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Umiken – Wikipedia

Umiken

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Umiken
Wappen von Umiken
Basisdaten
Kanton: Aargau
Bezirk: Brugg
BFS-Nr.: 4118Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Gemeinde
PLZ: 5222
Koordinaten: (656965 / 259603)Koordinaten: 47° 29′ 5″ N, 8° 11′ 40″ O; CH1903: (656965 / 259603)
Höhe: 355 m ü. M.
Fläche: 0.80 km²
Einwohner: 1054

(31. Dezember 2007)

Website: www.umiken.ch
Karte
Karte von Umiken

Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Pixel

Umiken (schweizerdeutsch: Umike) ist eine Einwohnergemeinde im Bezirk Brugg des Schweizer Kantons Aargau. Sie grenzt unmittelbar an den Bezirkshauptort und ist mit einer Fläche von nur 80 Hektaren die drittkleinste Gemeinde des Kantons. Am 1. Januar 2010 soll die Gemeinde Umiken ein Teil der Stadt Brugg werden.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geographie

Das Dorf liegt an einem steilen Südhang am Übergang zwischen Bözberg und Bruggerberg. Die Besiedlung ist zu einem grossen Teil terrassenförmig und ist vollständig mit Brugg und dem zu Riniken gehörenden Ortsteil Tiefgrueb zusammengewachsen. Die Aare bildet im Südosten eine natürliche Grenze. Auf dem Gemeindegebiet liegt die Nordspitze der vier Kilometer langen Schacheninsel, die die Aare in zwei Flussarme trennt.

Die Fläche der Gemeinde beträgt 80 Hektaren, davon sind 18 Hektaren bewaldet und 32 Hektaren überbaut. Die höchste Stelle liegt auf 434 Meter auf dem Loohölzli, einem kleinen Hügel im Westen, die tiefste Stelle liegt auf 335 Metern am Ufer der Aare.

Nachbargemeinden sind Riniken im Norden, Brugg im Osten, Villnachern im Südwesten und Unterbözberg im Nordwesten.

[Bearbeiten] Geschichte

Im späten 6. Jahrhundert gründeten alamannische Einwanderer die Siedlung Umminghofun, was «bei den Höfen der Sippe des Ummo» bedeutet. Die erste urkundliche Erwähnung von Juomenkon erfolgte im Jahr 1254, als die Gemeinde Leuggern einen Rebberg an der Strasse nach Brugg geschenkt erhielt; seit 1306 wird die heutige Schreibweise verwendet. Im Mittelalter übten die Habsburger die hohe Gerichtsbarkeit aus, Umiken lag in der Herrschaft Schenkenberg. Die niedere Gerichtsbarkeit und das Patronatsrecht über die Kirche gehörten zuerst den Herren von Hallwyl, später den Herren von Rinach. Diese verkauften 1398 ihre Rechte an die Johanniter in Klingnau.

Bern besetzte die Herrschaft 1460 militärisch und fügte sie als neue Landvogtei den übrigen Untertanengebieten im Berner Aargau an. Umiken bildete innerhalb der Landvogtei einen eigenen Gerichtsbezirk. 1528 erfolgte die Einführung der Reformation. Ein Kuriosum war, dass der katholische Johanniterorden weiterhin Zinsherr blieb und sogar den reformierten Pfarrer vorschlagen konnte, der dann von Bern bestätigt werden musste. Im März 1798 eroberten die Franzosen die Schweiz, entmachteten die «Gnädigen Herren» von Bern und riefen die Helvetische Republik aus. Umiken gehört seither zum Kanton Aargau.

1827 trat Umiken das Gebiet um die Goppenbrunnenmühle an die Stadt Brugg ab. Bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Umiken eine von der Landwirtschaft geprägte Gemeinde, wobei der Weinbau eine bedeutende Rolle spielte. Doch seither hat sich das Dorf zu einer Wohngemeinde am Rande von Brugg entwickelt und die Landwirtschaft wurde fast vollständig verdrängt. Innerhalb eines Jahrhunderts stieg die Einwohnerzahl um fast das Fünffache.

