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Hinterbrühl – Wikipedia

Hinterbrühl

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Dieser Artikel beschreibt den niederösterreichischen Ort Hinterbrühl. Für den gleichnamigen Münchner Stadtteil siehe Hinterbrühl (München)
Wappen Karte
Wappen von Hinterbrühl
Hinterbrühl
Österreichkarte, Position von Hinterbrühl hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Mödling (MD)
Fläche: 16,93 km²
Koordinaten: 48° 5′ N, 16° 14′ OKoordinaten: 48° 5′ 0″ N, 16° 14′ 0″ O
Höhe: 280 m ü. A.
Einwohner: 4002 (31. Dez. 2005)
Bevölkerungsdichte: 236 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 2371, 2393(Sparbach)
Vorwahlen: 02236, 02237 (Sparbach)
Gemeindekennziffer: 3 17 12
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 29
2371 Hinterbrühl
Offizielle Website:
Politik
Bürgermeister: Benno Moldan (ÖVP)
Gemeinderat: (2005)
(25 Mitglieder)
13 ÖVP&Unabh., 6 Bürgerliste, 4 SPÖ, 2 D.B.A.
Lage der Marktgemeinde Hinterbrühl im Bezirk Mödling
Karte

Hinterbrühl ist eine etwa 17 km südwestlich von Wien gelegene Marktgemeinde mit 4.002 Einwohnern.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

[Bearbeiten] Gemeindegliederung

Die Gemeinde besteht aus den drei Katastralgemeinden Hinterbrühl, Sparbach und Weissenbach mit Wassergspreng. Bis 1971 waren es drei eigenständige Gemeinden. 1963 wurde Hinterbrühl eine Marktgemeinde.

Bevölkerungsentwicklung

Volkszählung Einwohner
2006 4.002
2001 4.020
1991 4.150
1981 3.989
1971 3.677

Quelle: Bevölkerungsentwicklung 1869 - 2007 der Statistik Austria

[Bearbeiten] Angrenzende Gemeinden

Kaltenleutgeben Gießhübl Maria Enzersdorf
Wienerwald Bild:Windrose_klein.svg Mödling
Gaaden Gumpoldskirchen

[Bearbeiten] Geschichte

Bereits vor 6.000 Jahren war das Gebiet, wie Funde am Kalenderberg und in Wassergspreng beweisen, besiedelt. Um 1182 wird das erste Mal ein Hinterbrühler mit dem Namen Gerungus de průle erwähnt.

Wie auch die übrige Umgebung litt die Hinterbrühl unter den beiden Türkenbelagerungen 1529 und 1683. Da ein Großteil der Bevölkerung getötet oder verschleppt wurde, wurde der Ort mit Siedlern aus der Steiermark besiedelt.

Im Sommer 1850 fanden in der Hinterbrühl erstmals Gemeinderatswahlen statt. Im Jahr 1883 wurde von Mödling aus die erste österreichische elektrische Straßenbahn nach Vorderbrühl eröffnet, die 1885 bis Hinterbrühl verlängert wurde. Sie wurde am 31. März 1932 eingestellt. Heute erinnert nur mehr der Bahnplatz, wo sich die Endstation befand, daran.

Von 1944 bis 1945 befand sich in der Hinterbrühl ein Konzentrationslager, in dem politische Gefangene aus ganz Europa Zwangsarbeit leisten mussten. Die Häftlinge wurden gezwungen, untertage in der Seegrotte Kriegsflugzeuge für die deutsche Wehrmacht zu fertigen. In den letzten Kriegstagen 1945 löste die NS-Führung die Außenstelle des KZ Mauthausen auf und befahl den rund 1800 KZ-Häftlingen den 200 km langen Rückmarsch in das KZ-Mauthausen, den fast niemand von ihnen überlebte. 51 Häftlinge wurden bereits vor dem Abmarsch mit Benzininjektionen getötet bzw. von SS-Angehörigen erwürgt.

