Brohltalbahn
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Brohltalbahn | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Der Verlauf der Brohltalbahn, allerdings ohne Hafenanschluss
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Streckennummer: | 9302 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 23,83 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1000 und 1435 mm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Maximale Neigung: | 50 ‰ | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Zahnstangensystem: | Abt | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Westdeutsche Eisenbahn-Gesellschaft (WEG) mit Sitz in Köln, eine Tochtergesellschaft der Fa. Lenz & Co., gründete am 22. Januar 1896 die Brohlthal-Eisenbahn-Gesellschaft, Köln.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Daten
- Strecke Brohl–Engeln mit Zahnstangenabschnitt, Eröffnung 14. Januar 1901, Länge 17,5 km.
- Strecke Engeln–Weibern Gbf., Eröffnung 1. Mai 1902, Länge 1 km.
- Strecke Weibern Gbf.–Kempenich, Eröffnung 2. Januar 1902, Länge 5,1 km.
- Spurweite 1.000 mm (Meterspur), vom Umlade Bf. Brohl bis zum Hafen zusätzlich 1.435 mm als Dreischienengleis.
- Streckenlänge bis 1. Oktober 1974: 23,83 km, zurzeit noch 17,75 km bis Engeln (Prellbock 1)
[Bearbeiten] Besitzverhältnisse
Die Bahn blieb bis 1921 mit 100 % des Aktienkapitals im Besitz der Westdeutschen Eisenbahn-Gesellschaft. 1921 trennte sich die WEG vollständig von dieser Bahnbeteiligung. Neue Aktionäre wurden die Kreise Ahrweiler, Mayen und Adenau mit zusammen 55 % und eine Reihe von Industriebetrieben des Einzugbereichs. Ab 1954 wurde die Bahn als GmbH geführt und kam mit 72 % in den Besitz der Landkreise Ahrweiler und Mayen-Koblenz. 1991 schied der Kreis Mayen-Koblenz aus.
[Bearbeiten] Bahnbau
Die Brohlthal Eisenbahn-Gesellschaft erhielt am 19. August 1896 die Konzession zum Bau einer Schmalspureisenbahn (1000 mm) für den Personen- und Güterverkehr von Brohl am Rhein durch das Brohltal nach Oberzissen und weiter nach Kempenich. Am 12. November 1897 erhielt sie auch das Recht auf einen Anschluss an den Winterhafen in Brohl. Zu ihren Transportaufgaben gehörten die Abfuhr von Trass (Mörtelzuschlag), behauenen Tuffsteinen aus den Winzer Steinbrüchen, Phonolith als Zuschlagstoff zur Glaserzeugung vom Schellkopf in Brenk, Lava (Bimsstein) und Basaltschotter. Außerdem diente sie der Abfuhr der landwirtschaftlichen Erzeugnisse ihres Einzugbereichs sowie der Zufuhr von Kohlen für die Industrie des Brohltals und Dünger für die Landwirtschaft.
Nach dem Grunderwerb begann im Frühjahr 1898 der Bau der Bahnstrecke. Sie führt im Brohltal über Burgbrohl und Weiler bis Oberzissen (km 11,96). Hier begann eine Zahnstangenstrecke (System Abt, 2 Lamellen für die Steigung von 1 : 20) mit einer Länge von ca 5,5 km über Brenk nach Engeln. Die restliche ca. 6 km lange Strecke über Weibern bis Kempenich wurde wieder als Adhäsionsbahn betrieben. Die Werkstatt und ein Lokomotivschuppen befinden sich in Brohl.
Die Strecke Brohl – Engeln konnte am 14. Januar 1901 eröffnet werden. Am 1. Mai folgte das kurze Streckenstück bis Weibern. Knapp ein Jahr später, am 2. Januar 1902, wurde die restliche Strecke bis Kempenich in Betrieb genommen.
[Bearbeiten] Bahnbetrieb
Für den Fahrbetrieb standen anfangs vier, später fünf Zahnradlokomotiven zur Verfügung, die auch auf der Reibungsstrecke eingesetzt werden konnten. Für die Talstrecke wurden reine Adhäsionsmaschinen angeschafft. Als sich nach dem Ersten Weltkrieg bei einigen Privatbahnen und auch der Reichsbahn zeigte, dass für Steilstrecken wie im Brohltal auch schwere Adhäsionslokomotiven ausreichten, schaffte auch die Brohltalbahn solche Maschinen an, stellte 1934 den Zahnradbetrieb ein und baute die Zahnstange ab. Für den Personenverkehr wurden 1926 Triebwagen angeschafft, die auch die Steilstrecke problemlos befahren konnten.
