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Hans von Raumer (Reichsminister) – Wikipedia

Hans von Raumer (Reichsminister)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Hans Friedrich Wilhelm Ernst von Raumer (* 10. Januar 1870 in Dessau; † 3. November 1965 in Berlin) war ein deutscher Jurist, Industrieller und Politiker (DVP).

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben und Beruf

Hans von Raumer wurde am 10. Januar 1870 in Dessau als Sohn eines preußischen Majors geboren. Nach dem Volksschulabschluss und dem Besuch der Gymnasien in Hirschberg und Görlitz durchlief er 1890 die Ritterakademie in Liegnitz, die er mit dem Abitur abschloss. Im Anschluss nahm er ein Studium der Rechts- und Staatswissenschaften an den Universitäten in Lausanne, Leipzig und Berlin auf, das er 1893 mit dem ersten juristischen Staatsexamen beendete. Nach der Promotion zum Dr. jur. trat er in den preußischen Verwaltungsdienst ein und war als Gerichtsreferendar in Schlesien tätig. Er bestand 1899 das zweite juristische Staatsexamen und war danach Regierungsassessor.

Nach seinem Ausscheiden aus dem Staatsdienst 1911 war Raumer Leiter der Hannoverschen Kolonisations- und Moorverwertungsgesellschaft mit Sitz in Osnabrück. Daneben betätigte er sich in der Energieversorgungswirtschaft, war seit 1912 Leiter der Niedersächsischen Kraftwerke AG und wurde 1915 Direktor des Bundes der Elektrizitätsversorgungs-Unternehmungen Deutschlands. Darüber hinaus fungierte er von 1916 bis 1918 als Kriegsreferent im Reichsschatzamt.

Schloss Dätzingen
Schloss Dätzingen

Raumer zählte im März 1918 zu den Gründern des Zentralverbandes der Deutschen Elektrotechnischen Industrie in Berlin, dessen geschäftsführendem Vorstand er bis 1933 angehörte. Außerdem war er Mitglied des Reichsverbandes der Deutschen Industrie sowie Mitbegründer und Mitglied des Zentralvorstandes der Zentralarbeitsgemeinschaft der industriellen und gewerblichen Arbeitgeber und Arbeitnehmer Deutschlands (ZAG). Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten legte er seine Ämter nieder und zog sich auf seinen Landsitz Schloss Dätzingen bei Böblingen zurück. Er war noch bis 1938 Präsident der Deutsch-Rumänischen Handelskammer und blieb weiterhin Ehrenmitglied des Zentralverbandes der Elektrotechnischen Industrie. Später war er Aufsichtsratsmitglied zahlreicher Berliner Unternehmen. 1962 zog er nach West-Berlin, wo er am 3. November 1965 im Alter von 95 Jahren verstarb.

Hans von Raumer war seit 1905 mit Stephanie Edle Herrin Gans zu Putlitz († 1949) verheiratet, mit der er zwei Kinder hatte.

[Bearbeiten] Partei

Raumer trat nach der Novemberrevolution in die DVP ein, die er 1932 verließ.

[Bearbeiten] Abgeordneter

Bei der Reichstagswahl im Juni 1920 wurde Raumer in den Deutschen Reichstag gewählt, dem er bis September 1930 angehörte.

[Bearbeiten] Öffentliche Ämter

Raumer war von 1905 bis 1911 Landrat des Kreises Wittlage. Vom 25. Juni 1920 bis zum 4. Mai 1921 amtierte er als Reichsschatzminister in der von Reichskanzler Konstantin Fehrenbach geleiteten Regierung. 1922 war er Sachverständiger bei der Konferenz von Genua. Als solcher beteiligte er sich im Hintergrund an der Ausarbeitung des Rapallo-Vertrages. Am 13. August 1923 wurde Raumer als Reichswirtschaftsminister in die von Reichskanzler Gustav Stresemann geführte Regierung berufen. Während seiner Amtszeit engagierte er sich unter anderem für die deutsch-sowjetischen Wirtschaftsbeziehungen sowie für die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Frankreich. Aufgrund von Differenzen mit Stresemann trat er am 3. Oktober 1923 von seinem Amt zurück.

[Bearbeiten] Ehrungen

[Bearbeiten] Weblinks


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