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Mellingen AG – Wikipedia

Mellingen AG

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

AG dient als Kürzel für den Schweizer Kanton Aargau und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Mellingen zu vermeiden.
Mellingen
Wappen von Mellingen
Basisdaten
Kanton: Aargau
Bezirk: Baden
BFS-Nr.: 4033Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Gemeinde
PLZ: 5507
Koordinaten: (663218 / 252408)Koordinaten: 47° 25′ 10″ N, 8° 16′ 35″ O; CH1903: (663218 / 252408)
Höhe: 352 m ü. M.
Fläche: 4.86 km²
Einwohner: 4508

(31. Dezember 2007)

Website: www.mellingen.ch
Karte
Karte von Mellingen

Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Pixel

Mellingen (schweizerdeutsch: Melige) ist eine Einwohnergemeinde im Bezirk Baden des Schweizer Kantons Aargau. Die Kleinstadt liegt auf halben Weg zwischen Baden und Lenzburg an der Reuss.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geographie

Das Städtchen liegt auf der linken Seite der Reuss, die hier von Südosten nach Nordwesten fliesst. Das überbaute Gebiet liegt in einer flachen Ebene, die im Westen durch die Endmoräne von Wohlenschwil, im Süden durch den Wagenrain und im Nordosten durch flache bewaldete Hügel begrenzt wird. Im Nordwesten fliesst die Reuss durch eine etwa 100 Meter breite und 40 Meter tiefe Schlucht.

Die höchste Stelle liegt auf 420 Metern im Birchwald, rund zwei Kilometer nördlich des Zentrums, die tiefste Stelle liegt auf 344 Metern an der Reuss. Das Gemeindegebiet ist 486 Hektaren gross, davon sind 157 Hektaren bewaldet und 129 Hektaren überbaut.

Nachbargemeinden sind Birmenstorf und Fislisbach im Norden, Niederrohrdorf im Osten, Stetten im Südosten, Tägerig im Süden und Wohlenschwil im Westen. Im Norden grenzt Mellingen ausserdem an die Exklave Rütihof der Gemeinde Baden.

[Bearbeiten] Geschichte

Auf dem Gemeindegebiet von Mellingen wurden zahlreiche Funde aus der Mittelsteinzeit und der Jungsteinzeit gemacht. Die Dorfsiedlung Mellingen stammt aus alamannischer Zeit und deren Kirche wurde 1045 erstmals urkundlich erwähnt. Das Dorf war nicht identisch mit dem heutigen Städtchen. Es lag am rechten Ufer der Reuss und wurde im Hochmittelalter auch Trostburger Twing genannt. Im Spätmittelalter war der Name Menelingen in Gebrauch, aus welchem sich im Laufe der Zeit Mellingen entwickelte. Das Dorf gehörte zuerst den Grafen von Lenzburg, bis sie schliesslich durch Vererbung in den Besitz der Kyburger gelangte.

Um 1230 gründeten die Kyburger das eigentliche Städtchen Mellingen am linken Ufer der Reuss und liessen eine Ringmauer errichten. Seit 1253 besteht eine Brücke über den Fluss. Die Habsburger, die 1273 Landesherren geworden waren, verliehen Mellingen 1296 das Stadtrecht. Im Jahr 1364 erwarb die Stadt die niedere Gerichtsbarkeit über den Trostburger Zwing von den Herren von Trostberg, die auf der Trostburg (Teufenthal) residierten, 1400 auch die hohe Gerichtsbarkeit.

Häuserzeile des Städtchens am linken Reussufer
Häuserzeile des Städtchens am linken Reussufer

1415 eroberten die Eidgenossen den Aargau. Mellingen wurde Bestandteil der Grafschaft Baden, vermochte aber sein Marktrecht und seine gerichtliche Autonomie zu bewahren. Die Zehnten musste die Stadt an das Kloster Königsfelden abliefern, der Twing an das Spital in Baden. Mellingen konnte die niedere Gerichtsbarkeit über Stetten (1415-1494) und Tägerig (1543-1798) erwerben. Am 1. September 1505 wütete ein grosser Stadtbrand.

