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Geschichte Jugoslawiens – Wikipedia

Geschichte Jugoslawiens

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Jugoslawisches Staatsgebiet 1945 - 1991
Jugoslawisches Staatsgebiet 1945 - 1991
Karte des ehemaligen Jugoslawiens
Karte des ehemaligen Jugoslawiens

Jugoslawien (serbo-kroat.: Jugoslavija/Југославија) war ein Staat in Südosteuropa, der in unterschiedlicher Form zunächst als Monarchie von 1918 bis 1941, später als sozialistischer und föderaler Staat von 1945 bis 1991 bestand. Die Geschichte des Vielvölkerstaats wurde wesentlich geprägt durch die Konflikte der auf seinem Gebiet lebenden Völker. Die nationalen Auseinandersetzungen führten schließlich auch zum Zerfall des jugoslawischen Staates.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Überblick (1918-1991)

Der jugoslawische Staat wurde 1918 als Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen (Kraljevina Srba, Hrvata i Slovenaca, abgekürzt auch SHS-Staat) gegründet. Der neue Staat vereinigte Serbien und Montenegro mit Gebieten der zerfallenen Habsburgermonarchie: Kroatien-Slawonien, Vojvodina, Dalmatien, Krain und Südsteiermark sowie Bosnien-Herzegowina.

Schon bei der Staatsgründung gab es widerstreitende Auffassungen über die künftige Staatskonstruktion. Die bis dahin zu Österreich-Ungarn gehörenden so genannten Monarchie-Slawen verfochten einen föderalen Staatsaufbau, die serbische Regierung dagegen wollte einen zentralistischen Einheitsstaat bilden. Unter dem Druck der italienischen Expansionsbestrebungen in Istrien und Dalmatien kam es zu einer schnellen Staatsgründung, wobei die einflussreichen politischen Kräfte beider Seiten die Entscheidung über die Verfassung Jugoslawiens vertagten, weil sie sich darüber nicht einigen konnten.

Wappen des SHS-Staats
Wappen des SHS-Staats

Die Gegensätze zwischen den verschiedenen Nationalitäten konnten in der etwa 70 Jahre währenden Geschichte des Vielvölkerstaats Jugoslawien nie überwunden werden. Schon die Zeit zwischen den Weltkriegen war eine Abfolge von existenzbedrohenden Staatskrisen, wobei die Fronten der Auseinandersetzung im Wesentlichen entlang der nationalen Grenzen verliefen. Eine zweite Hypothek, an der Jugoslawien schwer zu tragen hatte, war das unterschiedliche wirtschaftliche, kulturelle und soziale Entwicklungsniveau in den zusammengeschlossenen Ländern. Slowenien, Kroatien und die Vojvodina (also die ehemals zur Donaumonarchie gehörenden Länder) waren am weitesten entwickelt. Sie trugen mehr zum Bruttosozialprodukt Jugoslawiens bei als die übrigen Teile des Staates. Das Entwicklungsgefälle von Nord nach Süd war auch in der Endphase Jugoslawiens in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts noch sehr stark.

Als das Deutsche Reich Jugoslawien im April 1941 den Krieg erklärte, zerfiel der Staat aufgrund seiner inneren Widersprüche innerhalb weniger Tage, ohne dass den Angreifern großer Widerstand entgegensetzt worden war. Die Okkupanten nutzen die Uneinigkeit der Jugoslawen, um das eroberte Gebiet zu beherrschen. Einige Teile wurden annektiert, andere an Ungarn, Bulgarien und die italienische Kolonie Albanien angeschlossen, schließlich in Kroatien ein faschistisches Marionettenregime installiert. Bald bildeten sich in Jugoslawien Partisaneneinheiten, die den Besatzern Widerstand leisteten: Zunächst waren dabei königstreue Tschetnik-Verbände am stärksten, bald aber dominierten die kommunistischen Partisanen unter Josip Broz Tito das Geschehen.

Der Zweite Weltkrieg war in Jugoslawien gleichzeitig ein Bürgerkrieg mit zahllosen unübersichtlichen Fronten, die auch quer zu den ethnischen Grenzen verliefen. Partisanen und Kollaborateure bekriegten einander. Mit großer Härte kämpften auch die Tschetniks und Tito-Partisanen gegeneinander. Die meisten Kriegsverbrechen wurden in Jugoslawien nicht von den Besatzern, sondern von den auf verschiedenen Seiten stehenden Jugoslawen selbst begangen. So ermordeten zum Beispiel kroatische Ustascha-Truppen zehntausende serbische Zivilisten in ihrem Machtbereich, serbische Tschetniks zehntausende Kroaten, bosnische Muslime ließen sich für die SS anwerben und kommunistische Partisanen ermordeten nach Kriegsende tausende Slowenen und Kroaten (Massaker von Bleiburg), die auf Seiten der Achsenmächte gekämpft hatten.

Am Ende setzten sich die Kommunisten durch und Tito übernahm mit seiner Partei die Macht im wiedererstandenen Jugoslawien. Der kommunistische Führer versuchte nach der gewaltsamen Ausschaltung seiner innenpolitischen Gegner das Nationalitätenproblem in seinem Staat zu lösen, indem er eine föderale Verfassung durchsetzte. Zum Gründungsmythos des zweiten Jugoslawien wurde dabei der gemeinsame Kampf der ethnisch gemischten kommunistischen Partisaneneinheiten gegen die faschistischen Okkupanten. Diese Seite der Wahrheit wurde propagandistisch herausgestellt, während der Bürgerkrieg, den die Jugoslawen gegeneinander geführt hatten, und die dabei begangenen Verbrechen weitgehend totgeschwiegen wurden.

Jugoslawien wurde nach Kriegsende als sozialistischer und föderaler Staat neu gegründet. Die jugoslawischen Kommunisten errichteten 1945 sechs Teilrepubliken: Slowenien, Kroatien und Serbien; Mazedonien und Montenegro wurden von Serbien abgetrennt und als eigenständige Republiken begründet, um die im ersten Jugoslawien dominierenden Serben zu schwächen. Dazu kam als sechste Republik das ethnisch stark gemischte Bosnien-Herzegowina, das Tito weder den Serben noch den Kroaten überlassen wollte. Weil Serbien noch immer die mit Abstand stärkste Republik war, wurden auf seinem Gebiet später noch die autonomen Provinzen Vojvodina und Kosovo eingerichtet.

Wie in allen kommunistischen Ländern, wurde das Wirtschaftssystem nach 1945 völlig umgestaltet. Industrie und Banken wurden verstaatlicht, der Großgrundbesitz aufgeteilt. Allerdings ist es in Jugoslawien nie zur Kollektivierung der Landwirtschaft gekommen.

Außenpolitisch war das kommunistische Jugoslawien in der Zeit des Kalten Krieges eine Erfolgsgeschichte. Tito gelang es, seinen Staat vom Einfluss der stalinistischen Sowjetunion zu lösen, er erwarb sich in der internationalen Diplomatie Respekt als einer der Führer der Bewegung der blockfreien Staaten.

Weil sich Jugoslawien von der Sowjetunion losgesagt hatte, erhielt das Land auch massive Wirtschaftshilfe des Westens, wobei es gleichzeitig enge Handelsbeziehungen zum RGW unterhielt. So schien das sozialistische Wirtschaftssystem Jugoslawiens einige Zeit erfolgreich zu sein, und die Lebensverhältnisse in Jugoslawien besserten sich tatsächlich. Spätestens in den 70er Jahren zeigte sich aber, dass es nicht gelang, die südlichen Republiken wirtschaftlich zu entwickeln, dass die Verbesserung der Lebensverhältnisse mit einer extrem hohen Staatsschuld erkauft war und dass, obwohl zehntausende Jugoslawen als Gastarbeiter nach Westeuropa gegangen waren, Arbeitslosigkeit bzw. Unterbeschäftigung nicht in den Griff zu bekommen waren.

Ende der 60er Jahre verschärften sich die nationalen Auseinandersetzungen in Jugoslawien wieder. Aus einem Streit von Philologen über die Gestaltung der serbokroatischen Standardsprache entwickelte sich die Bewegung Kroatischer Frühling, die mehr Rechte für die kroatische Volksgruppe forderte. Sie wurde 1971 von Tito mit Hilfe der Polizei niedergeschlagen.

1974 veranlasste Tito eine neue Verfassung für Jugoslawien, die die Rechte der Teilrepubliken und autonomen Provinzen stärkte. An der Spitze des Staates sollte nach dem Ableben Titos - er war laut Verfassung Präsident auf Lebenszeit - ein kollektives Staatspräsidium stehen. Den Vorsitz sollte reihum einer der Republikspräsidenten übernehmen. Als Tito 1980 starb, trat diese Regelung in Kraft.

Bald nach dem Tod Titos wurde aber offenbar, dass nur der charismatische und mächtige Partisanenführer in der Lage gewesen war, die zentrifugalen Tendenzen und widerstreitenden Nationalismen Jugoslawiens zu kontrollieren, so dass sie den Bestand des Staates nicht gefährden konnten. Zwar funktionierten die Organe des Bundes formal bis gegen Ende der 80er Jahre. Doch gaben die Nationalisten - sowohl innerhalb als auch außerhalb des BdKJ - in den Republiken zunehmend den Ton an und beherrschten den politischen Diskurs. Die 80er Jahre waren in Jugoslawien eine stete Abfolge von gegenseitigen Schuldzuweisungen zwischen den Nationalitäten, wer den offensichtlichen Verfall des Staates zu verantworten habe und welches Volk im System die größten Ungerechtigkeiten zu erdulden hätte. Hinzu kam die weit verbreitete Unzufriedenheit mit dem undemokratischen Sozialismus, ohne dass man sich aber um Reformen auf gesamtstaatlicher Ebene bemühte.

