Gallenkirch
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Gallenkirch | |
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Basisdaten | |
Kanton: | Aargau |
Bezirk: | Brugg |
BFS-Nr.: | 4098 |
PLZ: | 5224 |
Koordinaten: | (651840 / 259092)Koordinaten: 47° 28′ 50″ N, 8° 7′ 35″ O; CH1903: (651840 / 259092) |
Höhe: | 565 m ü. M. |
Fläche: | 1.37 km² |
Einwohner: | 135
(31. Dezember 2007) |
Website: | www.gallenkirch.ch |
Karte | |
Gallenkirch ist eine Einwohnergemeinde im Bezirk Brugg des Schweizer Kantons Aargau. Sie liegt etwas mehr als fünf Kilometer westlich des Bezirkshauptorts und ist von der Einwohnerzahl her die kleinste Gemeinde des Kantons.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographie
Das Dorf liegt auf einer sanft gewellten Hochebene im Tafeljura, knapp einen halben Kilometer westlich des 560 Meter hohen Bözbergpasses, dem Übergang zwischen Aaretal und Fricktal. Im Nordwesten liegt ein tief eingeschnittenes Tobel, in dem einer der Quellbäche der Sissle entspringt.
Die Fläche der Gemeinde beträgt 137 Hektaren, davon sind 27 Hektaren mit Wald bedeckt und 10 Hektaren überbaut. Die höchste Stelle liegt auf 582 Metern im Gebiet Holzmatten, die tiefste Stelle auf 490 Metern im Tobel. Nachbargemeinden sind Unterbözberg im Nordosten, Linn im Süden und Effingen im Nordosten.
[Bearbeiten] Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung als Gallenkilch erfolgte am 28. Januar 1338 in einer Urkunde des Klosters Säckingen. Eine Legende besagt, dass die irischen Mönche Kolumban und Gallus im Jahr 612 hier gerastet haben sollen; wenige Wochen später und rund 150 Kilometer weiter östlich gründete Gallus eine Einsiedelei, aus der sich die Stadt St. Gallen entwickelte. Zum Gedenken wurde die Gallus-Kapelle errichtet, daher stammt auch der Name des Dorfes. Die Kapelle wurde allerdings im Mittelalter aufgegeben und in ein Wohnhaus, das heute noch existierende Gallushaus, umgebaut.
1460 erwarb die Stadt Bern vom Kloster Säckingen die Herrschaftsrechte über das Dorf, um damit den wichtigen Passübergang über den Bözberg an der Grenze zu Vorderösterreich zu sichern. Gallenkirch war nun Bestandteil des Gerichtsbezirks Thalheim innerhalb des Amts Schenkenberg und war somit ein Teil des Berner Aargaus. Die Reformation wurde 1528 eingeführt.
Im März 1798 marschierten die Franzosen in die Schweiz ein, entmachteten die «Gnädigen Herren» von Bern und riefen die Helvetische Republik aus. Gallenkirch gehört seither zum Kanton Aargau. Zwischen 1850 und 1980] sank die Einwohnerzahl um fast 40 Prozent. Seither hat sie sich jedoch beinahe verdoppelt. Dennoch ist Gallenkirch bis heute diejenige Aargauer Gemeinde mit den wenigsten Einwohnern geblieben.
[Bearbeiten] Wappen
Die Blasonierung des Gemeindewappens lautet: «Gespalten von Gelb mit geastetem braunem Holzstamm und von Blau mit getatztem gelben Kreuz.» Das Kreuz erinnert an eine ehemalige Galluskapelle, der Holzstamm weist auf den heiligen Gallus hin, dem der Legende zufolge ein Bär Holz zugetragen hat. Das Wappen wurde 1953 eingeführt; den Antrag, die Farbe des Holzstamms in ein heraldisch korrektes Rot oder Schwarz zu ändern, lehnte die Gemeindeversammlung 2002 ab.[1]
[Bearbeiten] Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung:[2]
Jahr | 1764 | 1850 | 1900 | 1930 | 1950 | 1960 | 1970 | 1980 | 1990 | 2000 |
Einwohner | 66 | 109 | 92 | 76 | 79 | 69 | 65 | 69 | 97 | 121 |
Am 31. Dezember 2007 lebten 135 Menschen in Gallenkirch, darunter sechs Ausländer. [3] Bei der Volkszählung 2000 waren 55,4 % reformiert und 27,3 % römisch-katholisch; 3,3 % gehörten anderen Glaubensrichtungen an. 95,9 % bezeichneten Deutsch als ihre Hauptsprache.[4]
[Bearbeiten] Politik und Recht
Die Versammlung der Stimmberechtigten, die Gemeindeversammlung, übt die Legislativgewalt aus. Ausführende Behörde ist der fünfköpfige Gemeinderat. Seine Amtsdauer beträgt vier Jahre und er wird im Majorzverfahren (Mehrheitswahlverfahren) vom Volk gewählt. Er führt und repräsentiert die Gemeinde. Dazu vollzieht er die Beschlüsse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben, die ihm von Kanton und Bund zugeteilt wurden. Gemeindeammann der Amtsperiode 2006-2009 ist Myrta Schär.
Für Rechtsstreitigkeiten ist das Bezirksgericht Brugg zuständig. Gallenkirch gehört zum Friedensrichterkreis Bözen.
[Bearbeiten] Wirtschaft
In Gallenkirche gibt es rund 60 Arbeitsplätze, davon 38 % in der Landwirtschaft und 59 % im Dienstleistungssektor.[5] Die meisten Erwerbstätigen sind Wegpendler und arbeiten in Brugg oder in den grösseren Gemeinden des Fricktals.
[Bearbeiten] Verkehr
Gallenkirch liegt etwa 250 Meter südlich der Bözberg-Passstrasse und ist durch zwei Nebenstrassen mit dieser verbunden. Durch das Dorf verkehrt die Postautolinie von Brugg nach Linn. An der Hauptstrasse halten auch die Postautos der Linie Brugg - Frick.
[Bearbeiten] Bildung
Gallenkirch besitzt seit 1917 kein eigenes Schulhaus mehr; die Gemeinde beteiligt sich aber finanziell an der Primarschule im Nachbardorf Linn. Die Realschule, die Sekundarschule und die Bezirksschule können in Brugg besucht werden. Die nächstgelegenen Kantonsschulen (Gymnasium) befinden sich in Aarau, Baden und Wettingen.
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Joseph Galliker, Marcel Giger: Gemeindewappen des Kantons Aargau. Lehrmittelverlag des Kantons Aargau, Buchs 2004. ISBN 3-906738-07-8
- ↑ Bevölkerungsentwicklung der Gemeinden im Bezirk Brugg - Statistisches Amt des Kantons Aargau
- ↑ Bevölkerungsstatistik 2. Halbjahr 2007 - Statistisches Amt des Kantons Aargau
- ↑ Gemeindeporträt - Statistisches Amt des Kantons Aargau
- ↑ Betriebszählung 2005 - Statistisches Amt des Kantons Aargau
[Bearbeiten] Weblinks
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