Dinkelsbühl
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Mittelfranken | |
Landkreis: | Ansbach | |
Höhe: | 442 m ü. NN | |
Fläche: | 75,19 km² | |
Einwohner: | 11.584 (31. Dez. 2006) | |
Bevölkerungsdichte: | 154 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 91550 (alt: 8804) | |
Vorwahl: | 09851 | |
Kfz-Kennzeichen: | AN (alt: DKB) | |
Gemeindeschlüssel: | 09 5 71 136 | |
Adresse der Stadtverwaltung: | Segringer Straße 30 91550 Dinkelsbühl |
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Webpräsenz: | ||
Oberbürgermeister: | Dr. Christoph Hammer (CSU) | |
Blick auf die Altstadt vom Kirchturm | ||
Dinkelsbühl ist eine Große Kreisstadt im mittelfränkischen Landkreis Ansbach. Sie ist aufgrund des besonders gut erhaltenen spätmittelalterlichen Stadtbildes ein bedeutender Tourismusort an der Romantischen Straße.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographie
[Bearbeiten] Geographische Lage
Dinkelsbühl liegt an der Wörnitz im Südosten der Frankenhöhe, die im Süddeutschen Schichtstufenland zwischen Main und Donau zur Keuperstufe gehört. Durch eine östlich der Wörnitz liegende Burgsandsteinkuppe nach Westen abgedrängt, bildete die Wörnitz eine flache, dreieckige Talmulde aus, die von der Dinkelsbühler Altstadt nahezu komplett ausgefüllt wird. Im Nordwesten und Südosten verläuft die Stadtmauer an der morphologischen Kante des Blasensandsteins, der jenseits des Stadtgrabens ein Plateau zwischen den Taleinschnitten zweier aus westlicher Richtung in die Wörnitz mündender Bäche ausbildet. Im nördlichen Taleinschnitt, in dem der Blasensandstein bis auf die darunter liegenden Lehrbergschichten abgespült wurde, fließt der Sauwasenbach, der durch seine angeschwemmten Sande eine noch heute bei Niedrigwasser sichtbare Furt entstehen ließ, die wohl einen wichtigen Aspekt für die Gründung Dinkelsbühls an diesem Standort darstellte. Im Osten wird die Altstadt durch den Mühlgraben begrenzt, einem begradigten Arm der Wörnitz, jenseits dessen lediglich noch die Wörnitzvorstadt zum Dinkelsbühler Altstadtgebiet zu rechnen ist.
[Bearbeiten] Geologie
Die landwirtschaftlich ergiebigsten Böden liegen in den Talböden der Wörnitz, wobei auch die weniger ertragreichen Böden auf dem Blasensandstein im Westen noch heute hauptsächlich landwirtschaftlich genutzt werden. Die Burgsandsteinhöhen im Osten der Stadt wurden kaum gerodet und sind heute weitgehend vom Dinkelsbühler Stadtwald, der Mutschach bedeckt. Da an vielen Stellen die wasserstauenden Tonschichten des oberen Keupers anstehen, ist die Teichwirtschaft von regionaltypischer Bedeutung. Noch heute wirkt die Altstadt sehr geschützt und geborgen in der Flussaue der Wörnitz, was in Form des Mottos „Romantik an Wasser und Wiesen“ symbolhaften Charakter für die Stadt bekam.
[Bearbeiten] Nachbargemeinden
Dinkelsbühl hat als Gemeinde im Grenzgebiet zu Baden-Württemberg auch dort hin rege Verbindungen.
