Sankt Goarshausen
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Rhein-Lahn-Kreis | |
Verbandsgemeinde: | Loreley | |
Höhe: | 100 m ü. NN | |
Fläche: | 7,00 km² | |
Einwohner: | 1445 (31. Dez. 2006) | |
Bevölkerungsdichte: | 206 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 56346 (alt: 5422) | |
Vorwahl: | 06771 | |
Kfz-Kennzeichen: | EMS | |
Gemeindeschlüssel: | 07 1 41 121 | |
Stadtgliederung: | 4 Stadtteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | VGVerw. Loreley Dolkstraße 3 und 19 56346 St. Goarshausen |
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Stadtbürgermeister: | Bernhard Roth |
Die Loreleystadt Sankt Goarshausen liegt im Rhein-Lahn-Kreis in Rheinland-Pfalz (Deutschland). Die Stadt ist Sitz der Verbandsgemeinde Loreley. Bis 1969 war St. Goarshausen Kreisstadt des Landkreises St. Goarshausen (Loreleykreis).
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
[Bearbeiten] Geografische Lage
St. Goarshausen liegt am rechten Ufer des Rheins, gegenüber von Sankt Goar und ist etwa 30 km von Koblenz entfernt. Sankt Goarshausen liegt am Fuße der Loreley.
[Bearbeiten] Stadtgliederung
Zu Sankt Goarshausen gehören die Stadtteile Ehrental, Wellmich und Heide.
[Bearbeiten] Geschichte
Urkundlich erwähnt wird St. Goarshausen erstmals im Jahr 1222. St. Goarshausen unterstand ab Ende des 13. Jahrhunderts der Grafschaft Katzenelnbogen und erhielt bereits 1324 Stadtrechte. Die über der Stadt liegende Burg Katz (eigentlich Burg Neu-Katzenelnbogen) wurde um 1371 durch Graf Wilhelm II. von Katzenelnbogen als Reaktion auf den Bau von Burg Maus (auch Deuernburg) durch die Trierer Erzbischöfe erbaut. St. Goarshausen fiel mit dem Ende des Grafengeschlechts 1479 an die Landgrafschaft Hessen. Nach Erbteilungen war es von 1583 bis 1806 Teil von Hessen-Kassel und sicherte mit Sankt Goar als einziges hessisches Gebiet beidseits des Rheins den dortigen Landgrafen einträgliche Rheinzölle. Vorübergehend von französischen Truppen besetzt („pays reserve"), kam der Ort nach dem Wiener Kongress 1816 zum Herzogtum Nassau. Dieses wurde 1866 von Preußen annektiert und verblieb bis 1945 als Kreisstadt in der Provinz Hessen-Nassau. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es Teil von Rheinland-Pfalz.
[Bearbeiten] Geschichte des Weins
Eine der frühesten Nennung von Weinlagen ist der 1315 schriftlich dokumentierte katzenelnbogener Hetzgenstein (Heiderstein). Im Jahre 1395 wurde dann die Loreley in den Urkunden Graf Johanns IV. von Katzenelnbogen, des ersten Rieslingwinzers der Welt, als Weinberg dokumentiert. Die besondere Unzugänglichkeit der Weinberge im Mittelrheingraben war schon damals ein Grund die Weinbergsarbeiter besonders zu entlohnen oder den Zugang zu bestimmten Lagen bei großer Hitze einfach zu verbieten.
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
Im Jahr 1885 hatte St. Goarshausen 1.456 meist evangelische Einwohner.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Bauwerke
Oberhalb der Stadt liegen die Ruinen der 1806 von den Truppen Napoléon Bonapartes gesprengten Burg Katz (Neukatzenelnbogen).
Bei Sankt Goarshausen liegt der Loreley-Felsen.
In Sankt Goarshausen liegen die zwei Burgen Katz (ehemals Burg Neu-Katzenelnbogen) und Maus (auch Deuernburg oder Thurnberg genannt). Burg Katz ist nicht zur Besichtigung freigegeben, wohingegen auf Burg Maus im Stadtteil Wellmich regelmäßig eine Vogelflugschau stattfindet. Von dort aus hat man auch einen guten Ausblick auf die gegenüberliegende Ruine der Burg Rheinfels. Erreichbar ist Burg Rheinfels von St. Goarshausen aus mit der Fähre, die nächste Brücke ist 30 km entfernt. Die Evangelische Kirche in St. Goarshausen wurde 1863 von Eduard Zais erbaut. Sie beherbergt eine Orgel aus dem gleichen Jahr von Christian Voigt aus Igstadt, die 2006 restauriert wurde.
