Perchtoldsdorf
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Wappen | Karte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Mödling (MD) | |
Fläche: | 12,6 km² | |
Koordinaten: | 48° 7′ N, 16° 16′ OKoordinaten: 48° 7′ 0″ N, 16° 16′ 0″ O | |
Höhe: | 265 m ü. A. | |
Einwohner: | 14.398 (31. Dez. 2005) | |
Bevölkerungsdichte: | 1143 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 2380 | |
Vorwahl: | 01 | |
Gemeindekennziffer: | 3 17 19 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Marktplatz 11 2380 Perchtoldsdorf |
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Offizielle Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Martin Schuster (ÖVP) | |
Gemeinderat: (2005) (37 Mitglieder) |
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Lage der Marktgemeinde Perchtoldsdorf im Bezirk Mödling | ||
Perchtoldsdorf ist eine Marktgemeinde im Bezirk Mödling in Niederösterreich und einer der zahlreichen Weinorte im Umkreis von Wien. Umgangssprachlich wird Perchtoldsdorf auch als Petersdorf oder als P`dorf bezeichnet.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Lage
Perchtoldsdorf liegt an der südlichen Stadtgrenze von Wien. Im Westen grenzt die Marktgemeinde an den Wienerwald an. Nach der Bezirkshauptstadt Mödling ist sie der größte Ort des Bezirkes und liegt an dessen nördlichen Rand. Die Nachbargemeinden sind:
- Wien - Liesing
- Wien - Rodaun
- Brunn am Gebirge
- Kaltenleutgeben
- Gießhübl
[Bearbeiten] Geschichte
Nach den heutigen Erkenntnissen war der ebene Teil von Perchtoldsdorf bereits 6000 vor Christus besiedelt. Später waren auch Römersiedlungen dort.
Der Name Perchtoldsdorf wird 1140 das erste Mal urkundlich erwähnt. Die Besiedlung damals erfolgte rund um die Burg am heutigen Marktplatz. Auf der Burg Perchtoldsdorf waren zur Zeit der Babenberger die einflussreichen Herren von Perchtoldsdorf. Von wem der Name genau abstammt, ist historisch nicht belegt. Nach den Herren von Perchtoldsdorf im Jahr 1286 gingen die Herrschaftsrechte an die Habsburger über. So wurde die Burg Perchtoldsdorf als Witwensitz der Habsburger benutzt, der Ort nahm einen neuerlichen Aufschwung und erreichte 1400 das Marktrecht.
Als die Ungarn unter Matthias Corvinus Niederösterreich unter ihre Herrschaft brachten, war Perchtoldsdorf stark betroffen und die Besitzverhältnisse wechselten oft. Erst unter Kaiser Maximilian erholte sich der Ort wieder. Der Wehrturm wurde fertiggestellt und einige Bürgerhäuser, die heute noch bestehen, wurden damals gebaut.
Während der ersten Türkenbelagerung 1529 wurde der Ort selbst zwar verwüstet, die Bewohner konnten sich jedoch in der befestigten Wehrkirche verschanzen und kamen so glimpflich davon. Erst die zweite Türkenbelagerung 1683 setzte der Marktgemeinde, die vorher schon wirtschaftlich sehr schwach war, sehr zu. Fast die gesamte Bevölkerung wurde dabei von den osmanischen Truppen massakriert. Erst langsam erholte sich der Ort wieder.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde der vorher eher protestantische Ort sogar ein Wallfahrtsort.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde Perchtoldsdorf eine beliebte Sommerfrische und es entstanden neben den Weingärten immer mehr Villen, die zum großen Teil heute noch stehen. Dies hielt auch im 20. Jahrhundert an. Von Schäden im Zweiten Weltkrieg blieb Perchtoldsdorf, das von 1938 bis 1954 zu Groß-Wien gehörte, weitgehend verschont.
Bevölkerungsentwicklung
Volkszählung | Einwohner |
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2006 | 14.398 |
2001 | 13.998 |
1991 | 14.051 |
1981 | 13.451 |
1971 | 11.486 |
Quelle: Bevölkerungsentwicklung 1869 - 2007 der Statistik Austria
Heute sind zu den ungefähr 14.000 Einwohner noch 2.500 Zweitwohnbesitzer zu zählen.