- Landkreis Ansbach, Bayern (im Norden nach Osten)
- Landkreis Schwäbisch-Hall, Baden-Württemberg (im Nordwesten)
- Ostalbkreis, Baden-Württemberg (im Südwesten)
[Bearbeiten] Stadtgliederung
[Bearbeiten] Die Romantische Straße
Die Topographie des Geländes, das zur Verteidigung gute Voraussetzungen bot sowie die Kreuzung zweier Handelswege (Nibelungenstraße, Romweg) aus vorstädtischer Zeit, die an der Wörnitzfurt zusammenkamen, sind die entscheidenderen Gründe für die staufische Befestigung Dinkelsbühls um 1130 gewesen. Es sind Hinweise für frühmittelalterliche Verbindungen von Dinkelsbühl nach Nordwesten in Richtung Crailsheim, nach Südwesten in Richtung Ellwangen, nach Osten in Richtung Nürnberg, nach Norden in Richtung Rothenburg ob der Tauber und nach Süden in Richtung Ulm nachgewiesen. Die Bedeutung dieser vermeintlichen „Hochstraßen“ wird zwar in der Regel überschätzt, eine davon ist jedoch heute wieder sehr wichtig für Dinkelsbühl. Es handelt sich dabei um die alte Nord-Süd-Straße durch Dinkelsbühl (1236, Dinkepole), einer Handelsstraße entlang der Täler der Tauber, der Wörnitz und des Lech, die im Mittelalter auch als Pilgerweg von Norddeutschland nach Rom diente. Diese vom Augsburger Bürgermeister Wegele 1950 aus Gründen der Fremdenverkehrsförderung Romantische Straße genannte Route, ein Abschnitt der Bundesstraße B 25, verbindet eine ganze Reihe von Städten mit weitreichend erhaltenen mittelalterlichen Stadtkernen, im zentralen Bereich zwischen Würzburg und Augsburg, insbesondere Rothenburg ob der Tauber, Dinkelsbühl, Nördlingen im Ries und Donauwörth.
[Bearbeiten] Die Altstadt
Um 1130 erfolgte die erste Stadtanlage Dinkelsbühls (im folgenden als Kernstadt oder innere Altstadt bezeichnet). Sie wurde als Stützpunkt und Bindeglied zwischen den staufischen Hausgütern ausgebaut, als die Staufer und Welfen um die deutsche Krone rangen. Dabei wird davon ausgegangen, dass sich an der Wörnitzfurt eine Vorgängersiedlung um einen karolingischen Königshof befunden hat.
Das umliegende Keuperwaldgebiet wurde, wie man aus den Ortsnamensendungen schließt, in der späteren fränkischen Landnahme im 8. Jahrhundert besiedelt. Die aus Verteidigungsgründen der Kreisform angenäherte Stadtmauer ist deutlich im heutigen Stadtbild zu erkennen, wobei die entsprechenden Straßenzüge der Spitalgasse, der Unteren Schmiedsgasse, der Föhrenberggasse und der Wethgasse nicht der Ummauerung entsprechen, sondern dem Verlauf des Stadtgrabens. Die Stadtmauer verlief innerhalb der heutigen Baublöcke, u. a. zwischen Unterer Schmiedsgasse und Elsässer Gasse sowie zwischen Föhrenberggasse und Langer Gasse, wie man aus den Grundstücksgrenzen, den Hofstättenbreiten und der Bausubstanz (die alte Stadtmauer bildet die Rückwand mancher Häuser) erschließen kann.
Im Gegensatz zu den meisten Stadtanlagen des 13. Jahrhunderts (beispielsweise auch in Rothenburg) gibt es in Dinkelsbühl keinen zentralen, rechteckigen Marktplatz, sondern Marktstraßen mit zum Teil trichterförmigen Erweiterungen wie am Weinmarkt, der nach Norden hin auf 36 m Breite anwächst. Die Straßen waren in einzelnen Abschnitten dem Handel mit unterschiedlichen Produkten vorbehalten. Neben dem Weinmarkt war im Bereich der inneren Altstadt die heutige Segringer Straße in Hafenmarkt, Brotmarkt und Schmalzmarkt unterteilt, der heutige Altrathausplatz war der Viehmarkt und die gesamte innere Nördlinger Straße der Ledermarkt. Funktional erwies sich der Aufbau der inneren Altstadt bei der seit dem 14. Jahrhundert erfolgten Stadterweiterung als so leistungsfähig, dass keine Verschiebung des Stadtmittelpunkts und wirtschaftlichen Zentrums vorgenommen wurde. Mit dem 1499 abgeschlossenen Bau der Georgskirche entstand das dominanteste Zeichen kultureller Blüte der Stadt. Das bauliche Erscheinungsbild der Altstadt hat sich seither nicht grundlegend geändert.
