben ihren Ursprung im vorrevolutionären Kuba. Dort hörten – schon vor dem Aufkommen des RadiosArbeiterinnen in den Zigarren-Manufakturen während der Arbeit vorgelesene Fortsetzungsromane, die sich aus den Unterbrechungen von Arbeitstag zu Arbeitstag ergaben. Die Tradition hat sich bis heute erhalten. 1930 übertrug man in Kuba zum ersten Mal eine Radionovela und arbeitete Romane in Hörspiele um.

Im 19. Jahrhundert waren Fortsetzungsromane auch in Europa bekannt und populär. Werke von Alexandre Dumas (Die drei Musketiere) und Charles Dickens (Oliver Twist) erschienen ursprünglich in Zeitungen und Zeitschriften. Für jede neue Ausgabe entstand eine Fortsetzung. Begeisterten die Geschichten die Leser, konnte der Autor länger am Roman schreiben und mehr verdienen.

In den 1950er Jahren entdeckte Lateinamerika den Fortsetzungsroman für das Fernsehen. Die erfolgreichsten Telenovela-Produktionen stammten und stammen aus Mexiko und Brasilien, wo sie zu den besten Sendezeiten laufen. In etwas geringerem Umfang sind Telenovelas auch in Argentinien, Venezuela (z. B. die auch in Deutschland erfolgreiche Telenovela „Morena Clara“), Chile und Kolumbien beliebt.

Die Telenovelas reisten zunächst nach Spanien, Portugal und Italien, dann in die GUS-Staaten, die Republiken des ehemaligen Jugoslawien, Nordafrika und bis ins ferne China. Offizielle Studien und Statistiken belegen: lateinamerikanische Telenovelas, aus den Produktionsstätten Televisa (Mexiko) und Rede Globo (Brasilien), sind weltweit stärker verbreitet als US-amerikanische, australische und britische Seifenopern zusammen. Nicht selten laufen pro Kanal bis zu sechs verschiedene Telenovelas.

Die erfolgreichste Telenovela aller Zeiten, die in insgesamt 95 Länder exportierte „Die Sklavin Isaura“ (Rede Globo, Brasilien), war auch die erste Fernsehsendung mit einer ausländischen Schauspielerin im chinesischen Fernsehen: 450 Millionen Chinesen verfolgten die Leiden der weißen Sklavin. Für die Hauptrolle erhielt Lucélia Santos, seither ein bekannter westlicher Star, dort den „Goldenen Adler“. In Polen ist „Niewolnica Isaura“ die quotenstärkste Sendung, die je im Fernsehen lief. Im Durchschnitt kam die Telenovela auf eine Einschaltquote von 81 %, in Bestzeiten sogar 92 %.

Nach dem Fall des „Eisernen Vorhangs“ strahlte das russische Fernsehen die mexikanische Telenovela „Los ricos también lloran“ aus. Die Serie erreichte 100 Millionen Zuschauer.

Die venezolanische Telenovela „Kassandra“ gelangte ins „Guinness-Buch der Rekorde“ – als meistexportierte spanischsprachige Produktion aller Zeiten. „Kassandra“ lief in 128 Ländern, war die erste Telenovela die in Japan ausgestrahlt wurde und machte die Schauspielerin Coraima Torres weltberühmt.

In Deutschland gab es bereits in den achtziger Jahren vereinzelt oft deutlich gekürzte lateinamerikanische Telenovelas zu sehen. „Die Sklavin Isaura“ schnitt man von 100 auf 40 Kapitel zusammen.

[Bearbeiten] Der Unterschied zwischen Telenovelas und Seifenopern

[Bearbeiten] Modewort „Telenovela“

Telenovela bürgert sich als eine Art Modewort im deutschen Sprachgebrauch ein und ersetzt zunehmend das eigentlich unterschiedliche Genre und Serienformat Seifenoper (siehe unten).

[Bearbeiten] Aufbau der Telenovela

Klassisch erzählt die Telenovela aus der Perspektive der meist weiblichen Hauptfigur (Protagonista). Man produziert längst (verstärkt) auch Telenovelas mit männlichen und jugendlichen Hauptfiguren – und Themen, die das gesamte Publikum ansprechen.

Bei Telenovelas wird normalerweise – ähnlich den US-amerikanischen Seifenopern – täglich ein Kapitel ausgestrahlt. Auch das Konzept des Cliffhangers kommt stets: ein Kapitel endet mit einem dramatischen Ereignis, der Ausgang bleibt zunächst offen. Das soll motivieren, am folgenden Tag wieder einzuschalten. Anders als Seifenopern haben Telenovelas einen klar definierten Anfang und ein vorher festgelegtes Ende: normalerweise dauern sie mindestens vier Monate bis maximal ein Jahr (80–250 Kapitel). Das hängt jedoch vom Plot ab; dadurch gibt es Telenovelas, die weniger bzw. mehr Kapitel haben.

Ein weiteres Merkmal: Telenovelas sind auf einem großen Handlungsbogen angelegt. Die Nebenfiguren verknüpfen sich auf die eine oder andere Art stets mit einer der Hauptfiguren – somit auch die Nebenhandlung mit der Haupthandlung. Dies ermöglicht den sogenannten Multiplot, d. h. mehrere Handlungsstränge können parallel erzählt werden. Die Hauptakteure bleiben hierbei leicht im Vordergrund. Da die einzelnen Figuren so manches „Geheimnis“ nicht kennen, gibt es genügend Raum für Spannung, Dramatik, Tränen und glückliche Momente.

