National Monuments in den Vereinigten Staaten
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National Monument heißen in den Vereinigten Staaten durch die Bundesregierung ausgewiesene Schutzgebiete oder Gedenkstätten, die überwiegend vom National Park Service, einer dem Innenministerium unterstehenden Behörde, verwaltet werden. Sie können wertvolle Naturräume oder historisch bedeutende Einrichtungen bewahren. Insbesondere im Westen der Vereinigten Staaten liegen auch historische Bauten in wertvollen Ökosystemen, so dass beide Typen kombiniert sind.
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[Bearbeiten] Beschreibung
National Monuments können - im Gegensatz zu Nationalparks - ohne Zustimmung des Kongresses vom Präsidenten errichtet werden. Theodore Roosevelt machte im Jahr 1906 erstmals von dieser Möglichkeit Gebrauch, als er den Devils Tower in Wyoming auf diese Art schützte. Er war der Auffassung, dass dieser zerstört werden könne, bevor der Kongress das Gebiet endlich zu einem Nationalpark erklären würde. Bis heute wurden rund 100 natur- und denkmalschutzbedürftige Orte zum United States National Monument erklärt; das weltweit bekannteste ist die Freiheitsstatue vor der Stadt New York. Die weitaus größere Anzahl solcher Schutzgebiete befinden sich jedoch im Westen der Vereinigten Staaten - geballt im Bundesstaat Arizona.
Der Großteil der National Monuments werden vom National Park Service verwaltet, zahlreiche Schutzgebiete fallen aber auch unter die Aufsicht anderer Ämter. Hierzu zählt insbesondere das Bureau of Land Management (Landverwaltungsamt), dem auch das landflächenmäßig größte Nationalmonument außerhalb Alaskas - Grand Staircase-Escalante - untersteht. Auch der US Forest Service sowie der US Fish and Wildlife Service sind mit der Verwaltung von National Monuments betraut.
Obwohl finanziell gegenüber den großen Nationalparks nachrangig berücksichtigt, haben National Monuments hinsichtlich Attraktivität und Größe nicht zwingend eine geringere Bedeutung als Nationalparks. Vielmehr weisen einige von ihnen alle Merkmale eines Nationalparks auf und erfahren bisweilen - wie die Great Sand Dunes in Colorado - auch eine entsprechende „Aufwertung“. In der Regel kennzeichnet ein Nationalmonument jedoch, dass in ihm eine geringere Anzahl natürlicher Ressourcen geschützt werden, als in Nationalparks.
[Bearbeiten] Geschichte
Die Nationalmonumente der Vereinigten Staaten sind das Ergebnis eines Gesetzes aus dem Jahr 1906, das dem Zweck diente, prähistorische Bauwerke und Handwerkszeug von Indianern in den westlichen Staaten der USA zu schützen. Das so genannte „Altertum-Gesetz“ (Antiquities Act) regelte die Legitimation von archäologischen Untersuchungen und stellte unerlaubte Plünderungen und Zerstörungen solcher Stätten unter Strafe. Es gestattete zudem dem US-Präsidenten historische Wahrzeichen, historische und prähistorische Bauwerke sowie andere Objekte mit geschichtlicher oder wissenschaftlicher Bedeutung eigenmächtig unter den staatlichen Schutz eines Nationalmonuments zu stellen.
Von diesen Nationalmonumenten wurde erwartet, dass sie kleine prähistorische Stätten mit kulturellem Hintergrund schützen. Doch die Passage „Objekte von … wissenschaftlicher Bedeutung“ aus dem Antiquities Act nahm Präsident Theodore Roosevelt drei Monate später zum Anlass, den so genannten Devils Tower (Teufelsturm) aus naturwissenschaftlichen Gründen zu schützen und ihn zum ersten US-Nationalmonument zu erklären. Im gleichen Jahr wurde das Gesetz mit der Errichtung des Petrified-Forest-Nationalmonuments (heute Nationalpark) bereits zum zweiten Mal zweckentfremdet. Der ursprüngliche Gedanke von kleinen kulturellen Stätten war somit schnell überholt.
Im Jahr 1908 griff Roosevelt abermals auf das „Altertum-Gesetz“ zurück, um nun den Grand Canyon zum Nationalmonument zu erklären - mit rund 3.200 km² ein sehr großes „Objekt mit wissenschaftlicher Bedeutung“. 1918 folgte unter Präsident Woodrow Wilson dann das Katmai-Nationalmonument, das zuerst etwas mehr als 4.000 km², später - nach einer Erweiterung - sogar rund 11.000 km² umfasste. Grand Canyon, Petrifield Forest und Katmai gehörten zu den zahlreichen Nationalmonumenten, die später vom Kongress zum Nationalpark erklärt wurden.
Im Kongress gab es keinen ernsthaften Widerstand gegen die extensive Nutzung des Antiquities Act zur Errichtung neuer Nationalmonumente - insbesondere in Arizona und Alaska, die zeitweilig als einzige Territorien im Kongress nicht repräsentiert waren. Erst mit der Errichtung des Jackson-Hole-Nationalmonuments durch Präsident Franklin D. Roosevelt 1943 regte sich im Kongress erstmals ernsthafter Widerstand. Nachdem das Vorhaben, den Grand-Teton-Nationalpark (Wyoming) um ein von John D. Rockefeller II. erworbenes Land zu erweitern, am Widerstand des Kongresses scheiterte, bediente sich der Präsident kurzerhand des Antiquities Act und erklärte das Gebiet zum Nationalmonument. Der häufige Missbrauch mit dem „Altertum-Gesetz“ zur Errichtung neuer Schutzgebiete unter Umgehung des Kongresses lösten derartige Proteste aus, dass US-Präsidenten in der Folgezeit seltener von dieser Möglichkeit Gebrauch machten.
Das derzeit größte Nationalmonument außerhalb Alaskas ist Grand Staircase-Escalante im südlichen Utah und wurde erst 1996 durch Bill Clinton gegründet. Er traf damit eine anfangs kritisch betrachtete Entscheidung und abermals gab es Forderungen, die alleinige Verfügungsgewalt des Präsidenten einzuschränken.
[Bearbeiten] Status und Ausstattung
Aus touristischer Sicht spielen die Unterschiede zwischen Nationalparks und -monumenten keine große Rolle. Viele der populärsten - vom National Park Service betreuten - Nationalmonumente bieten die gleiche Infrastruktur wie Nationalparks und können auch mit dem Nationalpark-Pass besucht werden. Auch der Schutzstatus der Gebiete unterscheidet sich formal nicht. Alle Gebiete des National Park Service unterliegen der selben gesetzlichen Grundlage, dem Organic Act. In Monuments unter der Verwaltung anderer Behörden, insbesondere des Bureau of Land Management, ist jedoch häufig die Jagd zulässig, die in Monuments des National Park Service ausgeschlossen ist.
[Bearbeiten] Überblick
[Bearbeiten] Weblinks
- National Park Service (englisch)
- Bureau of Land Management (englisch)
- U.S. Forest Service (englisch)
- U.S. Fish and Wilflife Service (englisch)