1981 erschütterte eine albanische Protestbewegung im Kosovo das Land. Sie wurde von Kräften der Republik Serbien niedergeschlagen und man verhängte den Ausnahmezustand über die Provinz. Weil zugleich die gesamte Führung des Kosovo ausgewechselt wurde, hatte dies auch negative Rückwirkungen auf den Gesamtstaat, denn die autonomen Provinzen waren auch im Staatspräsidium vertreten, wo nun die Stimme des Kosovo von Serbien abhängig war.

Mit dem Bekanntwerden des Memorandums der Serbischen Akademie der Wissenschaften aus dem Jahr 1986 wuchs in Slowenien und Kroatien die Angst vor großserbischen Tendenzen. Die Akademie hatte in ihrer Analyse das jugoslawische System als gegen die Serben gerichtetes Unterdrückungsinstrument bezeichnet und unter anderem die Beseitigung der autonomen Provinzen Vojvodina und Kosovo gefordert. Die Verwirklichung dieser Forderung hätte das Ende der fragilen gesamtjugoslawischen Staatskonstruktion bedeutet. Zur selben Zeit erstarkten in Slowenien und Kroatien die Nationalbewegungen, die eine Auflösung des jugoslawischen Staatsverbands favorisierten, nicht zuletzt weil die Mehrheit in beiden Ländern die südlichen Republiken nicht mehr subventionieren wollte, aber auch weil sie fürchteten, dass die Serben versuchen würden, die Macht im Gesamtstaat an sich zu reißen. Die ersten demokratischen Wahlen gewannen 1990 in Slowenien und Kroatien antikommunistische Parteien, die die Eigenstaatlichkeit dieser Republiken befürworteten, in Serbien gewannen die serbisch-national ausgerichteten Sozialisten unter Führung von Slobodan Milošević. Damit war das Ende Jugoslawiens besiegelt, denn zwischen den beiden Seiten war keine Verständigung möglich. Am 25. Juni 1991 erklärten Kroatien und Slowenien ihre staatliche Unabhängigkeit und kurz darauf begannen die Jugoslawienkriege.

[Bearbeiten] Die Staatsgründung 1918

Als sich 1917 der bevorstehende Zerfall des Habsburgerreiches schon deutlich abzeichnete, begannen slowenische, kroatische und serbische Politiker mit den Vorbereitungen für die Schaffung eines gemeinsamen Staates nach dem Krieg. Im Londoner Exil hatte sich 1915 ein Jugoslawisches Komitee gebildet. Er beanspruchte die Vertretung der in der Donaumonarchie lebenden Südslawen gegenüber der Entente. Vorsitzende waren der kroatische Bildhauer Ivan Meštrović und der aus Dalmatien stammende Ante Trumbić. Sie verfolgten die Idee eines föderalen Staatsaufbaus für den gemeinsamen Staat der Südslawen.

Auf Korfu, dem Exilort der serbischen Regierung, formulierte Trumbić zusammen mit dem serbischen Ministerpräsidenten Nikola Pašić am 20. Juli 1917 die gemeinsame Deklaration von Korfu, die die Gründung eines Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen als konstitutionelle Monarchie unter der serbischen Dynastie Karađorđević in Aussicht stellte. In der Präambel des Dokuments ist vom dreinamigen Volk der Serben, Kroaten und Slowenen die Rede, das man sich somit als eine Nation vorstellte. Die Bezeichnung Jugoslawen und den Staatsnamen Jugoslawien hatte Pašić abgelehnt. Über den künftigen Staatsaufbau wurde in der Erklärung von Korfu kaum etwas ausgesagt; insbesondere die grundsätzliche Frage, Zentralstaat oder Föderation, blieb ungeklärt. Pašić, der vor dem Krieg stets eine zentralistische, großserbische Politik vertreten hatte, konnte mit den föderalen Ideen der Monarchie-Slawen wenig anfangen und er ließ sich darauf nicht festlegen.

Aufteilung der österreichischen und ungarischen Reichshälfte nach den Pariser Vorortverträgen
Aufteilung der österreichischen und ungarischen Reichshälfte nach den Pariser Vorortverträgen

Am 6. Oktober 1918 trat in Zagreb ein aus ehemaligen Reichsrats- und Landtagsabgeordneten gebildeter Nationalrat der Slowenen, Kroaten und Serben zusammen, der die Vertretung der in der Donaumonarchie lebenden Slowenen, Kroaten und Serben übernahm. Den Vorsitz hatte der Slowene Anton Korošec, ein Föderalist. Damit existierten im Herbst 1918 drei südslawische nationale Vertretungen: der Ausschuss in London, der Nationalrat in Zagreb und die eben nach Belgrad zurückgekehrte serbische Regierung. Auf der Sitzung des Nationalrats am 29. Oktober 1918 brach der kroatische Landtag die Staatsbeziehungen zu Österreich-Ungarn ab und übertrug gleichzeitig die Staatsgewalt dem Nationalrat. Dieser rief noch am gleichen Tag in Zagreb den Nationalstaat der Slowenen, Kroaten und Serben aus, der sich auf das Gebiet Sloweniens, Kroatiens und der Vojvodina beschränkte. Bei einem Treffen der drei Repräsentanten Pašić, Trumbić und Korošec in Genf im November 1918 (Genfer Deklaration) konnte man sich allerdings wiederum nicht über den Staatsaufbau einigen, wobei insbesondere die Kroatisch-Serbische Koalition unter Svetozar Pribićević für ein schnelles Zusammengehen mit dem Königreich Serbien war.

Parallel dazu spitzte sich die Lage an der Kriegsfront zu. Mit Unterstützung der Westalliierten hatten Ende Oktober italienische Truppen in der Schlacht von Vittorio Veneto die österreichische Frontlinie an der Piave durchbrochen. Im Waffenstillstand von Villa Giusti vom 4. November wurde die alliierte Besetzung Istriens mit Triest sowie der meisten dalmatinischen Inseln festgelegt, die auch Slowenen und Kroaten beanspruchten. Diese wiederum wurden von der italienischen Diplomatie bei den Pariser Verhandlungen als Parteigänger der zerfallenen Habsburgermonarchie hingestellt. Der Nationalrat geriet damit unter Zugzwang. Die Ansprüche auf Istrien und Dalmatien würde er in Paris nur mit Hilfe Serbiens durchsetzen können, das von Anfang an mit der Entente verbündet gewesen war und im Gegensatz zum neuen Nationalstaat auch über Streitkräfte verfügte. Aus dieser Situation heraus forderte nun auch die provisorische Landesregierung von Dalmatien den Nationalrat zur Vereinigung mit Serbien auf. Daraufhin beschloss dieser, am 24. November 1918, eine Delegation nach Belgrad zu entsenden mit dem Ziel, eine Vereinigung herbeizuführen. Zusätzlich wurde in den darauffolgenden Tagen von so genannten Nationalversammlungen in der Vojvodina und in Montenegro der Anschluss an Serbien beschlossen.

Am 1. Dezember 1918 proklamierte Kronprinz Alexander mit Zustimmung des Zagreber Nationalrats das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen. Die Serben sahen sich dabei als Befreier der Monarchie-Slawen und sie erwarteten von diesen dafür Dankbarkeit. Neben der Eigenstaatlichkeit und der Größe des serbischen Volkes war die „Befreiung der südslawischen Brüder vom österreichisch-ungarischen Joch“ ein gewichtiges Argument, mit dem die serbischen Politiker ihren Anspruch auf Vorherrschaft im neuen gemeinsamen Staat begründeten.

Von Anfang verweigerten einflussreiche politische Gruppierungen dem neuen Staat ihre Anerkennung. Die Kroatische Bauernpartei unter Stjepan Radić hatte im Dezember 1918 in Zagreb gegen die Vereinigung gestimmt. Radićs Ziel war die Errichtung einer unabhängigen kroatischen Republik, was aber wegen der Haltung der Entente von vornherein chancenlos war. Vier Tage nach der Vereinigung gab es in Zagreb die erste große Demonstration gegen den SHS-Staat.

Auch bei den Pariser Friedensverhandlungen verfolgten die Angehörigen der jugoslawischen Delegation unterschiedliche Ziele. Die Slowenen kümmerten sich nur um ihre Ansprüche auf die Untersteiermark und Südkärnten, wo es ab Dezember 1918 zu Gefechten gekommen war (Kärntner Abwehrkampf), den Kroaten ging es vor allem um Dalmatien und Istrien, während die Serben die Grenze des SHS-Staats möglichst weit im Norden beim heute ungarischen Pécs ziehen wollten (siehe auch Banater Republik). Im Vertrag von Saint-Germain (10. September 1919) und der späteren Volksabstimmung in Kärnten (10. Oktober 1920) konnte Österreich seine Ziele weitgehend durchsetzen, Italien erhielt Istrien sowie einige dalmatinische Inseln (Julisch Venetien) und die Stadt Zadar (ital. Zara). Im Vertrag von Neuilly-sur-Seine (27. November 1919) erzielte Serbien Gebietsgewinne gegenüber Bulgarien (Ehemalige Bulgarische Westgebiete) und im Vertrag von Trianon (4. Juni 1920) wurden der größte Teil der früheren "Woiwodschaft Serbien und Temescher Banat" (Vojvodina) dem SHS-Staat zuerkannt. Für Kroaten und Slowenen waren die in Paris festgelegten Grenzen also eine Enttäuschung, während die Serben mit dem Gewinn der Vojvodina und dem mazedonischen Strumica recht zufrieden waren. Mit der zwischen Italien und Jugoslawien umstrittenen Stadt Rijeka (ital. Fiume), entstand ein Krisenherd, der die Beziehungen zwischen beiden Staaten vergiftete (siehe auch Italienische Regentschaft am Quarnero). Hier kam es nach dem Grenzvertrag von Rapallo (12. November 1920) zur Bildung des Unabhängigen Freistaats Fiume, der 1924 wieder an Italien fiel.

