Lupfig
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Lupfig | |
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Basisdaten | |
Kanton: | Aargau |
Bezirk: | Brugg |
BFS-Nr.: | 4104 |
PLZ: | 5242 |
Koordinaten: | (657430 / 254820)Koordinaten: 47° 26′ 30″ N, 8° 12′ 0″ O; CH1903: (657430 / 254820) |
Höhe: | 399 m ü. M. |
Fläche: | 5.15 km² |
Einwohner: | 2057
(31. Dezember 2007) |
Website: | www.lupfig.ch |
Karte | |
Lupfig ist eine Einwohnergemeinde im Bezirk Brugg des Schweizer Kantons Aargau. Sie liegt vier Kilometer südlich des Bezirkshauptorts.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographie
Das Dorf liegt am westlichen Rand des Birrfelds, einer flachen Ebene zwischen Aare und Reuss. Die östlichen zwei Drittel des lang gestreckten Gemeindegebiets sind völlig flach. Dort befindet sich auch ein Sportflugplatz mit einer 600 Meter langen Flugpiste. Im Norden riegelt der 434 Meter hohe Guggerhübel das Birrfeld vom Hausener Tal ab. Ganz im Nordosten hat Lupfig einen kleinen Anteil am 500 Meter hohen Eiteberg. Das westliche Drittel liegt am stellenweise steilen Nordhang des Chestenbergs, einem Ausläufer des Kettenjuras.
Die Fläche der Gemeinde beträgt 515 Hektaren, davon sind je 124 Hektaren bewaldet und überbaut. Der höchste Punkt liegt auf 647 Metern auf dem Grat des Chestenbergs, die tiefste Stelle liegt auf 386 Metern.
Nachbargemeinden sind Hausen im Norden, Mülligen im Osten, Birrhard im Südosten, Birr im Süden, Holderbank im Südwesten und Scherz im Westen. Lupfig ist mit Birr vollständig zusammengewachsen; die Grenzen zwischen diesen einst getrennten Dörfern sind nicht mehr auszumachen.
[Bearbeiten] Geschichte
Die Ortschaft Lupphanck wurde erstmals 1270 erwähnt, als dem Kloster Wettingen in einer Besitzurkunde der Erwerb eines Grundstückes bestätigt wurde. Der Name bedeutet soviel wie «lüften» bzw. «lichten» und deutet auf eine Rodung hin. Lupfig gehörte zum Eigenamt, dem ältesten Besitz der Grafen von Habsburg, deren Stammsitz nur wenige Kilometer entfernt ist. 1397 wurden die Grund- und Gerichtsherrschaft an das Kloster Königsfelden in Windisch übertragen.
1415 wurde das Eigenamt ein Untertanengebiet der Stadt Bern und lag damit im so genannten Berner Aargau. Nach Einführung der Reformation im Jahr 1528 wurde das Kloster Königsfelden säkularisiert; Bern wandelte das Eigenamt in die Landvogtei Königsfelden um und übte nun sämtliche Rechte aus. Im März 1798 marschierten die Franzosen in die Schweiz ein, entmachteten die «Gnädigen Herren» von Bern und riefen die Helvetische Republik aus. Lupfig gehört seither zum Kanton Aargau.
Der Anschluss ans Eisenbahnnetz erfolgte am 1. Juni 1882 durch die Eröffnung der Linie Brugg - Hendschiken der Aargauischen Südbahn. Bis 1950 war Lupfig ein stark von der Landwirtschaft geprägtes Dorf mit stagnierender Bevölkerungszahl. An der Landesausstellung 1964 in Lausanne wurden ambitiöse Pläne für eine Gartenstadt «Birrfeld» mit 15'000 Einwohnern vorgestellt. Doch dieses Projekt entsprach dem Fortschrittsglauben der 1960er Jahre und wurde nie verwirklicht.
Bis etwa 1980 konzentrierte sich das Wachstum auf die Nachbargemeinde Birr. Doch seither haben sich auch in Lupfig grosse Unternehmen niedergelassen und die Bevölkerungszahl hat sich innerhalb von 25 Jahren mehr als verdoppelt. Dieses Wachstum wurde vor allem durch die 1996 eröffnete Bözbergautobahn begünstigt.
