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Gustaf Gründgens – Wikipedia

Gustaf Gründgens

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Gustaf Gründgens (* als Gustav Heinrich Arnold Gründgens 22. Dezember 1899 in Düsseldorf; † 7. Oktober 1963 in Manila), Sohn von Arnold Hubert und Emmy Gründgens, war ein bedeutender deutscher Schauspieler, Regisseur und Intendant. Seinen Bühnennamen Gustaf führte er ab 1924.

Seine Schwester war die einst sehr bekannte Chansonnière und Kabarettistin Marita Gründgens (1903–1985).

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben und Werk

[Bearbeiten] Jugend

Seine Schulzeit verbrachte Gründgens auf einem Gymnasium in Düsseldorf und in einem katholischen Internat in Mayen und meldet sich nach dem Abitur 1916 als Kriegsfreiwilliger an die Westfront.[1] Auf Wunsch des Vaters begann Gustav (Änderung der Schreibweise des Vornamens 1925) 1917 eine kaufmännische Lehre. Drei Monate später wurde er wirklich zum Militär eingezogen und brach die Lehre ab, auch um sich im Schauspiel zu probieren. Erste Erfahrungen machte er im Fronttheater Saarbrücken, dessen Leiter er 1918 wurde und das auch nach dem Krieg – unter dem Namen Bergtheater Thale – weiter existierte. Schauspielunterricht erhielt er nach dem Ersten Weltkrieg bei den Leitern des Düsseldorfer Schauspielhauses Louise Dumont und Gustav Lindemann in der angegliederten Schauspielschule.

[Bearbeiten] Hamburg

Am Beginn von Gründgens’ Karriere standen aufeinanderfolgende kurze Engagements an den Städtischen Bühnen Halberstadt (Spielzeit 1920/21), am Vereinigten Städtischen Theater Kiel (Spielzeit 1921/22) und am Berliner Theater in der Kommandantenstraße (Spielzeit 1922/23). 1923 ging er an die Kammerspiele nach Hamburg. In dieser Zeit erweiterte er sein Repertoire an klassischen und zeitgenössischen Stücken und trat 1924 zum ersten Mal publikumswirksam als Regisseur auf, unter anderem mit der Inszenierung des Stückes Anja und Esther von Klaus Mann. Klaus Mann und seine Schwester Erika Mann spielten zusammen mit Gründgens und Pamela Wedekind die Hauptrollen. Gründgens und Erika Mann heirateten 1926. Die Ehe wurde 1929 geschieden.

[Bearbeiten] Berlin

1928 ging Gründgens zu Max Reinhardt ans Deutsche Theater in Berlin, wo er auch selbst Regie führte. Um sich nicht nur auf das Sprechtheater zu beschränken, versuchte er sich 1929 sowohl in Opernregie als auch in Kabarettauftritten. Zu diesem Zeitpunkt übernahm er auch erste Filmrollen. Einer der bekanntesten Auftritte aus dieser Zeit ist die Rolle des Schränkers in M – Eine Stadt sucht einen Mörder.

1930 hatte er größeren Erfolg als Regisseur mit „Menschen im Hotel“ von Vicki Baum, ein Theaterstück nach ihrem gleichnamigen Roman, das ein Welterfolg wurde.

1932 begann Gründgens am Preußischen Staatstheater in Berlin zu arbeiten. Seine erste Rolle war die des Mephistopheles in Goethes Faust.

[Bearbeiten] Generalintendant

Gründgens blieb 1933 in Deutschland und stieg im NS-Reich auf der Karriereleiter nach oben. 1934 wurde er Intendant des Staatlichen Schauspielhauses und zum Staatsschauspieler ernannt.[1] Am Tag der Verhaftung Ernst Röhms, 29. Juni 1934 wandte er sich an seinen obersten Dienstherrn Hermann Göring mit der Bitte um Entlassung als Leiter des Schauspielhauses und verwies dabei auf seine Homosexualität und wich in die Schweiz aus. Göring nahm das Rücktrittsgesuch aber nicht an.[1] Stattdessen amtierte Gründgens von 1937 bis 1945 neben Heinz Tietjen als Generalintendant des Preußischen Staatstheaters und machte sich zunutze, dass Hermann Göring als Preußischer Ministerpräsident das Theater dem Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda Joseph Goebbels, dem alle übrigen Theater unterstellt waren, zu entziehen wusste. Göring ernannte Gründgens zum Preußischen Staatsrat, nach Angaben von Gründgens, um eine etwaige Verhaftung – z. B. auf Geheiß von Goebbels – von der Zustimmung des Preußischen Ministerpräsidenten Göring abhängig zu machen.

