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Viadukt – Wikipedia

Viadukt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Viadukt (der, auch das V.; Schweiz: das V.) kommt aus dem Lateinischen (via = Weg + ducere = führen; PPP ductum) und bedeutet Wegleitung oder Wegführung oder sehr frei übersetzt Trasse. Als Viadukt bezeichnet man heute mehr oder minder hohe und lange Brücken einer Straße oder Eisenbahn, die steigungsarm ein Tal oder eine Senke mit Pfeilern und oft Bögen überspannen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Übersicht

Der Saugrabenviadukt der Mariazellerbahn
Der Saugrabenviadukt der Mariazellerbahn

Viadukte werden aus Stein, Ziegeln, Beton, Eisen oder Holz gebaut. Im engeren Sinn versteht man unter Viadukt auch die kleineren Überführungen und Unterführungen von Straßen oder Eisenbahnen mit einer bis drei Öffnungen, welche überwölbt oder mit eisernen, auf steinernen Pfeilern ruhenden, massiv gewalzten oder aus Blech und Fassoneisen zusammengesetzten Trägern überspannt sind. Steinerne Viadukte haben zumeist Halbkreisgewölbe, schlanke Pfeiler und mit zunehmenden Höhen zwei, drei und vier Ebenen, die durch Zwischengewölbe gebildet werden. Entweder sind die Zwischenpfeiler gleich stark oder schwächer. Gruppenpfeiler sind dann vorhanden, wenn mehrere Zwischenpfeiler sich mit stärkeren Pfeilern abwechseln.

[Bearbeiten] Steinerne Viadukte

Eisenbahnviadukt im Flecken Greene
Eisenbahnviadukt im Flecken Greene
Hangviadukt Pünderich
Hangviadukt Pünderich
  • Die Ravennabrücke im Höllental (Schwarzwald) ist 58 m hoch und 225 m lang. Die Bogenweite der acht Bögen beträgt je 20 Meter. Der Eisenbahnviadukt wurde 1927/28 errichtet.
  • Der Ruhr-Viadukt bei Herdecke ist ca. 30 m hoch.
  • Der Ruhr-Viadukt bei Witten ist gut 800 m lang.
  • Der Altenbekener Viadukt wurde bereits 1853 eingeweiht.
  • Der Desenzanoviadukt bei Verona ist einstöckig und weist eine Höhe von 60 m auf.
  • Den Lockwoodviadukt in England zeichnen seine Pfeiler mit einem Schlankheitsgrad von 1/30 aus.
  • Der Viadukt über das Elstertal in Sachsen ist zweistöckig und weist eine Höhe von 69,75 m auf.
  • Der 1940 zerstörte Viadukt über das Göhltal bei Aachen war zweistöckig.
  • Der Viadukt von Chaumont ist dreistöckig und weist eine Höhe von 50 m auf.
  • Der Viadukt über das Göltzschtal bei Reichenbach im Vogtland in Sachsen ist teilweise vierstöckig und hat eine Höhe von 80,37 m.
  • Einige Viadukte der Semmeringbahn weisen auch zusätzlich eine Krümmung im Grundriss auf.
  • Die Viadukte entlang des Wiener Gürtels wurden als eigene Verkehrsebene für den Öffentlichen Nahverkehr errichtet. Heute hat sich in den Bögen eine rege Lokal-Szene entwickelt.
  • Der Himbächelviadukt der Odenwaldbahn.
  • Das Landwasserviadukt der Rhätischen Bahn.
  • Der Viadukt von Bolesławiec (Bunzlau) in Polen über den Bober ist 450 m lang und wurde von 1844 bis 1846 erbaut.
  • Der gemauerte Bogen der "Salcanobrücke" auf der Wocheinerbahn ist mit einer Spannweite von 85 m der größte jemals für einen Viadukt gebaute Bogen.
  • Über die beiden Viadukte bei Plein (Eifel) führt heute ein Radweg.
  • Die Heidenmauer in Wiesbaden wurde irrtümlich als Verteidigungsmauer gedeutet. Dieses Bauwerk führte Wasser vom Taunus ins Aufmarschgebiet der Römer im Mainzer Vorland, ist also ein Aquädukt.
  • Der Hangviadukt bei Pünderich an der Mosel
  • Der Viadukt in Apolda ist 95 m lang und 23 m hoch. Der Viadukt wurde am 2. Dezember 1846 fertig gestellt. Die Einweihungsfeier fand am 16. Dezember 1846 statt.
  • Das Bietigheimer Eisenbahn -Viadukt(Wahrzeichen der Stadt Bietigheim) erbaut von 1851 bis 1853 von Karl Etzel, Höhe ca. 30 m, Spannweite 287 m. Es verfügt über 21 Bögen. Das Viadukt stellt die Verbindung zwischen Bietigheim-Bissingen und Bruchsal sicher.