Das katholische Mellingen war der wichtigste Brückenkopf zwischen den reformierten Städten Bern und Zürich und deshalb Schauplatz zahlreicher konfessionell motivierter Kampfhandlungen. Zwischen 1528 und 1712 war das Städtchen nicht weniger als zwölf Mal durch Truppen besetzt, so z.B. vor der Entscheidungsschlacht im Schweizer Bauernkrieg von 1653. Die aufständischen Bauern kapitulierten bei Wohlenschwil vor den Toren der Stadt und mussten im Mellinger Frieden harte Bedingungen akzeptieren. Nach dem zweiten Villmergerkrieg von 1712 kam Mellingen unter die Herrschaft der reformierten Orte Zürich, Bern und Glarus.

Im März 1798 marschierten die Franzosen in die Schweiz ein und riefen die Helvetische Republik aus. Mellingen musste seine Sonderstellung aufgeben und wurde dem kurzlebigen Kanton Baden zugeteilt. Erst damals wurde der Trostburger Twing endgültig ein fester Bestandteil Mellingens. Seit 1803 gehört die Gemeinde zum Kanton Aargau. Mellingen engagierte sich stark für den Bau der Nationalbahn. Am 6. September 1877 konnte die Bahnlinie zwischen Wettingen und Zofingen eröffnet werden, doch bereits ein Jahr später ging das Unternehmen bankrott. Um die Schulden zu begleichen, musste der gesamte Waldbestand der Ortsbürgergemeinde an den Kanton verkauft werden.

Um 1900 verschwand wegen der Reblaus-Epidemie der seit dem Mittelalter blühende Weinbau vollends. Etwa um dieselbe Zeit siedelten sich erste Industriebetriebe an. Während der 1960er Jahre entstand neben dem Bahnhof das grösste Benzin- und Öltanklager der Schweiz. Im selben Jahrzehnt hatte das Städtchen seine grösste Wachstumsphase, als die Einwohnerzahl um mehr als zwei Drittel zunahm. Am 22. Mai 1975 wurde der Heitersbergtunnel nach Killwangen eröffnet.

[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten

  • Gut erhaltene, kompakte Altstadt
  • Lenzburgertor mit Zeitturm
  • Hexenturm
  • Stadtmuseum
Ehemalige Stadtherberge von 1541 mit altem Stadtwappen und Drudenfuss als Hinweis für unentgeltliche Unterkunft und Verpflegung
Ehemalige Stadtherberge von 1541 mit altem Stadtwappen und Drudenfuss als Hinweis für unentgeltliche Unterkunft und Verpflegung

[Bearbeiten] Wappen

Die Blasonierung des Gemeindewappens lautet: «Unter rot-weiss-rotem Schildhaupt in Gelb steigender roter Löwe.» Das Stadtsiegel von 1293 vereinte erstmals das habsburgische und das österreichische Wappen. Dieses Wappen wurde aber jahrhundertelang nicht verwendet. Stattdessen ist seit dem frühen 14. Jahrhundert eine rote Kugel in Weiss überliefert, die Farben erschienen ab 1512 umgekehrt. 1935 beschloss der Gemeinderat, das ältere Wappen zu führen.[1]

[Bearbeiten] Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung:[2]

Jahr 1600 1755 1803 1850 1900 1930 1950 1960 1970 1980 1990 2000
Einwohner ca. 400 325 586 746 899 1538 1634 1941 3211 3285 3827 4239

Am 31. Dezember 2007 lebten 4508 Menschen in Mellingen, der Ausländeranteil betrug 28,7 %.[3] Bei der Volkszählung 2000 waren 46,3 % römisch-katholisch, 27,7% reformiert, 4,1 % christlich-orthodox und 7,8 % moslemisch; 1,2 % gehörten anderen Glaubensrichtungen an. 83,0 % bezeichneten Deutsch als ihre Hauptsprache, 4,9 % Italienisch, 2,6 % Albanisch, 2,1 % Serbokroatisch, 1,1 % Türkisch, 0,8 % Französisch, 0,7 % Portugiesisch.[4]