Gründgens war außerdem ein vielbeachteter Filmregisseur und übernahm 1938 bei der Ufa-Tochter Terra die Leitung einer eigenen Herstellungsgruppe, wo unter anderem die Filme Zwei Welten (1939) und Friedemann Bach (1941) entstanden.[1] Er wirkte sowohl in Propagandafilmen wie Ohm Krüger mit als auch in Filmen wie Tanz auf dem Vulkan, der als einer der regimekritischsten Filme der nationalsozialistischen Zeit gilt.

Als Joseph Goebbels am 18. Februar 1943 den „Totalen Krieg“ ausrief, meldete Gründgens sich freiwillig an die Front, wurde von Hermann Göring jedoch im Frühjahr 1944 nach Berlin zurückbefohlen.

In zweiter Ehe war Gründgens von 1936 bis 1946 mit der Schauspielerin Marianne Hoppe verheiratet. Seine Homosexualität war damals in der Öffentlichkeit kein Geheimnis (wie ein Spottvers aus der damaligen Zeit zeigt: „Hoppe, Hoppe, Gründgens, die kriegen keine Kindgens, und das hat seine Gründgens“).

[Bearbeiten] Nachkriegszeit

Von 1945 bis 1946 war er in sowjetischer Haft. Im Rahmen der Entnazifizierung wurde er von vielen Kollegen entlastet und entlastete seinerseits unter vielen auch die Schauspielerin Emmy Sonnemann (die Witwe Hermann Görings) und Veit Harlan, den Regisseur des berüchtigten antisemitischen Propagandafilmes Jud Süß. Ausschlaggebend für seine Entlassung aus der Haft war die intensive Bemühung Ernst Buschs, den Gründgens während des Zweiten Weltkriegs durch seine Intervention bei Göring vor dem Galgen gerettet hatte, sowie auch etlicher anderer Schauspieler und Mitarbeiter, die sich persönlich und/oder schriftlich für ihn einsetzten.

Bereits 1946 stand Gründgens wieder auf der Bühne, zunächst im sowjetischen Sektor von Berlin und führte am Deutschen Theater und Kammerspiele Regie. Von 1947 bis 1955 war er Generalintendant in Düsseldorf, zunächst der Städtischen Bühnen, dann des Düsseldorfer Schauspielhauses. Die Schallplattenfassung seiner Düsseldorfer Inszenierung des Faust, die 1954 bei der Deutschen Grammophon auf drei Sprechplatten erschien, gilt vielen als Geburtsstunde des heutigen Hörbuches.

Ab 1955 war Gründgens Generalintendant des Deutschen Schauspielhauses in Hamburg, das er auf den Höhepunkt seines Ruhmes führte, und wo er viel beachtete klassische und moderne Inszenierungen zeigte, eine hohe Sprechkultur pflegte und bedeutende Schauspielerinnen und Schauspieler um sich sammelte und prägte; genannt seien nur Elisabeth Flickenschildt, Joana Maria Gorvin und Will Quadflieg. 1960 adaptierte er seine Hamburger Faust-Inszenierung (mit der er zum Beispiel auch in Moskau gastierte) für den Film mit Will Quadflieg als Faust und sich selbst in der Rolle des Mephisto, in der Maske, die sich seit den 1930er Jahren nicht verändert hatte. Dieser (auch im Fernsehen gezeigte) Film wurde ein großer Publikumserfolg.

[Bearbeiten] Das Ende

Zum Sommer 1963 beendete er überraschend seine Intendanz am Deutschen Schauspielhaus und begab sich auf eine Weltreise. In der Nacht vom 6. zum 7. Oktober 1963 starb er dabei in Manila auf den Philippinen an einer Magenblutung, die von einer Überdosis Schlaftabletten ausgelöst worden war; ob es Suizid oder ein Unfall war, wurde nie eindeutig geklärt.

Sein diesbezügliches Vermächtnis schrieb er auf einen Briefumschlag: „Ich glaube, ich habe zu viele Schlafmittel genommen, ich fühle mich etwas komisch, laß mich ausschlafen.“ Marianne Hoppe hat später sinngemäß erklärt: „Es kann nur ein Unfall gewesen sein. Hätte er sich wissentlich das Leben genommen, so hätte man seinen Leichnam nicht im Pyjama gefunden, sondern im Smoking.“ Allerdings ist auch bekannt, dass Gründgens Probleme mit dem Älterwerden hatte und sich häufig einsam fühlte, was durchaus Gründe für einen Suizid sein könnten.