[Bearbeiten] Eiserne Viadukte

Kübelbachviadukt der Gäubahn bei Dornstetten-Aach
Kübelbachviadukt der Gäubahn bei Dornstetten-Aach

Eiserne Viadukte weisen meist steinerne Pfeiler auf wie der Viadukt bei Znaim oder eiserne Pfeiler auf steinernen Sockeln wie der Crumlinviadukt bei Newport in Südwales, das Saaneviadukt bei Freiburg im Üchtland, das Sitterviadukt bei St.Gallen, die Viadukte der Orleansbahn bei Baufseau d'Ahun und über die Cere, der Viadukt über die Gravine bei Castellanetta, der Pfrimmtalviadukt bei Marnheim in der Rheinpfalz.

Auf der Bahnstrecke Erfurt–Ilmenau ist der eingleisige Talübergang bei Angelroda mit einem gusseisernen Viadukt errichtet worden, sowie in der Bahnstrecke Friedberg–Hanau der Viadukt über das Nidda-Tal.

Weitere eiserne Viadukte:

[Bearbeiten] Viadukte aus Holz

Die Viadukte aus Holz hatten eine geringe Bedeutung und waren meist nur eine Zwischenlösung, da sie leicht durch den Funkenflug der Dampflokomotiven Feuer fingen und abbrannten. Dennoch wurden sie gebaut, da sie kostengünstig in der Errichtung waren. Als historische Beispiele können die abgebrannten Viadukte über den Genesee River bei Portage in den Vereinigten Staaten mit 57,4 m hohen Holzpfeilern und die Viadukte über die Msta in Russland mit 21,34 m hohen Holzpfeilern, beide auf gemauerten Sockeln, genannt werden.

[Bearbeiten] Viadukte aus Stahl- und Spannbeton

[Bearbeiten] Geschichte

Lyman Viadukt der New York, New Haven and Hartford Railroad 1876
Lyman Viadukt der New York, New Haven and Hartford Railroad 1876

Obwohl der Bau von Viadukten erst mit der Entstehung der Eisenbahnen 1830 verstärkt einsetzte, hatte er schon im Altertum, besonders bei den Römern seine Bedeutung. Neben den bedeutenden analogen Bauwerken der Aquädukte, gibt es noch die gewölbten Viadukte in der pränestinischen Heerstraße zwischen Rom und Gabii mit Halbkreisgewölben und Pfeilern aus Tuffquadern sowie die der Appischen Heerstraße bei Aricia.

Das Viadukt von Millau wurde am 14. Dezember 2004 von Präsident Jacques Chirac eröffnet und ist eine der imposantesten Brücken der Welt: Von sieben Pfeilern getragen quert sie mit einer Länge von 2460 Metern und maximal 270 Metern Höhe als Autobahnbrücke das Tal des Tarn fünf Kilometer westlich von Millau.

[Bearbeiten] Sonstiges

Viadukte waren beliebte Motive in den Bildern Lyonel Feiningers.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks


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