Okkultismus

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Okkultismus (v. lat.: occultus = verborgen, geheim) ist ein Teilbereich der Esoterik und umschreibt im abwertenden oder neutralen Sinn Magie.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte und Organisationen

Quellenangaben
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Blütezeit des Okkulten in der neueren Zeit und das eigentliche Aufkommen des Wortes „Okkultismus" liegen Anfang des 20. Jahrhunderts. Quellen dieser Entwicklung findet man in der Lebensreform und in dem im 19. Jahrhundert in Mode gekommenen Spiritismus.

Wegbereiter waren Künstler wie William Morris und die präraffaelitische Bruderschaft um die Künstler Dante Gabriel Rossetti und Edward Burne-Jones. Letztere ähnelt in einigen Aspekten der Bewegung der Nazarener im deutschsprachigen Raum.

Mit der Lebensreform-Bewegung entwickelten sich um die Jahrhundertwende zahlreiche Gruppen ganzheitlicher religiöser und weltanschaulicher Neuorientierung. Damit verbunden entstanden bis in die späten 1920er Jahre in Deutschland okkulte Gesellschaften wie die Theosophische Gesellschaft und die Anthroposophie, oder Logen wie der OTO oder die Fraternitas Saturni. Diese Gruppen waren auch von der indischen Philosophie und den Lehren des Yoga beeinflusst.

Kunstgeschichtlich bildete sich in der gleichen Zeit und teilweise im Zusammenhang damit der Jugendstil und dessen Symbolik heraus, aber auch das Bauhaus hat hier seine Ursprünge.

Parallel dazu beschrieb Sigmund Freud, der „Vater des Unbewussten“, die seelischen Vorgänge des menschlichen Geistes. Dabei grenzte sich Freud als Religionskritiker gegen Okkultismus ab und bezeichnete ihn als Aberglauben.

Im Sprachgebrauch und der Bedeutung hat sich der Begriff als abwertend entwickelt. Für viele Geisteswissenschaftler ist der Okkultismus auch neutral und wertfrei. Er bedeutet dort: Die nur im verborgenen wirkende Geistigkeit, die positiv wie negativ sein kann, so wie physische Kräfte es in der normalen Naturwissenschaft auch sein können.

[Bearbeiten] Formen

  • Blick in die Zukunft
Tarot, Pendeln, Glaskugel, Handlesen
  • Kontakt mit dem Jenseits
Spiritismus, Kontakt mit Geistern (z.B. Gläserrücken, Geisterbeschwörung)
  • Übernatürliche Kräfte
Telepathie, Telekinese, Parapsychologie, übernatürliche Heilung
  • Okkulter Glaube
Hermetik, Kabbala, Magie, Geheimwissen, Hexenglaube, Teufelsglaube, Satanismus, Heiliger Gral, Akasha-Chronik, Wassermannzeitalter, Rosenkreuzer,

[Bearbeiten] Philosophische Kritik

Die Neigung zum Okkultismus ist ein Symptom der Rückbildung des Bewußtseins. Es hat die Kraft verloren, das Unbedingte zu denken und das Bedingte zu ertragen. Anstatt beides, nach Einheit und Differenz, in der Arbeit des Begriffs zu bestimmen, vermischt es beides unterschiedslos. Das Unbedingte wird zum Faktum, das Bedingte unmittelbar wesenhaft. (Theodor W. Adorno) Am bekanntesten ist Adornos Bonmot: Okkultismus ist die Metaphysik der dummen Kerle.

[Bearbeiten] Primärliteratur

  • Manfred Kyber: Einführung in das Gesamtgebiet des Okkultismus. Vom Altertum bis zur Gegenwart Union, Stuttgart/Berlin/Leipzig 1923; Fourier, Wiesbaden 1994, ISBN 3-925037-75-6
  • Rudolf Steiner: Der Mensch im Lichte von Okkultismus, Theosophie und Philosophie. Zehn Vorträge, gehalten in Kristiana (Oslo) vom 2. bis 12. Juni 1912. Rudolf-Steiner-Verlag, Dornach 1999, ISBN 3-7274-7450-5
  • Katja Wolff: Magie. Kunst des Wollens – Macht des Willens. Droemer Knaur, München 1992, ISBN 3-426-04262-2,
  • Katja Wolff: Brief an einen Magier. Asaph-Verlag, Lüdenscheid 2005, ISBN 3-935-70354-6 (Leseprobe)

[Bearbeiten] Sekundärliteratur

  • Eberhard Bauer & Michael Schetsche (Hrsg.): Alltägliche Wunder. Erfahrungen mit dem Übersinnlichen – wissenschaftliche Befunde. Ergon-Verlag, Würzburg 2003, ISBN 3-89913-311-0
  • John Michael Greer: Enzyklopädie der Geheimlehren. Bearbeitet und ergänzt von Frater V. D. Ansata, München 2005, ISBN 3778772708
  • Hansjörg Hemminger: Geister, Hexen, Halloween. Esoterik und Okkultismus im Alltag. Ein Ratgeber für Eltern. Brunnen-Verlag, Basel 2002, ISBN 3-7655-1276-1
  • Wolfgang Hund: Falsche Geister – echte Schwindler? Esoterik und Okkultismus kritisch hinterfragt. Echter, Würzburg 2000, ISBN 3-4290-2259-2
  • Gareth Knight: Das Okkulte. Eine Einführung. Aurinia, Hamburg 2004, ISBN 3-937392-08-4
  • Kurt E. Koch: Okkultes ABC. Brunnen-Verlag, Basel 1981; Bibel- und Schriftenmission, Aglasterhausen 1984, ISBN 3-924293-02-3
  • Kurt E. Koch: Seelsorge und Okkultismus. Die seelsorgerliche Behandlung der Menschen, die durch die Beschäftigung mit okkulten Dingen seelisch angefochten oder erkrankt sind. Eine systematische und praktisch-theologische Untersuchung unter Berücksichtigung der medizinischen und psychologischen Grenzwissenschaften. Reith, Wüstenrot 1953; 26. Auflage: Bibel- und Schriftenmission e.V., Aglasterhausen 1985, ISBN 3-924293-18-X
  • Walter von Lucadou: Psyche und Chaos. Theorien der Parapsychologie. Insel, Frankfurt/Leipzig 1995, ISBN 3-458-16740-4
  • Johannes Mischo: Okkultismus bei Jugendlichen. Ergebnisse einer empirischen Untersuchung. Matthias-Grünewald-Verlag, Mainz 1991, ISBN 3-7867-1525-4
  • Ralph Tegtmaier: Magie und Sternenzauber. Okkultismus im Abendland. DuMont, Köln 1995, ISBN 3-7701-2666-1
  • Corinna Treitel: A Science for the Soul. Occultism and the Genesis of the German Modern. Johns Hopkins University Press, Baltimore 2004, ISBN 0-8018-7812-8.
  • Colin Wilson: Das Okkulte. März, Berlin 1982, ISBN 3-88880-000-5

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

Wiktionary
 Wiktionary: Okkultismus – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen und Grammatik