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Neoismus – Wikipedia

Neoismus

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Neoismus ist der Name eines subkulturellen Netzwerks künstlerischer Performance- und Medienexperimentatoren und steht, in allgemeinerem Sinne, auch für eine praktische Underground-Philosophie. Neoismus arbeitet mit kollektiven Pseudonymen und Identitäten, Streichen und Irritationen, Paradoxen, Plagiaten und Fälschungen. Er hat zahlreiche widersprüchliche Definitionen seiner selbst geprägt, um sich jeder Einordnung und Historisierung zu entziehen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Hintergrund

Definitionen des Neoismus und neoistischer Aktivitäten sind zur Zeit umstritten. Hauptgrund dafür sind Spaltungen innerhalb des neoistischen Netzwerkes, die sehr unterschiedliche, taktisch verzerrte Darstellungen des Neoismus und seiner Geschichte zur Folge hatten. Am bekanntesten ist das Schisma zwischen dem Autor Stewart Home und dem Rest des neoistischen Netzwerks, das sich auch in der Version des Neoismus von Homes Büchern im Unterschied zu diversen neoistischen Ressourcen im Internet niederschlägt. In nicht-neoistischer Terminologie könnte Neoismus eine internationale Subkultur genannt werden, die in ihren Anfängen an experimentelle Kunst (wie Dada, Surrealismus, Fluxus und Konzeptkunst), Punkkultur, Industrial- und Electropop-Musik, politische und religiöse Freidenkerbewegungen sowie Science Fiction-Literatur, Pataphysik und spekulative Wissenschaft anknüpfte, solche Traditionslinien aber zugleich zurückwies. Neoisten kamen ferner aus dem Umfeld der Graffiti- und Straßenkunst, der L=A=N=G=U=A=G=E poetry, von Experimentalfilm und -Video, der Mail Art, der frühen Church of the SubGenius sowie schwul-lesbischer Kultur. Später wandelte sich Neoismus von einer aktiven Subkultur zu einem selbstverfassten modernen Mythos. Als Nebeneffekt davon haben seit den späten 1980er Jahren viele subkulturelle, künstlerische und politische Gruppen auf Neoismus Bezug genommen, oft jedoch nur vage, und dadurch seinen Mythos fortgeschrieben.

[Bearbeiten] Geschichte

Der Neoismus entstand im Jahr 1979 aus dem Netzwerk der Mail Art heraus, vor allem jenen Teilen der Mail Art, denen es nicht um den Austausch von Kunstobjekten ging, sondern um Lebenskünstlertum, Streiche, irritierenden Humor sowie Experimente mit Pseudonymen und Identität.

Nach seiner Gründung durch die multiple Person Monty Cantsin in Montreal (Kanada) und Baltimore (USA) verbreitete sich der Neoismus in Amerika, Europa und Australien und bestand aus gut zwei dutzend Neoisten. Noch bis in die späten 1980er Jahre und vor der allgemeinen Verfügbarkeit des Internet nutzte der Neoismus das Netzwerk der Mail Art für seine Kommunikation und Propaganda. Neoisten bezeichnen ihre Strategie als „radikales Spiel“ und „die große Verwirrung“. Umgesetzt wurde sie in halbprivaten Apartment Festivals, die zwischen 1980 und 1998 in Nordamerika, Europa und Australien stattfanden, sowie in Publikationen, die Verwirrung und radikales Spiel anstatt bloß zu beschreiben, selbst verkörpern sollten. So experimentierten sowohl die neoistischen Festivals, als auch neoistische Schriften mit radikaler Unterminierung von Identität, Körpern, Medien und den Kategorien des Eigentums und der Wahrheit. Anders als in typischen postmodernen Strömungen war dieses Experiment praktisch und daher existentiell. Zum Beispiel war Monty Cantsin nicht bloß ein kollektives Pseudonym oder eine mythische Person, sondern eine Identität, die von Neoisten real gelebt wurde. Neoisten setzten zu diesem Zweck Performance, Video, Kleinzeitschriften (wie SMILE, das internationale Magazin multipler Herkunft) und Computerviren ein, aber auch Lebensmittel (Chapati), flammende Dampfbügeleisen sowie, als telepathische Antennen, Metallkleiderbügel. Mit Thomas Pynchon könnte Neoismus ein „anarchistisches Wunder“ eines internationalen Netzwerks von Exzentrikern genannt werden, die mit oft extremer Intensität unter der gemeinsamen Identität von Monty Cantsin und Neoismus zusammenarbeiteten.

In den frühen 1980er Jahren gründete der Neoist Reinhard U. Sevol den Anti-Neoismus, den andere Neoisten sich aneigneten, indem sie Neoismus zu einer puren Erfindung von Anti-Neoisten erklärten. Der niederländische Neoist Arthur Berkoff bildete die Ein-Mann-Bewegung Neoismus/Anti-Neoismus/Pregroperativismus. Al Ackerman erklärte sich zum Salmineoisten (nach dem Filmschauspieler und Sänger Sal Mineo). 1994 gründete Stewart Home die Neoist Alliance als einen okkulten Orden, zu dessen Meister er sich erklärte. Zeitgleich firmierten italienische Aktivisten des Luther Blissett-Projekts unter dem Namen Alleanza Neoista. 1997 organisierte der Kritiker Oliver Marchart einen „Neoistischen Weltkongress“ in Wien, an dem keine Neoisten teilnahmen. 2001 fand der erste Neoistische Stadtteilkongress Düsseldorf-Mitte statt. 2004 erhielt ein Monty Cantsin den Orden des Großgouverneurs von Kanada für herausragende Verdienste in der Kunst und ein internationales „Neoist Department Festival“ fand in Berlin statt.

[Bearbeiten] Einflüsse auf andere Subkulturen

Neoistische Spielformen wie multiple Namen, Plagiate und Pranks gingen in andere Subkulturen ein, wurden dabei oft für Neoismus als solchen gehalten und mit situationistischen Konzepten vermischt. Die Plagiarism- und Kunststreik 1990-1993-Kampagne der späten 1980er Jahre, von Stewart Home kurz nach Verlassen des neoistischen Netzwerk initiiert, gehört hierzu, ferner die Plunderphonics-Musik, die wiedergegründete London Psychogeographical Association, die Association of Autonomous Astronauts, das Luther Blissett-Projekt, das Michael K-Projekt, die deutsche Kommunikationsguerilla und, seit den späten 1990er-Jahren, Netzkünstler wie 0100101110101101.org. Andere Künstler, die sich ausdrücklich, wenn auch vage auf den Neoismus beziehen, sind die englische Musikgruppe The KLF sowie das Aktionskünstlerpaar Alexander Brener und Barbara Schurz.

[Bearbeiten] Wichtige Neoisten

[Bearbeiten] Zitate

  • Neoismus ist ein Präfix und ein Suffix ohne Substanz in der Mitte.“ - tENTATIVELY, a cONVENIENCE
  • Wir sind die Neoisten, hört nicht auf uns.“ - Monty Cantsin
  • Zeit ist nicht Geld, und wir haben sie reichlich.“ - Kiki Bonbon
  • Gäbe es keinen Neoismus, dann wäre es unsere Pflicht, ihn nicht zu erfinden.“ - Artemus Barnoz
  • Ja? Geld kostet aber nichts.“ - Georg Ladanyi
  • workings of the world - untie!“ - Kain Schwarz

[Bearbeiten] Literatur

  • Oliver Marchart: Neoismus / Neoism, edition selene (1997)

[Bearbeiten] Weblinks

Andere Sprachen


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