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Kurt Schmitt – Wikipedia

Kurt Schmitt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Dieser Artikel behandelt den Wirtschaftsführer und Reichswirtschaftsminister Kurt Schmitt. Zum Pianisten Kurt Schmitt siehe Hans und Kurt Schmitt.

Kurt Hermann Ludwig Schmitt (* 7. Oktober 1886 in Heidelberg; † 2. November 1950 in Heidelberg) war ein deutscher Wirtschaftsführer und Reichswirtschaftsminister.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Der Jurist Kurt Schmitt promoviert 1911 in München über „Die laufende Auskunftdatei, insbesondere der Auskunftvertrag“ und trat 1913 in den Dienst der Allianz AG Versicherungsgesellschaft. Von 1914 bis 1917 nahm er am Ersten Weltkrieg teil und wurde als Hauptmann der Reserve verabschiedet. 1917 wurde er Mitglied des Vorstands der Allianz AG, von 1921 bis 1933 leitete er den Konzern als Vorstandsvorsitzender. Er machte sich in diesen Jahren einen Namen als einer der begabtesten Leiter bezüglich der Organisation in der Versicherungswirtschaft der Weimarer Republik[1].

Die Konzernspitze der Allianz AG, vertreten durch die Direktoren Kurt Schmitt und Eduard Hilgard, führte eine Politik der Annäherung an die Nationalsozialisten schon vor der Machtergreifung herbei. Schon im Oktober 1930 wurde die Verbindung zu Hermann Göring aufgenommen. Diese Kontakte wurden durch Teilnahme an Geschäftsessen und durch die Regelungen privater finanzieller Schulden wahrgenommen. Heinrich Brüning und Franz von Papen versuchten ohne Erfolg, Schmitt für ein Ministeramt zu gewinnen.

Schmitt, der auch schon 1931 Generaldirektor der Stuttgarter Verein-Versicherungs AG[2] war, wurde Mitte des Jahres 1931 in die Zielsetzung von Hjalmar Schacht einbezogen. Er gehörte zu einer Gruppe von Industriellen, die sich Mitte 1931 mit Hitler im Hotel Kaiserhof trafen und der NSDAP im Falle eines Linksputsches 25 Millionen Reichsmark zur Verfügung stellten.[3] Am 18. Dezember 1932 nahm er im Hotel Kaiserhof an einem Treffen des Keppler-Kreises teil, wo der NSDAP ihre Unterstützung zugesagt wurde. Schmitt hatte nähere Beziehungen zur NS-Spitze und nahm an dem Geheimtreffen vom 20. Februar 1933 mit Adolf Hitler teil, wobei er der NSDAP eine Wahlkampfspende in Höhe von 10.000 Reichsmark zukommen ließ. Laut den Erinnerungen eines engen Vertrauten Schmitts, des Sohns von Martin Niemöller, Hans Hermann Niemöller, spendete Schmitt vor der Machtübergabe zwischen 1 und 5 Millionen Reichsmark an die NSDAP.[4] Im Frühjahr 1933 trat Schmitt der NSDAP bei (Mitglied Nr. 2 651 252). Den Posten des Vizepräsidenten der Industrie- und Handelskammer von Berlin nahm er ebenfalls 1933 an.

Inzwischen war Schmitt davon überzeugt, dass die Nationalsozialisten das Problem der Arbeitslosigkeit bewältigen könnten, wenn von Leuten wie ihm die Wirtschaft geleitet würde. Zudem hielt er Hitler für einen großen Staatsmann und glaubte, dass dieser sich schon im Laufe der Zeit politisch weniger radikal entwickeln würde. Zudem hatte er eine latente antisemitische Einstellung, die Gerald D. Feldman wie folgt beschreibt: „Schmitt teilte die Vorstellung, dass Juden innerhalb der akademischen Berufe überrepräsentiert seien und dass die Rolle, die sie in der Politik, im Rechtswesen und den Künsten spielten, erheblich eingeschränkt, wenn nicht gar völlig gestrichen werden müsse. Er glaubte aber, dass ihnen ein Platz im deutschen Wirtschaftsleben zustehe und machte es zu einem der Maximen seines Amtsjahres als Reichswirtschaftsminister, dass es keine ‚Judenfrage in der Wirtschaft‘ gebe.“[5]

Am 30. Juni 1933 wurde Schmitt als Nachfolger von Alfred Hugenberg zum Reichswirstchaftsminister ernannt und nahm die Ehrenmitgliedschaft der SS (Nr. 101 346) an. Im August 1933 übernahm er die Funktion des Bevollmächtigten von Preußen in der Reichsregierung. Im Oktober 1933 wurde er zum Preußischen Staatsrat ernannt. Die Akademie für Deutsches Recht nahm ihn als Mitglied auf.