[Bearbeiten] Verkehr
Durch Perchtoldsdorf verläuft die Südbahn von Wien nach Wiener Neustadt. An der Haltestelle bleiben jedoch nur Züge der Wiener S-Bahnlinie S9 (südwärts) bzw. S1/S2 (nordwärts) stehen. Des Weiteren fahren ein Ortsbus sowie andere Busse das Gemeindegebiet ab.
Am nördlichen Ortsrand befindet sich an der Wiener Stadtgrenze die Endstelle der Straßenbahnlinie 60. Diese Strecke wurde 1883 als erste Dampftramway Wiens von der Firma Krauss & Co. erbaut und verband Perchtoldsdorf mit Hietzing. 1887 wurde die Strecke bis nach Mödling verlängert, nach der Übernahme der Strecke durch die Stadt Wien 1907 bekam diese Verlängerung die Liniennummer 360. Diese Linie schloss an die Linie 60 der Wiener Verkehrsbetriebe (Wiener Linien) an. Sie begann zunächst in Mauer, ab 24. November 1963 (Verlängerung der Linie 60) erst in Rodaun und verlief in Perchtoldsdorf weitgehend auf eigenem Gleiskörper außerhalb von Straßen. Mit 31. November 1967 kam es wegen politischer Streitigkeiten zu einer Stilllegung der Straßenbahnstrecke.[1] Nach Einstellung der Linie wurde auf der Trasse die Donauwörtherstraße gebaut. Die Gleisanlagen sind im Bereich der 60er-Endstation noch heute sichtbar.
Ein direkter Autobahnanschluss besteht zur Wiener Außenring Autobahn, aber auch zur Süd Autobahn ist es nicht weit.
Außerdem gibt es mehrere Taxi-Unternehmen, die eine – durch Subventionen der Gemeinde – vergünstigte Fahrt in dem Gebiet der Ortschaft und in umliegenden Gebieten anbieten.
Die 1883 eröffnete Bahnstrecke Liesing–Kaltenleutgeben (Kaltenleutgebener Bahn) verläuft zu mehr als 80 Prozent auf Perchtoldsdorfer Gemeindegebiet. Die Bahnstrecke existiert auf Perchtoldsdorfer Gebiet noch vollständig, wird aber nur mehr für Zementtransport genutzt und führt heute nur mehr bis zum Endbahnhof Waldmühle im Holcim (früher Lafarge-Perlmooser)-Werk in Kaltenleutgeben. Der relativ zentrumsnahe Bahnhof Perchtoldsdorf der Bahnstrecke Liesing–Kaltenleutgeben war bereits der zweite Bahnhof auf Perchtoldsdorfer Gemeindegebiet: Die erste Station war weitab des Ortszentrums nördlich der Straßenbrücke der Mühlgasse an Südbahn gelegen, 1841 eröffnet, aber bereits im 19. Jahrhundert wieder geschlossen worden.[2] Die heutige Haltestelle Perchtoldsdorf an der Südbahn wurde erst nach dem Zweiten Weltkrieg geschaffen. Das historische Bahnhofsgebäude der Bahnstrecke Liesing–Kaltenleutgeben besteht auch noch heute (2008) in originalem, gleichwohl sehr schlechtem Zustand. Die Gleisanlagen des Bahnhofes wurden in den 1990er Jahren aber wesentlich rückgebaut.