Nationalitäten im SHS-Staat.
Jugoslawen als Staatsnation 9,93 Mio. 82,9 %
davon: Serben
(mit Mazedoniern)
5,35 Mio. 44,57 %
Kroaten 2,82 Mio. 23,5 %
Slowenen 1,02 Mio. 8,51 %
slawische Muslime 755.000 6,29 %
Minderheiten
davon: Magyaren 468.000 3,9 %
Deutsche 506.000 4,22 %
Albaner 440.000 3,67 %
Andere 638.000 5,32 %

Der neu geschaffene Staat hatte eine Fläche von rund 220.000 km² und 12 Millionen Einwohner. Davon gehörten fast 83 Prozent dem als Jugoslawen bezeichneten Staatsvolk an. Aufgrund dieses hohen Prozentsatzes von Südslawen betrachtete die Regierung Jugoslawien als National- und nicht als Vielvölkerstaat.

Am 28. November 1920 wurden die Wahlen für eine gesamtjugoslawische konstitutionelle Versammlung abgehalten. Die den Gesamtstaat stützenden Parteien gewinnen deutlich, allen voran die Radikale Volkspartei Pašićs gefolgt von der Demokratischen Partei des Svetozar Pribićević. Überraschend stark ist die neu gegründete kommunistische Partei, die den Nationalismus ablehnt. Sie wird drittstärkste Kraft, während die Kroatische Bauernpartei nur in Kroatien die knappe absolute Mehrheit der Stimmen gewinnt und auf gesamtstaatlicher Ebene lediglich rund 10 Prozent der Mandate erhält. Trotzdem deutet der kroatische Bauernführer Stjepan Radić das Ergebnis als kroatisches Plebiszit gegen den SHS-Staat. In der Belgrader Skupština verweigerten die Abgeordneten der Bauernpartei die Mitarbeit.[1]

So trat auch der Ausschuss für die Ausarbeitung der neuen Verfassung ohne die kroatischen Vertreter zusammen und wurde daher von den unitarisch-zentralistischen serbischen Parteien dominiert. Dementsprechend sah dann auch der dem Parlament vorgelegte Verfassungsentwurf aus. Es sollte ein von Belgrad aus zentralistisch regierter Einheitsstaat geschaffen werden. Die historischen Landesteile fanden dabei keinerlei Berücksichtigung. Am 28. Juni 1921 wurde diese Verfassung mit knapper Mehrheit in der Skupština angenommen; die Abgeordneten der Kroatischen Bauernpartei nahmen nicht an der Abstimmung teil.

Nach dem Tagesheiligen St. Veit ging das Grundgesetz des SHS-Staats als Vidovdan-Verfassung in die Geschichte ein. Viele Kroaten waren der Ansicht, dass die Verfassung für sie nicht verbindlich wäre, weil ihre Abgeordneten nicht darüber abgestimmt hatten. Es bedeutete eine schwere Hypothek für den SHS-Staat, dass noch nicht einmal über die grundlegende staatliche Ordnung ein Konsens erzielt werden konnte, sondern bedeutende Minderheiten diesen Staat von vornherein ablehnten.

[Bearbeiten] Königreich Jugoslawien

Chronologie 1917-1941.
20.7.1917: Deklaration von Korfu
1.12.1918: Ausrufung d. Königreichs d. Serben, Kroaten und
Slowenen
12.11.1920: Grenzvertrag von Rapallo mit Italien
24.6.1921: Verabschiedung der Vidovdan-Verfassung
Juni 1928: Stjepan Radić wird Opfer eines Attentats in der Skupština
6.1.1929: Errichtung der Königsdiktatur
3.10. 1929: Umbenennung des SHS-Staats in Jugoslawien
3.9.1931: Neue vom König erlassene Verfassung, weiterhin zen-
tralistischer Staataufbau u. serbische Vorherrschaft
9.10.1934: Ermordung König Alexanders
durch einen Terroristen der IMRO in Marseille
1939: Vereinbarung der Kroatischen Bauernpartei
mit der Regierung, Teilautonomie Kroatiens
25.3.1941: Prinz Paul unterzeichnet den Beitritt zum Dreimächte-
pakt, dagegen putscht das Militär am 27.3. erfolgreich.
6.4.1941: Deutschland überfällt Jugoslawien
17.4.1941: Kapitulation der jugoslawischen Armee

Der jugoslawische Staat entstand nach dem Ersten Weltkrieg aus den vorher unabhängigen Königreichen Serbien und Montenegro (unter Einschluss der von Serbien in den Balkankriegen 1912/13 erworbenen mazedonischen Gebiete) und südslawisch besiedelten Teilen Österreich-Ungarns (hauptsächlich das ehemalige Kronland Krain mit südlichen Gebieten der Kronländer Kärnten und Steiermark, Kroatien-Slawonien, Dalmatien, Bosnien und die Vojvodina).

Aufteilung der Banschaften 1930
Aufteilung der Banschaften 1930

Staatsoberhaupt wurde der serbische König Peter I. (Karađorđević). Von Beginn an war die politische Situation des neuen Staates geprägt von dem sich zuspitzenden Konflikt zwischen den nach Autonomie strebenden Teilstaaten und den großserbischen Nationalisten. Der Staat zeichnete sich durch Zentralismus aus; der Autonomiegedanke hinsichtlich nichtserbischer Ethnien und anderer Religionen blieb weitgehend unterdrückt, die ethnischen und die konfessionellen bzw. religiösen Spannungen blieben bestehen und verschärften sich zum Teil noch. Das Scheitern eines politischen Ausgleichs führte schließlich zur Staatskrise: König Alexander I. setzte die Verfassung außer Kraft und errichtete die erste Königsdiktatur auf dem Balkan. Am 3. Oktober 1929 hob er die Verfassung auf und der Staat wurde in Königreich Jugoslawien (Kraljevina Jugoslavija) umbenannt.

Im April 1941 wurde das Königreich Jugoslawien von Deutschland und Italien besetzt und aufgelöst: Während Serbien als Vasallenstaat militärisch besetzt blieb, wurde Slowenien zwischen Deutschland und Italien und Ungarn geteilt, Kroatien (einschließlich Bosnien und Herzegowina) zu einem großkroatischen, de facto faschistischen Vasallenstaat namens Unabhängiger Staat Kroatien, während Montenegro und einige weitere südliche Gebiete, die zu Albanien geschlagen wurden, italienisch besetzte Vasallenstaaten wurden.

[Bearbeiten] Der Zweite Weltkrieg

[Bearbeiten] Die Aufteilung des Landes

Ursprünglich wollte die deutsche Außenpolitik Jugoslawien wie andere südosteuropäische Staaten (Ungarn, Rumänien, Bulgarien) über Verträge an das Dritte Reich binden, um dessen Ressourcen für den geplanten großen Krieg gegen die Sowjetunion ausbeuten zu können. Außerdem sollte der gesamte Balkan unter deutsch-italienischer Kontrolle sein, damit Großbritannien, keine Truppen landen und eine Front in Südosteuropa aufbauen konnte, wie es die Entente im Ersten Weltkrieg getan hatte. Nach dem gescheiterten italienischen Angriff auf Griechenland, der die Landung englischer Truppen nach sich gezogen hatte, und dem Putsch in Jugoslawien, entschloss sich die deutsche Führung, die beiden Balkanstaaten in einem kurzen Krieg zu unterwerfen.

Da diese Entscheidung sehr kurzfristig getroffen worden war, gab es keine Pläne, wie mit dem eroberten Jugoslawien verfahren werden sollte. Mit der dann getroffenen Entscheidung zur Aufteilung des Landes verfolgte man zwei Ziele: 1. Die Ressourcen Jugoslawiens sollten für die deutsche Kriegswirtschaft zur Verfügung stehen, ohne dass viele Truppen für die Besetzung nötig wären. 2. Die Expansionsziele der Verbündeten sollten befriedigt werden, um sie fester an das Deutsche Reich zu binden.

Italien erhielt den westlichen Teil Sloweniens mit Ljubljana und große Teile Dalmatiens. Außerdem besetzten Mussolinis Truppen Montenegro. Kosovo, der Nordwesten Mazedoniens und die Stadt Ulcinj wurden an die italienische Kolonie Albanien angeschlossen. Damit war das albanisch besiedelte Gebiet in einem Staat vereinigt, wie es die Albaner seit Anfang des 20. Jahrhunderts angestrebt hatten, auch wenn dieses Großalbanien nur eine Nebenland des faschistischen Italiens war. Entsprechend groß war zunächst vor allem unter den Kosovo-Albanern die Unterstützung für die neue Ordnung.

Bulgarien bekam den größten Teil Mazedoniens. Die dortige Bevölkerung fand sich mit diesem Wechsel in ihrer Mehrheit zunächst ab, erhofften sich viele mazedonischen Slawen doch eine bessere Behandlung durch die Bulgaren. Für die Verwaltung wurden von diesen viele Angehörige der IMRO eingesetzt. Die IMRO-Leute ersetzten die Serbisierungspolitik der Zwischenkriegszeit durch eine rabiate Bulgarisierung der Mazedonier, was mit der Zeit zu Unmut und Widerstand unter der Bevölkerung führte.

Ungarn erhielt die Landschaften Batschka und Baranja in der Vojvodina und das Gebiet der Murinsel als Kriegsbeute.

In Kroatien wurde ein unabhängiger Staat (Nezavisna država Hrvatska, NDH) unter dem Führer der faschistischen Ustascha-Bewegung Ante Pavelić errichtet, nachdem der Chef der kroatischen Bauernpartei Vladimir Maček es abgelehnt hatte, Ministerpräsident dieses Staatsgebildes zu werden. Zu diesem kroatischen Staat wurden auch Bosnien und Syrmien hinzugefügt. Wie beim Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich wurden die geschaffenen Fakten durch eine inszenierte Volksabstimmung abgesegnet. Allerdings stieß die Schaffung des NDH-Staats bei den Kroaten tatsächlich auch auf breiteste Zustimmung. Neben dem kroatischen Staatsvolk lebten in diesem Staat mit rund 6 Millionen Einwohnern, große serbische Minderheiten (19 %); etwa 10 % der Bevölkerung waren muslimische Slawen. Während das Ustascha-Regime letztere als muslimische Kroaten bezeichnete und für sich einzunehmen suchte, wurden die Serben wie auch die Minderheiten der Juden und Roma aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit brutal unterdrückt und verfolgt. Neben der eigenen kroatischen Armee blieben auch italienische und deutsche Truppen in dem in zwei Besatzungszonen geteilten Land präsent.