1988 wurde oberhalb der Seegrotte - an dem Ort an dem sich vormals das Massengrab der 51 getöteten ZwangsarbeiterInnen befand - eine Gedenkstätte errichtet. Im Juli 2000 sowie im Jänner 2004 wurde diese von unbekannten Tätern beschädigt und teilweise zerstört.

[Bearbeiten] Eingemeindungen

Im Jahr 1971 wurden im Zuge der niederösterreichischen Gemeindereform die damals selbständigen, aber wesentlich kleineren Gemeinden Weissenbach mit der Rotte Wassergspreng und Sparbach eingemeindet.

[Bearbeiten] Politik

[Bearbeiten] Gemeinderat

  • ÖVP-Aktionsgemeinschaft 13, BL (Bürgerliste) 6, SPÖ 4, D.B.A. - Liste Kuskardy 2 (Stand 2005)
alte Wetterstation beim Beethoven_Park
alte Wetterstation beim Beethoven_Park

[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

Berühmt ist die Seegrotte: Im Jahre 1912 strömten nach einer Sprengung im damaligen Gipsbergwerk Hinterbrühl mehr als 20 Millionen Liter Wasser mit ungeheurer Wucht in die Gänge und Stollen. Durch diesen Einbruch bildete sich der größte unterirdische See Europas mit einer Fläche von 6.200 m². Bis zu der Entdeckung dieses Naturspektakels durch internationale Höhlenforscher in den 1930er Jahren blieb das Bergwerk geschlossen. Es wurde beschlossen ein Schaubergwerk einzurichten. Während des Zweiten Weltkrieges beschlagnahmte das NS-Regime die Seegrotte zur Einrichtung eines Rüstungsbetriebes.

In der Seegrotte in Hinterbrühl ereignete sich am 31. Mai 2004 ein tragischer Unfall. Im Schaubergwerk starben fünf Menschen, nachdem ein umgebauter Katamaran (das Boot war als Katamaran zugelassen und vom Betreiber auf einen Trimaran umgebaut worden) mit einer deutschen Reisegruppe an Bord gekentert war.

Bekannt ist auch die Höldrichsmühle, wo der Legende nach Franz Schubert zu seinem Lied Am Brunnen vor dem Tore inspiriert wurde.

Ausflugsziele in der Nähe sind der Naturpark Sparbach oder der Husarentempel. Auch die Burg Liechtenstein ist ganz in der Nähe.

Besondere Erwähnung verdient auch der Hinterbrühler Gospel Chor "voice rejoice".

[Bearbeiten] Schulen

Es besitzt eine Volks-, Haupt- und Heilpädagogische Schule sowie ein SOS-Kinderdorf. Gemeinsam mit den Gemeinden Gaaden und Wienerwald wird die Schubert-Musikschule betrieben.

[Bearbeiten] Verkehr

Es liegt an der Wiener Außenringautobahn A21. Öffentliche Verkehrsmittel, sind Busse der ÖBB, mit Verbindung nach Mödling.

[Bearbeiten] Wirtschaft

Der Ort ist durch die Großstadtnähe von Wien eine reine Wohngemeinde, wo auch ein großer Teil der Einwohner Zweitwohnsitzer sind und täglich auspendeln. Die wenigen Betriebe sind hauptsächlich Bürobetriebe. Dementsprechend nieder ist auch das Steueraufkommen, mit dem die Gemeinde die Infrastruktur aufrechterhalten muss.

[Bearbeiten] Bekannte Persönlichkeiten

  • Harald Cerny - österreichischer Fußballspieler, 48 Spiele für die Nationalmannschaft
  • Oskar Karlweis - Schauspieler (1894 - 24. Jänner 1956)

In der Hinterbrühl hielten sich zur Sommerfrische viele bekannte Persönlichkeiten auf:

[Bearbeiten] Weblinks


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