In der wirtschaftlichen Blütezeit der Stadt Dinkelsbühl, dem 14. und 15. Jahrhundert, wurden jenseits der alten Stadttore Vorstädte angelegt, wahrscheinlich in der Reihenfolge Rothenburger, Segringer, Wörnitzvorstadt und Nördlinger Vorstadt. Ab 1372 erhielt die Altstadt von Dinkelsbühl mit dem Bau der Stadtmauer ihre heutige Form, wobei die Wörnitzvorstadt nicht ummauert wurde, da ihr die umgebenden Wasserflächen einen natürlichen Schutz gaben. In der Rothenburger und Nördlinger Vorstadt wurde jeweils zur Hauptachse eine parallele Gasse, im Norden die Bauhofgasse und im Süden die Lange Gasse, zur Erschließung der Vorstädte gezogen. Eng und praktisch ohne Freiflächen ist die Bebauung in der Wörnitzvorstadt. In der Rothenburger Vorstadt war das feuergefährliche Gewerbe (Schmiede) ansässig. Östlich der Schmiedsgassen des Rothenburger Viertels befindet sich der Spitalhof als eigener, abgeschlossener Komplex. Die bäuerliche Nördlinger Vorstadt war wegen des Wassers im Stadtmühlgraben auch von Färbern und Gerbern besiedelt. In den locker bebauten Hanglagen der Rothenburger, Segringer und Nördlinger Vorstadt siedelten u. a. auch die Tuchmacher und Weber, die auf Freiflächen angewiesen waren. Außerdem standen hier die Klöster der Kapuziner und Karmeliter sowie der Deutschenordenshof; die verbliebenen Freiflächen wurden von Obstwiesen und Pferdeweiden eingenommen.
Im Gegensatz zu den meisten historischen Städten ist die Altstadt Dinkelsbühls räumlich völlig von allen Stadterweiterungen des 19. und 20. Jahrhunderts getrennt. Die Stadt wird von einer vollständigen Ummauerung umschlossen, an die sich im Westen und Süden der im Blasensandstein ausgehobene Stadtgraben, im Norden der Rothenburger Weiher und im Osten die Überflutungsaue der Wörnitz anschließt. Die Silhouette der Stadt von der Wörnitzseite aus gesehen ist wohl das wesentliche Markenzeichen der Stadt.
Die Unterteilung der Altstadt in eine innere Altstadt und einen Erweiterungsbereich zeigt sich im Eindruck der Stadt insbesondere in der Breite der Häuserfronten der so genannten Hofstätten, die am Marktplatz etwa 15 m, im weiteren Bereich der Kernstadt 12,5 m und in den Vorstädten 10 m oder weniger beträgt.
Das optisch die ganze Stadt beherrschende Bauwerk ist das Münster St. Georg, das als Dominanz erster Ordnung bezeichnet werden kann. Als Dominanten zweiter Ordnung werden die vier Tortürme angesehen, die ihren jeweils zugehörigen Altstadtteil und alle darin befindlichen öffentlichen Bauten überragen. Gerade an den Stadttoren, die mit Ausnahme des Nördlinger Tores nur einspurig befahrbar sind, zeigt sich der Konflikt zwischen Altstadtambiente und motorisiertem Individualverkehr sehr deutlich. Das Erschließungssystem der inneren Altstadt, insbesondere die Hauptstraßenführung parallel sowie senkrecht zur Wörnitz und die Gliederung mittels parallel verlaufender Seitengassen wurde in den Erweiterungen beibehalten. Dasselbe gilt für die Abstände der Erschließungseinheiten, die jeweils die gleiche Länge haben wie vorher die Entfernung der alten Stadttore vom Zentrum war (ca. 150 m).