[Bearbeiten] Politik und Recht

Die Versammlung der Stimmberechtigten, die Gemeindeversammlung, übt die Legislativgewalt aus. Ausführende Behörde ist der Gemeinderat. Seine Amtsdauer beträgt vier Jahre und er wird im Majorzverfahren (Mehrheitswahlverfahren) vom Volk gewählt. Er führt und repräsentiert die Gemeinde. Dazu vollzieht er die Beschlüsse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben, die ihm von Kanton und Bund zugeteilt wurden. Gemeindeammann der Amtsperiode 2006-2009 ist Bruno Gretener.

Für Rechtsstreitigkeiten ist das Bezirksgericht Baden zuständig. Auf kommunaler Ebene gibt es einen Friedensrichter, der auch für die Gemeinden Birmenstorf, Gebenstorf, Mägenwil, Turgi und Wohlenschwil zuständig ist.

[Bearbeiten] Wirtschaft

In Mellingen gibt es mehr als 250 Unternehmen mit rund 1500 Arbeitsplätzen, davon 2 % in der Landwirtschaft, 37 % in der Industrie und 61 % im Dienstleistungssektor.[5] Viele Erwerbstätige sind jedoch Wegpendler und arbeiten unter anderem in der Stadt Baden und dem Limmattal westlich von Zürich.

[Bearbeiten] Verkehr

Bahnhof Mellingen-Heitersberg
Bahnhof Mellingen-Heitersberg

Die Station Mellingen an der Bahnlinie Lenzburg - Wettingen (ehemalige Nationalbahn) liegt etwa zwei Kilometer nördlich des Städtchens. Diese Linie wurde am 12. Dezember 2004 geschlossen. Als Ersatz wurde am selben Tag der neue Bahnhof Mellingen-Heitersberg an der Haupteisenbahnlinie Lenzburg - Zürich eröffnet, wo seit dem Fahrplanwechsel stündlich Züge der S-Bahn Zürich halten. Zusätzlich gibt es Postautolinien nach Baden, Brugg, Bremgarten, Dättwil, Mägenwil und Wohlen. Mit dem neuen Taktfahrplan der Bahn 2000 konnten die Fahrzeiten in die umliegenden Wirtschaftszentren mehr als halbiert werden. Mellingen liegt ca. 5 km von der Autobahn A1 entfernt.

[Bearbeiten] Bildung

Es gibt drei Kindergärten und zwei Schulhäuser, in denen alle Schulstufen der obligatorischen Volksschule untergebracht sind. Die nächstgelegenen Kantonsschulen (Gymnasien) befinden sich in Baden AG und Wettingen.

[Bearbeiten] Medien

Das amtliche Publikationsorgan der Gemeinde Mellingen ist der erstmals 1899 erschienene "Reussbote". Gedruckt wird die zweimal wöchentlich erscheinende Lokalzeitung für das untere Reusstal, den Rohrdorferberg und angrenzende Gemeinden in der Mellinger Druckerei Nüssli.

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Joseph Galliker, Marcel Giger: Gemeindewappen des Kantons Aargau. Lehrmittelverlag des Kantons Aargau, Buchs 2004. ISBN 3-906738-07-8
  2. Bevölkerungsentwicklung der Gemeinden im Bezirk Baden - Statistisches Amt des Kantons Aargau
  3. Bevölkerungsstatistik 2. Halbjahr 2007 - Statistisches Amt des Kantons Aargau
  4. Gemeindeporträt - Statistisches Amt des Kantons Aargau
  5. Betriebszählung 2005 - Statistisches Amt des Kantons Aargau

[Bearbeiten] Weblinks

Commons
 Commons: Mellingen AG – Bilder, Videos und Audiodateien

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