[Bearbeiten] Unfall von 1907
Am 31. Oktober 1907 ereignete sich auf dem Viadukt bei Oberzissen ein schwerer Unfall. Ein ungebremst zu Tal fahrender Güterzug mit Personenbeförderung (GmP) entgleiste und stürzte den Bahndamm hinab. Neben einigen leichter verletzten Reisenden waren sechs Schwerverletzte und fünf Tote zu beklagen.
[Bearbeiten] Bahnbetrieb nach dem 2. Weltkrieg
Der Personenzugverkehr musste mangels Rentabilität und fehlender Fahrzeuge - nach Unfällen und Verschleiß der Triebwagen - am 30. September 1961 eingestellt werden. Da die Bahn seit 1927 ein umfangreiches Busnetz unterhielt, übernahmen die Busse diesen Verkehr. Auch der Güterverkehr wanderte wie überall immer mehr auf die Straße ab, sodass die Strecke von Engeln bis Kempenich am 1. Oktober 1974 stillgelegt und 1976 abgebaut wurde. Normalspur Güterwagen wurden anfangs mit Rollböcken und ab 1928 nur noch mit Rollwagen befördert. Dieser Verkehr wurde 1978 eingestellt, aber für den internen Transportbedarf wird weiterhin der Rollwagenverkehr mit zwei Rollwagen abgewickelt! Mit dem einzigen bei der Bahn verbliebenen Personenwagen VB 50, einem ehemaligen Triebwagen, und einer Diesellokomotive startete die Brohltalbahn am 25. März 1977 den „Vulkan-Express“ für romantische Fahrten durch das Tal und auf die Eifelhöhen bis nach Engeln.
[Bearbeiten] Heutige Situation
In den letzten Jahren blieb der Bahn nur noch die Abfuhr von Phonolith ab Brenk zum Hafen und der Museumsbahnverkehr mit Triebwagen, Dampf- und Diesellokomotiven. Unterstützt wurde die Gesellschaft dabei durch die 1987 von 66 Eisenbahninteressenten gegründete Interessengemeinschaft Brohltal-Schmalspureisenbahn (IBS).
Diese restaurierte den Wagen Nr. 50, erwarb 1990 zwei polnische schmalspurige Schlepptender-Lokomotiven und einige gebrauchte Personenwagen für den Museumsbetrieb.
1992 übernahm die IBS den ganzen Betrieb einschließlich der Streckenunterhaltung.
[Bearbeiten] Streckenbeschreibungen
[Bearbeiten] Strecke Brohl − Engeln − Kempenich
Die landschaftlich reizvolle Bahnstrecke besitzt in ihrem Verlauf einige bauliche Besonderheiten. Zu ihnen gehören zwei gemauerte Viadukte bei Tönisstein und Oberzissen, verschiedene Kastenbrücken, sowie ein Tunnel von 97,00 m Länge bei Tönisstein. Zwischen Oberzissen und Engeln überwindet die Bahn eine Steilrampe mit einer Steigung von 1:20. Dieser Streckenabschnitt gehört zu den steilsten Adhäsionsstrecken mit 1000 mm Spurweite in Deutschland, und wird seit 1934 ohne Zahnstange betrieben.
[Bearbeiten] Gleisverbindung vom Personenbahnhof zum Rheinhafen
Die aus Richtung Kempenich in Brohl ankommenden Züge biegen nach rechts in das Rheintal ein, wo etwas über der Talsohle der Personenbahnhof der Brohltalbahn am Hang des Dicktberges als Kopfbahnhof liegt. Auf der Fahrt zum Rhein hin müssen die Bundesbahnstrecke und die damalige Provinzialstraße Bonn–Koblenz, heute B 9, überquert werden. Wegen der Nähe zur Ortschaft Brohl ist dies nur mit Sägefahrten möglich. Nach dem Wechsel der Fahrtrichtung im Personenbahnhof und Überquerung der Bahnstrecke auf einer Brücke erreichten die Züge nach einem zweiten Richtungswechsel den sogenannten Umladebahnhof. Hier konnten die Transportgüter in Normalspurwagen und auf Straßenfahrzeuge umgeschlagen werden. Außerdem konnten über eine Rollwagengrube Normalspurwagen abgegeben oder übernommen werden. Eine Schiebebühne über sechs Gleise erleichterte die Arbeiten. Nach einem erneuten Richtungswechsel überquerten die Züge vorbei am 6-ständigen Lokschuppen die Provinzialstraße und fuhren an deren Rand entlang zum Brohler Winterhafen. Diese Gleisverbindung zum Hafen wurde 1904 fertiggestellt und 1933 dreischienig ausgebaut. Hier konnte mittels Kran und Sturzbühne der Schiffsumschlag erfolgen. Diese Strecke hat eine Länge von 1,95 km.