[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten

Blick auf das Dorf, vom Südufer der Aare bei Altenburg aus gesehen
Blick auf das Dorf, vom Südufer der Aare bei Altenburg aus gesehen

Die dem heiligen Mauritius geweihte Kirche wurde erstmals 1254 erwähnt. Das Mauerwerk des Kirchenschiffs ist im romanischen und gotischen Stil. Der Kirchturm wurde nach 1488 durch einen Neubau ersetzt, der Chor entstand 1521.[1]

Die reformierte Kirchgemeinde Umiken setzt sich aus den drei politischen Gemeinden Umiken, Riniken und Villnachern zusammen. Die katholischen Einwohner sind der Kirchgemeinde Brugg Nord zugeordnet.

Die Terrassensiedlung Mühlehalde (1963–1971 erbaut) galt als viel beachtetes Projekt neuer Wohnformen.

[Bearbeiten] Wappen

Die Blasonierung des Gemeindewappens lautet: «Geteilt von Rot mit wachsendem gelbem Löwen und von Gelb mit gestieltem rotem Kleeblatt.» Die früheste bekannte Darstellung stammt von 1788 auf einer Steintafel, die an der ehemaligen Zehntenscheune angebracht war. 1947 erfolgte eine Bereinigung der Darstellung.[2]

[Bearbeiten] Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung:[3]

Jahr 1900 1930 1950 1960 1970 1980 1990 2000
Einwohner 234 434 467 648 868 886 849 999

Am 31. Dezember 2007 lebten 1054 Menschen in Umiken, der Ausländeranteil betrug 16,5 %.[4] Bei der Volkszählung 2000 waren 51,6 % reformiert und 28,6 % römisch-katholisch und 1,5 % moslemisch; 1,6 % gehörten anderen Glaubensrichtungen an. 94,3 % bezeichneten Deutsch als ihre Hauptsprache, 2,1 % Italienisch, 0,8 % Serbokroatisch, 0,7 % Französisch.[5]

[Bearbeiten] Politik und Recht

Die Versammlung der Stimmberechtigten, die Gemeindeversammlung, übt die Legislativgewalt aus. Ausführende Behörde ist der fünfköpfige Gemeinderat. Seine Amtsdauer beträgt vier Jahre und er wird im Majorzverfahren (Mehrheitswahlverfahren) vom Volk gewählt. Er führt und repräsentiert die Gemeinde. Dazu vollzieht er die Beschlüsse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben, die ihm von Kanton und Bund zugeteilt wurden. Gemeindeammann der Amtsperiode 2006-2009 ist Peter Roth.

Für Rechtsstreitigkeiten ist das Bezirksgericht Brugg zuständig. Umiken gehört zum Friedensrichterkreis Brugg.

[Bearbeiten] Wirtschaft

Reformierte Kirche
Reformierte Kirche

Da Umiken nur knapp 110 Arbeitsplätze besitzt (5 % in der Landwirtschaft, 49 % im Kleingewerbe und 46 % im Dienstleistungssektor), ist das Dorf vor allem eine Wohngemeinde; das wirtschaftliche Leben ist fast vollständig auf Brugg ausgerichtet.[6]

[Bearbeiten] Verkehr

Durch Umiken führt die Passstrasse über den Bözberg. Das Dorf ist durch vier Postautolinien an das Netz des öffentlichen Verkehrs angebunden. Diese führen vom Bahnhof in Brugg nach Frick, Laufenburg, Linn und Thalheim.

[Bearbeiten] Bildung

Umiken verfügt über eine Grundstufe und eine Primarschule. Sämtliche oberen Stufen der obligatorischen Volksschule können im benachbarten Brugg besucht werden. Die nächstgelegenen Kantonsschulen (Gymnasien) befinden sich in Baden und Wettingen.

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Michael Stettler, Emil Maurer: Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau - Bezirke Lenzburg und Brugg. Verlag Birkhäuser, Basel 1953.
  2. Joseph Galliker, Marcel Giger: Gemeindewappen des Kantons Aargau. Lehrmittelverlag des Kantons Aargau, Buchs 2004. ISBN 3-906738-07-8
  3. Bevölkerungsentwicklung der Gemeinden im Bezirk Brugg - Statistisches Amt des Kantons Aargau
  4. Bevölkerungsstatistik 2. Halbjahr 2007 - Statistisches Amt des Kantons Aargau
  5. Gemeindeporträt - Statistisches Amt des Kantons Aargau
  6. Betriebszählung 2005 - Statistisches Amt des Kantons Aargau

[Bearbeiten] Weblinks


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