Die vormals jugoslawische Untersteiermark wurde an das Großdeutsche Reich angeschlossen. Das Gebiet sollte innerhalb kurzer Zeit germanisiert werden. Dafür vertrieben die Besatzer 200.000 Slowenen nach Kroatien. Die deutsche Minderheit in der italienisch besetzten Gottschee wurde stattdessen ins Reich, darunter auch in die Südsteiermark umgesiedelt.

Das engere Serbien und Teile der Vojvodina kamen unter deutsche Militärverwaltung. Dort wurde von den Eroberern eine serbische Regierung unter dem General Milan Nedić installiert, die mit den Deutschen kollaborierte. In dieses serbische Gebiet wurden Hunderttausende Serben und einige Tausend Slowenen aus den anderen jugoslawischen Gebieten vertrieben. Vgl. dazu: Serbien im Zweiten Weltkrieg

Etwa 70.000 Menschen wurden während des Krieges aus Serbien und Slowenien als Zwangsarbeiter ins Reich verschleppt.

Ursprünglich hatte man 1941 auf Seiten der Achsenmächte gedacht, die Gebiete Jugoslawiens mit etwa 150.000 Soldaten in den nächsten Jahren kontrollieren zu können. Dazu kamen noch die Truppen NDH-Kroatiens (Hrvatsko domobranstvo und Ustascha-Garde) sowie die bewaffnete Macht der serbischen Kollaborateure des Generals Nedić. Bald formierte sich aber der jugoslawische Widerstand und brachte Besatzern wie Kollaborateuren empfindliche Verluste bei. Schnell zeigte sich, dass die Deutschen und ihre Verbündeten vor allem die gebirgigen Regionen – also den größten Teil Jugoslawiens - nicht vollständig beherrschen konnten. Zwei Jahre später, als die Italiener Anfang September 1943 als Besatzer ausfielen, hatte das Dritte Reich über 250.000 Soldaten in Jugoslawien stationiert. Trotzdem wurden immer größere Gebiete von den Partisanen kontrolliert. Auch die Aufstellung von SS-Verbänden aus einheimischen Rekruten (Bosnier und Albaner) brachte keine Entlastung für die geschwächten Besatzer.

[Bearbeiten] Der Partisanenkrieg

[Bearbeiten] 1941

Als am 22. Juni 1941 Deutschland die Sowjetunion angriff, rief die Kommunistische Internationale (Komintern) alle kommunistischen Parteien Europas zum Widerstand auf. In einer Proklamation rief am selben Tag das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Jugoslawiens (KPJ) als nationale Sektion der Komintern das Proletariat des Landes zur Verteidigung der Sowjetunion auf. Noch am selben Tag wurde im Wald Brezovica bei Sisak die erste Partisaneneinheit in Südosteuropa gegründet (Tag des antifaschistischen Kampfes). Am 4. Juli 1941 fand in Belgrad eine Sitzung des Hauptstabs der Volksbefreierischen Partisanenverbände Jugoslawiens unter dem Vorsitz von Josip Broz Tito statt, bei dem die KPJ den bewaffneten Kampf gegen die Besatzer beschloss. Am 7. Juli feuerte im serbischen Bela Crkva Žikica Jovanović Španac den ersten Schuss auf einen serbischen Gendarmen ab. Nacheinander brachen auch in anderen Landesteilen Aufstände aus – am 13. Juli in Montenegro, am 22. Juli in Slowenien (dort als Antiimperialistische Front) und am 27. Juli in Kroatien sowie in Bosnien und Herzegowina. Zu den anfänglich kleinen Partisanen-Einheiten gehörten Kommunisten, aber auch gewöhnliche arme Bürger, Arbeiter und Bauern. Am 22. Dezember 1941 wurde in der ostbosnischen Ortschaft Rudo mit der Ersten Proletarischen Brigade mit ca. 900 Kämpfern die erste größere Kampfeinheit gebildet. Mit jedem Jahr stieg die Zahl der Kämpfer kontinuierlich an, so dass zum Ende des Krieges innerhalb der nun so genannten Jugoslawischen Volksarmee 800.000 Soldaten unter Waffen standen. Die Deutschen reagierten auf den Widerstand mit äußerster Härte. Für jeden getöteten Besatzungssoldaten wurden 50 bis 100 Zivilisten in der entsprechenden Gegend hingerichtet. Diesen so genannten „Sühneaktionen“ sind bis 1944 über 80.000 Menschen zum Opfer gefallen. Die maßlosen Gewaltakte der Besatzungsmächte haben immer mehr Betroffene in den Widerstand getrieben. Eine ähnliche Wirkung hatte die Herrschaft der Ustascha im von Deutschland und Italien gestützten Unabhängigen Staat Kroatien, dem sich viele verfolgte Serben aber auch Muslime und Kroaten zu entziehen suchten, indem sie sich den Partisanen anschlossen. Neben Tito waren der Slowene Edvard Kardelj, der Serbe Aleksandar Ranković, die Montenegriner Ivan Milutinović, Milovan Đilas und Svetozar Vukmanović-Tempo, der Kroate Vladimir Popović und der serbische Jude Moša Pijade die bedeutendsten Männer in der Führung der kommunistischen Partisanen. Sie übernahmen später auch Schlüsselstellungen im AVNOJ.

Neben den kommunistischen Partisanen formierten sich auch die serbisch-nationalen Tschetniks als Widerstandsbewegung. Führer der Tschetniks war Oberst Draža Mihailović, der sich als Statthalter des exilierten jugoslawischen Königs Peter II. betrachtete. Mihailović gelang es aber nicht, die volle Kontrolle über die verschiedenen Einheiten der Tschetniks zu erlangen, deren Kommandeure zum Teil auf eigene Faust Krieg führten. Mihailović selbst wollte eigentlich abwarten, wie sich die Lage entwickelt, sah sich aber durch die eigenen Leute und die zunehmende Konkurrenz der Tito-Partisanen schon im Sommer 1941 gezwungen, die Initiative zu ergreifen. Bald beherrschten Tschetnikeinheiten Westserbien, fast ganz Montenegro, bedeutende Teile Bosniens und des dalmatinischen Hinterlands. Mihailović war Ende 1941 zum mächtigsten Mann in Serbien aufgestiegen, mit dem sich die Kollaborationsregierung Nedić arrangieren musste. Der Tschetnikführer wiederum suchte den Ausgleich mit Hitlers serbischen Kollaborateuren, weil er seine Hauptfeinde in den Kroaten und den bosnischen Muslimen sah. Gegen diese konzentrierte er seine Kräfte in Bosnien. Der Krieg wurde von der Ustascha und den Tschetniks äußerst grausam geführt. Die bosnischen Muslime, die von Pavelić als Verbündete umworben wurden, gerieten dabei zwischen die Fronten. Sie wurden von den Tschetniks als Helfer der Ustascha bekämpft. Zahlreiche muslimische Dörfer wurden niedergebrannt, die Muslime vertrieben und die Tschetniks veranstalten Massenerschießungen. Foča, Višegrad und Goražde waren 1941 die Zentren dieser Grausamkeiten. Mehr als 100.000 Muslime fielen diesem Terror im Zweiten Weltkrieg zum Opfer.

Mihailovićs militärische Erfolge führten dazu, dass ihn die jugoslawische Exilregierung zum Kriegsminister ernannte und ihn die verbündeten Mächte Großbritannien und Sowjetunion in dieser Position anerkannten. Mihailovićs politische Vorstellung für die südosteuropäische Nachkriegsordnung sahen die Schaffung eines großserbischen Staates vor. Serbien sollte um Slawonien, Bosnien und Teile Dalmatiens erweitert werden. Dort sollten nur mehr Serben leben. Das restliche Kroatien und Slowenien waren als für die serbische Vorherrschaft ungefährliche Nebenländer Jugoslawiens vorgesehen. Wegen ihrer politischen Ziele, mehr noch aber wegen ihrer Kriegsführung konnte die Tschetnikbewegung außer bei den Serben nur unter den Slowenen eine größere Zahl Anhänger gewinnen. Der kommunistischen Partisanenbewegung gelang es dagegen, bei allen Völkern Jugoslawiens Fuß zu fassen.

Während des Sommers 1941 war zunächst Serbien das wichtigste Aktionsgebiet der Tito-Partisanen. Diese vermieden anfangs die direkte Konfrontation mit den gut bewaffneten Wehrmachtsverbänden. Ihre Angriffe richteten sich im Juli 1941 vorwiegend gegen serbische Gendarmen und Einrichtungen der Kollaborationsregierung. Da die deutsche Militärverwaltung nur wenig Truppen hatte, da viele Einheiten schon an die Ostfront verlegt worden waren, konnten die Kommunisten den Sommer über schnell Fuß fassen und eine flexible und schlagkräftige Organisation aufbauen. Im August erfasste der Aufstand weite Teile Serbiens und schon Ende des Monats beherrschten die Kommunisten ein befreites Gebiet zwischen den Städten Krupanj, Loznica und Zvornik, über das die Besatzer keinerlei Kontrolle mehr hatten. Am 21. September 1941 riefen die Partisanen in Westserbien die Republik von Užice aus.

Die Erfolge der kommunistischen Partisanen bewogen den Tschetnik-Führer Mihajlović ein Geheimabkommen mit der serbischen Kollaborationsregierung und der Wehrmacht zu schließen. Als Gegenleistung für die Unterstützung beim Kampf gegen die kommunistischen Jugoslawischen Partisanen sollten die Tschetniks von den Deutschen Waffen, Verpflegung, Logistik und Sold erhalten.

