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Karl Dönitz – Wikipedia

Karl Dönitz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Karl Dönitz (* 16. September 1891 in Grünau bei Berlin; † 24. Dezember 1980 in Aumühle bei Hamburg) war ein deutscher Marineoffizier (seit 1943 Großadmiral) und Oberbefehlshaber der deutschen Kriegsmarine im Zweiten Weltkrieg. Von Hitler testamentarisch dazu ernannt, agierte er im Mai 1945 für 23 Tage als Staatsoberhaupt des Deutschen Reiches und Oberbefehlshaber der Wehrmacht.

Karl Dönitz
Karl Dönitz

Dönitz gehörte zu den 24 im Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher vor dem Internationalen Militärgerichtshof angeklagten Personen und wurde am 1. Oktober 1946 in zwei von drei Anklagepunkten schuldig gesprochen und zu zehn Jahren Haft verurteilt.

Inhaltsverzeichnis

Anfänge

Am 1. April 1910 trat Dönitz als Seekadett in die Kaiserliche Marine ein. Zu diesem Ausbildungsjahrgang, der so genannten „Crew 10“, gehörte u. a. auch Martin Niemöller. Seine Ausbildung durchlief er u. a. auf dem Großen Kreuzer SMS Hertha und in der Marineschule Mürwik. Zum 1. Oktober 1912 wurde er auf den Kleinen Kreuzer SMS Breslau versetzt, der ins Mittelmeer kommandiert wurde. Im Jahr 1913 wurde Dönitz zum Leutnant zur See befördert.

  • 1. April 1910 – 31. März 1911 Grundausbildung u. Großer Kreuzer SMS Hertha
  • 1. April 1911 – 30. September 1912 Marineschule u. Spezialkurse

Erster Weltkrieg

Zu Beginn des Ersten Weltkrieges nahm Dönitz auf dem Kleinen Kreuzer SMS Breslau, der pro forma an die Türkei verkauft worden war und dort unter dem Namen Midilli Dienst tat, an Gefechten gegen russische Einheiten im Schwarzen Meer teil.

Im Jahr 1916 wurde er zum Oberleutnant zur See befördert. Als die Breslau/Midilli wegen Reparaturen in die Werft musste, wurde Dönitz zeitweilig als Flugplatzleiter einer Fliegerabteilung an die Dardanellen-Front versetzt.

Von dort aus meldete Dönitz sich freiwillig zu der neuen Waffengattung der U-Boote. Nach einer erforderlichen Ausbildungszeit fuhr er dann bis zum Februar 1918 als Wachoffizier auf U 39. Anschließend war Dönitz erst Kommandant von UC 25 und seit dem 5. September 1918 Kommandant von UB 68. Dieses Boot wurde schließlich bei einem Einsatz im Mittelmeer von englischen Marineeinheiten versenkt, Dönitz und seine Mannschaft bis auf einen wurden gefangen genommen.

Während seiner Zeit als Wachoffizier bzw. Kommandant von U-Booten erkannte er, dass der deutsche U-Boot-Krieg gegen die englische Seemacht am Geleitzugsystem gescheitert war. Er beschäftigte sich nach seiner Entlassung aus englischer Gefangenschaft 1919 daher theoretisch mit den militärischen Möglichkeiten von U-Booten.

  • 1. Oktober 1912 – 11. September 1916 Kleiner Kreuzer Breslau/Midilli
  • 12. September 1916 – Dezember 1916 Fliegerstation San Stefano und Dardanellen
  • Dezember 1916 – 16. Januar 1917 Unterseebootausbildung
  • 17. Januar 1917 – 28. Februar 1918 Unterseeboot U 39, Wachoffizier
  • 1. März 1918 – 4. September 1918 Unterseeboot UC 27, Kommandant
  • 5. September 1918 – 4. Oktober 1918 Unterseeboot UB 68, Kommandant

Dönitz wurde während des Krieges mehrfach ausgezeichnet, so zum Beispiel mit dem Eisernen Kreuz I. und II. Klasse und dem Königlichen Hausorden von Hohenzollern mit Schwertern sowie türkischerseits mit dem Eisernen Halbmond und dem Medjidie-Orden IV. Klasse.

