Porta Westfalica
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wappen | Deutschlandkarte | ||||
---|---|---|---|---|---|
|
|||||
Basisdaten | |||||
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen | ||||
Regierungsbezirk: | Detmold | ||||
Kreis: | Minden-Lübbecke | ||||
Höhe: | 46–303 m ü. NN | ||||
Fläche: | 105 km² | ||||
Einwohner: | 36.923 (31. Dez. 2007)[1] | ||||
Bevölkerungsdichte: | 352 Einwohner je km² | ||||
Postleitzahl: | 32457 | ||||
Vorwahlen: | 0571, 05722, 05731, 05733, 05751, 05706 | ||||
Kfz-Kennzeichen: | MI | ||||
Gemeindeschlüssel: | 05 7 70 032
|
||||
Stadtgliederung: | 15 Stadtteile | ||||
Adresse der Stadtverwaltung: | Kempstraße 1 32457 Porta Westfalica |
||||
Webpräsenz: | |||||
Bürgermeister: | Stephan Böhme (SPD) | ||||
Lage der Stadt Porta Westfalica im Kreis Minden-Lübbecke | |||||
Porta Westfalica ist eine Mittelstadt mit ca. 36.000 Einwohnern im Kreis Minden-Lübbecke. Sie liegt im nordöstlichen Nordrhein-Westfalen, in der Region Ostwestfalen-Lippe zwischen Minden und Bielefeld an der Weser.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
[Bearbeiten] Geografische Lage
Die Stadt Porta Westfalica liegt im Weserdurchgangstal, das durch das in ost-westlicher Richtung verlaufende Wiehen-/Wesergebirge führt. Der Name leitet sich von der lateinischen Bezeichnung für „westfälisches Tor“ ab. Die Porta Westfalica ist auch die Bezeichnung für das Durchbruchstal der Weser. Nördlich der Porta Westfalica beginnt die Norddeutsche Tiefebene.
[Bearbeiten] Nachbargemeinden
Im Westen grenzt Porta Westfalica an die Stadt Bad Oeynhausen, im Norden an die Stadt Minden und im Norden, Osten und Südosten an die Städte Bückeburg und Rinteln im niedersächsischenLandkreis Schaumburg. Im Süden grenzt sie an die Stadt Vlotho im Kreis Herford.
[Bearbeiten] Stadtgliederung
Nach § 3 der Hauptsatzung werden die 15 Stadtteile von Porta Westfalica durch 8 Bezirksausschüsse organisiert, um anfallende Probleme in den einzelnen Ortsteilen aufzugreifen und zu lösen.
(Einwohnerzahl Stand 31. Mai 2003):
- Bezirksausschuss I Hausberge (5255), Lohfeld (1487)
- Bezirksausschuss II: Barkhausen (4143)
- Bezirksausschuss III: Neesen (2455), Lerbeck (3724)
- Bezirksausschuss IV: Nammen (2398)
- Bezirksausschuss V: Wülpke (664), Kleinenbremen (2691)
- Bezirksausschuss VI: Eisbergen (3673), Veltheim (2838)
- Bezirksausschuss VII: Möllbergen (1706), Holtrup (1089), Vennebeck (1064), Costedt (494)
- Bezirksausschuss VIII: Holzhausen (4287)
[Bearbeiten] Geschichte
Die erste bekannte Ansiedlung an diesem Ort datiert man auf das Jahr 1098, als erstmalig die Schalksburg urkundlich erwähnt wurde. Sie war damals im Besitz der Herren vom Berge. Um diese herum entwickelte sich der heutige Stadtkern von Porta Westfalica. Erstmalig im Jahre 1353 wurden auch Burgleute bekundet, welche in der nunmehr „Haus zum Berge“ genannten Burg residierten. Die umgebende Siedlung wurde mit der Zeit nach der Burg „Hausberge“ genannt.
Die Marktrechte wurden 1618, die Stadtrechte 1720 vergeben. Der Ort lag abseits der Hauptverkehrswege und entwickelte sich daher in der Folgezeit nur langsam. Ein größeres Wachstum setzte erst mit dem Bau der Stammstrecke der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft im 19. Jahrhundert ein.