Am 13. März 1934 gab er die neue Ordnung der gewerblichen Wirtschaft bekannt. Führer der Gesamtorganisation der gewerblichen Wirtschaft wurde Philipp Kessler als Führer des Reichsverbandes der Elektroindustrie. Als Schmitt den „Reichsverband der Deutschen Industrie“ (RDI) durch eine gesamtstaatliche Lenkung der Wirtschaft ersetzen wollte, stieß er auf den konzentrierten Widerstand der Konzernspitzen. Weiterhin unternahm Schacht Bestrebungen, Schmitt aus dem Ministeramt zu drängen, um es selbst zu übernehmen[6]. Bei einer Rede am 28. Juni 1934 erlitt Schmitt einen Herzanfall und brach zusammen. Diese Gelegenheit nutzte er zu einem längeren Genesungsurlaub, und am 31. Januar 1935 genehmigte Hitler seine Entlassung als Minister. Am 30. Juli 1934 wurde Schacht sein Nachfolger als Reichswirtschaftsminister.

Nach seinem Urlaub übernahm Schmitt 1935 den Vorsitz im Aufsichtsrat der AEG AG und der Deutschen Continental Gasgesellschaft in Dessau. 1937 übernahm er bis 1945 den Vorstandsvorsitz der Münchener Rückversicherung AG. In der Allianz AG war er bis 1945 Aufsichtsratsmitglied. Als Mitglied im Freundeskreis Reichsführer-SS beförderte ihn Heinrich Himmler am 15. September 1935 zum SS-Brigadeführer[7]. Da Schmitt auch Aufsichtsratsvorsitzender der AEG AG fungiert, spendeten diese Himmler jährlich zwischen 12 000 und 15 000 Reichsmark, und die Münchner Rückversicherung und die Continental Gasgesellschaft zwischen 6 000 und 8 000 Reichsmark[8].

Von 1945 bis 1949 musste sich Schmitt einem Entnazifizierungsverfahren der US-Armee unterziehen. Er verlor alle Ämter und über ihn wurde ein Berufsverbot verhängt. 1946 wurde er als „Hauptschuldiger“ eingeordnet. Diese Einordnung wurde in mehreren Gerichtsverfahren überprüft und 1949 aufgehoben. Jetzt wurde er nur noch als „Mitläufer“ bezeichnet, musste aber eine Geldstrafe und die Gerichtskosten bezahlen.

Schmitt war Mitglied des Corps Franconia München.

[Bearbeiten] Auszeichnungen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Gerald D. Feldmann: Die Allianz und die deutsche Versicherungswirtschaft 1933 bis 1945, C.H. Beck Verlag, München 2001
  2. August Heinrichsbauer: Schwerindistrie und Politik, Essen 1948
  3. Henry Ashby Turner (Hrsg.): Hitler aus nächster Nähe, Aufzeichnungen eines Vertrauten 1929-1932, Frankfurt am Main, Berlin, Wien 1978, S. 372 ff.
  4. Carlos Collado Seidel: Vom Reichswirtschaftsminister zum Gegner des NS-Regimes. Der Wirtschaftsführer Kurt Schmitt: Financier Hitlers und des Widerstandes?. In: Detlef J. Blesgen (Hrsg.): Financiers, Finanzen und Finanzierungsformen des Widerstandes. Berlin 2006, S. 56 ([1])
  5. Gerald D. Feldman, Zur Geschichte der Allianz in der Zeit des Nationalsozialismus
  6. siehe "Wachsende Gegensätze"
  7. Schmitt als Mitglied im Freudeskreis von Himmler
  8. Ulrich Völklein: Geschäfte mit dem Feind, Hamburg 2002, ISBN 3-203-83700-5

[Bearbeiten] Weblinks

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