Ernst Trendelenburg
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Ernst Paul Archibald Trendelenburg (* 13. Februar 1882 in Rostock; † 28. April 1945 in Berlin-Dahlem) war ein deutscher Jurist und Politiker.
[Bearbeiten] Leben und Beruf
Trendelenburg wurde als Sohn des Chirurgen Friedrich Trendelenburg und Bruder des Pharmakologen Paul Trendelenburg geboren. Nach dem Abitur nahm er ein Studium der Rechtswissenschaften in Bonn und Leipzig auf, welches er mit der Promotion zum Dr. jur. beendete. Er war seit 1908 als wissenschaftlicher Hilfsarbeiter im Reichsjustizamt tätig, übernahm anschließend Aufgaben im Reichsamt des Innern und wechselte 1917 als Vortragender Rat ins Reichswirtschaftsamt. Außerdem war er von 1912 bis 1919 Generalsekretär der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften.
Nach dem Ersten Weltkrieg schloss Trendelenburg sich der neugegründeten DDP an und war von 1919 bis 1922 Reichskommissar für Ein- und Ausfuhrbewilligungen. Anschließend wurde er als Ministerialdirigent ins Reichswirtschaftsministerium berufen. Ernst Trendelenburg amtierte von 1923 bis 1932 als erster Staatssekretär im Reichswirtschaftsministerium. Vom 26. Juni 1930 bis zum 9. Oktober 1931 sowie vom 28. April bis zum 30. Mai 1932 war er kommissarischer Reichsminister für Wirtschaft im ersten und zweiten Kabinett von Reichskanzler Heinrich Brüning. In seinen Funktionen war er u. a. an der Ausführung des Dawes- sowie des Young-Plans beteiligt. 1934 wurde er Aufsichtsratsvorsitzender der Vereinigten Industrieunternehmen AG sowie der Reichs-Kredit-Gesellschaft.
Bei Kriegsende mussten Ernst Trendelenburg und seine Frau Cläre die Vergewaltigung ihrer Tochter Karin miterleben. Daraufhin sahen Sie keinen anderen Ausweg als den Freitod.
[Bearbeiten] Weblinks
- Kurzbiographie in den Akten der Reichskanzlei
- Literatur von und über Ernst Trendelenburg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Weimarer Republik: Rudolf Wissell | Robert Schmidt | Ernst Scholz | Robert Schmidt | Johann Becker | Hans von Raumer | Joseph Koeth | Eduard Hamm | Albert Neuhaus | Rudolf Krohne | Julius Curtius | Paul Moldenhauer | Robert Schmidt | Hermann Dietrich | Ernst Trendelenburg | Hermann Warmbold | Ernst Trendelenburg | Hermann Warmbold
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Heinrich Brüning (Reichskanzler, Zentrum) | Hermann Dietrich (DDP) | Julius Curtius (DVP) | Joseph Wirth (Zentrum) | Johann Viktor Bredt (Wirtschaftspartei) | Curt Joël (parteilos) | Paul Moldenhauer (DVP) | Ernst Trendelenburg (DDP) | Martin Schiele (DNVP → CNBL) | Adam Stegerwald (Zentrum) | Wilhelm Groener (parteilos) | Theodor von Guérard (Zentrum) | Georg Schätzel (BVP) | Gottfried Treviranus (KVP)
Heinrich Brüning (Reichskanzler, Zentrum) | Hermann Dietrich (DDP) | Wilhelm Groener (parteilos) | Curt Joël (parteilos) | Hermann Warmbold (parteilos) | Ernst Trendelenburg (parteilos) | Martin Schiele (CNBL) | Adam Stegerwald (Zentrum) | Gottfried Treviranus (KVP) | Georg Schätzel (BVP) | Hans Schlange-Schöningen (CNBL)
Personendaten | |
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NAME | Trendelenburg, Ernst |
ALTERNATIVNAMEN | Trendelenburg, Ernst Paul Archibald |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Jurist und Politiker (parteilos), Reichsminister |
GEBURTSDATUM | 13. Februar 1882 |
GEBURTSORT | Rostock |
STERBEDATUM | 28. April 1945 |
STERBEORT | Berlin-Dahlem |