Zwischenkriegszeit

Dönitz wurde in die Reichsmarine der Weimarer Republik übernommen und im Juli 1919 zum Stab der Marinestation der Ostsee kommandiert. Seit März 1920 war er dann Kommandant von verschiedenen Torpedobooten. Während dieser Zeit wurde Dönitz am 1. Januar 1921 zum Kapitänleutnant befördert.

Ab Frühjahr 1923 war er Referent und Adjutant der Inspektion des Torpedo- und Minenwesens. Mit dem 3. November 1924 wurde Dönitz Referent in der Marinewehrabteilung; in dieser Stellung verblieb er etwas mehr als zwei Jahre. Anschließend war er als Navigationsoffizier auf dem Kreuzer Nymphe eingesetzt.

Am 24. September 1928 wurde Dönitz Chef der 4. Torpedobootshalbflottille, und am 1. November 1928 wurde er zum Korvettenkapitän befördert. Zwei Jahre später wurde er 1. Admiralstabsoffizier der Marinestation der Nordsee. In dieser Funktion wurde er am 1. Oktober 1933 zum Fregattenkapitän ernannt.

Als Kommandant des Kreuzers Emden, seit Ende September 1934, machte Dönitz im Jahr 1935 eine mehrmonatige Auslandsreise nach Südost-Asien.

Nach der Rückkehr von dieser Reise wurde Dönitz von dem damaligen Generaladmiral Erich Raeder mit dem Aufbau der neuen deutschen U-Boot-Waffe beauftragt. Der Bau deutscher U-Boote war möglich geworden, nachdem sich Adolf Hitler im selben Jahr über den Versailler Vertrag hinweggesetzt hatte, indem er einseitig die deutsche Wehrhoheit erklärte.

Zur Organisation des Aufbaus wurde der überzeugte Nationalsozialist Dönitz am 22. September 1935 Befehlshaber der U-Boot-Flottille Weddigen und wurde am 1. Oktober 1935 zum Kapitän zur See befördert. Im Januar des Jahres hatte er auch das Ehrenkreuz für Frontkämpfer erhalten. Bereits am 1. Januar 1936 wurde Dönitz’ Posten aufgewertet und in Führer der Unterseeboote (F. d. U.) umbenannt. Am 28. Januar 1939 erfolgte die Ernennung zum Kommodore.

  • 5. Oktober 1918 – 15. Juli 1919 Kriegsgefangenschaft
  • 16. Juli 1919 – 13. März 1920 kommandiert zum Stab der Marinestation
  • 14. März 1920 – 19. April 1920 Torpedoboot V 5, Kommandant
  • 20. April 1920 – 14. März 1923 Torpedoboot T 157 und G 8, Kommandant
  • 20. März 1923 – 2. November 1923 Inspektion des Torpedo- u. Minenwesens, Referent u. Adjutant
  • 3. November 1924 – 2. Oktober 1927 Marineleitung, Referent in der Marinewehrabteilung
  • 3. Oktober 1927 – 16. Dezember 1927 Lehrgang u. z. Information auf Kreuzer Nymphe
  • 17. Dezember 1927 – 23. September 1928 Kreuzer Nymphe, Navigationsoffizier
  • 24. September 1928 – 29. September 1930 4. Torpedobootshalbflottille, Chef
  • 30. September 1930 – 9. September 1934 Stab Marinestation der Nordsee, 1. Admiralstabsoffizier
  • 29. September 1934 – 21. September 1935 Kreuzer Emden, Kommandant
  • 27. September 1935 – 13. Oktober 1936 Unterseebootsflottille Weddigen, Chef
  • 1. Januar 1936 – 16. Oktober 1939 Führer der Unterseeboote

Zweiter Weltkrieg

Einen Monat nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges am 1. Oktober 1939 wurde Dönitz zum Konteradmiral befördert, was auch im Wehrmachtsbericht vermerkt wurde. Am 17. Oktober 1939 wurde sein Dienstposten in Befehlshaber der Unterseeboote (BdU) umbenannt.