[Bearbeiten] Aufbau der Seifenoper

Eine Seifenoper verfolgt viele voneinander völlig unabhängige Handlungen gleichberechtigt auf unbegrenzte Zeit. Aufgrund des nie endenden Plots wechselt die Besetzung ständig. Seifenopern spinnen sich endlos von einem Handlungsbogen zum nächsten. Einzig sinkende Zuschauerzahlen können die Handlung einer Seifenoper beenden. In diesem Fall wird meist, aus Kostengründen, auf ein abgerundetes Ende verzichtet (z. B. Das Imperium – Die Colbys, Models Inc., Central Park West, Das Karussell der Puppen, …). Bei einer ganz gewöhnlichen Fernsehserie dagegen stellt jede Episode eine neue Handlung dar; es gibt keinen Cliffhanger und die einzelnen Episoden sind in sich abgeschlossen (z. B. Unsere kleine Farm).

[Bearbeiten] Charakteristikum der Telenovela

Für Telenovelas ist der stark hervorgehobene Melos im Drama charakteristisch. Neben dem Gesprochenen untermalt entsprechende Mimik (stumme Begleitmusik) dramatische Situationen. Tiefe Emotionen, die Mimik nicht ausdrücken kann, werden durch Musik unterstrichen. Ganz besonders an Telenovelas: die Gedanken der Figuren – meist die der weiblichen Hauptfigur – erscheinen in einem sogenannten Voice-over gesprochen. Das Stilmittel soll die Genreverwandtschaft zu einer geschriebenen Romanerzählung ausdrücken.

[Bearbeiten] Handlungslinien von Telenovelas

Die Telenovela greift gern zu Märchenmotiven. Besonders beliebt sind Schneewittchen- (die böse Stief- oder Schwiegermutter macht dem guten Mädchen das Leben schwer) und Aschenputtelvarianten (das arme Mädchen sucht sein Glück bei einem begüterten Mann). Gleichermaßen werden auch Telenovelas zu aktuellen, zeitkritischen Thematiken gedreht, die die emanzipierte Karrierefrau zeigen. Gerne zeigt man auch, wie sich Arbeiterklasse und sogenannte gehobene Gesellschaft unterscheiden. Oder auch Rassenkonflikte, wie zum Beispiel in der Telenovela Gitanas, in der es um Zigeunerinnen geht. Die Telenovela O clone handelt von der Liebe zwischen der Muslimin Jade und dem Christen Lucas; Drogenmissbrauch und Klonen sind ebenfalls Bestandteile der Handlung. Mit Okkultismus setzen sich die Charaktere in La Chacala auseinander. In den Telenovelas Lacos de familia und De cuerpo y alma, stehen jeweils eine leukämie- und eine herzkranke junge Frau im Mittelpunkt. Während die Heldin in Abrázame muy fuerte oder Esmeralda blind ist, befasst sich Cristal mit Brustkrebs. In Yo soy Betty, la fea schaltet sogar eine unattraktive, aber kluge Frau ihre verführerische Konkurrenz aus. In Los hijos de nadie stehen Straßenkinder im Mittelpunkt. Die Telenovela Nada personal thematisierte auch die hohe Kriminalität in Mexiko. Das Finale von Machos – la brutal pasión de siete hermanos aus Chile, mit Männern in den Hauptrollen, verfolgten über 60 % aller Fernsehzuschauer, auf dem Sender Canal 13. Auch die argentinische Telenovela Rebelde Way mit Jugendlichen als Hauptakteuren kam an.

Während die meisten anderen lateinamerikanischen Produktionen weiterhin auf archetypische Handlungslinien setzen, werden in Brasilien gerne innovative und kritische Themengebiete angeschnitten. Auf dem Sender Rede Globo hat sich folgendes Muster eingebürgert:

18:00 Uhr – Geschichten aus der Kolonialzeit, Sklaverei, Imigrationszeit … in der Regel mit einem romantischen Hauch.

19:00 Uhr – Zeitgemäße Geschichten, gelegentlich mit ein wenig Humor … Komplotte, Rache und Intrigen.

20:00 UhrNovela das Oito (Acht-Uhr-Novela) – auf dem Sendeplatz wird die Telenovela ausgestrahlt, von der man sich den größten Erfolg verspricht. Die Themengebiete sind vielseitig und wechseln von Telenovela zu Telenovela.

21:00 Uhr – Sozialkritische Themen wie Homosexualität, Abtreibung, Menschenklonen, Behinderungen, Korruption, Prostitution, Drogenmissbrauch, Kriminalität, Diskriminierung aufgrund der Hautfarbe bzw. Herkunft.

Im Regelfall gibt es ein Happy-End.

[Bearbeiten] Die Produktion von Telenovelas

[Bearbeiten] Vorgehensweisen, Techniken

Telenovelas werden auf zweierlei Art produziert:

  • Die erste führte der Mexikaner Valentin Pimstein ein. Er arbeitet mit offenen Drehbüchern. Man dreht vorerst 30 bis 50 Folgen und während sie ausgestrahlt werden, finden Umfragen bei den Zuschauern statt. So können die Autoren auch nach deren Wünschen neue Figuren und zusätzliche Verwicklungen herbeirufen.
  • Die zweite stammt ebenfalls von einem Mexikaner – Ernesto Alonso. Die Telenovela wird vollständig abgeschlossen. Bei großer Publikumsresonanz kann man nachträglich im Mittelteil Kapitel ergänzen. So wurde die Telenovela „Salomé“ von den ursprünglichen 150 Kapiteln auf 180 aufgestockt. Produktionen mit wenig Erfolg lassen sich kürzen, um attraktive Sendeplätze nicht zu blockieren.