Eine Ausnahme bildet lediglich die Nördlinger Vorstadt, in der der Abstand zwischen altem und neuem Stadttor 300 m beträgt. Die Nördlinger Straße hebt sich auch baulich von den übrigen Altstadtstraßen ab, da die Häuserfronten nicht parallel zur Straße verlaufen, sondern in einer gedachten Parallele zur inneren Nördlinger Straße, also immer ein Stück versetzt zueinander, was den Straßenzug sehr individuell und einprägsam macht.
[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Religionen
Wegen des einstigen Gegensatzes zwischen Katholiken und Protestanten wurde die konfessionell gemischte Stadt 1648–1802 Paritätische Reichsstadt.
Dinkelsbühl gehört heute zum Bistum Augsburg, Dekanat Nördlingen[1] und ist ein eigener Dekanatssitz der Evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern[2]
[Bearbeiten] Eingemeindungen
Folgende Ortsteile von Dinkelsbühl waren eigenständige Gemeinden (Liste unvollständig):
- Segringen
- Sinbronn
- Wolfertsbronn
- Dreiweiler
- Weidelbach
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
Von den heute 11.720 Einwohnern Dinkelsbühls wohnten 1999 noch 2203 im Altstadtgebiet. Sozialstrukturell hatte die Altstadt in den letzten Jahrzehnten mit den beiden ineinander greifenden Problemfeldern Überalterung und Abwanderung zu kämpfen. Wohnten 1966 noch 3766 Menschen im Altstadtgebiet, waren es zehn Jahre später lediglich 2753 – ein drastischer Rückgang, der insbesondere eine Folge des Wegzugs junger Menschen in Neubaugebiete war. So lag in den 1970er Jahren der Anteil an Über-65-Jährigen im Altstadtgebiet bei 22, in den anderen Stadtteilen jedoch bei 13 Prozent. Die Überalterung ergibt sich durch selektive Abwanderung junger Familien, die ihre gestiegenen Flächen- und Freiraumansprüche in der Altstadt nicht mehr befriedigen können und zudem mobiler sind als ältere Menschen. Die Stadt wirkte der Problematik insbesondere mit der Verbesserung der Erreichbarkeit der Grünflächen vor der Altstadt durch den Bau neuer Altstadtzugänge entgegen. Einen Kinderspielplatz (der Spielplatz am Muckenbrünnlein gehört zu einer kirchlichen Einrichtung und ist nicht öffentlich zugänglich) als essentielle familienbezogene Infrastruktur gibt es jedoch im Altstadtgebiet nicht; der altstadtnächste öffentliche Spielplatz ist zwar durch das Bleichtor relativ schnell zugänglich, reichte jedoch nicht für das gesamte Altstadtgebiet. Ergänzungen wurden deshalb in den letzten Jahren auf dem Gelände der Christoph-von-Schmidt-Volksschule und im Stadtpark nordwestlich der Mauern mit einer Rutsche angelegt.
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Bürgermeister
Amtsinhaber Dr. Christoph Hammer wurde am 2. März 2008 mit 78,97 Prozent der Stimmen gegen den von zwei Wählergruppen aufgestellten Josef Reitberger (21,03%) wiedergewählt.
[Bearbeiten] Stadtrat
Der Stadtrat Dinkelsbühls hat 24 Mitglieder.