Im Bewusstsein der politischen Krisen in den Jahren 1935 bis 1938 musste Dönitz die Möglichkeit einer Gegnerschaft Englands bei der strategischen Ausrichtung der U-Boot-Waffe berücksichtigen. Ein effektiver Handelskrieg setzte laut Dönitz eine Sollstärke der U-Boot-Waffe von rd. 300 Booten voraus. Gemäß der Doktrin der „Drittelparität“ sollten sich ein Drittel der Boote im Fronteinsatz befinden, ein weiteres Drittel im An- bzw. Abmarsch und das letzte Drittel zu Überholung in den Heimathäfen. Im Z-Plan vom 1. März 1939 wurde der Bau von 249 U-Booten beschlossen.

Dönitz ließ die U-Boot-Besatzungen dazu ausbilden, gegen Geleitzüge zu kämpfen. Dönitz wollte einer Massierung an Schiffen eine Massierung an U-Booten entgegensetzen, die so genannte Rudeltaktik.

So begann der Seekrieg im Atlantik zwar mit einer geringen Zahl an U-Booten (57 U-Boote, davon nur 37 für den Atlantik geeignet), aber dennoch mit Erfolgen für die deutsche Seite. Bevor der Angriff auf die Sowjetunion startete, hoffte Hitler, den Krieg gegen England beenden zu können, indem er England zum Separat-Frieden bringen zu können glaubte. Churchill schlug sein Angebot jedoch aus, und so gab es für Hitler nur zwei Möglichkeiten, England in die Knie zu zwingen:

  1. Die Invasion in England.
  2. Das Abschneiden der für eine Insel lebenswichtigen Seeverbindungen.

Die Invasion Englands schien unmöglich, ein Großteil des deutschen General- und Admiralstabes inkl. Dönitz glaubte nicht an ein Gelingen des Unternehmens Seelöwe. Dönitz verfolgte die zweite Taktik, die Churchill nach dem Krieg bestätigen sollte.

Aufgrund der großen Erfolge der U-Boote wurde Dönitz am 1. September 1940 zum Vizeadmiral befördert und am 14. März 1942 zum Admiral ernannt.

Am 31. Januar 1943 wurde Dönitz unter Auslassung des Dienstgrad des Generaladmirals Großadmiral und Nachfolger von Großadmiral Erich Raeder als Oberbefehlshaber der deutschen Kriegsmarine, der auf eigenen Wunsch zurücktrat, weil seine Vorstellungen bezüglich der Überwasser-Taktik nicht mit Hitlers Ansichten in Einklang zu bringen waren.

Auch als Oberbefehlshaber der Kriegsmarine gab Dönitz den Posten als Befehlshaber der Unterseeboote nicht auf. Unter seinem Kommando wurde das Schwergewicht noch stärker auf den Einsatz von U-Booten verlagert.

Obwohl die Zahl der versenkten U-Boote in der Folgezeit immer weiter anstieg, wurde die Möglichkeit, dass den Alliierten ein systematischer und dauerhafter Einbruch in die deutsche Verschlüsselungstechnik (Enigma) gelungen sein könne, weiterhin ausgeschlossen. Stattdessen wurde vermutet, dass U-Boote und damit auch Enigma-Maschinen und Schlüsselunterlagen in alliierte Hände gefallen seien. Dönitz verbot in seinem Regenbogen-Befehl die Übergabe von U-Booten in Feindeshand – auch wenn ein Boot durch alliierte Schiffe aufgebracht wurde, sollte es unbedingt von der Besatzung selbst versenkt werden.

Trotz der einerseits erdrückenden eigenen Verluste und der gleichzeitig sehr stark abgefallenen Versenkungserfolge konnte sich Dönitz, von einer kurzen Phase Mitte 1943 abgesehen, zu keinem Zeitpunkt dazu entschließen, die Konsequenzen zu ziehen und den U-Boot-Krieg abzubrechen. Er begründete dies mit strategischen Überlegungen. Seiner Auffassung nach hätte ein Abbruch der Atlantikschlacht den Alliierten ermöglicht, große Mengen von Menschen und Material freizumachen, die dann an anderer Stelle gegen Deutschland zum Einsatz gebracht worden wären.
Das Ergebnis dieser Haltung lässt sich auch an den Verlustzahlen ablesen: von den ca. 41.000 deutschen U-Boot-Fahrern des Zweiten Weltkrieges sind bis Kriegsende fast 27.000 im Einsatz umgekommen. Unter den Toten war auch Dönitz’ jüngerer Sohn Peter. Der andere Sohn Klaus wurde auf dem Schnellboot S-141 bei einem Angriff auf Selsey an der englischen Küste getötet.