Im Unterschied zu deutschen Telenovela- und Seifenoper-Produktionen wenden die lateinamerikanischen Telenovela-Produktionsfirmen oft hohe Summen für Kulissen, Kostüme, Make-up und Styling auf. Gleichermaßen machen sie öfter Außenaufnahmen und achten auf schöne Landschaftsaufnahmen. Man setzt auf bekannte und angesehene Schauspieler statt auf anonyme Newcomer. Fernando Colugna, Victoria Ruffo, César Évora, Helena Rojo, Thalía, Gabriela Spanic und Lucélia Santos sind nur einige von ihnen. Mitgrund: die Investitionen sind schnell wieder eingespielt. Bei Seifenopern wäre eine solche Produktion auf Dauer zu teuer.

Da Telenovelas ein rasches Tempo einhalten müssen, arbeiten sie mit anderen Produktionsmethoden als gewöhnliche Serien. Studios mit besonders hoher Produktion setzen Souffleure ein. Die Schauspielerinnen und Schauspieler haben ein kleines Hörgerät im Ohr, das ihnen den Text und die dazugehörige Mimik und Gestik zuflüstert. Das erspart den Akteuren das Lernen von Text und häufiges Wiederholen misslungener Szenen. Im anderen Ohr befindet sich das Mikrophon. Das beugt zeitaufwendigen Synchronisationen bei Problemen mit der Tonaufnahme vor. Im Durchschnitt muss bei einer lateinamerikanischen Telenovela 43–50 Minuten sendefähiges Material pro Drehtag produziert werden. Bei einer deutschen Seifenoper wie „Gute Zeiten schlechte Zeiten“ sind es nur 25 Minuten, die man pro Drehtag erreichen muss. Für übliche, einmal wöchentlich ausgestrahlte Fernsehserien, wie zum Beispiel In aller Freundschaft, rechnet man wiederum im Durchschnitt mit einer Woche Drehzeit pro Episode (10–12 Minuten pro Drehtag).

Es wird meistens mit Autorenteams oder mit vielen einzelnen Drehbuchschreibern gearbeitet. In der Regel gibt ein Autor die grundlegende Handlungslinie vor, während die anderen Schreiber die verschiedenen Vorgaben von Kapitel zu Kapitel einarbeiten. Kleinere Studios arbeiten auch nach der konventionellen Methode und lassen sich das Drehbuch von einem einzelnen Autor anfertigen.

Mehrere Regisseure kommen ebenfalls zum Einsatz. So kann parallel an mehreren Sets gedreht werden, was zusätzlich Zeit einspart.

Manche Telenovelas werden sogar bandlos auf Wechselfestplatte gedreht. Das unterstützt die hohe Produktionsgeschwindigkeit und erspart die üblichen Wartezeiten durch Digitalisieren oder Einspielen in der Produktion. Der gelegentlich erwünschte „Romantiklook“ wird im selben Arbeitsschritt mittels Avid-Plug-ins über das gefilmte Material gelegt. In Deutschland setzte man diese Techniken bei der Telenovela Sturm der Liebe ein.

Televisa (Mexiko), die neben Rede Globo (Brasilien) führende Produktionsfirma, produziert jährlich zwischen 12 und 16 Telenovelas. Sie exportiert rund 80 % ihrer Produktionen.

[Bearbeiten] Bedeutende Produktionsfirmen

  • Televisa und TV Azteca (Mexiko)
  • Rede Globo und SBT (Brasilien)
  • RCTV und Venevisión (Venezuela)
  • RCN und Caracol (Kolumbien)
  • Telefé und Artear (Argentinien)
  • In den USA laufen Telenovelas vorzugsweise bei den auf die Wünsche der Hispano-Amerikaner zugeschnittenen Sendern Univisión und Telemundo.

[Bearbeiten] PR von Telenovelas

Kurz vor Beginn einer neuen Telenovela ist in lateinamerikanischen Ländern eine umfangreiche Werbekampagne üblich: Trailer in den Werbeblöcken der laufenden Telenovelas, auch verschiedene Printmedien wie Zeitschriften oder riesige Plakatwände in der Stadt, an Bahnhöfen, an der Autobahn …, im Internet – weisen geschickt auf die kommende Produktion hin. Oft animieren Fragen auf den Plakatwänden die Zuschauer, z. B. „Was steht zwischen … und …?“, „Weshalb ist … zurückgekehrt?“, „Was hat … vor?“, „An wen denkt …?“, „Wovon träumt …?“. Die meisten Länder übernahmen diese erfolgreiche Strategie.

Eine wichtige Rolle spielt das Titellied. Die Melodie soll bei der PR eingängig und mit hohem Wiedererkennungeffekt sein. Viele Titelmelodien von Telenovelas konnten hohe Positionen in den Charts sichern. Stellvertretend für alle seien hier Mi destino eres tú (gleichnamige Telenovela) der Sängerin und Schauspielerin Lucero, Hoy (aus Amar otra vez) von Gloria Estefan oder Nunca te olvidaré (gleichnamige Telenovela) von Enrique Iglesias erwähnt: lange Zeit die Nr. 1 der Charts in den Lateinamerikanischen Ländern. Für die Telenovela Amar otra vez wurden drei verschiedene Versionen des Vorspanns gedreht. Zwei für den Export bestimmte Versionen sang Gloria Estefan, und die für Mexiko bestimmte Fassung trällerte Enrique Iglesias. In den Telenovelas Rebelde Way und Rebelde spielten die Darsteller die Bands ERREWAY und RBD. Im richtigen Leben konnten sie später unter diesen Namen im Musikgeschäft große Karrieren starten. Die brasilianische Telenovela O Clone setzte Lieder von Shakira, Andrea Bocelli, Ajda Pekkan, Sting, Elton John, Sarah Brightman, Lara Fabian und vielen anderen internationalen Stars ein. Natacha Atlas trat in selbiger Telenovela in einer kleinen Gastrolle auf. Die australische Gruppe Dead Can Dance lieferte mit dem Stück Nierika das Intro zu La Chacala. Für La madrastra sangen Laura Pausini („Viveme“) und Reyli Barba („Amor del bueno“) zwei verschiedene Intros ein. Tiziano Ferros Alucinado wurde die Erkennungsmelodie von La invasora.

