See also ebooksgratis.com: no banners, no cookies, totally FREE.

CLASSICISTRANIERI HOME PAGE - YOUTUBE CHANNEL
Privacy Policy Cookie Policy Terms and Conditions
Afroamerikaner – Wikipedia

Afroamerikaner

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Afroamerikaner (amerik.-engl. African American) ist eine Selbstbezeichnung vorwiegend von Bürgern der USA, die sich mit dieser Bezeichnung kritisch auf die Geschichte der Versklavung ihrer afrikanischen Vorfahren beziehen und sich damit von Bezeichnungen wie „Nigger“, „Neger“ oder „Farbige“, die ihrer Ethnisierung dienten, abgrenzen. Die ca. 500.000 Vorfahren wurden aus Afrika zwischen 1619 und 1808 versklavt und vor allem in die Karibik und nach Nordamerika verschleppt. Eine weitere Selbstbezeichnung ist BLACK, das aus politischen Überlegungen häufig groß geschrieben wird.[1]

In der Afroamerikanistik in der Tradition Melville Herskovits bezieht sich der Begriff Afroamerikaner allgemein auf Amerikaner der verschiedenen Staaten, die afrikanische Vorfahren haben.[2]

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte der Afroamerikaner

Seit 1619 wurden Afrikaner gekauft und per Schiff in den amerikanischen Süden gebracht. 1808 wurde der Import von Sklaven formal verboten, aber das Verbot wurde kaum beachtet. 1860 lebten in den USA 3,5 Millionen versklavte Afroamerikaner in den südlichen Bundesstaaten und 500.000 freie Afroamerikaner im ganzen Land. Die Sklaverei war sehr umstritten. Das Anwachsen des Abolitionismus kulminierte in der Wahl Abraham Lincolns zum Präsidenten der USA und war einer der Gründe für die Sezession der Konföderierten Staaten von Amerika, die den amerikanischen Bürgerkrieg (1861-1865) auslöste.

Die Emanzipations-Proklamation von 1862 erklärt alle Sklaven in der Konföderation für frei; sie enthielt Ausnahmen für alle Sklaven in den Territorien, die sich nicht losgesagt hatten. Auf diese Weise wurde kein Sklave unmittelbar befreit, da das US-Recht über die Konföderierten Staaten zu diesem Zeitpunkt faktisch keine Wirkung hatte. Das Thirteenth Amendment to the United States Constitution (1865) befreite alle Sklaven, auch die in den Staaten, die sich nicht abgespalten hatten. Während der Reconstruction erhielten Afroamerikaner im Süden das Recht zu wählen und öffentliche Ämter inne zu haben, sowie eine Reihe anderer Rechte, die ihnen vorher verweigert worden waren. Nach dem Ende der Reconstruction 1877 entzogen die weißen Landbesitzer den Schwarzen mit einer Vielzahl von Maßnahmen wieder das Wahlrecht, worin sie auch durch Entscheidungen des Obersten Gerichtshofes unterstützt wurden. Sie errichteten ein System der Segregation der Rassen und terrorisierten die Schwarzen mit Gewalt einschließlich Lynchjustiz. Den schwarzen Landarbeitern und Pächtern ging es kaum besser als vor dem Bürgerkrieg.

Die verzweifelte Lage der Afroamerikaner im Süden löste die Great Migration, die große Wanderungsbewegung im frühen 20. Jahrhundert aus. Sie führte zusammen mit dem Anwachsen der intellektuellen und kulturellen Elite im Norden zu einem Erstarken des Kampfes gegen die Gewalt und die Diskriminierung von Afroamerikanern. Eine der wichtigsten der neu entstehenden Gruppen war die National Association for the Advancement of Colored People. Sie führte einen langen juristischen Kampf, um die Segregation zu beenden, der in der Entscheidung des obersten Gerichtshofs Brown vs. Board of Education (1954) kulminierte. Danach war die Rassentrennung in Schulen verfassungswidrig.