In dem 68 Monate dauernden Kampf gingen 781 deutsche U-Boote verloren. Von den 632 nachgewiesen von den Alliierten versenkten U-Booten wurden 500 von den englischen oder englisch kontrollierten Streitkräften versenkt. Eine solche Verlustquote hatte keine andere Waffengattung zu verzeichnen, weder auf deutscher noch auf alliierter Seite. Befehligt wurden die U-Boote u. a. vom Hauptquartier Koralle in Bernau bei Berlin.

  • 17. Oktober 1939 – 30. Januar 1943 Befehlshaber der Unterseeboote
  • 30. Januar 1943 – 30. April 1945 Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, gleichzeitig weiterhin Befehlshaber der Unterseeboote
  • 17. April 1945 – 30. April 1945 zugleich Wehrmachtsoberbefehlshaber Nord
  • ab 1. Mai 1945 Oberbefehlshaber der Wehrmacht

Im Zweiten Weltkrieg wurde Dönitz unter anderem mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub und dem U-Boots-Kriegsabzeichen ausgezeichnet. Mit dem Deutschen Reich verbündete Staaten ehrten ihn mit dem Militärorden von Savoyen (Komturkreuz), mit dem rumänischen Militärorden Michael der Tapfere III. und II. Klasse sowie mit dem Orden der Aufgehenden Sonne I. Klasse des japanischen Kaiserreiches.

1944 erhielt er außerdem das Goldene Parteiabzeichen der NSDAP. Albert Speer zitiert Dönitz in seinen Erinnerungen angesichts der bei einer Lagebesprechung Anfang Februar 1945 auf Karten offensichtlich gewordenen Lage mit unzähligen Durchbrüchen und Kesselbildungen:

„Ich habe hier nur die Marine zu vertreten. Alles andere ist nicht meine Sache. Der Führer wird wissen, was er tut.“
vordere Reihe v.l.n.r.: Göring, Heß, Ribbentrop, Keitel, dahinter: Dönitz, Raeder, Schirach, Sauckel; Nürnberger Prozesse 1946
vordere Reihe v.l.n.r.: Göring, Heß, Ribbentrop, Keitel, dahinter: Dönitz, Raeder, Schirach, Sauckel; Nürnberger Prozesse 1946

Hitler ernannte Dönitz testamentarisch zu seinem Nachfolger als Reichspräsident; die rechtliche Basis dafür ist umstritten, u. a. da es nicht mehr zu einer von der Verfassung für das Amt des Reichspräsidenten vorgeschriebenen Wahl gekommen ist. Zum Zeitpunkt von Hitlers Suizid am 30. April 1945 befand sich Dönitz in Plön, wo ihn Hitlers Ernennungstelegramm erreichte. Aufgrund der vorrückenden britischen Truppen begab sich Dönitz jedoch am 2. Mai nach Flensburg, wo er in den frühen Morgenstunden des 3. Mai eintraf. Sein Amt als (letzter) Reichspräsident trat er am 1. Mai mit einer Rundfunkansprache (Auszug) an:

„Im Bewusstsein der Verantwortung übernehme ich die Führung des deutschen Volkes in dieser schicksalsschweren Stunde. Meine erste Aufgabe ist es, deutsche Menschen vor der Vernichtung durch den vordrängenden bolschewistischen Feind zu retten. Nur für dieses Ziel geht der militärische Kampf weiter.“ [1]