In allen Ländern, in denen Telenovelas beliebt sind, beschäftigen sich Zeitschriften und Magazine mit dem Serienformat. Führend auf dem Gebiet ist das mexikanische Magazin TVyNovelas von der Produktionsfirma Televisa – seit 1979 verkauft und in vielen Ländern als lizenzierte Ausgabe angeboten. Es gibt auch einige unabhängige Magazine, wie z. B. TV Novele – in Serbien produziert und im gesamten ehemaligen Jugoslawien publiziert. Geboten werden Hintergrundberichte, Vorschauen auf kommende Kapitel und Produktionen, Poster und Interviews mit den Darstellern. Auf dem Weg erfuhren auch in Lateinamerika, der Urheimat der Telenovela, die Fans vom Erfolg der ersten deutschen Telenovela Bianca – Wege zum Glück.

Die mexikanische Produktionsfirma Televisa hat mittlerweile viele Telenovelas, aus der Hauseigenen Produktion, auf DVD veröffentlicht. Meistens stehen optional englische Untertitel zur Verfügung. In vielen Ländern werden auch lizenzierte DVDs in synchronisierter Fassung bzw. in Landessprache untertitelter Fassung verkauft. Die allseits beliebten Soundtracks, mit der Musik aus den Latinonovelas, sind ebenfalls im Angebot.

Zu deutschen Telenovelas gibt es zu fast jeder Telenovela ein separates Fanmagazin, Romane, Soundtracks und DVDs.

[Bearbeiten] Veranstaltungen rund um eine Telenovela

Die von dem mexikanischen Magazin TVyNovelas seit 1981 jährlich veranstaltete Gala Premios TVyNovelas, kürt unter anderem die beste Telenovela, die beste Hauptdarstellerin, den besten Hauptdarsteller, das beste Titellied, das beste Drehbuch und vieles mehr. Eine ähnliche Veranstaltung, bei welcher derzeit in dreizehn Kategorien Preise vergeben werden, wird vom brasilianischen Magazin Contigo! organisiert. In Lateinamerika hat diese Gala einen ähnlichen Status wie die Oscarverleihung.

Seit 2003 findet jährlich der sogenannte "Telenovelagipfel" (Cumbre Mundial de la Industria de la Telenovela y la Fición) statt. Hier werden internationale Telenovelaproduktionen vorgestellt, auch Preise werden verliehen. Die größte und erfolgreichste Telenovelaproduktionsstätte Televisa aus Mexiko, nahm erst bei der dritten Veranstaltung teil.

[Bearbeiten] Neufassungen von Telenovelas

Die Telenovela "Simplemente Maria", aus dem Jahre 1967, wurde weitere fünf Male verfilmt; in Peru (1969), Brasilien (1970), Venezuela (1972), Argentinien (1979) und Mexiko (1989). Die letztere Fassung aus Mexiko stieß in Russland auf besonders große Akzeptanz und machte Victoria Ruffo, welche "Maria" spielte, sehr beliebt.

Die von 1999–2001 in Kolumbien gedrehte Telenovela "Yo soy Betty, la fea" wurde ein solcher Erfolg, dass sie die Nachfolgetelenovela "Eco Moda" erhielt. Mehrnoch, das Drehbuch wurde in Russland ("Ne rodis krasivoy"), den Niederlanden ("Lotte"), Mexiko ("La fea más bella" und "El amor no es como lo pintan"), Indien ("Jassi Jaissi Koi Nahin"), Deutschland ("Verliebt in Berlin"), Griechenland ("Maria, i Aschimi"), Israel ("Esti Ha'mechoeret"), Spanien ("Yo soy Bea"), Serbien und Kroatien in Co-Produktion ("Ne daj se, Nina") und den USA ("Ugly Betty") übernommen!

Von der Telenovela "Esmeralda" wurden vier Versionen verfilmt. Zwei in Mexiko (1972/1997), eine in Venezuela (1984) und eine in Brasilien (2004). Die mexikanische Fassung von 1997 wurde 1998 als "beste Telenovela des Jahres 1997" bei der Gala des Magazins "TVyNovelas" preisgekrönt.

Seit 2004 wird eine neue Fassung von der einst sehr erfolgreichen Novela "Die Sklavin Isaura" in Brasilien gedreht.

Yolanda Vargas Dulché's Erfolgsgeschichte "Rubi" wurde erstmals 1968 als Telenovela in 53 Kapiteln verfilmt. 1970 folgte der Spielfilm "Rubi", der die selbe Geschichte als Grundlage hatte. 2004 erhielt die Neuverfilmung der Telenovela "Rubi", mit 115 Kapiteln, den Preis als "beste Telenovela 2004" von dem Magazin "TVyNovelas" verliehen.

Im Jahre 2005 wurde eine mexikanische Neufassung der, von Delia Fiallo geschiebenen, Telenovela "Kassandra", mit dem Titel "Peregrina", gedreht. Fiallo war auch Autorin anderer erfolgreicher und preisgekrönter Projekte wie z. B. "Guandalupe", "Luz Maria", "Esmeralda", "Milagros", "Soledad", "Rosalinda" und vieler weiterer.