CSU | SPD | Unabhängige Bürger | Grüne | Freie Wähler Stadt | Wählergruppe Land | Gesamt | |
2002 | 11 | 4 | 1 | 3 | 5 | 24 Sitze | |
2008 | 10 | 5 | 2 | 3 | 4 | 24 Sitze |
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften und Patenschaft
Die Stadt Dinkelsbühl pflegt zu verschiedenen Städte Partnerschaften[3]. Als Besonderheit sind zudem zwei Patenschaften zu nennen. Dinkelsbühl übernahm 1952 die Patenschaft für die vertriebenen Bewohner aus der Stadt und dem Kreis Mies im Sudetenland, die aufgrund der Beneš-Dekrete 1945 ihre Heimat verlassen mussten. Die Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen veranstaltete 1951 den ersten Heimattag in der Stadt. Das Treffen findet seit dem alljährlich zu Pfingsten in Dinkelsbühl statt.
- Edenkoben, (Rheinpfalz)
- Porvoo, (Finnland)
- Guérande, (Frankreich/Département Loire-Atlantique)
- Sighişoara (Schäßburg), Rumänien)
- Jingjiang, (China)
- Schmalkalden, (Thüringen}
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Theater und andere Einrichtungen
- Landestheater Dinkelsbühl Franken-Schwaben
- Jazzclub Dinkelsbühl
- Theater- und Kulturring Dinkelsbühl
[Bearbeiten] Museen
- Historisches Museum im Spitalhof ( Umzug 2008 )
Am 18. Oktober 2008 findet die Einweihung des „Hauses der Geschichte Dinkelsbühl“ statt. Das Gebäude des Alten Rathauses, das sogenannte „Steinerne Haus“ am Altrathausplatz, wird derzeit grundlegend saniert und nimmt dann die Sammlungen des bisherigen Museums in einer neu konzipierten Präsentation auf.
- Museum 3. Dimension in der Alten Stadtmühle
- Historische Graphik Werkstatt
- Mies-Pilsner-Heimatmuseum
[Bearbeiten] Öffentliche Veranstaltungsorte
- Großer und kleiner Schrannenfestsaal in der Schranne mit darunter liegendem
- Schrannenkeller (wöchentlich vom Jazzclub genutzt)
- Konzertsaal und
- Kunstgewölbe im Spitalhof
- Konzertsaal der Berufsfachschule für Musik des Bezirks Mittelfranken
- Beschirmte Freichlichtbühne des Landestheaters in Künßberggarten
[Bearbeiten] Musik
- Dinkelsbühler Knabenkapelle
- Die Dinkelsbühler Knabenkapelle ist eine historische, einer Musikschule vergleichbare Einrichtung der Stadt. In erster Linie Bestandteil des Heimatfestes „Kinderzeche“, kann sie auf eine lange Tradition zurückblicken. „Unsere Buben“ – so werden sie in der Stadt genannt – sind zwischen 10 und 18 Jahre alt. Sie werden von städtischen Musiklehrern ausgebildet und zeigen ihr Können auch auf Gastspielreisen im In- und Ausland. Gegenwärtig stehen zwei Besetzungen für Gastspiele zur Verfügung – eine große mit ca. 90 Musikern, gegliedert in ein Trommlerkorps mit 30 Buben und ein Musikkorps mit 60 Buben, und eine kleinere Besetzung mit ca. 50 Musikern. Das Repertoire reicht von klassischen Märschen und Fanfaren bis zu modernen Jazz- und Poparrangements.
- Die heutige Knabenkapelle ist in ein Anfänger-Orchester, ein B-Orchester und ein A-Orchester gegliedert.