Entsprechend strebten er und die geschäftsführende Reichsregierung einen Separatfrieden mit den Westalliierten an, um die Rote Armee aus Deutschland zurückzudrängen. Nachdem bereits auf der alliierten Konferenz von Casablanca im Jahr 1943 die Forderung des amerikanischen Präsidenten Roosevelt nach bedingungsloser Kapitulation der Kriegsgegner verabschiedet worden war und Churchill einen Konflikt mit dem russischen Alliierten befürchtete, lehnten die westlichen Alliierten jedoch jede Teilkapitulation ab. Nach dem Krieg begründete Dönitz die Fortsetzung des Krieges auch damit, dass möglichst viele deutsche Soldaten in westalliierte Gefangenschaft gebracht werden sollten, um sie so vor sowjetischer Gefangenschaft zu bewahren. Diese Darstellung wird jedoch von jüngerer historischer Forschung zum Teil in Frage gestellt und als beschönigend dargestellt, da Dönitz erst zwei Tage vor der Kapitulation befahl, die gesamten verfügbaren Schiffe zur Rettung von Flüchtlingen einzusetzen (vgl. z. B. die Arbeiten von Heinrich Schwendemann im Literaturverzeichnis). Weiterhin fällten Marinekriegsgerichte im noch von deutschen Truppen kontrollierten Gebiet unter Berufung auf Dönitz’ Durchhaltebefehle bis in die Tage nach der Gesamtkapitulation hinein zahlreiche Todesurteile wegen Fahnenflucht und „Wehrkraftzersetzung“. Dönitz persönlich bestand darauf, den Hitlergruß als Ehrenbezeugung beizubehalten und alle Hitlerbilder an ihrem Platz zu belassen. [2]

Am 7. Mai, um 2:41 Uhr morgens, unterzeichnete der Chef des Wehrmachtführungsstabes, Generaloberst Alfred Jodl, von Dönitz bevollmächtigt, die bedingungslose Gesamtkapitulation aller deutschen Streitkräfte im operativen Hauptquartier der SHAEF im französischen Reims. Dieser Schritt resultierte direkt aus der Ablehnung der Westalliierten einer Hinauszögerung der vollständigen Kapitulation. Churchill betrachtete eine Teilkapitulation und eine Weiterführung des Krieges gegen die sowjetischen Truppen als gegen seine Interessen gerichtet. Zur Bekräftigung der Forderung nach sofortiger Kapitulation drohten die Alliierten damit, den Mitte April eingestellten Bombenkrieg gegen deutsche Städte umgehend wiederaufzunehmen.

Der Kapitulationsakt sollte einen Tag später durch das Oberkommando der Wehrmacht sowie die Oberbefehlshaber von Heer, Luftwaffe und Marine ratifiziert werden. Daher unterzeichneten, diesmal im sowjetischen Hauptquartier in Berlin-Karlshorst, in der Nacht vom 8. auf den 9. Mai die von Dönitz dazu bevollmächtigten Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel, Generaladmiral von Friedeburg sowie Generaloberst Stumpff eine weitere Kapitulationsurkunde.

Nachkriegszeit

Karl Dönitz, Festnahmekarte der US-Regierung vom 23. Juni 1945
Karl Dönitz, Festnahmekarte der US-Regierung vom 23. Juni 1945

Die Regierung Dönitz blieb aber noch einige Tage über die Kapitulation hinaus im gegenstandslos gewordenen Amt. Am 23. Mai 1945 wurden Dönitz sowie die Mitglieder der Geschäftsführenden Reichsregierung und des Oberkommandos der Wehrmacht im so genannten Sonderbereich Mürwik / Flensburg, das zur britischen Besatzungszone gehörte, verhaftet.

Im Oktober 1945 wurde er dem Internationalen Militärgerichtshof in Nürnberg zugeführt. Sein Verteidiger Otto Kranzbühler bewirkte, dass der schwerwiegende Vorwurf des „Versenkens von feindlichen Handelsschiffen ohne Vorwarnung“ gegen ihn und Großadmiral Raeder fallengelassen wurde, was die beiden Admirale vor der Todesstrafe bewahrte. Dazu beigetragen hat insbesondere die schriftliche Zeugenaussage des Oberbefehlshabers der US-Pazifikflotte, Admiral Chester W. Nimitz, in der dieser erklärte, dass die Befehle der US-Marine in Fragen der U-Boot-Kriegsführung nicht wesentlich anders gewesen waren als die der deutschen Kriegsmarine. Dies galt auch für den Laconia-Befehl, der auf die amerikanische Bombardierung entmilitarisierter deutscher U-Boote während des Rettung Schiffbrüchiger erfolgt war. Dönitz wurde wegen der Anklagepunkte 2 und 3, Beteiligung an einem Angriffskrieg und Verbrechen gegen das Kriegsrecht, zu 10 Jahren Gefängnis in Spandau verurteilt. Seine Mithäftlinge waren Rudolf Hess, Erich Raeder, Walther Funk, Albert Speer, Baldur von Schirach und Konstantin von Neurath.