Es gab diverse Ableger der argentinischen Telenovela "Rebelde Way". Die mexikanische Version unter dem Namen "Rebelde", konnte den Erfolg des Originals sogar übertreffen.

[Bearbeiten] Lateinamerikanische Telenovelas im deutschen Fernsehen

  • Das Recht zu lieben (Direito de Amar) Brasilien 1987, 160 Kapitel (Das Erste*)
  • Der Clan der Wölfe (Cuna de Lobos) Mexiko 1986, 85 Kapitel – in Mexiko 120 Kapitel (RTL*)
  • Die Leihmutter (Barriga de Aluguel) Brasilien 1992, 180 Kapitel – in Brasilien 243 Kapitel (Das Erste*)
  • Die Sklavin Isaura (Escrava Isaura) Brasilien 1976, 40 Kapitel – in Brasilien 100 Kapitel (Das Erste*)
  • Die Tochter des Paten (Cosecharás tu siembra) Argentinien 1991, 187 Kapitel (DF1 Herz & Co*)
  • Die wilde Rose (Rosa Salvaje) Mexiko 1988, 99 Kapitel (RTL*)
  • Feuer der Liebe (Cuando llega el amor) Mexiko 1990, 45 Kapitel (RTL*)
  • Marimar (Marimar) Mexiko 1994, 148 Kapitel (RTL*)
  • Morena Clara (Morena Clara) Venezuela 1995, 137 Kapitel (TM3*)
  • Nie vergaß ich Soledad (Me pequena Soledad) Mexiko 1990, 160 Kapitel (RTL*)
  • Paradies der Lüste / Trügerisches Paradies (Riacho doche) Brasilien 1990, 45 Kapitel (Tele 5*)
  • Rebelde Way – Leb dein Leben (Rebelde Way) Argentinien 2002, 318 Kapitel (Nickelodeon*)
  • Ruf des Herzens (Tu o nadie) Mexiko 1988, 60 Kapitel (RTL*)
  • Salomé (Salomé) Mexiko 2001, 150 Kapitel – 180 in Mexiko (RTL 2*)
  • Sinhá Moca – Die Tochter des Sklavenhalters (Sinhá Moca) Brasilien 1986, 170 Kapitel (Das Erste*)
  • Spiel mit dem Feuer (Roda de fogo) Brasilien 1986, 180 Kapitel (Tele 5*)
  • Top Model (Top Model) Brasilien 1989, 180 Kapitel (Tele 5*)
  • Vale Tudo – Um jeden Preis (Vale Tudo) Brasilien 1988, 170 Kapitel (Das Erste*)
  • Wildcat (Fera radical) Brasilien 1988, 170 Kapitel (Tele 5*)

(*) = deutsche Erstausstrahlung

[Bearbeiten] Die europäische Telenovela

Der Erfolg der importierten Telenovelas veranlasste viele Länder, eigene Produktionen zu wagen.

So wurde zum Beispiel in Serbien 2004/2005 die Telenovela "Jelena", von Sasha D. Karic Power House Entertainment, produziert. Die Telenovela basiert auf einem eigens für diese Produktion geschriebenen Drehbuch, des Mexikaners Joaquín Guerrero Casarola y Gómez. Zur besseren Vermarktung wurde das erste Kapitel von "Jelena", am 18. Oktober 2004, sogar auf dem Belgrader "Trg Republike" mit einem Videobeamer auf eine Leinwand projiziert. Schon kurz nach Beendigung der Dreharbeiten wurde die Telenovela in 12 Länder exportiert (darunter Mexiko). "Jelena" erhielt am 01. und 02. Oktober 2004 beim "Zweiten internationalen Telenovelagipfel" in Barcelona einen Preis für "das beste Drehbuch" (noch vor "Reich und schön"). Am 1. Oktober 2007 begann der Sender RTV Pink, die neue serbische Telenovela "Ljubav i mržnja" auszustrahlen. Nachdem der Kroate Roman Majetić mit den Telenovelas seiner AVA Television produktion in Serbien sehr hohe Einschaltquoten erzielen konnte, eröffnete er 2007 in Belgrad die Niederlassung AVA film. Sein erstes Projekt in Serbien ist die Telenovela "Zaustavi vreme". Die Telenovela wird in Belgrad gefilmt und beginnt im Herbst 2008 mit der Ausstrahlung.

Im Nachbarland Kroatien produzierte AVA Television production zeitgleich die Telenovela "Villa Maria" und auch sie holten sich Verstärkung aus Mexiko; von der Regisseurin Alicia Carvajal. "Ljubav u zaleđu" (2005/2006) und "Obični ljudi" (2006/2007), sind die Titel der folgenden beiden kroatischen Telenovelaproduktionen. Abgesehen davon, dass neben kroatischen auch serbische Schauspieler mitwirkten, wurden zusätzliche Gastauftritte mexikanischer Stars eingesetzt, um die Telenovelas noch attraktiver zu machen. So spielten Omar Germenos, Gloria Peralta (beide in "Villa Maria"), Juan Pablo Medina sowie Paola Toyos (beide in "Ljubav u zaleđu") in den Produktionen mit. Beim "Zweiten internationalen Telenovelagipfel" in Barcelona, erhielt die Produktionsfirma AVA Television production zwei Auszeichnungen für die Telenovela "Villa Maria". Die Preise galten der Regie und der Produktion. Die aktuelle Telenovela aus dem Hause AVA Television production heißt "Ponos Ratkajevih" und wird seit 08. Oktober 2007 ausgestrahlt.