- Dinkelsbühler Madrigalchor
- Sängervereinigung Concordia-1831
- Stadtkapelle Dinkelsbühl
- Reiterliche Jagdhornbläser Dinkelsbühl
[Bearbeiten] Bauwerke
[Bearbeiten] Historische Bauwerke und Museen
- katholisches Münster St. Georg, bedeutende spätgotische Hallenkirche
- evangelische Sankt-Pauls-Kirche, Mitte 19. Jahrhundert
- Heilig-Geist-Spital
- barockes Deutschordensschloss mit sehenswerter Hauskapelle
- Karmeliterkloster
- Deutsches Haus, mit üppigem Zierfachwerk und Schnitzereien
- Historisches Museum im Spitalhof: es wird im Oktober 2008 in das bis dahin renovierte sogenannte Steinerne Haus am Altrathausplatz umziehen unter der neuen Bezeichnung Haus der Geschichte.
- Alte Stadtmühle beim Nördlinger Tor, beherbergt das Museum 3. Dimension
- Kinderzech-Zeughaus, beherbergt das begehbare Magazin der Kinderzeche
- Friedhof der St.-Vinzenz-Kirche in Segringen; denkmalgeschützt, mit einheitlichen, schwarzen Holzkreuzen und Blattgold-Beschriftung
[Bearbeiten] Türme und Stadttore der Stadtmauer
Nördlinger Tor mit Stadtmühle(Holzschnitt von Carl Thiemann aus einer Dinkelsbühl-Serie) |
Die Bauwerke sind von Norden im Uhrzeigersinn aufgezählt.
Rothenburger Tor | Wörnitztor |
Kleine Bastei | Dreigangsturm |
Henkersturm | Bäuerlinsturm |
Nördlinger Tor (Holzschnitt) | Salwartenturm (Bild) |
Krugsturm | Hertlesturm |
Hagelturm | Weißer Turm |
Haymarsturm | Berlinsturm |
Wächtersturm | Segringer Tor (Bild) |
Dreikönigsturm | Grüner Turm (Bild) |
Faulturm (Bild) |
[Bearbeiten] Sport
Neben dem TSV 1860 Dinkelsbühl sind verschiedene, eigenständige Sportvereine in Dinkelsbühl aktiv. Dazu gehören die Bogenfreunde Dinkelsbühl e.V., Golfclub Dinkelsbühl, Helios Sportgruppe Dinkelsbühl e. V., Luftsportverein Irsingen/Hesselberg e. V. – Dinkelsbühl, Motorsportclub Dinkelsbühl im ADAC e. V., SV Sportfreunde Dinkelsbühl e. V. und die Schützenvereine Segringen und Wolfertsbronn.
[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen (jährlich)
- Kinderzeche
Termin dieser für die Stadt Dinkelsbühl überaus wichtigen Veranstaltung sind in jedem Jahr die Wochenenden vor und nach dem drittem Montag im Juli. Siehe den eigenen Artikel Kinderzeche. - Stadtfest „Leben in einer alten Stadt“
am letzten Feriensonntag der bayerischen Sommerferien - Weinfest der Sängervereinigung Concordia-1831
am letzten Samstag im Oktober im Schrannenfestsaal - Fisch-Ernte-Woche
immer in der Woche um den 1. November - Weihnachtsmarkt
im Spitalhof in der Adventszeit - Summer Breeze Open Air
Das Summer Breeze ist ein Metalfestival, das seit 2006 am dritten August-Wochenende im Ortsteil Sinbronn stattfindet.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Gewerbestruktur
In der Wirtschaft spielen die ortsansässigen Produktionsbetriebe heutzutage eine zwar schwindende, doch weiterhin große Rolle. So sind laut Statistischem Landesamt 2004 44 Prozent der Beschäftigten im produzierenden Gewerbe, 19 Prozent im Tourismus-Bereich, 36 Prozent im sonstigen Dienstleistungssektor und knapp ein Prozent der Beschäftigten in der Land-und Forstwirtschaft tätig. Insgesamt werden bei einer Arbeitslosenquote von 7,2 Prozent im Jahresdurchschnitt 4461 