Nach Verbüßen der vollen Strafe wurde er 1956 entlassen und lebte alleine in Aumühle bei Hamburg, da seine Frau Ingeborg 1952 verstorben und seine beiden Söhne im Krieg gefallen waren (Lt. z. S. Peter Dönitz 19. Mai 1943 als Wachoffizier auf U 954, sein älterer Sohn OLt. z. S. Klaus Dönitz 13. Mai 1944 auf dem Schnellboot S-141). 1968 veröffentlichte er seine Autobiographie Mein wechselvolles Leben, in der er sich als einen vom Nationalsozialismus distanzierten Militär beschreibt.

Als 1973[3] und 1974[4] bekannt wurde, dass die Enigma-Schlüssel des deutschen U-Boot-Funkcodes schon frühzeitig geknackt worden waren, meinte Dönitz kurz vor seinem Tod, dass er dies schon immer geahnt habe.

Der letzte deutsche Offizier im Marschallsrang starb im Alter von 89 Jahren am 24. Dezember 1980, er ist auf dem Waldfriedhof von Aumühle-Wohltorf neben seiner Frau beerdigt worden.

Schriften

  • Zs. mit Th. Kraus: Die Kreuzerfahrten der Goeben und Breslau. Berlin: Ullstein, 1932.
  • Die U-Bootswaffe. Berlin 1942, E. S. Mittler & Sohn.
  • Ich lege Rechnung. München 1953, Quick Ausgabe Nr. 19.
  • Zehn Jahre und Zwanzig Tage. Bonn 1958, Athenäum-Verlag, ISBN B-0000B-HH4-J
  • Mein wechselvolles Leben. Göttingen 1968, Musterschmidt-Verlag, ISBN 3-78811-663-3
  • Deutsche Strategie zur See im Zweiten Weltkrieg. Frankfurt am Main 1970, Bernard & Greafe-Verlag, ISBN 3-76375-100-9