Die erste russische Telenovela "Bednaya Nastya" wurde 2003/2004, in Zusammenarbeit von AMEDIA, Russian World Studios und Sony Pictures, gedreht. Die Telenovela, welche im 19. Jahrhundert spielt, stieß auch außerhalb der Grenzen der einstigen UdSSR auf positive Resonanz. In China konnte die, in 127 Kapitel erzählte, dramatische Geschichte der Fürstin Anastasia hohe Einschaltquoten sichern. Selbst in den Vereinigten Arabischen Emiraten wurde das russische Erstlingswerk, auf dem Kanal EDTV Dubai, ausgestrahlt. Aufgrund der positiven Zuschauerreaktionen, folgten weitere russische Telenovela-Produktionen. Seit 2006 wird eine Fortsetzung von "Bednaya Nastya" gedreht, diesmal unter alleiniger Produktion von AMEDIA.

In Italien wurden, 1999 mit "Vivere" und 2001 mit "Ceto Vetrine", zwei international erfolgreiche Telenovelas produziert.

[Bearbeiten] Deutsche Telenovelas

Nr. Titel Produktionsfirma Folgen Sender Ausstrahlungsdatum
1 Bianca – Wege zum Glück Grundy UFA und teamWorx 224 ZDF 01.11.2004 – 05.10.2005
2 Verliebt in Berlin Grundy UFA und Phoenix Film 645 Sat.1 28.02.2005 – 12.10.2007
3 Sturm der Liebe Bavaria Film (bis 01/2007), Bavaria Fernsehproduktion (seit 02/2007) 870 Das Erste seit 26.09.2005
4 Wege zum Glück,
vormals Julia – Wege zum Glück
Grundy UFA 740 ZDF seit 06.10.2005
5 Sophie – Braut wider Willen Grundy UFA 65 Das Erste 08.11.2005 – 09.03.2006
6 Tessa – Leben für die Liebe,
vormals Leben für die Liebe
Grundy UFA 125 ZDF 16.01.2006 – 18.08.2006
7 Lotta in Love Rat Pack Filmproduktion 130 ProSieben 27.03.2006 − 12.08.2007
8 Das Geheimnis meines Vaters Studio Hamburg Produktion 49 Das Erste 15.08.2006 – 10.11.2006
9 Schmetterlinge im Bauch Producers at Work 123 Sat.1 21.08.2006 – 10.02.2007
10 Rote Rosen Studio Hamburg Traumfabrik Niedersachsen 600 Das Erste seit 06.11.2006
11 Anna und die Liebe Producers at Work 252 Sat.1 Sommer 2008

Seit November 2004, als die deutsche Produktionsfirmen Grundy UFA in Zusammenarbeit mit teamWorx "Bianca – Wege zum Glück", die erste Telenovela in Deutschland, auf den Markt brachte, tritt das hierzulande bislang wenig bekannte Serienformat immer häufiger im deutschsprachigen Fernsehen auf. Ihr Erfolg führte zu einer weiteren Nachfolge-Telenovela, "Wege zum Glück" (vormals "Julia – Wege zum Glück"). Wenig später nach "Bianca – Wege zum Glück" startete mit "Verliebt in Berlin" die zweite deutsche Telenovela, ebenfalls von Grundy UFA (in Zusammenarbeit mit Phoenix Film) produziert. Die Geschichte um "Lisa Plenske" wurde mehrfach verlängert, auf insgesamt 645 Kapitel statt der ursprünglich geplanten 225. "Verliebt in Berlin" und "Sturm der Liebe", sowie auch "Wege zum Glück" wurden nach Ende der Handlung, mit neuen Protagonisten und neuem Plot, fortgesetzt. "Verliebt in Berlin" und "Sturm der Liebe" konnten außerdem exportiert und somit einem breiteren Publikum vorgestellt werden.

Die von deutschen Produktionsfirmen gedrehten Telenovelas verlieren aber immer mehr den ursprünglichen Kern, und so gleichen Wege zum Glück, Sturm der Liebe und Rote Rosen bereits einer Seifenoper. Nachdem nach der Reihe die Komponenten der Telenovela wie z. B. das „voraussehbare Ende“ verloren gehen, kann das Format nur mehr durch das Hauptliebespaar, das bei einer Seifenoper nicht eingegrenzt werden kann, kategorisiert werden.

[Bearbeiten] Der gesellschaftliche Einfluss der Telenovela

Telenovelas konnten wesentlich zur Gesundheitsaufklärung in Lateinamerika beitragen – und zur Emanzipation der Frau, die sie meistens als starke und aufgeklärte Person darstellen. Die Figur der Mutter ist in den Geschichten oft zentral und positiv. Immer häufiger werden Telenovelas mit männlichen und jugendlichen Charakteren in den Hauptrollen produziert – so steigt auch bei der Bevölkerungsgruppe der Einfluss.

In der argentinischen Telenovela "Simplemente Maria" ist Irma Roy die junge "Maria", die – in der Hoffnung etwas Geld zu verdienen – aus der Provinz in die Großstadt zieht. Als sie schwanger wird, verlässt sie ihr Lebensgefährte. Doch sie bildet sich weiter und arbeitet parallel als Näherin, um sich über Wasser zu halten. Fundierte Studien konnten belegen, dass während der Ausstrahlung der Telenovela der Verkauf von "Singer" Nähmaschinen drastisch in die Höhe schoss, die Zahlen von Anmeldungen zu Kursen zur Erwachsenenbildung stetig wuchsen und die Umzüge vom Lande in die Stadt deutlich zunahmen! Als 1969 in der peruanischen Fassung von Simplemente Maria "Marias" Hochzeit auf der Plaza de Mayor in Lima gefilmt wurde, versammelten sich 10.000 Menschen, um dem Ereignis beizuwohnen.