Anfang November 1941 führten Verbände von Mihailović einen Angriff gegen die Partisanenhochburg Užice durch. Der Angriff wurde zurückgeschlagen und Mihailović entging nur knapp einem militärischen Desaster. Die deutschen Truppen konnten die geschwächten Partisanen in den folgenden Wochen in die Defensive drängen. Erst auf englischen Druck fand sich Mihailović am 20. November 1941 zu einem Waffenstillstand mit Tito bereit. Er war aber nicht bereit, auf Seiten der Partisanen in die Kämpfe einzugreifen. Nach dieser Ablehnung war offenbar, dass sich die Tschetniks und die kommunistisch geführten Partisanen im weiteren Kriegsverlauf als Feinde gegenüberstehen würden.

Das Bündnis der Tschetniks mit italienischen und deutschen Verbänden trug dazu bei, dass die Partisanen Užice am 29. November 1941 aufgeben mussten. Sie verlagerten ihre Hauptaktivitäten nun nach Bosnien und Dalmatien, während Serbien bis Anfang 1944 vornehmlich Einflussgebiet der Tschetniks war. Am Ende des ersten Kriegsjahres in Jugoslawien hatte Titos Partisanenarmee eine Stärke von 80.000 Mann.

Aufgrund seiner geographischen Lage (die Hauptkräfte der Partisanen operierten in Bosnien, Montenegro und Dalmatien) und zum Teil auch aus politischen Gründen nahm der Partisanenkrieg in Mazedonien einen besonderen Verlauf. Zunächst war der Umgang der bulgarischen Besatzer mit der Bevölkerung deutlich besser als in den anderen Teilen Jugoslawiens. Die Bulgaren sahen die Mazedonier als Teil ihrer Nation an und verliehen denen, die sich zum Bulgarentum bekannten, die Staatsbürgerschaft. Die übrigen wurden über die Grenze in andere Besatzungsgebiete abgeschoben. So kam es, dass viele Mazedonier auch bei den bulgarischen Streitkräften dienten.

Die großserbischen Tschetniks waren in Mazedonien nicht aktiv, weil sie bei der Bevölkerung, die jahrzehntelang dem Serbisierungsdruck der Belgrader Regierung ausgesetzt gewesen war, keinerlei Rückhalt hatten. Die ohnehin nur schwach in der Region vertretenen Kommunisten waren aus nationalen Gründen zerstritten und zu Beginn des Krieges nicht unter Kontrolle der jugoslawischen Führung um Tito. Nach der Besetzung übernahm der bulgarische Kommunist Metodija Šatorov-Šarlo die Führung der Partei in Skopje. Šatorov und die bulgarische KP wollten 1941 keinen bewaffneten Aufstand riskieren. Gleichwohl gab es im Herbst 1941 einige kleine Partisanengruppen, die im Oktober mit Überfällen auf bulgarische Posten begannen.

[Bearbeiten] 1942

Aleksandar Ranković, Tito und Milovan Đilas, 1942 in Foča
Aleksandar Ranković, Tito und Milovan Đilas, 1942 in Foča

Die Tschetniks kämpften sowohl gegen die deutschen Besatzer, als auch gegen die Tito-Partisanen und Ustasa, und gelegentlich gegen die Italiener. Die verworrenen Verhältnisse eines Bürgerkriegs im Krieg machten hierbei des Öfteren ein Paktieren mit Italienern oder Deutschen auf lokaler Ebene nötig. Draza Mihajlovic wurde von Großbritannien und Churchill, der jugoslawische Exilregierung und den USA unterstützt.

Erst gegen Ende des Krieges schaffte es Tito, der sich mit seinen Partisanen von einer Niederlage in die andere rettete, jedoch Meister darin war, diese später als Sieg zu proklamieren und vermarkten, durch geschickte Fehlinformationen die Unterstützung der Tschetniks vor allem seitens Großbritanniens zu unterbinden und sich diese selbst zu sichern.

Am 26. November 1942 wurde als Dachverband der verbündeten Partisanengruppen der Antifaschistische Rat der Nationalen Befreiung Jugoslawiens (serbokroatisch: Antifašističko vjeće narodnog oslobođenja Jugoslavije (AVNOJ)) gebildet. Die KPJ stellt ihre Parteidoktrin (proletarische Revolution) in den Hintergrund und bot der AVNOJ ein attrakives Programm für die Nachkriegsordnung, das bei vielen Menschen aller jugoslawischen Völker Zustimmung fand. Man propagierte den Kampf gegen den Faschismus, die Gleichberechtigung aller jugoslawischen Nationen und die Errichtung eines föderalen Staates.

Am 18. Dezember 1942 wurde die erste Partisanen-Marineeinheit mit 150 Mann in Podgora, Tucepi und Igrane aufgestellt. Sie benutzte Fischerboote und zwei erbeutete Motorschiffe für Überfälle auf italienische Nachschubtransporte.

[Bearbeiten] 1943

Beschluss des AVNOJ zur Föderalisierung Jugoslawiens nach dem Krieg, Jaice 1943
Beschluss des AVNOJ zur Föderalisierung Jugoslawiens nach dem Krieg, Jaice 1943

Nach der Landung der Alliierten auf Sizilien zeichnete sich der Zusammenbruch des faschistischen Regimes in Italien ab. Am 25. Juli wurde Benito Mussolini abgesetzt und die neue italienische Regierung begann bald darauf mit den Briten und Amerikanern zu verhandeln. Diese Situation wirkte sich auch auf das italienische Besatzungsgebiet in Jugoslawien aus. Von Ende Juli bis Anfang September verzeichneten die Partisanen gegenüber den kriegsmüden und durch den politischen Umsturz demotivierten italienischen Truppen bedeutende Gebietsgewinne in Montenegro, Dalmatien, Istrien und Slowenien. Als Italien am 8. September kapitulierte, fielen den Partisanen große Mengen an Waffen in die Hände und sie stießen kurzzeitig sogar bis Triest vor. Kurz darauf traten aber deutsche Einheiten an die Stelle der Italiener. Im Norden konnten sie zusammen mit Verbänden der Ustascha die Partisanen wieder zurückdrängen. Auch weite Teile Montenegros konnten die Deutschen bald kontrollieren.

Der AVNOJ trat von 21. bis 29. November 1943 in der bosnischen Stadt Jajce zu seiner zweiten Konferenz zusammen. An der Zusammenkunft nahmen 142 Delegierte aus fast allen Regionen Jugoslawiens teil. Nur den Abgesandten Mazedoniens, gelang es nicht, nach Bosnien zu kommen. Es wurde beschlossen, Jugoslawien nach Kriegsende als föderalen Staat wiederzuerrichten. Als Staatsnationen wurden neben Serben, Kroaten und Slowenen nun auch Montenegriner und Mazedonier anerkannt. All diese Völker sollten eine eigene Teilrepublik erhalten. Die politische Aufwertung der beiden kleinsten südslawischen Völker trug einerseits den gewachsenen Identitäten beider Ethnien Rechnung; die Führung um Tito wollte damit auch ihre Massenbasis in den südlichen Landesteilen ausbauen. Andererseits sollte mit dieser Maßnahme das Übergewicht der Serben im neuen Jugoslawien verringern.

Ihre militärischen Erfolge bewogen die Kommunisten nun auch, endgültig mit der in London ansässigen jugoslawischen Exilregierung zu brechen. König Peter II. wurde die Rückkehr nach Jugoslawien verboten.

[Bearbeiten] 1944

Anfang 1944 trugen die Westmächte den Entwicklungen auf dem Balkan Rechnung: Der AVNOJ wurde als legitime Regierung und Vertreter Jugoslawiens in der Anti-Hitler-Koalition anerkannt, wenngleich der britische Premier auch dann noch versuchte, Politiker der Exilregierung zu unterstützen, damit diese an der Gestaltung der jugoslawischen Nachkriegsordnung beteiligt würden. Die Westalliierten lieferten nun verstärkt Waffen und Ausrüstung an die Tito-Partisanen.

Als Rumänien und Bulgarien im August bzw. September unter sowjetischem Druck Deutschland den Krieg erklären, wurde für die Rote Armee der Weg nach Jugoslawien frei. Während Titos Partisanen aus Bosnien nach Osten vorstießen, erreichte die Rote Armee am 1. Oktober 1944 serbisches Gebiet. Die deutschen Einheiten beschleunigten nun den Rückzug aus Griechenland, Albanien und dem Süden Jugoslawiens, um nicht vom Reich abgeschnitten zu werden. Am 20. Oktober rückten jugoslawische und sowjetische Truppen fast gleichzeitig in Belgrad ein. Der AVNOJ verlegte als provisorische Regierung seinen Sitz in die Hauptstadt und übernahm die Verwaltung der befreiten Gebiete. Ein sowjetisches Besatzungsregime gab es in Jugoslawien nicht. Im Herbst 1944 flohen die meisten Deutschen aus der Vojvodina und aus Slawonien ins Reich.

Ein Jahr nach Formulierung der Beschlüsse von Jajce wurden diese am 21. November 1944 in Belgrad in überarbeiteter Form bekräftigt. Einer der Beschlüsse war der Erlass über den Übergang feindlichen Vermögens in Staatseigentum und die staatliche Verwaltung des Vermögens abwesender Personen sowie die Beschlagnahme des von den Besatzungsmächten gewaltsam entfremdeten Vermögens. Gemäß diesem Beschluss wurde mit der Enteignung sämtlichen Vermögens des Deutschen Reiches und seiner Staatsbürger in Jugoslawien sowie des Besitzes der Angehörigen der deutschen Minderheit begonnen. Ausgenommen waren nur Deutsche, die in den Reihen der Nationalen Befreiungsarmee und der Partisaneneinheiten Jugoslawiens gekämpft hatten. Dies waren nur wenige hundert Leute. Auch das Vermögen der Kriegsverbrecher sollte ohne Rücksicht auf deren Staatsbürgerschaft zugunsten des Staates beschlagnahmt werden. Im Februar 1945 wurde dieser Erlass von 1944 im Gesetzblatt Jugoslawiens veröffentlicht und erlangte Rechtskraft. Die Regelungen fanden dann Eingang in das Konfiszierungsgesetz vom 9. Juni 1945 und in das Gesetz zur Agrarreform vom 23. August 1945.