Der Name Porta Westfalica stammt aus dem 18. Jahrhundert, als die lateinische und französische Sprache bei den Adeligen in Mode war. Mit dem Namen Porta Westfalica („Westfälische Pforte“) wollte man das Durchbruchstal der Weser zwischen Weser- und Wiehengebirge bezeichnen.
Im Rahmen der Gebietreform von 2. Oktober 1972 wurde am 1. Januar 1973 die Stadt Porta Westfalica gegründet und amtlich als solche benannt. Damit wurde ein Begriff, der sonst nur als Landschaft bekannt war, auf eine Stadt übertragen.
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
|
|
¹ Volkszählungsergebnis (Angabe für jeweils aktuellen Gebietsstand)
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Bürgermeister
1973–1983 | Willi Watermann (SPD) |
1983–1999 | Heinrich Schäfer (SPD) |
1999–2004 | Hilmar Wohlgemuth (CDU) |
2004–heute | Stephan Böhme (SPD) |
[Bearbeiten] Stadtrat
Der Rat der Stadt Porta Westfalica (Stand: Kommunalwahl am 26. September 2004):
Jahr | SPD | CDU | GRÜNE | FDP | Sonstige | Gesamt |
---|---|---|---|---|---|---|
2004 | 17 | 15 | 3 | 5 | 0 | 40 |
1999 | 17 | 17 | 2 | 4 | 0 | 40 |
1994 | 20 | 13 | 4 | 4 | 0 | 41 |
1989 | 22 | 11 | 3 | 5 | 0 | 41 |
1984 | 20 | 12 | 4 | 5 | 0 | 41 |
[Bearbeiten] Wappen
Der Stadt Porta Westfalica ist mit Urkunde des Regierungspräsidenten in Detmold vom 12. November 1973 das Recht zur Führung eines Wappens verliehen worden.
Beschreibung:
Durch Zinnenschnitt in rot und silber (weiß) geteilt. Oben drei silberne (weiße) Zinnentürme, unten ein roter balkenweise gelegter Adlerflügel mit goldenem (gelbem) Kleestengel.
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
Auf dem Wittekindsberg (276 m ü. NN), der noch zum Stadtgebiet gehört, befindet sich das Kaiser-Wilhelm-Denkmal. Sehenswert ist auch die Altstadt im zentralen Stadtteil Hausberge sowie das Besucherbergwerk Kleinenbremen, eines Ortsteils direkt am Jakobsberg (238m ü. NN) und an der A 2.
Auf dem Jakobsberg befindet sich ein 142 Meter hoher Fernmeldeturm (Typenturm) mit Aussichtsplattform.
[Bearbeiten] Theater
Im Ortsteil Barkhausen befindet sich in einem ehemaligen Steinbruch, direkt unterhalb des Kaiser-Wilhelm-Denkmals, die Goethe-Freilichtbühne. In den Sommermonaten wird dort je ein Erwachsenen- und ein Kinderstück aufgeführt. Weiterhin führt die Theater-AG des städt. Gymnasium Porta Westfalica jedes Jahr Stücke im Schulzentrum Süd auf.
[Bearbeiten] Bauwerke
Sehenswert ist die Wittekindsburg auf dem Kamm des Wiehengebirges. Die Burg wurde im 10. Jahrhundert erbaut und wird heute als Café und Restaurant genutzt. Auf der Anlage befinden sich auch die Fundamente der alten Kreuzkirche.
In Porta Westfalica befindet sich parallel zur Weser der ca. 1,7 km lange, zweiröhrige Weserauentunnel. Der Tunnel, der am 6. Dezember 2002 eingeweiht wurde, soll den Stadtteil Barkhausen vom Durchgangsverkehr entlasten.
[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen
- Trachtenfest am Kaiser-Wilhelm-Denkmal (am Pfingstwochenende)
- Stadtfest im September
- Weihnachtsmarkt in Hausberge (am 1. Adventswochenende)
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
In Porta Westfalica befindet sich das von E.ON betriebene Kohlekraftwerk „Gemeinschaftskraftwerk Weser“. Seit dem 6. Januar 2006 wird in dem Kraftwerk auch Müll verbrannt (Kunststoffe, Textilien, Filme und fotografische Papiere sowie Farb- und Lackabfälle). Gegen diese Müllverbrennung bestehen beträchtliche Widerstände der Bürgerinnen und Bürger aus Porta Westfalica und den Kommunen in der Umgebung.