Als die beiden Telenovelas Lacos de familia und De cuerpo y alma (in welchen es jeweils um eine leukämiekranke bzw. eine herzkranke junge Frau geht) liefen, schnellten Blut-, Knochenmark- und Organspenden drastisch in die Höhe. Eine diesbezüglich veranlasste Studie ist "Der Camila-Effekt" benannt worden, nach der Hauptfigur aus Lacos de familia: Zu Beginn der Telenovela meldeten sich durchschnittlich 20 Knochenmarkspender pro Monat. Es wurden 900 neue Registrierungen, als die Telenovela gegen Ende die Leukämie immer stärker thematisierte.

In Nada personal oder Xica da Silva werden unverblümt die sozialen Missstände, Prostitution und die hohe Kriminalität in Lateinamerika angesprochen, was ebenfalls aufklärende Wirkung zeigte.

Insbesondere TV Azteca thematisiert in ihren Telenovelas Dinge, die sonst nie die Chance gehabt hätten, offen im mexikanischen Fernsehen angesprochen zu werden. Unter anderem wurde sogar der Fall des Präsidentschaftskandidaten Luis Donaldo Colosio Murrieta (1994 ermordet), unter anderem Namen, in einer Telenovela verareitet. Korrupte Politiker dienten oft als Negativbilder. Um dem Jugendkult zu entfliehen und um auch andere Altersgruppen mit adäquaten Themen zu versorgen, nahm TV Azteca wesentlich öfter Charaktere mittleren Alters in die Geschichten mit auf. Themen wie gescheiterte Ehen und das Leben danach, Beziehungen mit wesentlich jüngeren oder älteren Partnern und andere moralische Tabuthemen wurden angeschnitten. Frauen in hohen Positionen, die sich im Berufsleben gegen neidische Männer durchsetzen, kamen verstärkt vor. TV Azteca liefert auch vermehrt männliche Identifikationsbilder. Studien zeigten, dass höher verdienendes Publikum mit besserem Bildungs- und Qualifikationniveau Produktionen von TV Azteca jenen von Televisa vorgezog. Neben Nada personal, konnte TV Azteca mit Mirada de mujer und Cuando seas mía große Erfolge erzielen.

Die Tatsache, dass in Ecuador sogar eine offizielle Tagung unterbrochen wurde, um das ausstehende Kapitel von Yo soy Betty, la fea mitverfolgen zu können, bestätigt den hohen Stellenwert der Telenovela in Lateinamerika.

In Serbien war die Beliebtheit der Telenovela Kassandra derartig groß, dass das Soziologiebuch der 4. Klasse der Gymnasien es erwähnt. Der Folk-Sänger Dragan Kojić widmete Kassandra einen Song auf seinem damals aktuellen Album.

Auch die Popularität der ersten kroatischen Telenovela Villa Maria war im benachbarten Serbien so groß, dass die Popsängerin Tijana Dapčević sie in Ihrem ‚jugonostalgischen‘ Song Sve je isto samo njega nema (Es ist alles beim Alten, nur er ist nicht mehr da (in Bezug auf Tito)) erwähnte. „Čujem u Beogradu, da se gleda Villa Maria …“ (Ich höre, dass man in Belgrad Villa Maria schaut …), lautete die besagte Textzeile. In dem Lied La Gitana parodiert das Duo Flamingosi zusammen mit der Sängerin Emina Jahović typische Situationen aus verschiedenen Telenovelas. In seinem Song Španska serija fordert der Sänger Aleksandar Kapriš seine Partnerin auf sich zwischen der Telenovela und ihm zu entscheiden.

Trotz des meist positiven Effektes von Telenovelas treffen gelegentlich fanatische Nebenerscheinungen das Genre auch.

Viele Zuschauer konnten nicht mehr zwischen Realität und Fiktion unterscheiden. In Ungarn sammelten sie 75.000 USD und schickten das Geld der brasilianischen Botschaft, um Die Sklavin Isaura freizukaufen.

Als die Hauptfigur Kassandra in der gleichnamigen Telenovela fälschlicherweise wegen Mordes inhaftiert wurde, bildeten Fernsehzuschauer im Ort Kučevo in Serbien eine Bürgerinitiative. Sie ließen der venezolanischen Regierung und dem damaligen Präsidenten Serbiens Slobodan Milošević ein Schreiben zukommen, in welchem sie forderten „Wir wissen, dass Kassandra unschuldig ist! Stoppt ihr Leiden!“. Im benachbarten Bosnien-Herzegowina war die Bevölkerung empört, als Kassandra ohne Erklärung aus dem Programm verschwand. Das US State Department kam zur Hilfe und bat Antonio Paez von Coral Pictures um Rat. Nachdem man nachgeforscht hatte, stellte man fest, dass das bosnische Fernsehen nie über die Senderechte für die Telenovela verfügt hatte. Man gab zu, das Signal eines anderen Senders aus der Region, der die Telenovela ausgestrahlt hatte, übernommen zu haben. Als dies technisch nicht mehr möglich war, blieb die Telenovela aus. Da Antonio Paez jedoch um die finanziellen Nöte des bosnischen Fernsehens wusste, stiftete er dem Sender alle 150 Kapitel von Kassandra. Aufgrund der großen Publikumsresonanz besuchten Coraima Torres (Kassandra) und ihr Kollege Henry Soto (Randú) Bulgarien und Serbien.