[Bearbeiten] Lokomotivbestand heute
Nr. | Bauart | Hersteller | bei BEG seit |
Eigentümer heute |
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Dampflokomotiven | ||||
11sm | BBn4vt | Humboldt 1906/348 | 1906 | IBS, wartet auf HU |
V | Dh2 | Chrzanow 1955/3236 | 1990 | IBS, HU |
VI | Dh2 | Chrzanow 1955/3247 | 1990 | IBS, abgestellt |
Triebwagen | ||||
VT 30 | Fuchs 1956/9053 | 1989 | IBS ehem. T 30 WEG | |
Diesellokomotiven | ||||
D 1 | C | O & K, 1965/26528 | 1965 | BEG in HU |
D 2 | C | O & K, 1965/26529 | 1965 | BEG betriebsfähig |
D 3 | C | O & K, 1966/26623 | 1967 | BEG abgestellt |
D 4 | B B | MaK, 1958/401029 | 1972 | verkauft an RhB |
D 5 | B B | Henschel, 1966/31004 | 1998 | ex FEVE 1405 |
[Bearbeiten] frühere Triebfahrzeuge
Nr. | Bauart | Hersteller | bei BEG seit |
Verbleib | |
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Zahnradlokomotiven | |||||
Z 1 | C1/bn4t | Esslingen 1900/3025 | 1900 | +1931 | |
Z 2 | C1/bn4t | Esslingen 1900/3026 | 1900 | +1928 | |
Z 3 | B/an2t | Winterthur 1898/1217 | 1900 | +1922 | |
Z 4 | B/an2t | Winterthur 1898/1218 | 1900 | +1922 | |
Z 5 | C1/bn4t | Esslingen 1913/3682 | 1913 | +1934 | |
Adhäsionslokomotiven | |||||
10 sm | BBn4vt | Humboldt 1904/236 | 1905 | +1934 | |
12 sm | BBn4vt | Humboldt 1920/1474 | 1920 | +1964 | |
I | Eh2t | Krauss 1930/8488 | 1930 | +1965 | |
II | CCh4vt | Hanomag 1928/10570 | 1934 | +1957 | ex Albtalbahn |
III | Eh2t | Jung 1951/11502 | 1957 | +1966 | ex Nassau.Kl.B. |
IV | Dh2t | Krauss 1927/8399 | 1940 | +1966 | ex Staatliche Waldbahn Ruhpolding - Reit im Winkl |
G 3 | 1Cn2 | Krauss 1914/6978 | 1924 | +1957 | |
G 4 | 1Cn2 | Krauss 1914/6979 | 1924 | 1937 | an Kerkerbach-B. |
Triebwagen | |||||
50 | DWK 1925/86 | 1925 | -1937 | Umbau in VB 50 | |
51 | DWK 1927/120 | 1935 | +1964 | ex KBE | |
52 | DWK 1927/121 | 1937 | +1962 | ex KBE | |
T 30 | Fuchs 1956/9053 | 1989 | IBS | ex WEG T 30, zunächst VT 53 |
[Bearbeiten] Literatur
- Joachim Jakubowski: Die Chronik der Brohltalbahn. 200 Seiten, Verlag Kersting, Niederkassel-Mondorf 1992. ISBN 3-925250-08-5
- Gerd Wolff: 90 Jahre Brohltal-Eisenbahn, 48 Seiten, EK-Verlag, Freiburg 1991
[Bearbeiten] Film
- SWR: Eisenbahn-Romantik – Die Brohltalbahn (Folge 428)
[Bearbeiten] Weblinks
- Homepage der Brohltal-Eisenbahn
- Fahrplan und weitere Informationen
- Brohltalbahn-Fotos
- Wiederinbetriebnahme der Schmalspur-Mallet-Dampflokomotive 11sm der Brohltalbahn
- Bahnfest im Brohltal am 09. und 10. Juni 2007
- Bilder der Tunnelportale
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