Die Verbindung zwischen Sankt Goar und Sankt Goarshausen wird durch eine Rheinfähre aufrecht erhalten. Über das Für und Wider, diese Fähre durch eine Brücke zu ersetzen, wird seit Jahrzehnten gestritten, wobei das Hauptargument ein durch den Bau ermöglichter wirtschaftlicher Aufschwung bzw. die touristische Förderung des inzwischen UNESCO-Welterbe gewordenen Mittelrheintals ist, gleichzeitig aber die Gremien der UNESCO eine Brücke an dieser Stelle mit den Welterbestatus für unvereinbar halten. Kritiker weisen zudem darauf hin, das zur Stärkung der Infrastruktur ein alternativer durchgehender 0-24 h Fährverkehr, welcher nicht ohne öffentliche Förderung kostendeckend durch die private Fährgesellschaft betrieben werden kann, nach einer zu kurzen Versuchsphase mit dem wegfallen der Zuschüsse durch das Land Rheinland-Pfalz wieder eingestellt werden musste.
[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen
- 3. Wochenende im September: Rhein in Flammen Großfeuerwerke von Burg Katz bei Sankt Goarshausen, Burg Rheinfels bei Sankt Goar und von der Rheinmitte aus.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
Hauptwirtschaftszweige sind Tourismus und Weinbau. Früher war St. Goarshausen als Fischer- und Schifferstadt und als Verladestätte wichtiger Ansteuerungspunkt am Rhein. Heute verliert die ehemalige Kreisstadt immer mehr an Bedeutung und lebt fast ausschließlich vom Tourismus. Besonders problematisch für Sankt Goarshausen ist die Nähe zur um einiges größeren Stadt Nastätten, die St. Goarshausen als Mittelzentrum ablösen konnte. Insbesondere dafür verantwortlich war eine Verwaltungsreform, die den ehemaligen Kreis St. Goarshausen auflöste (siehe Geschichte des Rhein-Lahn-Kreises). Letztes Überbleibsel des Kreises ist das ehemalige Landratsamt, in dem sich noch bis November 2005 die Kraftfahrzeug-Zulassungsstelle befand, die sich jetzt in Nastätten befindet. Auch die Auflösung der Polizeidienststelle St. Goarshausen (und eine eventuelle Verlegung nach Nastätten) ist in der Diskussion.
Im touristischen Bereich ist einer der Hauptkonkurrenten die Schwesterstadt St. Goar. Um den Tourismus zu fördern, wurde ein millionenschweres Besucherzentrum auf der Loreley errichtet.
[Bearbeiten] Wanderwege
Der neue rechtsrheinische Wanderweg über die Höhen des Rheintales, der Rheinsteig führt über die Loreley.
[Bearbeiten] Bildung
Fest mit der Geschichte St. Goarshausens verwurzelt ist die Tradition des „Institut Hofmann“, heute „Wilhelm-Hofmann-Gymnasium“, das seit nunmehr 150 Jahren das Stadtbild St. Goarshausens prägt.
Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das alte Institut zerstört und das heutige Gymnasium errichtet. 1984 wurde in St. Goarshausen die Loreleyhalle errichtet, die vor allem als Schulsporthalle benutzt wird, aber auch von der Stadt St. Goarshausen und von Vereinen mitbenutzt werden darf. 1991 fand mit dem Aufstocken des rheinseitigen Querbaus die letzte große Erweiterung des Wilhelm-Hofmann-Gymnasiums statt.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Einzelnachweise
[Bearbeiten] Literatur
- Adolf Schneider: Geschichte der Loreley-Stadt St. Goarshausen. 1989. ISBN 3-922-60413-7
[Bearbeiten] Dokumente
- Bild von Sankt Goarshausen aus J.F. Dielmann, A. Fay, J. Becker (Zeichner): F.C. Vogels Panorama des Rheins, Bilder des rechten und linken Rheinufers, Lithographische Anstalt F.C. Vogel, Frankfurt 1833
- Bild von Sankt Goarshausen 2, dito
- Bild von Sankt Goarshausen 3, dito
- Bild von Wellmich aus J.F. Dielmann, A. Fay, J. Becker (Zeichner): F.C. Vogels Panorama des Rheins, Bilder des rechten und linken Rheinufers, Lithographische Anstalt F.C. Vogel, Frankfurt 1833
- Bild von Ehrental aus J.F. Dielmann, A. Fay, J. Becker (Zeichner): F.C. Vogels Panorama des Rheins, Bilder des rechten und linken Rheinufers, Lithographische Anstalt F.C. Vogel, Frankfurt 1833
- Bild von Ehrental 2, dito
- Bild von Ehrental 3, dito
[Bearbeiten] Weblinks
- St. Goarshausen Loreleystadt
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