Im Dezember 1944 war auch Montenegro von den feindlichen Truppen befreit.

[Bearbeiten] 1945

Die Kämpfe um die Befreiung Jugoslawiens dauerten noch bis zur endgültigen Kapitulation am 8. Mai 1945 an. Dabei trat wieder der Aspekt des innerjugoslawischen Bürgerkriegs in den Vordergrund. Es standen nur mehr wenige kampffähige deutsche Verbände im Land, aber viele Angehörige der kroatischen Heimwehr, der Ustascha und slowenische Kollaborateure wehrten sich bis zuletzt gegen die unausweichliche Niederlage, weil sie - zu Recht - die grausame Rache der kommunistischen Truppen fürchteten.


Tito und seine Parteigenossen setzten die jugoslawische Befreiungsarmee Anfang 1945 für zwei unterschiedliche Belange ein: Zum einen sollten die Truppen vor den Alliierten in jene Gebiete vordringen, die die Jugoslawen bei den kommenden Friedensverhandlungen für sich beanspruchen wollten. So wurden noch in den ersten Maitagen Istrien, Triest und einige Orte in Kärnten besetzt. Allerdings erzwangen die Briten umgehend den Rückzug aus Kärnten und aus Triest.

Während der kurzen jugoslawischen Besatzungszeit kam es in der Gegend von Triest zu zahlreichen Morden an Italienern, die in den Jahren zuvor vermeintliche oder tatsächliche Mörder und Peiniger der slowenischen Minderheit in jener Region gewesen waren. Die italienische Minderheit in Istrien wurde von den Partisanen drangsaliert und teilweise wild enteignet. Viele Italiener flohen noch 1945 von der Halbinsel; der Auswanderungsstrom hielt noch mehr als ein Jahrzehnt an, so dass in der Gegenwart nur mehr sehr wenige Italiener in Istrien leben.

Den Schlusspunkt des Zweiten Weltkriegs bildete für Jugoslawien das Massaker von Bleiburg. Tausende nach Kärnten geflohene Soldaten der Ustascha und der slowenischen Heimwehr wurden von den Briten vereinbarungsgemäß an die Tito-Partisanen ausgeliefert und von diesen am 15. Mai 1945 ermordet.

[Bearbeiten] Kriegsverluste

Während des Krieges starben in Jugoslawien mehr als zehn Prozent der Einwohner, in etwa 1,7 Millionen Menschen. Das Land gehört damit zusammen mit Polen zu den europäischen Staaten, die relativ zur Gesamtbevölkerung die meisten Opfer zu beklagen hatten. Gründe dafür waren die asymmetrische Kriegsführung der Partisanenverbände und der Truppen der Achsenmächte. Es gab keine festen Fronten und praktisch das ganze Land war permanent Kriegsgebiet. Die deutschen Truppen und die Ustascha rächten ihre Verluste, oft indem sie die Einwohner ganzer Ortschaften mit der Begründung ermordeten, diese hätten die Partisanen unterstützt. Auch die Vertreibung ganzer Volksgruppen aus bestimmten Landesteilen forderte viele Opfer. Darüber hinaus wurden hunderttausende Serben sowie viele Zehntausend Juden und Zigeuner von den faschistischen, kroatischen Ustascha in Konzentrationslagern ermordet. Auch die Kämpfe der verfeindeten innerjugoslawischen Gruppen (Tito-Partisanen, Tschetniks, Domobrani u.a.) trugen zur großen Zahl der Kriegsopfer in Jugoslawien bei.

Flagge Jugoslawiens 1945-1991
Flagge Jugoslawiens 1945-1991

[Bearbeiten] Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien

[Bearbeiten] Vom Kriegsende bis zum Bruch mit der Sowjetunion (1948)

[Bearbeiten] Die Etablierung der neuen Ordnung

Hatten die jugoslawischen Kommunisten auf Druck der Westalliierten im März 1945 noch der Bildung einer Übergangsregierung, in der auch Nichtkommunisten saßen, bilden müssen, gingen sie nach Kriegsende unter Führung Titos zügig daran, die Macht in ihren Händen zu monopolisieren. Ein erster Schritt dazu war die physische Ausschaltung politischer Gegner. Nicht nur in Bleiburg sondern in vielen Teilen Jugoslawiens wurden kurz vor und kurz nach Kriegsende viele Menschen ermordet, die im Krieg auf der Gegenseite gekämpft hatten.

Im Jahr 1945 begannen auch die Enteignungen und Verstaatlichungen der jugoslawischen Unternehmen. Die gesamte Industrie, die Banken und die Bergwerke wurden verstaatlicht. Wegen Kollaboration mit dem Feind wurden die Angehörigen der deutschen Minderheit komplett enteignet. Von der Enteignung betroffen waren auch die Kirchen und die muslimischen Vakufs. Auch der Besitz der ermordeten Juden wurde in Staatseigentum überführt. Im Rahmen einer Bodenreform wurde der eingezogene Landbesitz zu einem erheblichen Teil an neu gebildete landwirtschaftliche Kooperativen und Staatsgüter übergeben.

Obwohl offiziell noch nicht über die künftige Staatsorganisation entschieden war, wurden schon im Laufe des Jahres 1945 die Regierungen der neu zu bildenden Teilrepubliken etabliert. Es handelte sich dabei um die regionalen Führungsgremien des AVNOJ. So waren z.B. die Mitglieder des ASNOM nach dem Krieg die erste Regierung Mazedoniens. Am 11. November 1945 wurde die verfassunggebende Nationalversammlung gewählt. Schon diese ersten Wahlen waren weder frei noch geheim: In jedem Wahllokal standen zwei Wahlurnen bereit, eine für die Einheitsliste der kommunistisch beherrschten Volksfront und eine andere, für die Opposition, die jedoch keine Kandidaten hatte aufstellen dürfen. Unter diesen Bedingungen erhielt die Volksfront 90 Prozent der Stimmen.

Noch am selben Tag wird die Föderative Volksrepublik Jugoslawien ausgerufen. Am 29. November 1945 schaffte die verfassunggebende Versammlung die Monarchie offiziell ab und wählte Tito zum ersten Ministerpräsidenten der Republik. Erster Staatspräsident wurde Ivan Ribar. Am 15. Januar 1946 wurde die neue sozialistische Verfassung Jugoslawiens verabschiedet. Zur Föderation gehörten Serbien, Kroatien, Slowenien, Bosnien-Herzegowina, Makedonien und Montenegro als Teilrepubliken mit jeweils eigenen Verfassungen. In Serbien wurden die zwei autonomen Provinzen Vojvodina und Kosovo errichtet.

Klammer des nach wie vor sprachlich, kulturell und wirtschaftlich äußerst heterogenen föderalen jugoslawischen Staatsverbandes war die Macht der kommunistischen Partei unter ihrem charismatischen Führer Tito. Der zentralistische Parteiapparat bildete des Gegengewicht zur föderalen Staatsstruktur. Ihren Herrschaftsanspruch begründeten die Partei und ihr Führer mit dem intensiv gepflegten Partisanenmythos: Unter Führung der Kommunisten hatten sich die Völker Jugoslawiens selbst vom Faschismus befreit und die neue staatliche Ordnung errichtet. Erfolgreich war dieser Mythos nicht zuletzt deshalb lange Zeit, weil er in Teilen ja der Realität entsprach, wenngleich entscheidende Teile der Geschichte dabei bewusst verschwiegen wurden.

Tito wusste, dass die alte Idee des Jugoslawismus durch die politische Realität in der Zwischenkriegszeit völlig diskreditiert war, denn das erste Jugoslawien war ein von den alten serbischen Eliten dominierter Staat gewesen. Dem partikularen Nationalismus der einzelnen Völker setzten Tito und die Parteiführung die Parole bratstvo i jedinstvo (Brüderlichkeit und Einheit) aus der Zeit des Partisanenkampfes als zentrales Element der neuen Staatsideologie entgegen, ohne auf die Verschmelzung der Völker zu einer unitarischen Nation zu drängen. Als internationalistischer Kommuniste glaubte Tito, dass sich im Sozialismus gemäß der Lehre Lenins nationale Probleme in relativ kurzer Zeit verflüchtigen würden, zumal auf der Basis einer föderalen Staatsordnung mit den Teilrepubliken als konstitutiven Elementen der staatlichen Ordnung und der KP als alleinigem Träger der Macht. [2] Bis zur endgültigen Lösung der nationalen Frage im sozialistischen Sinne sollte eine gut ausbalancierte Teilung der Macht zwischen den Völkern, der Föderation Stabilität verleihen.

Freistaat Triest (1947-1954)
Freistaat Triest (1947-1954)

[Bearbeiten] Neue Grenzen

Zu den Nachbarstaaten Ungarn, Rumänen, Bulgarien, Griechenland und Albanien wurden 1945 die alten Grenzen von vor dem Krieg wiederhergestellt. Kosovo wurde nach der Befreiung wieder mit Jugoslawien vereinigt, wie es die jugoslawischen und albanischen Kommunisten schon während des Krieges vereinbart hatten. Im Januar 1945 schlossen beide Staaten darüber einen Vertrag. Gebietsgewinne konnte Jugoslawien gegenüber Italien erlangen: Die 1918 an Italien gefallen dalmatinischen Inseln und die Stadt Zadar wurden nun jugoslawisch, ebenso das schon in der Zwischenkriegszeit umstrittene Rijeka, der größte Teil der Halbinsel Istrien und kleinere Gebiete am Isonzo. Die neue Grenzziehung wurde im Friedensvertrag von Paris am 10. Februar 1947 festgeschrieben. Mit den territorialen Zugewinnen umfasste Jugoslawien nun rund 255.500 km². Weitergehenden Gebietsansprüchen auf Teile Kärntens und die Stadt Triest versagten die Alliierten ihre Zustimmung. Stattdessen wurden Triest und seine nähere Umgebung zu einem Freistaat erklärt, in dessen nördlicher Hälfte britische und amerikanische Truppen standen, während der Süden unter jugoslawischer Besatzung stand. Der Streit um dieses Gebiet prägte noch für Jahrzehnte die schlechten jugoslawisch-italienischen Beziehungen.