Gründgens’ Grabstätte liegt auf dem Hauptfriedhof Ohlsdorf in Hamburg, ganz in der Nähe des Haupteinganges und in unmittelbarer Nähe zum Grab Ida Ehres, der Prinzipalin der Hamburger Kammerspiele, und Jürgen Fehlings.

[Bearbeiten] Nachwirkung

Gründgens ist als bedeutender Schauspieler und Theaterregisseur verhältnismäßig lange im öffentlichen Gedächtnis geblieben. Zahlreiche Theater-, Film- und Fernsehdarsteller hat er – vor allem in seiner Hamburger Zeit – stark geprägt.

Doch stand er seit 1945 zugleich als Nutznießer und Unterstützer des nationalsozialistischen Regiems moralisch im Zwielicht (so wie er auch viele seiner Rollen anlegte).

[Bearbeiten] Klaus Manns Roman Mephisto

Klaus Manns vielgelesener Exilroman Mephisto von 1936 beschreibt die Karriere seines ehemaligen Schwagers Gründgens (im Buch als „Hendrik Höfgen“ deutlich identifizierbar) am schärfsten: als verabscheuungswürdiges Musterbeispiel des Opportunismus eines Künstlers zu Anfang des Dritten Reichs.

Der Roman blieb nach Einspruch von Gründgens’ Adoptivsohn, Peter Gorski, in der Bundesrepublik Deutschland aufgrund der Mephisto-Entscheidung bis in die 1980er Jahre verboten. Erst im Jahre 1981 erschien eine Neuausgabe im Rowohlt-Verlag. In der DDR wurde der Roman bereits 1956 veröffentlicht.

[Bearbeiten] Filmografie

[Bearbeiten] Regisseur

  • 1932: Eine Stadt steht kopf (auch Darsteller, Produktionsleiter und Liedtexter)
  • 1933: Die Finanzen des Großherzogs (auch Drehbuch-Mitarbeit)
  • 1937: Kapriolen (auch Darsteller)
  • 1938: Der Schritt vom Wege (auch Herstellungsleiter, nach Fontanes Effi Briest)
  • 1939: Zwei Welten (auch Herstellungsleiter)
  • 1940: Friedemann Bach (künstlerische Oberleitung; auch Darsteller und Herstellungsleiter)
  • 1960: Faust (künstlerische Oberleitung; auch Darsteller)

[Bearbeiten] Darsteller

[Bearbeiten] Gründgens als Gründgens

  • 1958: Das gab's nur einmal (Spielfilm mit Dokumentarteilen; Regie: Geza von Bolvary)
  • 1961: Jørgen Roos zeigt Hamburg (Dokumentarfilm, Regie: Jørgen Roos)
  • 1963: Gustaf Gründgens (Fernsehdokumentarfilm)
  • 1980: „So spiel ich viel Personen ganz allein…“ Der Theatermann Gustaf Gründgens (Dokumentarfilm, Regie: Jürgen Moeller)
  • 1989: Joachim Kaiser: „… ich erinnere mich“. [2.] Gustaf Gründgens (Fernsehdokumentarfilm)
  • 1989: Der Prinzipal – Die Legende Gustaf Gründgens (Fernsehdokumentarfilm)

[Bearbeiten] Bilder

Theaterfotos von Gustaf Gründgens liegen von 1935 bis 1963 ganz überwiegend von der bedeutenden Theaterfotografin Rosemarie Clausen, für 1947 bis 1951 auch von Liselotte Strelow vor.

  • Rosemarie Clausen: Theater. Gustaf Gründgens inszeniert. Georg Westermann, Braunschweig 1960.
  • Rosemarie Clausen: Gustaf Gründgerns. Faust in Bildern. Christian Wegner, Hamburg 1960 (div. Auflagen).
  • Rosemarie Clausen: Gründgens. Friedrich, Velber 1963.

[Bearbeiten] Belege

  1. a b c d Axel Schock, Karen-Susan Fessel: OUT! – 800 berühmte Lesben, Schwule und Bisexuelle. Querverlag, Berlin 2004, ISBN 3-89656-111-1

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Literatur

[Bearbeiten] Medien

  • Gustaf Gründgens: Das komplette Schallarchiv. Theaterstücke, Hörspiele, Monologe, Reden, Chansons. 20 CDs. Die Audiothek 2004.

[Bearbeiten] Weblinks


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