Der Fall Brown vs. Board of Education war ein Meilenstein in der Geschichte der Bürgerrechtsbewegung. Sie war Teil einer langfristigen Strategie um die Jim Crow - Segregation im öffentlichen Erziehungswesen, in Hotels, in öffentlichen Verkehrsmitteln, in der Arbeitswelt und beim Wohnungsbau zu beenden und Afroamerikanern die Möglichkeit, das in der Verfassung garantierte Wahlrecht auch tatsächlich ausüben zu können, zu sichern. Die Bewegung erreichte in den 1960ern unter Führern wie Dr. Martin Luther King, jr., Whitney Young und Roy Wilkins, Sr ihren Höhepunkt. Zur gleichen Zeit sprach sich der Sprecher der Nation of Islam Malcolm X und später Stokely Carmichael von der Black Panther Party für Black Power aus. Die Ideen des schwarzen Nationalismus und des Panafrikanismus fanden breite Unterstützung unter einem Teil der Afroamerikaner. Die Bürgerrechtsbewegung führt zu einem Anwachsen der schwarzen Mittelschicht (Sportler, Musiker, Schauspieler und Politiker wie Colin Powell oder Condoleezza Rice), während sich die Lebensbedingungen der armen Mehrheit spätestens seit Ende der 70er Jahre rasch wieder verschlechterten. Afroamerikaner stellten einen überproportional hohen Anteil an der rasch wachsenden Zahl der Gefangenen in den Gefängnissen und waren besonders stark von dem Rückgang der Realeinkommen in den unteren Einkommensschichten betroffen. Auch durch die verschärfte US-Gesetzgebung, welche weniger auf Resozialisierung abziehlt als auf vielmehr auf Abschreckung („Three-strikes-law“), hat die Zahl der Afroamerikaner in Haft seit 1980 etwa vervierfachen lassen, die Zahl der Collegeabsolventen ist jedoch auf 30% der Zahl des Jahres 1980 zurückgegangen. Der latent vorhandene Rassismus hat beispielsweise im Fall Rodney King Anfang der 90er Jahre zu massiven Unruhen geführt.

[Bearbeiten] Die heutige Situation in den USA

[Bearbeiten] Sprachgebrauch

In der US-amerikanischen gesellschaftspolitischen Diskussion ist African-American heute die gebräuchlichste Bezeichnung zur Beschreibung der Zugehörigkeit zu einer „afrikanischen Diaspora“. Sie wird in ähnlichem Kontext wie Black gebraucht, der Begriff Negro als rassistische Zuschreibung dagegen nicht mehr verwendet.

Bezeichnungen, die Menschen aufgrund körperlicher und kultureller Eigenschaften als „anders“ oder „fremd“ kategorisieren, werden als rassifizierende Begriffe kritisiert. Aus der Erfahrung, dass rassistisches Denken und rassistisches Handeln noch immer gesellschaftlich Menschen ausschließen, wird mit der Forderung, selbst zu bestimmen, wie man sich bezeichnet, versucht, rassistische Redeweisen zu verdeutlichen und sie zu brechen. So bezieht sich Afro-American und African-American sowie Black oder Schwarze auf die Erfahrungen der Unterdrückung und bewusst nicht auf die Ethnifizierung durch die Beschreibung äußerlicher Merkmale[1].

[Bearbeiten] One-Drop-Rule

Zu Zeiten von Sklaverei und Segregation galten alle Menschen mit „einem Tropfen schwarzen Blutes“ als schwarz. Damals wurden diese als Negro oder Colored bezeichnet. In den letzten Jahren wurde die rassistische Zuschreibung der sogenannten 'One-Drop-Rule' jedoch zunehmend hinterfragt und von der Antidiskriminierungs- und Bürgerrechtsbewegungen bloßgestellt.