Innerhalb Jugoslawiens mussten die Grenzen der neuen Teilrepubliken gezogen werden. Man richtete sich dabei weniger nach ethnischen Gegebenheiten als nach den historischen Grenzen aus der Zeit von vor 1918. An einigen Stellen ist man davon aber aus unterschiedlichen Gründen abgewichen.

Ziemlich genau dem alten Verlauf folgte die slowenisch-kroatische Grenze. An gleicher Stelle waren bis 1918 die Länder Krain und Steiermark an Kroatien gestoßen. Diese Linie entsprach auch ungefähr der kroatisch-slowenischen Sprachgrenze. Nur im bisher italienischen Istrien wurde eine neue Grenze festgelegt. Slowenien erhielt die Küstenstäde Koper, Izola und Piran. Die Republik Slowenien war so der ethnisch am wenigsten durchmischte Teilstaat der Föderation geworden. Fast 90 Prozent der Einwohner gehörten der Titularnation an und es gab keine slowenischen Minderheiten in den anderen Teilrepubliken.

Administrative Gliederung Jugoslawiens  1945-1991
Administrative Gliederung Jugoslawiens
1945-1991

Die Teilrepublik Kroatien wurde aus dem alten Kroatien-Slawonien, Dalmatien und dem größten Teil Istriens gebildet. Syrmien wurde allerdings an die serbische Voivodina angeschlossen und das früher dalmatinische Gebiet an der Bucht von Kotor zu Montenegro geschlagen. Trotzdem umfasste das Territorium der Republik Gebiete mit bedeutenden serbischen Minderheiten, vor allem in Ostslawonien und in der Krajina.

Die Grenzen der Republik Bosnien-Herzegowina entsprachen genau dem alten Grenzverlauf in der österreichisch-ungarischen Zeit. Die Teilrepublik hatte keine Mehrheitsnation. Als sie 1945 errichtet wurde, kannte die kommunistische Nationalitätenpolitik auch noch keine bosnisch-muslimische Nation. Mit der Wiedererrichtung Bosniens wollte die Tito-Regierung weitere kroatisch-serbische Streitigkeiten um dieses Gebiet vermeiden. Ein Anschluss an Kroatien verbot sich von selbst, weil damit die Grenzen des Ustascha-Staats wiederaufgelebt wären. Das wäre sowohl für die kommunistischen Partisanen, die gerade dieses Regime erbittert bekämpft hatten, als auch für das serbische Volk eine Demütigung gewesen. Der Anschluss an Serbien wiederum hätte das serbische Übergwicht in Jugoslawien erneuert, an dem der Staat 1939/41 zerbrochen war. Ohne die Existenz Bosniens wäre das ohnehin recht fragile innere Gleichgewicht der jugoslawischen Föderation nie zustande gekommen.

Die neuen Grenzen Montenegros führten zur Teilung des Sandschaks mit Serbien und verschafften der kleinsten Teilrepublik die Bucht von Kotor. Völlig ohne historisches Vorbild war die Nordgrenze der neu geschaffenen Teilrepublik Mazedonien. Sie folgte in etwa der serbisch-mazedonischen Sprachgrenze. Während sich die Südgrenze der autonomen Provinz Vojvodina an der serbisch-ungarischen Grenze von vor 1918 orientierte, wurde die Provinzgrenze Kosovos völlig neu gezogen. Zwar hatte es in osmanischer Zeit einmal ein Vilayet Kosovo gegeben; die neue Provinz trug aber nur den selben Namen.

[Bearbeiten] Außenpolitik

Die jugoslawische Außenpolitik der unmittelbaren Nachkriegszeit war von zahlreichen Konflikten gekennzeichnet. Durch den Anspruch, Jugoslawien als starke und unabhängige Regionalmacht in Südosteuropa zu etablieren, geriet Tito bald mit den ehemaligen Verbündeten der Anti-Hitlerkoalition aneinander. Anders als von Churchill und Stalin noch bei auf der Konferenz von Jalta im Februar 1945 geplant, gab sich der jugoslawische Regierungschef nämlich nicht zufrieden damit, dass sein Land als von den Großmächten abhängiger Pufferstaat fungieren sollte. Zunächst versuchte Tito die jugoslawischen Grenzen so weit als möglich nach Nordwesten vorzuschieben; er konnte aber seine Ziele aufgrund des Widerstands von Briten und Amerikanern nur teilweise verwirklichen. Noch bis 1951 forderte Jugoslawien vergeblich, dass Österreich Gebiete in Südkärnten abtreten solle.

In Südosteuropa wollte Tito eine Balkanföderation unter jugoslawischer Führung errichten. Dazu sollten auch Bulgarien, Albanien und eventuell ein Großmazedonien gehören. Die Mazedonienfrage war wegen des griechischen Bürgerkriegs wieder offen. Jugoslawien unterstützte seit 1946 die griechischen Kommunisten, die gerade im Norden Griechenlands (Ägäis-Mazedonien) stark waren und nicht zuletzt unter den Angehörigen der slawischen Minderheit viele Anhänger hatten. Zu Anfang hatte das jugoslawische Engagement in Griechenland das Wohlwollen Stalins; auch die Sowjetunion lieferte Waffen an die dortigen Kommunisten, während die USA und Großbritannien in diesem Stellvertreterkrieg die Gegenseite unterstützten.

Mit dem bulgarischen Ministerpräsidenten Georgi Dimitrow verhandelte Tito Anfang 1947 über die Bildung der Balkanföderation. Das Bindeglied in dieser geplanten Föderation der in der Geschichte oft verfeindeten südslawischen Völker sollte das vorerwähnte Großmazedonien werden, zu dem Bulgarien seinen Anteil (das so genannte Pirin-Mazedonien) beisteuern sollte. Im Sommern unterzeichneten Tito und Dimotrow einen Freundschaftsvertrag ihrer beiden Länder und es schien als sollte die Balkanföderation bald Wirklichkeit werden.

Am weitesten gediehen waren Titos Ambitionen in Albanien. Der kommunistische Kleinstaat trat 1945 in enge Beziehungen zu Jugoslawien, die schon während des Krieges zwischen den Partisanenbewegungen beider kommunistischer Parteien geknüpft worden waren. Durch den Freundschaftsvertrag vom Juli und die Währungsunion im November 1946 wurde Albanien ganz an den jugoslawischen Wirtschaftsraum angeschlossen. (Details vgl. Geschichte Albaniens)

Ende 1947 änderte Stalin seine Balkanpolitik. Zum einen gab er die Sache der Kommunisten im griechischen Bürgerkrieg verloren, zum anderen wollte er den eigenständig und selbstbewusst auftretenden jugoslawischen Staatschef in seine Schranken verweisen. Am 10. Februar 1948 waren hochrangige Parteidelegationen aus Bulgarien und Jugoslawien nach Moskau zitiert worden und in scharfer Form von Stalin für ihre Politik gerügt worden. Tito und Dimitrow hätten, ohne Moskau zu konsultieren, eine Reihe eigenmächtiger Aktionen innerhalb der sowjetischen Machtsphäre unternommen (Vorbereitung der Balkanföderation, jugoslawisch-bulgarischer Freundschaftsvertrag, Verlegung jugoslawischer Truppen nach Albanien und nicht zuletzt Unterstützung der griechischen Partisanen). Während Dimitrow sich Stalin beugte und "seine Fehler" eingestand, verließ die jugoslawische Delegation Moskau ohne irgendwelche Zusagen. Der Konflikt zwischen Belgrad und Moskau verschärfte sich in den folgenden Wochen weiter, weil Tito und mit ihm das jugoslawische ZK nicht bereit waren, sich den sowjetischen Vorgaben unterzuordnen. Daraufhin wurde die jugoslawische Partei im Juni 1948 aus dem Kominform ausgeschlossen. Albanien und Bulgarien dagegen wurden wieder Satelliten der Sowjetunion und brachen ihrerseits mit Jugoslawien.

Tito und seine Partei hatten gegenüber der Sowjetunion ihre Eigenständigkeit zwar behaupten können, wodurch sie im Westen an Prestige gewannen, das außenpolitische Konzept Jugoslawiens, Vormacht auf dem Balkan zu werden, war aber gescheitert, denn Griechenland wurde in die NATO integriert, während die übrigen südosteuropäischen Staaten nun um so fester in den sowjetischen Machtbereich eingebunden waren.

[Bearbeiten] Innenpolitik

Nach der kommunistischen Machtübernahme ließ die jugoslawische Regierung überall im Land Tribunale zur Aburteilung der Kriegsverbrecher und Kollaborateure abhalten. Die kaum rechtsstaatlich zu nennenden Verfahren nutzten die Kommunisten auch zur Beseitigung innenpolitischer Gegner, die unter dem Vorwurf der Kollaboration mit den Nazis zu Lagerhaft oder gar zum Tod verurteilt wurden. Durch diese Säuberungen war die Macht der Kommunisten schon im Jahr 1946 völlig unangefochten. Im gleichen Jahr wurde der Staat in Föderative Volksrepublik Jugoslawien umbenannt.