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte angegeben. Traditionell hatte die Industrie kaum Fuß in der Stadt gefasst. Vereinzelte Molkereien, Brauereien wie die 1901 gegründete Brauerei Hauf GmbH oder das in die Firma Tucher Bräu aufgegangene Brauhaus Dinkelsbühl und Ledergewerbe waren Arbeitgeber. Die Pinselproduktion hatte ein Zentrum in der Region. Betriebe entstanden unter anderem im Vorort Sinbronn. Erst mit der Erweiterung der bebauten Fläche nach dem Zweiten Weltkrieg gab es größere Produktionsstätten in Dinkelsbühl, unter anderem Kunststoff verarbeitende Firmen wie Esbe Plastic oder die Zweigstelle von Werner und Pfleiderer (Industriebacköfen), die einen großen Teil der Arbeitsplätze stellen. Nach wie vor bedeutsam, aber wie in allen Städten vom Rückgang betroffen ist der Einzelhandel in der Altstadt. Durch ein Einkaufszentrum an der Luitpoldstraße und neun Supermärkte haben die zentralen Läden Konkurrenz in unmittelbarer Nähe erhalten. Kleinere Fachgeschäfte für Bekleidung, Schuhe, Schmuck, Schreibwaren, Drogeriebedarf und Optik sind neben zahlreichen Dienstleistungs- und Gastronomiebetrieben immer noch vorhanden, ebenso Bank- und Versicherungszweigstellen.
[Bearbeiten] Verkehr
[Bearbeiten] Straße
Dinkelsbühl liegt an der Bundesstraße B 25, sowie in der Nähe der Bundesautobahnen A 6 und A 7 (A 6 Ausfahrt Dorfgütingen, A 7 Ausfahrt Dinkelsbühl/Fichtenau). Das alte KfZ-Kennzeichen war DKB.
[Bearbeiten] Eisenbahn
Während der industriellen Revolution in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts geriet Dinkelsbühl in eine verkehrsgeographische Randlage, da die Hauptstrecke der Eisenbahn von Augsburg nach Würzburg zuerst auf der Ludwigs-Süd-Nord-Bahn über Nördlingen und Gunzenhausen und dann auf der von Ingolstadt kommenden Altmühltalbahn über Ansbach nach Würzburg geführt wurde, später schon in Donauwörth in nordöstlicher Richtung nach Treuchtlingen abknickte, wo sie dort bereits auf die Altmühltalbahn stieß und wieder über Gunzenhausen und Ansbach Würzburg erreichte.
Die weitgehend geradlinig verlaufende Bahnstrecke Nördlingen–Dombühl, die teilweise dem Tal der Wörnitz folgt, wurde erst in den 1870er Jahren angelegt, wobei sie immer den Charakter einer langsamen, eingleisigen Nebenstrecke behielt. Der Betrieb von Nördlingen bis Dinkelsbühl wurde am 2. Juli 1876 eröffnet. Auf dem 31 km langen Streckenabschnitt hatte der Zug knapp zwei Stunden Fahrzeit. Am 1. Juni 1881 wurde die Strecke bis Feuchtwangen verlängert. Von dort konnte man bereits seit dem 15. April 1876 die Bahnstrecke Nürnberg–Crailsheim bei Dombühl erreichen.
Seitdem am 1. Juni 1985 der Personenverkehr auf dem Streckenabschnitt zwischen Nördlingen und Dombühl eingestellt wurde, gibt es hier nur noch Holztransporte zu einem Wilburgstettener Sägewerk. Die Strecke von Feuchtwangen über Dinkelsbühl nach Nördlingen wird heute vom Verein Bayerisches Eisenbahnmuseum e. V.[4] als Museumseisenbahn mit Schienenbussen sowie gelegentlich mit Dampfzügen befahren. Für das Stadtgebiet Dinkelsbühl bestehen Pläne zur Verlegung der B 25 in einen Schienenabschnitt. Zudem wurde 2003 ein Großmarkt auf dem Bahngelände errichtet.