Literatur

  • Winston Churchill: Der Zweite Weltkrieg. Mit einem Epilog über die Nachkriegsjahre. Frankfurt a. M. 2003, ISBN 3-596-16113-4
  • Walter Frank: Dönitz. Dokumentation zur Zeitgeschichte. Hrsg. v. Deutschen Marinebund, Wilhelmshaven 1981.
  • Wolfgang Frank: Die Wölfe und der Admiral. U-Boote im Kampfeinsatz – Triumph und Tragik. 6. Auflage. Bergisch-Gladbach 1995, ISBN 3-404-65025-5.
  • Ernst Fredmann: Sie kamen übers Meer, Staats- und Wissenschaftl. Gesellschaft, 1981.
  • Paul Herbert Freyer: Der Tod auf allen Meeren. Ein Tatsachenbericht der Geschichte des faschistischen U-Boot-Krieges. 8. Auflage. Berlin (Ost) 1979.
  • Walter Görlitz: Karl Dönitz. Der Großadmiral. Göttingen [u. a.]: Musterschmidt, 1972. ISBN 3-7881-0069-9.
  • Dieter Hartwig: Karl Dönitz – Versuch einer kritischen Würdigung. In: Deutsches Schiffahrtsarchiv (Zeitschrift des Deutschen Schiffahrtsmuseums, Bremerhaven) 12/1989, S. 133–152.
  • Dieter Hartwig: Großadmiral Karl Dönitz – die Auseinandersetzung mit einem Repräsentanten des Dritten Reiches. In: Dieter Hartwig – Marinegeschichte und Sicherheitspolitik; Vorträge und Texte aus drei Jahrzehnten; Festschrift zum 60. Geburtstag, hrsg. von Jens Graul und Michael Kämpf (Kleine Schriftenreihe zur Militärgeschichte, Bd. 6), Verlag Dr. Dieter Winkler, Bochum 2003, S. 93–110.
  • Jörg Hillmann: Die ‚Reichsregierung‘ in Flensburg. In: Jörg Hillmann/John Zimmermann (Hrsg.): Kriegsende 1945 in Deutschland. München et al. 2002, S. 35–65, ISBN 3-486-56649-0.
  • Herbert Kraus: Karl Dönitz und das Ende des ‚Dritten Reiches‘. In: Hans-Erich Volkmann (Hrsg.): Ende des Dritten Reiches – Ende des Zweiten Weltkriegs. Eine perspektivische Rückschau. München 1995, S. 1–23, ISBN 3-492-12056-3.
  • Walter Lüdde-Neurath: Regierung Dönitz. Die letzten Tage des Dritten Reiches. Verlag Musterschmidt, Göttingen 1964; Verlag Siegfried Bublies, Schnellbach 1999 (Lizenzausgabe), ISBN 3-926584-65-3.
  • Peter Padfield: Dönitz – The Last Führer. Portrait of a Nazi War Leader. London 1984, ISBN 0-575-03186-7.
  • Peter Padfield: Dönitz – Des Teufels Admiral. Berlin 1984, ISBN 3-550-07956-7.
  • Peter Padfield: Der U-Boot-Krieg 1939–1945. Berlin 1996, ISBN 3-550-07093-4.
  • Stephen Wentworth Roskill: The War at Sea, 1939–1945. ed. by H.M. Statistical Office, London o.J.
  • Heinrich Schwendemann: ‚Deutsche Menschen vor der Vernichtung durch den Bolschewismus zu retten‘. Das Programm der Regierung Dönitz und der Beginn einer Legendenbildung. In: Jörg Hillmann/John Zimmermann (Hrsg.): Kriegsende 1945 in Deutschland. München et al. 2002, S. 9–33, ISBN 3-486-56649-0.
  • Marlis G. Steinert: Die 23 Tage der Regierung Dönitz. Die Agonie des Dritten Reiches. München 1978, ISBN 3-453-48038-4.
  • Karl Alman: Großadmiral Karl Dönitz, Vowinckel-Verlag, Berg am Starnberger See 1983.
  • Karl Dönitz: Mein wechselvolles Leben, Musterschmidt-Verlag, Göttingen 1968 (2., verbesserte Auflage 1975).
  • Karl Dönitz: 10 Jahre und 20 Tage, Bernard & Graefe Verlag, Bonn 1991.
  • Manfred Dörr: Die Ritterkreuzträger der U-Boot-Waffe, Biblio-Verlag, Osnabrück 1988 u. 1989 (2 Bände).
  • Walter-Peer Fellgiebel: Die Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes 1939–1945, Podzun-Pallas-Verlag, Friedberg 1986.
  • Gerd F. Heuer: Die deutschen Generalfeldmarschälle und Großadmirale, Erich Pabel Verlag, Rastatt 1978.
  • Hans H. Hildebrand / Ernest Henriot: Deutschlands Admirale 1849–1945, Biblio-Verlag, Osnabrück 1988, 3 Bände.
  • Peter Stockert: Die Eichenlaubträger 1940–1945, Verlag Friedrichshaller Rundblick, 1996.
  • Hans Jürgen Witthöft: Lexikon zur deutschen Marinegeschichte, Koehlers Verlagsgesellschaft, Herford 1977, 2 Bände.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. zitiert nach: http://www1.ndr.de/ndr_pages_std/0,2570,OID1301106_REF854,00.html u. http://www.freie-republik-schwarzenberg.de/chronik1.htm
  2. Die Zeit: [1]
  3. Gustave Bertrand, Énigma ou La plus grande énigme de la guerre 1939–1945. Plon, Paris 1973.
  4. Frederik William Winterbotham, The Ultra Secret. The inside story of Operation Ultra, Bletchley Park and Enigma. Weidenfeld & Nicolson, London 1974.
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