[Bearbeiten] Wappen
Die Blasonierung des Gemeindewappens lautet: «In Blau drei gelbe Ähren.» Auf dem Gemeindesiegel von 1811 wurde erstmals ein Wappen mit Korngarben und Ähren verwendet, welche die fruchtbaren Böden des Birrfelds symbolisieren. 1964 wurden die Garben weggelassen, da sie unproportional wirkten.[1]
[Bearbeiten] Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung:[2]
Jahr | 1803 | 1860 | 1900 | 1930 | 1950 | 1960 | 1970 | 1980 | 1990 | 2000 |
Einwohner | 522 | 632 | 582 | 605 | 637 | 693 | 893 | 954 | 1349 | 1819 |
Am 31. Dezember 2007 lebten 2057 Menschen in Lupfig, der Ausländeranteil betrug 15,7 %.[3] Bei der Volkszählung 2000 waren 49,1 % reformiert, 32,2 % römisch-katholisch, 2,1 % christlich-orthodox und 3,1 % moslemisch; 0,9 % gehörten anderen Glaubensrichtungen an. 89,4 % bezeichneten Deutsch als ihre Hauptsprache, 3,5 % Italienisch, 1,3 % Serbokroatisch, je 0,8 % Albanisch, Englisch und Spanisch, 0,7 % Französisch.[4]
[Bearbeiten] Politik und Recht
Die Versammlung der Stimmberechtigten, die Gemeindeversammlung, übt die Legislativgewalt aus. Ausführende Behörde ist der fünfköpfige Gemeinderat. Seine Amtsdauer beträgt vier Jahre und er wird im Majorzverfahren (Mehrheitswahlverfahren) vom Volk gewählt. Er führt und repräsentiert die Gemeinde. Dazu vollzieht er die Beschlüsse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben, die ihm von Kanton und Bund zugeteilt wurden. Gemeindeammann der Amtsperiode 2006-2009 ist Richard Plüss.
Für Rechtsstreitigkeiten ist das Bezirksgericht Brugg zuständig. Lupfig gehört zum Friedensrichterkreis Windisch.
[Bearbeiten] Wirtschaft
In Lupfig gibt es rund 1700 Arbeitsplätze, davon 3 % in der Landwirtschaft, 39 % in der Industrie und 58 % im Dienstleistungsbereich.[5] Wie der Nachbarort Birr ist auch Lupfig stark industrialisiert. Die bekanntesten Unternehmen sind der Autoimporteur AMAG, die Grossbäckerei Hiestand und der Flugplatz Birrfeld mit der Fliegerschule.
[Bearbeiten] Verkehr
Die Hauptstrasse von Lenzburg nach Brugg verläuft östlich des Dorfes durch die Industriezone. Nördlich des Dorfes verläuft die Autobahn A3. Der Autobahnanschluss liegt etwa zwei Kilometer nordöstlich des Dorfes.
In der Industriezone befindet sich auch eine Bahnstation; Regionalzüge verkehren nach Aarau und Baden. Zusätzlich verkehrt eine Postautolinie zwischen Brugg und Mellingen. Von den verschiedenen Haltestellen aus gelangt man nach Brugg oder Mellingen. Am Morgen, über den Mittag und abends verkehren die Busse alle 15 Minuten, sonst alle 30 Minuten.
Ganz im Osten liegt der Flugplatz Birrfeld, wo Lufttaxis für Flüge ins In- und Ausland zur Verfügung stehen.
[Bearbeiten] Bildung
Die Gemeinde verfügt über einen Kindergarten und ein Schulzentrum mit Primarschule, Realschule und Sekundarschule. Die Bezirksschule kann in Windisch besucht werden. Die nächstgelegenen Kantonsschulen (Gymnasien) befinden sich in Aarau,Wettingen und Baden.
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Joseph Galliker, Marcel Giger: Gemeindewappen des Kantons Aargau. Lehrmittelverlag des Kantons Aargau, Buchs 2004. ISBN 3-906738-07-8
- ↑ Bevölkerungsentwicklung der Gemeinden im Bezirk Brugg - Statistisches Amt des Kantons Aargau
- ↑ Bevölkerungsstatistik 2. Halbjahr 2007 - Statistisches Amt des Kantons Aargau
- ↑ Gemeindeporträt - Statistisches Amt des Kantons Aargau
- ↑ Betriebszählung 2005 - Statistisches Amt des Kantons Aargau
[Bearbeiten] Weblinks
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