Die Freizeitanlage Großer Weserbogen bietet umgeben von viel Natur und Wasser eine schöne Camping- und Freibadeanlage. Der Campingplatz ist ganzjährig geöffnet.
[Bearbeiten] Ansässige Unternehmen
- Bernstein AG, Schaltertechnik, Gehäusetechnik, Sensortechnik und Sicherheitstechnik
- Grohe, Sanitärsysteme
- Henkel AG & Co. KGaA, Standort Porta Westfalica, Wasserbasierte Klebstoffe
- Knickmeier Gruppe, Holding, Stahl- und Holzverarbeitende Industrie, Pflegebetten
- Porta Möbel Handelsgesellschaft mbH & Co. KG, Möbelhaus mit derzeit 20 Filialen in Deutschland
- ROSE Systemtechnik, industrielle Gehäusesysteme
- SB Möbel Boss, Möbeldiscounter mit derzeit 74 Filialen in Deutschland
- Schäfers Brot, Backwarenhersteller für Edeka-Gruppe
[Bearbeiten] Verkehr
In Porta Westfalica-Vennebeck befindet sich der Flugplatz Porta Westfalica für Kleinflugzeuge. Der nächste internationale Flughafen liegt im etwa 70 Kilometer entfernten Hannover. Porta Westfalica liegt an der Autobahn A2 und an den Bahnlinien Hannover - Amsterdam und Hannover - Köln.
Der Bahnhof Porta Westfalica wird stündlich von RE-Zügen Düsseldorf - Bielefeld - Minden (Westfalen-Express) und RE-Zügen Bielefeld/Rheine - Osnabrück - Hannover - Braunschweig bedient. Direkte Busverbindungen bestehen nach Minden. Die Stadt gehört dem Verkehrsverbund OstWestfalenLippe (Der Sechser) an.
Siehe auch: Mindener Straßenbahn
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
In Porta Westfalica geboren wurden;
- 1835: Marie Schmalenbach (geb. in Holtrup), Dichterin
- 1841: Sophie Henschel (geb. in Costedt), Unternehmerin
- 1894: Dr. Martin Hutze (geb. in Barkhausen), Kommunalpolitiker
- 1939: Manfred Dammeyer (geb. in Hausberge), Politiker
- 1947: Ulrich Daldrup (geb. in Hausberge), Politiker
- 1955: Dierk Homeyer (geb. in Möllbergen), Politiker
[Bearbeiten] Literatur
- Heinz-Peter Mielke: Minden und die Porta Westfalica in alten Ansichtskarten, Flechsig Verlag (1979), ISBN 388189084X
- Rainer Pape: Reizvolles Werretal. Zwischen Teutoburger Wald und Porta Westfalica, Heka Verlag (1995), ISBN 3928700154
- Jochen Bergmann: Der unterirdische Krieg an der Porta Westfalica. Untertage-Produktion im Dritten Reich. Kopp Verlag. Rottenburg 2002. ISBN 3930219824
- Hans-Martin Polte, Hans Münstermann: Hausberge - damals und heute. Eine Stadt ändert ihr Gesicht - Geschichten und Hintergründe aus vier Jahrzehnten, Porta Westfalica, 2008. [2]
[Bearbeiten] Siehe auch
Katastrophen im Schienenverkehr
[Bearbeiten] Weblinks
- Website der Stadt Porta Westfalica
- Besucherbergwerk in Kleinenbremen
- Website des Ortsteiles Barkhausen
- Der unterirdische Krieg an der Porta Westfalica
- U-Verlagerungen und Rüstungsbetriebe in Porta Westfalica 1944/45
- Goethe-Freilichtbühne
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ LDS NRW: Amtliche Bevölkerungszahlen
- ↑ http://mt-online.de/mt/lokales/porta_westfalica/?cnt=2166846&sid=a6a185cce1947ac09b799266c9a204b0
Bad Oeynhausen | Espelkamp | Hille | Hüllhorst | Lübbecke | Minden | Petershagen | Porta Westfalica | Preußisch Oldendorf | Rahden | Stemwede
Barkhausen | Costedt | Eisbergen | Hausberge | Holtrup | Holzhausen | Kleinenbremen | Lerbeck | Lohfeld | Möllbergen | Nammen | Neesen | Veltheim | Vennebeck | Wülpke