Gelegentlich vernachlässigen Menschen aufgrund der imaginären Geschichten ihr eigenes Leben. In Indonesien ließ die Regierung verlauten, dass „es unentschuldbar sei, wegen der Telenovela Kassandra nicht zur Arbeit zu gehen“. Während die Telenovela Marimar ausgestrahlt wurde, ließen die Moscheen die Gebete während der Fastenzeit an Ramadan in Abidjan vorverlegen. Das ersparte den Gläubigen die Qual der Wahl.

[Bearbeiten] Die Telenovela in der Kritik

Gegner monieren vielfach die stark idealisierte und realitätsferne Scheinwelt, die von Telenovelas geschaffen werde. Nach ihrer Auffassung sind derartige Serien mit ihren glamourösen Kulissen und stets gutaussehenden Akteuren sehr weit vom Alltagsleben entfernt.

Ein weiterer zentraler Kritikpunkt sind die auftretenden Figuren, die oftmals als hölzern und stereotyp bemängelt werden. Statt einer vielseitigen Darbietung würden die Charaktere auf einfältige Eigenschaften reduziert, so dass am Ende nur noch klischeehafte Polaritäten (gut-böse, Gutmütigkeit-Missgunst etc.) übrigbleiben.

Viele Psychologen gehen davon aus, dass Telenovelas ihrem TV-Publikum vor allem als Realitätsflucht dienen. Führend in der Produktion sind Brasilien und Mexiko. Laut Sichtweise der Kritiker soll die Glanzwelt der Telenovela die Zuschauer in den Slums und Favelas über soziale Missstände, Unterdrückung, Opposition, Ungerechtigkeit und Demonstrationen hinwegtrösten. Wenn in der Serie viele unglückliche und vom Schicksal gestrafte Menschen Gerechtigkeit erfahren, lässt das die Einschaltquote erheblich ansteigen.

Insbesondere mexikanische Telenovelas zeichnen sich gelegentlich durch stereotype Charaktere und einfache Handlungsstränge aus. Ein häufiges Motiv ist das arme, aber gut aussehende Mädchen, das sich in einen reichen Mann verliebt, während dessen Familie die Beziehung zerstören will.

Die schärfste Kritik an den deutschen Telenovelas ist die angeblich schlechte Adaption des Formates. Man wirft deutschen Produktionen vor, Erzähltechniken einer Seifenoper anzuwenden und diese, unter der Bezeichnung Telenovela zu publizieren. So schrieb die Journalistin Melanie Ruprecht: „Der größte Fehler besteht darin, dieses Format als lächerlich oder seicht abzutun. In lateinamerikanischen Ländern spielt es eine wichtige Rolle und hat eine bedeutende gesellschaftliche Funktion inne. Verliebt in Berlin hingegen wird allenfalls zwei neue Schlagerstars hervorbringen.“ [1]

Der Grundy UFA Chef Rainer Wemcken sieht den Sachverhalt hingegen vollkommen anders. Er ist der Auffassung, dass ausländische Telenovelas im deutschsprachigen Raum nicht greifen können und sagt: „Wenn eine Telenovela richtig Quote bringen soll, muss sie Made in Germany sein.“. [2]

[Bearbeiten] Trivia

  • Mit 605 Kapiteln hält „Mundo de juguete“ (von 19741977 in Mexiko produziert) den Rekord als längste lateinamerikanische Telenovela.
  • Mit 870 Kapiteln hält Sturm der Liebe (seit 2005) den Rekord als längste deutsche Telenovela.
  • Am 19.September 1985 wurde Televisa, die ihren Sitz im Stadtteil San Angel in Mexiko-Stadt hatte, bei einem Erdbeben stark in Mitleidenschaft gezogen. Viele der Originalaufzeichnungen wurden zerstört.

Viele berühmte Sängerinnen und Schauspielerinnen begannen ihre Karriere als Protagonistin in einer Telenovela:

    • Thalía
      • Pobre Señorita Limantour, 1987
      • Quinceañera, 1988
      • Luz y Sombra, 1989
      • María Mercedes, 1992
      • Marimar, 1994
      • María la del Barrio, 1995
      • Rosalinda, 1999)
    • Shakira
      • El Oasis, 1996
    • Paulina Rubio
      • Pasión y Poder, 1988
      • Baila Conmigo, 1992
      • Pobre Niña Rica, 1995
    • Patricia Manterola
      • Acapulco, Cuerpo y Alma, 1995
      • Gente Bien, 1997
      • Apuesta Por Un Amor, 2004
    • Salma Hayek
      • Un Nuevo Amanecer, 1988
      • Teresa, 1989
      • El Vuelo del Águila, 1996
  • Aufgrund des großen Erfolges wurde die Telenovela Salomé nachträglich von 150 Kapitel auf 180 erweitert. In Deutschland strahlte RTL 2 jedoch nur die ursprüngliche Fassung von 150 Kapitel aus.
  • Für die Rolle der leukämiekranken Camila, in Lacos de familia, ließ sich die Schauspielerin Carolina Dieckmann ihr langes, blondes Haar abschneiden.
  • O clone wurde teilweise in Marokko gedreht und war die erste Produktion die im US-Fernsehen mit englischen Untertiteln ausgestrahlt wurde.
  • Bei dem Zirkus Suarez, der in der Telenovela „Kassandra“ vorkommt, handelt es sich um einen richtigen Zirkus. Die Schauspieler reisten mit den Artisten von Stadt, zu Stadt während der Dreharbeiten.

[Bearbeiten] Quellen

  1. Ruprecht, Melanie, Nichts zum Anhimmeln oder Träumen. In: Die Zeit, 28. Februar 2005.
  2. W&V-Magazin, Mai 2006.

[Bearbeiten] Weblinks

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