[Bearbeiten] Bildung
In Dinkelsbühl finden sich neben den Regelschulen auch einige Schulen mit besonderem Ausbildungsziel[5]:
- Berufsfachschule für Altenpflegehilfe
- Berufsfachschule für Altenpflege
- Berufsfachschule für Musik des Bezirks Mittelfranken in Dinkelsbühl
- Berufsfachschule für kaufmännische Assistenten
- Berufsfachschule für Krankenpflege
- Berufsschule Dinkelsbühl
- Christoph-von-Schmid-Grundschule Dinkelsbühl
- Hans-von-Raumer-Volksschule Dinkelsbühl (Hauptschule)
- Grundschule Segringen
- Gymnasium Dinkelsbühl
- Landesfinanzschule Bayern
- Sonderpädagogisches Förderzentrum Dinkelsbühl
- Städtische Musikschule Dinkelsbühl
- Staatl. Wirtschaftsschule Dinkelsbühl
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Nikolaus von Dinkelsbühl (um 1360–1433), Theologe
- Johannes von Dinkelsbühl († 1465), Physiker
- Sebastian Sprenz (um 1480-1525), Fürstbischof von Brixen
- Jesaias Rompler (1605 bis nach 1672), Lyriker
- Gelasius Hieber (1672–1731), Prediger
- Christoph von Schmid (1768–1854), Jugendbuchautor
- Friedrich B. W. von Hermann (1795–1868), Nationalökonom und Statistiker
- Friedrich Bürklein (1813–1872), Architekt
- Eduard Bürklein (1816–1871), Architekt
- Max Gebhard (1896–1978), Kirchenmusiker
- Ludwig Gebhard (1906–1993), Kirchenmusiker
- Michael Höhenberger (* 1954), ehem. Ministerialdirigent in der Bayerischen Staatskanzlei
- Stefan Reuter (* 1966), Fußballspieler
- Jan Udo Holey (* 1967), Autor, vom Verfassungsschutz als Rechtsextremist beobachtet
[Bearbeiten] Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben
- Seyfried Fasser (15. Jahrhundert), Theologe
- Nikolaus Eseler der Ältere, Baumeister des 15. Jahrhundert
- Nikolaus Eseler der Jüngere, Baumeister des 15. Jahrhundert
- Johannes Schildberger († 1583), Bürgermeister von Dinkelsbühl
- Michael Tonsor (ca. 1540–ca. 1605), Kirchenmusiker
- Hans von Raumer (1820–1851), Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung
- Raoul Francé (1874–1943), Begründer der Bionik
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Das Dekant Nördlingen auf den Seiten des Bistums Augsburg
- ↑ Homepage des Evangelischen Stadtdekanates Dinkelsbühl
- ↑ Partnerstädte und Patenschaften der Stadt Dinkelsbühl, Stand 2007-07-07
- ↑ Bayerisches Eisenbahnmuseum e. V.
- ↑ Übersicht der Schulen in Dinkelsbühl, Stand 2007-07-07
[Bearbeiten] Literatur
- Gustav Roeder: Dinkelsbühl. In: Wolfgang Buhl (Hrsg.): Fränkische Reichsstädte. Würzburg: Echter, 1987, 277 S., ISBN 3-429-01098-5
[Bearbeiten] Kinderzeche
- Hans-Peter Mattausch (Hrsg): Die Kinderzeche. Das Kinder- und Heimatfest der Stadt Dinkelsbühl, BoD, Norderstedt 2005, ISBN 3-8334-2580-6
- Hans-Peter Mattausch (Hrsg): Von der alten Kornscheune zum Zeughaus der Kinderzeche, Bod, Norderstedt 2007, ISBN 9783833490538
[Bearbeiten] Knabenkapelle
- Adolf Lober: Von den Buben Bauckenschlagern 1552 zur Knabenkapelle 2002. Herausgegeben von der Stadt Dinkelsbühl 2002.
[Bearbeiten] Weblinks
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