[Bearbeiten] Statistiken

Verteilung der afroamerikanischen Bevölkerung nach dem United States Census Bureau in den USA (Volkszählung 2000)

Region Absolute Anzahl Verteilung der afroamerikanischen US-Bevölkerung
Südstaaten 19.528.231 53,6 %
Mittlerer Westen 6.838.669 18.8 %
Nordosten 6.556.909 18,0 %
Westen 3.495.625 9,6 %

Entwicklung der afroamerikanischen Bevölkerung in den USA

Jahr Anzahl Anteil der US-amerikanischen Bevölkerung
1790 757.208 19,3 %
1800 1.002.037 18,9 %
1810 1.377.808 19,0 %
1820 1.771.656 18,4 %
1830 2.328.642 18,1 %
1840 2.873.648 16,8 %
1850 3.638.808 15,7 %
1860 4.441.830 14,1 %
1870 4.880.009 12,7 %
1880 6.580.793 13,1 %
1890 7.488.788 11,9 %
1900 8.833.994 11,6 %
1910 9.827.763 10,7 %
1920 10,5 Millionen 9,9 %
1930 11,9 Millionen 9,7 %
1940 12,9 Millionen 9,8 %
1950 15,0 Millionen 10,0 %
1960 18,9 Millionen 10,5 %
1970 22,6 Millionen 11,1 %
1980 26,5 Millionen 11,7 %
1990 30,0 Millionen 12,1 %
2000 34,6 Millionen 12,3 %
2005 35,0 Millionen 12,1 %

Großstädte mit überwiegend afroamerikanischer Bevölkerung sind u.a. Detroit, Atlanta, Memphis, Baltimore, Newark (bei New York) oder Washington D.C..

[Bearbeiten] Afroamerikaner in Süd- und Mittelamerika

Im weiteren Sinne umfasst der Begriff „Afroamerikaner“ alle Bevölkerungsgruppen afrikanischer Abstammung in Nord-, Mittel- und Südamerika, etwa die Afrobrasilianer, Afrokolumbianer, Afrokubaner oder die Haitianer. Diejenigen Bevölkerungsgruppen Süd- und Mittelamerikas werden auch als Afro-Lateinamerikaner von den nordamerikanischen Afroamerikanern unterschieden.

Neben diesen Begriffen existieren verschiedene Bezeichnungen, die sich vorwiegend auf die Verschleppung von Menschen aus Afrika in die Regionen Lateinamerikas und der Karibik beziehen.

Dazu zählen:

[Bearbeiten] Quellenangaben

  1. a b Vgl. Arndt, Hornscheidt: Afrika und die deutsche Sprache. Unrat, Münster 2003. ISBN 3897714248
  2. Vgl. Rossbach de Olmos, Lioba und Bettina E. Schmidt (Hrsg.): Ideen über Afromerika — Afroamerikaner und ihre Ideen. Beiträge der Regionalgruppe Afroamerika auf der Tagung der Deutschen Gesellschaft für Völkerkunde in Göttingen 2001. Einleitung. (eingesehen am 26. März 2007)

[Bearbeiten] Literatur

  • Susan Arndt, Antje Hornscheidt: Afrika und die deutsche Sprache. Ein kritisches Nachschlagewerkt. Münster 2004. ISBN 3-89771-424-8
  • William Edward Burghardt Du Bois: The Souls of Black Folk. (deutsch: „Die Seelen der Schwarzen“). Aufsatzsammlung 1903. Orange Press, Freiburg 2003. ISBN 3-936086-07-9
  • John Hope Franklin, Alfred A. Moss Jr.: Von der Sklaverei zur Freiheit. Die Geschichte der Schwarzen in den USA. Propyläen Taschenbuch. Propyläenverlag, Berlin 1999. ISBN 3-548-26550-2
  • Karl Heinz Schönfelder: Schwarzer Bruder - Lyrik amerikanischer Neger. Reclam, Leipzig 1966.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks


aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu -