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Reichenberg (Rheinland-Pfalz) – Wikipedia

Reichenberg (Rheinland-Pfalz)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Reichenberg
Markierung
Deutschlandkarte, Position von Reichenberg hervorgehoben
Koordinaten: 50° 10′ N, 7° 46′ O
Basisdaten
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Rhein-Lahn-Kreis
Verbandsgemeinde: Loreley
Höhe: 190 m ü. NN
Fläche: 3,23 km²
Einwohner: 198 (31. Mai 2008)
Bevölkerungsdichte: 61 Einwohner je km²
Postleitzahl: 56357
Vorwahl: 06771
Kfz-Kennzeichen: EMS
Gemeindeschlüssel: 07 1 41 114
Adresse der Gemeindeverwaltung: Untertal 3
56357 Reichenberg
Webpräsenz:
Ortsbürgermeister: Karl Heinz Goerke

Reichenberg ist eine Gemeinde im Rhein-Lahn-Kreis in Rheinland-Pfalz (Deutschland)

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

Reichenberg liegt nahe der Loreley ca. 2 km Luftlinie entfernt vom Rhein. Der Ort erstreckt sich in einer Tallage rund um die Burg Reichenberg. Die drei Bäche Hasenbach (Bogeler Bach), Reitzenhainer Bach und Forstbach durchschneiden die Gemarkung. Im südlichen Teil der Gemarkung befindet sich die leicht wellige Feldflur auf einer Höhe von 270m bis 320m über NN.

Knapp 20% der Gemarkung ist bewaldet, 75% wird als Ackerfläche und Grünland genutzt. Die Ortslage umfasst ca. 0,14 km².

[Bearbeiten] Geschichte

[Bearbeiten] Katzenelnbogener Herrschaft (1319-1479)

Erste urkundliche Erwähnung 1319 im Zusammenhang mit der Baugenehmigung für die Burg. Talsiedlung von Handwerkern, Tagelöhnern und Arbeitern. Verleihung der Stadtrechte 1324. Durch den frühen Tod des Bauherrn Graf Wilhelm I. im Jahre 1331 werden die ursprünglichen Baupläne nicht ausgeführt. Im Teilungsvertrag von 1352 wird die Siedlung im Tal (dale) dem Sohn Wilhelm II. zugesprochen. 1380 Kapellenanbau und Altarweihe der heute noch vorhandenen Kirche. Am 28. Juli 1479 stirbt mit Philipp I. dem Älteren der letzte Graf von Katzenelnbogen. Reichenberg fällt damit an die Landgrafen von Hessen.

[Bearbeiten] Hessische Herrschaft (1479-1806)

Die Linien Hessen-Kassel, Hessen-Darmstadt und Hessen-Rothenburg bestimmen fortan die Geschicke Reichenbergs. Zum Ende des 30-jährigen Krieges (1618-1648) wird 1647 die Burg belagert und letztendlich gestürmt. Erst 1737 wird die Kirche wieder aufgebaut. Noch bis 1841 gehen die Reichenberger Kinder nach Patersberg in die Schule. Im November 1806 wird das Gebiet der früheren Niedergrafschaft und späteren Hessischen Ämter, wie Reichenberg (auch Thalreichenbach genannt), von französischen Truppen besetzt und verwaltet. Dieser Zustand dauert bis zu den Befreiungskriegen. Auf dem Wiener Kongress 1815 wird das Herzogtum Nassau aus der Taufe gehoben.

[Bearbeiten] Herzogtum Nassau (1816-1866)

Reichenberg wird nun nach der Herzoglich-Nassauischen Gemeindeordnung verwaltet. Ab 1848 liegt die Verwaltung in den Händen des Gemeinderates. Aus dieser Zeit sind Protokolle und Bürgerlisten vorhanden. Ab 1846 wird die heutige B 274 als "Chaussee 2 ter Classe" von St. Goarshausen durch das Hasenbachtal in Richtung Bogel gebaut.

[Bearbeiten] Preußen (1867-1918)

Nach der Auflösung des Herzogtums Nassau 1866 kommt Reichenberg zum Königreich Preußen. Es wird Teil der preußischen Provinz Hessen-Nassau im Regierungsbezirk Wiesbaden. 1899 erreicht die ab 1898 von St. Goarshausen her gebaute Nassauische Kleinbahn Reichenberg. 1904 wird die neue Schule im Untertal eingeweiht. Bis 1965 gehen die Reichenberger Kinder in diese einklassige Grundschule. Heute wird das Gebäude als Dorfgemeinschaftshaus genutzt. 1913 erhält Reichenberg elektrisches Licht. Im ersten Weltkrieg ist der Tod von acht Mitbürgern zu beklagen.

[Bearbeiten] Weimarer Republik

1921 wird westlich der evangelischen Burgkirche ein schlichtes Ehrenmal errichtet in das die Namen der acht Gefallenen eingemeißelt sind. 1923 wird ein Teil der Felder der Staatsdomäne Offenthal an Reichenberger Landwirte abgetreten. 1927 wird mit den Bau der Wasserleitung in Reichenberg begonnen.

[Bearbeiten] 1933 bis 1945

Nach dem am 15. Dezember 1933 in Kraft getretenen neuen Gemeindeverfassungsgesetz entscheidet der Bürgermeister, der Gemeinderat hat nur noch beratende Funktion und tagt nichtöffentlich. Die seit 1848 mühsam errungenen demokratischen Verwaltungsreformen werden durch dieses Gesetz hinfällig. Trotz verschiedentlicher alliierter Angriffe mit Brand- und Sprengbomben im Jahr 1943, dem Absturz eines amerikanischen B-25 Bombers in der Nähe des Hof Offenthal in 1944 und dem Beschuss, vor allem des Burgberges, durch amerikanische Artillerie-Einheiten 1945 von der anderen Rheinseite aus waren keine großen Zerstörungen oder Verluste in der Zivilbevölkerung zu beklagen. Allerdings kehrten insgesamt 18 Reichenberger nicht aus dem Zweiten Weltkrieg zurück. An sie erinnert eine Tafel, die vor dem vorhandenen Ehrenmal angebracht wurde.

[Bearbeiten] nach 1945

Luftbild von Reichenberg.
Luftbild von Reichenberg.

Im Zuge der Flurbereinigung 1953 wird die Feldflur neu geordnet. Der Innerortsbereich wird wegen der schwierigen Besitzverhältnisse nicht angefasst. 1965 wird die einklassige Grundschule aufgelöst. Die Kinder gehen zuerst nach St. Goarshausen, später in die neu errichtete Mittelpunktschule St. Goarshausen-Heide. Im Zuge der Verwaltungsreform wurde 1972 Reichenberg der Verbandsgemeinde Loreley zugeordnet, die seither die Verwaltungsgeschäfte übernommen hat. Im gleich Jahr stürzt das sichtbare Wahrzeichen der Burg, der zweite Burgturm, ein. 1980/81 wird die ehemalige Schule in ein Dorfgemeinschaftshaus umgebaut. Dabei erbringt die Ortsbevölkerung freiwillige Arbeitsleistungen von über 2000 Stunden. Der Gemeinderat beschließt 1982 Straßennamen und löst damit die bis dahin bestehende fortlaufende Nummerierung der Häuser ab. 1983 erhält Reichenberg ein Ortswappen. Die Darstellung nimmt ausschließlich historischen Bezug auf das Katzenelnbogener Grafenhaus mit seinem Wappentier und der ursprünglichen Burgansicht. 1997 wird Reichenberg kanalisiert, bis auf fünf Außenbereichsgrundstücke werden seither die Abwässer der Kläranlage in der Pulsbach zugeführt. Die Chronik "Reichenberg Dorf und Burg im Taunus" wird Ende 2000 von Karl Willi Hebel fertiggestellt und von der Gemeinde herausgegeben. Am 01. Januar 2003 trat ein Gemarkungstausch zwischen den Gemeinden Bornich und Reichenberg in Kraft, der die notwendigen Voraussetzungen für die eigenständige Verpachtung der Reichenberger Jagd schuf.

[Bearbeiten] Politik

Der amtierende Gemeinderat wurde am 13. Juni 2004 durch Mehrheitswahl gewählt. Er besteht aus 6 ehrenamtlichen Ratsmitgliedern, davon einer Frau. Helmut Daum, Beate Klamp, Wolfgang May, Thomas Michel und Hermann-Willi Schmidt vertreten die Bürgerinnen und Bürger für 5 Jahre. Der 1. Beigeordnete Hans Rudi Voss hat auf sein Mandat/Stimmrecht verzichtet, gehört aber dem Rat an; der 2. Beigeordnete Hans Joachim Hopf hat Stimmrecht.

Der amtierende Ortsbürgermeister Karl Heinz Goerke (parteilos) wurde mit 72,6% der gültigen Stimmen ebenfalls am 13. Juni 2004 gewählt. Auch er ist ehrenamtlich tätig.

Die Verwaltungsaufgaben werden von der Verbandsgemeindeverwaltung Loreley in St. Goarshausen wahrgenommen. Die hauptamtlichen Kräfte unterstützen die Gemeinde.

Die Wahlbeteiligung liegt in Reichenberg in der Regel zwischen 70% und 80%. Bei den letzten Wahlen erreicht die SPD mehr als 50%, die CDU lag bei gut 20%, FDP und Grüne kamen auf jeweils 8% bis 9%.

[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

Reichenberg liegt verkehrsgünstig an der B 274. Durch die Gemeinde selbst führt die Kreisstraße K90. Den nächsten Autobahnanschluss erreicht man über die Fähre St. Goarshausen - St. Goar in Pfalzfeld. Die A 61 führt im Norden Richtung Niederrhein im Süden bis zum Hockenheimring.

Der nächste Bahnhof ist in St. Goarshausen. Werktags fährt im Stundentakt die Regio-Buslinie 580 von St. Goarshausen nach Limburg. Zusätzlich gibt es noch verschiedene Schüler- bzw. Kindergartenbusse die morgens und mittags fahren.

Auf dem ehemaligen Kleinbahndamm führt der Radweg von St. Goarshausen nach Zollhaus an Reichenberg vorbei.

Reichenberg ist landwirtschaftlich geprägt. Allerdings existieren nur noch ein konventioneller und ein Bio-Vollerwerbsbetrieb. Zusätzlich gibt es noch zwei größere Nebenerwerbsbetriebe. Verschiedene selbstständige Dienstleister arbeiten überwiegend von zu Hause aus. In Reichenberg gibt es ansonsten keine Arbeitsplätze.

Reichenberg besitzt kein Geschäft und keine Gastwirtschaft. Dinge des täglichen Bedarfs müssen in St. Goarshausen oder Nastätten gekauft werden. Dies gilt auch für die ärztliche Versorgung.

[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten] Burg Reichenberg

In einer Urkunde vom 10. August 1319 gestattet der Erzbischof Baldewin von Trier den Katzenelnbogener Grafen Wilhelm I. die Errichtung einer Burg auf dem Berge "richenberch". Die Burg diente der Wegsicherung von der älteren Katzenelnbogner Rheinfels (1245) in die Grafschaft. Durch den frühen Tod von Graf Wilhelm I und den Teilungsvertrag von 1352 erreicht die Burg nie die ursprünglich geplante Größe.

Burg Reichernberg auf einer alten Postkarte von 1899
Burg Reichernberg auf einer alten Postkarte von 1899
Burg Reichernberg vor 1964
Burg Reichernberg vor 1964
Burg Reichernberg 2004
Burg Reichernberg 2004

Weitere Informationen unter

[Bearbeiten] Evangelische Kirche

Bereits in der ersten Bauphase der Burg gab es schon einen Kapellenraum in der erweiterten Schildmauer. Am jetzigen Standort wurde die Kirche 1380 unter Wilhelm II errichtet. Bereits 1538 ging die Kirche in das Eigentum der evangelischen Kirchengemeinde über, allerdings endete das Eigentum an den Außenmauern. Im 30-Jährigen Krieg wurde die Kirche fast gänzlich zerstört. 1737/38 erreichte sie wieder einen ordentliche Zustand, eine Tafel mit lateinischer Inschrift kündet noch heute von dieser Renovierung. 1792 erhielt die Kirche über dem Altar die heutige Orgel, diese wurde allerdings 1963, bei der letzten großen Renovierung, auf die gegenüberliegende Seite verschoben.

Evangelische Kirche von Westen
Evangelische Kirche von Westen
Evangelische Kirche von Südosten
Evangelische Kirche von Südosten
Innenraum mit Orgelempore
Innenraum mit Orgelempore
Renovierung 1737/38
Renovierung 1737/38

Weitere Informationen unter

[Bearbeiten] Römerstraße

Durch die Gemarkung verläuft die Hessen- oder Römerstraße. Sie führte von Trier über eine Rheinfurt bei St. Goarshausen bis nach Kassel. In der Nähe der Schutzhütte wurde eine kurze Strecke freigelegt und mit einem Hinweisstein versehen.

freigelegtes Stück
freigelegtes Stück
Hinweisstein
Hinweisstein

[Bearbeiten] Literatur

  • Magnus Backes: Burg Reichenberg im Taunus (Rheinische Kunststätten Heft 2/1971), Neuss, 1971.
  • Karl Willi Hebel: Reichenberg Dorf und Burg im Taunus (Herausgeber Ortsgemeinde Reichenberg), Reichenberg, 2000

[Bearbeiten] Weblinks


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