MAN-Schienenbus
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MAN-Schienenbus | |
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Hersteller: | MAN |
Baujahr(e): | 1955−1969 |
Achsformel: | A'A' |
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) oder 1000 mm (Meterspur) |
Länge über Puffer: | 16.200 mm |
Leermasse: | 19,5 t (mit zwei Antriebsanlagen) / 16,8 t (mit einer Antriebsanlage) / 13,9 t (Beiwagen) / 14,0 t (Steuerwagen) / 10,1 t (Steuerwagen in Leichtbauweise) |
Höchstgeschwindigkeit: | 70 km/h (Bauart Hameln) / 80 km/h (Bauart MEG) / 90 km/h (Bauart Braunlage) |
Kupplungstyp: | Schraubenkupplung |
Sitzplätze: | Triebwagen: 70 / Beiwagen: 74 / Steuerwagen: 50 |
Stehplätze: | Triebwagen: 45 / Beiwagen: 45 / Steuerwagen: 25 |
Der MAN-Schienenbus ist ein Eisenbahn-Triebwagen, der durch das Münchener Unternehmen MAN entwickelt und hergestellt wurde entwickelt wurde. Die Entwicklung begann in den 1950er Jahren, seitdem kommt er bei Nichtbundeseigenen Eisenbahnen zum Einsatz.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Anfang der 1950er Jahre benötigte die Deutsche Bundesbahn neue, kostengünstige Triebwagen für ihre Nebenstrecken, die dort die teuren Dampfzüge ablösen sollten. Als Ergebnis der Entwicklungen entstand der Uerdinger Schienenbus, der es auf insgesamt 1492 Fahrzeuge brachte. Doch auch viele kleinere Privatbahnen mit eigenen Streckennetzen suchten nach Alternativen zu ihren lokbespannten Zügen. Für diese Kundengruppe boten mehrere Hersteller Modelle an, darunter MAN den MAN-Schienenbus mit zwei Einachs-Drehgestellen.
Die erste Bestellung für den MAN-Schienenbus kam von der Deutschen Eisenbahn-Betriebs-Gesellschaft (DEBG) für die Vorwohle-Emmerthaler Eisenbahn-Gesellschaft (VEE); weitere Bestellungen gab es von der Osterwieck-Wasserlebener Eisenbahn (OWE), der Alsternordbahn (ANB) und den Mittelbadischen Eisenbahnen (MEG).
Die folgenden Gesellschaften bezogen fabrikneue MAN-Schienenbusse:
- Vorwohle-Emmerthaler Eisenbahn (VEE)
- Osterwieck-Wasserlebener Eisenbahn (OWE)
- Alsternordbahn (ANB)
- Eisenbahn Altona-Kaltenkirchen-Neumünster (AKN)
- Mittelbadische Eisenbahnen (MEG)
- Uetersener Eisenbahn (UeE)
- Peine-Ilseder Eisenbahn (PIE)
- Schleswiger Kreisbahn
- Elmshorn-Barmstedt-Oldesloer Eisenbahn (EBOE)
- Hohenzollerische Landesbahn (HzL)
- Südharz-Eisenbahn-Gesellschaft (SHE)
- Eisenbahn Köln-Mülheim–Leverkusen
- Südwestdeutsche Eisenbahn-Gesellschaft (SWEG)
Gesellschaften, die gebrauchte Wagen erworben hatten:
- Württembergische Eisenbahn-Gesellschaft (WEG)
- Württembergische Nebenbahnen (WN/Wüna)
- Vorwohle-Emmerthaler Verkehrsbetriebe (VEV)
- Eisenbahn Altona-Kaltenkirchen-Neumünster (AKN)
- Kahlgrund Verkehrs-GmbH (KVG)
- Hamburger Hafenbahn
- Niederrheinische Verkehrsbetriebe
- Rheinbraun
- Karsdorfer Eisenbahngesellschaft (KEG)
- Rhein-Sieg-Eisenbahn (RSE)
Gesellschaften, die gemietete Wagen eingesetzt hatten:
- Deutsche Bahn (DB)
- Deutsche Regionaleisenbahn (DRE)
Insgesamt wurden 60 Fahrzeuge gebaut, 39 davon als Triebwagen, 18 als Steuer- und 3 als Beiwagen. Der Triebwagen für die Südharzeisenbahn wurde als einziger MAN-Schienenbus in Meterspur geliefert und erhielt zwei zweiachsige Drehgestelle anstatt der Einachs-Drehgestelle der Normalspurversionen. Nach dem Konkurs der Südharzeisenbahn ging er an die Württembergische Nebenbahnen AG, die ihn für ihre Einsatzzwecke modifizierte und auf der Härtsfeldbahn einsetzte. Er erhielt Normalspurpuffer, um als Schlepptriebwagen im Rollbockverkehr eingesetzt werden zu können. Heute befindet er sich bei der Härtsfeld-Museumsbahn, wo er derzeit aufgearbeitet wird.
[Bearbeiten] Einsätze
Die Triebwagen liefen hauptsächlich im Personenverkehr, allerdings setzten einige Bahnen ihre Triebwagen auch als Schlepptriebwagen vor Güterzügen ein, wie beispielsweise die SWEG, die WEG oder die WN. Heutzutage finden planmäßige Einsätze im Personenverkehr nur noch bei der SWEG auf der Schwarzbach- und Krebsbachtalbahn statt. Bei der HzL werden sie als Ersatzfahrzeuge für die Triebwagenbauarten NE 81 und Regio Shuttle vorgehalten. Allerdings können die Triebwagen auch für private Sonderfahrten gebucht werden; bei der HzL gibt es hierfür das Angebot Rent a train.
[Bearbeiten] Galerie
[Bearbeiten] Literatur
- Stephan Kuchinke: MAN Schienenbus. transpress Verlag, Stuttgart 2002. ISBN 3-613-71168-0
Oldenburg · Preußen · Sachsen · Württemberg · DRG/DRB · DB · DR · Deutsche Bahn AG