[Bearbeiten] Wirtschaft
Die gewerbliche Wirtschaft Perchtoldsdorfs war schon in älteren Zeiten sehr differenziert. Zahlenmäßig stärker vertretene Gewerbe waren zu Zünften - "Zechen" genannt - zusammengeschlossen, wie die der Fleischer, Schuster, Bäcker, Weber, Schmiede und Binder. Ihre "Zechen" sind schon im Mittelalter nachweisbar. Die "Zechen" entwickelten eine gewisse Selbstverwaltung in Handwerksangelegenheiten - zur Aufbewahrung ihrer Schriftstücke und der Kasse verwendete man Truhen, von denen einige in Perchtoldsdorf erhalten geblieben sind und im Ortsmuseum, das im Wehrturm eingerichtet wurde, betrachtet werden können. Neben den Handwerkerzechen gab es nichtzünftige Gewerbe, die in Perchtoldsdorf im 18. und frühen 19. Jahrhundert ebenfalls von Bedeutung waren. Dazu zählen die Salpetererzeugung, Kattundruck, Herstellung von Dosen und Wachstuch, Kerzenfabrikation, Brauerei und Essigerzeugung.
[Bearbeiten] Weinbau
Perchtoldsdorf ist ein Weinort in der niederösterreichischen Thermenregion und als solcher bekannt für seine Heurigen. Der Wein gedeiht in Perchtoldsdorf deshalb so gut, weil in der Erde Löss enthalten ist.
Wein wird in Perchtoldsdorf nach traditionellen Methoden erzeugt, wobei das Holzfass, aus Eichenholz hergestellt, "Barrique", seit 1990 eine wichtige Rolle spielt. Dies unterscheidet Perchtoldsdorf etwa von Gumpoldskirchen, deren Winzergenossenschaft große Metalltanks verwendet.
Als einziges Weingut der Region baut der Mohrenberger biologisch an. Der eher esoterische Tiger Wurth lässt den Wein vor der Abfüllung über Kristalle fließen, wodurch der Wein durch deren positive Schwingung energetisiert werde.
[Bearbeiten] Industrie
Erst in den letzten Jahrzehnten haben sich im flachen östlichen Teil des Ortes auch Industriebetriebe angesiedelt. Eine der ältesten ist die österreichische Niederlassung der 3M. Auch andere Unternehmen wie Stihl betreiben dort Niederlassungen, vor allem Verkaufsbüros.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
Hauptsehenswürdigkeiten sind die zentral gelegene Burg, der mittelalterliche Marktplatz und der größte erhaltene Wehrturm Österreichs. Der Wehrturm dient zugleich als Kirchturm, jedoch besteht keine bauliche Verbindung zwischen Kirche und Turm.
Blick auf Wien, links oben der Kahlenberg |
[Bearbeiten] Bildung
Perchtoldsdorf verfügt über überaus gut ausgebaute Bildungseinrichtungen. Im Ort gibt es vier Kindergärten, zwei Volksschulen, eine Mittelschule, ein Gymnasium und eine Sonderschule sowie die Franz-Schmidt-Musikschule.
[Bearbeiten] Partnerschaft
- Donauwörth in Bayern, Deutschland (Zusammenschluss am 6. Oktober 1973)
[Bearbeiten] Berühmte Perchtoldsdorfer
- Alexander Wurz (ehemaliger Formel 1 Fahrer)
- Alois Theodor Sonnleitner (Schriftsteller - Die Höhlenkinder)
- Franz Schmidt (Komponist)
- Friedrich Eckstein (österreichischer Polyhistor, Literat, Mäzen, Theosoph, Assistent Anton Bruckners)
- Johann Siegmund Valentin Popowitsch (altösterreichischer Sprach- und Naturforscher)
- Dipl.Ing. Franz Viehböck (erster Österreicher im Weltall)
[Bearbeiten] Weblinks
- Gemeindedaten von Perchtoldsdorf bei der Statistik Austria
- Statistik Perchtoldsdorf
- Perchtoldsdorfer Heide - seltener Trockenrasen an den Hängen zum Wienerwald
- Panoramakamera Live Bilder aus Perchtoldsdorf - Blick Richtung Heide
[Bearbeiten] Referenzen
- ↑ Peter Wegenstein: Die Linien 360 und 317 der Wiener Verkehrsbetriebe. Bahn im Bild Band 16. Verlag Pospischil. Wien 1980. Keine ISBN. Seiten 3–4.
- ↑ Perchtoldsdorfer Rundschau. Jahrgang 2002, Heft 11. Seite 11 beim Schlagwort „Schönerergasse“.
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