In den ersten Jahren nach dem Krieg übernahm die jugoslawische Regierung zum großen Teil die sowjetischen Vorstellungen und Methoden im Bereich der Wirtschaft. Bis zum Dezember waren fast alle Bergwerke, Produktionsstätten, Geschäfte und Banken in Staatsbesitz überführt. Nur gegenüber den Bauern, die den größten Teil der jugoslawischen Bevölkerung bildeten, verhielt sich Tito vorsichtiger als Stalin bei der Kollektivierung der sowjetischen Landwirtschaft in den 30er Jahren. Die jugoslawischen Bauern durften ihr Land behalten. Gleichwohl wurden sie von Gemeindebeamten und Agitatoren der Partei bedrängt, sich den sozialistischen Genossenschaften anzuschließen. Bauern, die solche Genossenschaften gründeten, erhielten auch Investitutionszuschüsse vom Staat.

Nach dem stalinistischen Modell forcierten die jugoslawischen Kommunisten die schnelle Industrialisierung des Landes. Das Hauptaugenmerk lag dabei auf der Schwerindustrie, die besonders in den unterentwickelten Regionen im Süden des Landes angesiedelt werden sollte. Die dafür notwendigen Investitionsmittel stammten zu einem guten Teil aus den Reparationszahlungen, sowjetischen Krediten und Gewinnen aus dem Rohstoffexport. Der Außenhandel wurde ganz auf den sowjetischen Block ausgerichtet. Wie in der Planwirtschaft üblich wurden alle Erzeuger- und Verbraucherpreise vom Staat festgelegt. 1947 wurde ein erster Fünfjahresplan aufgelegt. Dieser wurde aber schon 1948 obsolet, als sich durch den Bruch mit der Sowjetunion nicht nur die politischen, sondern auch die außenwirtschaftlichen Bedingungen komplett änderten. Kurze Zeit später (1951) wurde auch der Versuch aufgegeben, die gesamte jugoslawische Landwirtschaft zu kollektivieren. Mehr als die Hälfte der Äcker wurde bis zum Zerfall des Landes immer von privaten Kleinbauern bewirtschaftet.

Im Zuge des Konflikts mit der Sowjetunion kam es 1948 zu innerparteilichen Auseinandersetzungen in der kommunistischen Partei. Die Titoisten setzten sich gegen die prosowjetischen Kräfte durch. Nach dem Ausschluss der Jugoslawen aus dem Kominform ließ Tito seine innerparteilichen Gegner verfolgen. In Abständen wiederholten sich derartige groß angelegte Säuberungswellen in der Partei bis in die 70er Jahre. 1949 wurde auf der dalmatinischen Insel Goli Otok ein geheimes Lager für politische Gefangene eingerichtet.

[Bearbeiten] Von 1949 bis zum Tod Titos 1980

In den drei Jahrzehnten bis zum Tod Titos machte Jugoslawien nach innen und außen den Eindruck, als sei es ein gefestigter Staat mit einer positiven Entwicklung. Weltweite Anerkennung fand die jugoslawische Außenpolitik, insbesondere das Engagement in der Bewegung der blockfreien Staaten. Von den USA und ihren Verbündeten wurde Jugoslawien vor allem positiv gesehen und wirtschaftlich unterstützt, weil es - abgesehen von China - das einzige sozialistische Land war, dass nicht unter der sowjetischen Vorherrschaft stand. Darüber hinaus galt ihnen die kommunistische Herrschaft in Jugoslawien als vergleichsweise liberal. Und tatsächlich hatten die Jugoslawen auch mehr persönliche Freiheiten als die Bürger der meisten Ostblockstaaten. Viele Linke in den westlichen Staaten sahen im jugoslawischen System mit seiner breit angelegten kollektiven Selbstverwaltung das positive Beispiel für den real existierenden Sozialismus.

Im Ausland wurde kaum wahrgenommen, dass auch Jugoslawien eine Ein-Parteien-Diktatur war, in der sich noch dazu die Macht in den Händen eines Führers konzentrierte, und ausländische Beobachter übersahen auch eine Reihe von Krisenerscheinungen, die schließlich in den 80er Jahren zum Zerfall des Staates entscheidend beigetragen haben. Zu nennen sind vor allem:
- die schmale Legitimationsbasis der jugoslawischen Staatsidee, die sich hauptsächlich auf die charismatische Führerfigur Tito und den Partisanenmythos gründete;
- die verfehlte Wirtschafts- und Sozialpolitik, die zu einer immens hohen Staatsverschuldung führte, ohne dass eine konkurrenzfähige Industrie aufgebaut und eine Angleichung der Lebensverhältnisse in den verschiedenen Landesteilen erreicht wurde;
- die ungelösten nationalen Konflikte, die nach dem Zweiten Weltkrieg nur ideologisch übertüncht bzw. aus dem öffentlichen Diskurs verdrängt, nie aber aufgearbeitet wurden.

[Bearbeiten] Außenpolitik

Nach dem Bruch mit dem sowjetischen Block war Jugoslawien Anfang 1949 außenpolitisch völlig isoliert. Die Sowjetunion versuchte mit subversiven Mitteln den jugoslawischen Staat zu destabilisieren. In Radiosendungen auf Serbokroatisch wurden Tito und seine Genossen als Verräter am Sozialismus gebrandmarkt. Darüber hinaus versuchte man Unzufriedenheit unter den Angehörigen der albanischen, ungarischen und ruthenischen Minderheiten zu schüren. Sowjetische Truppen wurden an den östlichen Grenzen Jugoslawiens stationiert. Die Gefahr eines sowjetischen Überfalls und die Wirtschaftsblockade des sozialistischen Lagers bewogen Tito, eine radikale Wende in der Außenpolitik zu vollziehen und den Ausgleich mit dem Westen zu suchen.

Im Sommer 1949 beendeten die Jugoslawen die Unterstützung der kommunistischen Partisanen in Griechenland, woraufhin der Bürgerkrieg im südlichen Nachbarland bald zum Ende kam. In den UNO-Versammlungen ließ Tito seinen Botschafter immer öfter gegen die Sowjetunion stimmen. Der Westen zeigte sich erfreut über diese Wendung und begann mit ökonomischen Hilfen für Jugoslawien, wodurch eine drohende Hungersnot im Jahr 1950 abgewendet werden konnte. Gleichzeitig begann damit das jugoslawische Handelsbilanzdefizit mit den Ländern des kapitalistischen Lagers. Seit 1951 lieferten die USA Waffen an Jugoslawien. Die Volksbefreiungsarmee wurde in den folgenden Jahren zu einer der stärksten Armeen in Europa aufgerüstet, deutlich übertroffen nur von der Roten Armee. Im November 1951 schlossen die USA und Jugoslawien ein Abkommen über die militärische Zusammenarbeit.

Jugoslawien näherte sich nun auch den beiden nicht kommunistischen Ländern in Südosteuropa an. Am 28. Februar 1953 wurde der dreiseitige Balkanpakt mit der Türkei und dem ehemaligen Gegner Griechenland geschlossen. Dieses Bündnis wurde 1954 auf 20 Jahre verlängert, die militärische und politische Zusammenarbeit flaute aber später ab, als die direkte sowjetische Bedrohung im südosteuropäischen Raum in der Ära Chruschtschow Ende der 50er Jahre nachließ. Im Oktober 1954 kam es mit Italien auch zu einem vorläufigen Ausgleich über Triest. Das Gebiet des Freisstaats wurde aufgeteilt. Jugoslawien behielt seine Besatzungszone in Istrien mit Koper und Piran. Die Stadt Triest dagegen kam wieder unter italienische Herrschaft.


Das Jahr 1954 bildete den Höhepunkt der jugoslawischen Annäherung an den Westen. Die angebotene NATO-Mitgliedschaft lehnte Tito aber ab. Um sich außenpolitische Spielräume zwischen Ost und West zu eröffnen, bemühte sich die jugoslawische Diplomatie um gute Beziehungen zu den großen Staaten der dritten Welt (Indien, Indonesien, Ägypten u.a.). Erstes Resultat dieser Bemühungen waren die Handelsabkommen mit Indien aus den Jahren 1953 und 1956.

Die Bedrohung Jugoslawiens durch die Sowjetunion war mit dem Einsetzen der so genannten Tauwetter-Periode viel geringer geworden. Im Frühjahr 1955 besuchte der neue sowjetische Machthaber Nikita Chruschtschow Belgrad, um die Versöhnung der beiden Staaten zu demonstrieren. Tito hielt aber trotzdem weiterhin Distanz zur kommunistischen Führungsmacht und ebenso zu den Westmächten. 1955 lief die amerikanische Militärhilfe aus. Zusammen mit dem indischen Präsidenten Jawaharlal Nehru und dem ägyptischen Staatschef Gamal Abdel Nasser baute Tito in dieser Zeit die Bewegung der blockfreien Staaten auf. Am 19. Juli 1956 unterzeichneten die drei Präsidenten die Brioni-Deklaration, in der sie die Grundsätze ihrer Kooperation zusammengefasst hatten.

1961 fand in Belgrad eine große Zusammenkunft der Staatschefs aus der Blockfreien-Bewegung statt.

[Bearbeiten] Innenpolitik

Während des VII. Parteikongresses im Jahr 1952 vollzog die jugoslawische KP die förmliche Abkehr vom Stalinismus und wurde in Bund der Kommunisten (BdKJ) umbenannt. Der föderale Staatsaufbau des sozialistischen Jugoslawien sollte so auch im Namen der herrschenden Partei zum Ausdruck kommen. Offiziell waren seit dem Parteitag innerhalb des BdKJ auch Meinungspluralismus und politische Diskussionen zugelassen. Wenn der Diskurs aber gewisse nicht klar definierte Grenzen überschritt, wurden unbotmäßige Mitglieder jedoch nach wie vor abgestraft. Dies galt insbesondere für bald wieder zu Tage tretende Nationalitätenkonflikte, aber auch für Liberalisierungstendenzen in einigen Teilrepubliken. Schon gar nicht durften das Machtmonopol der Kommunisten im jugoslawischen Einparteienstaat in Frage gestellt und der Staatsführer Tito kritisiert werden.

Die Föderalisierung des Parteiapparats führte dazu, dass aus den Führungen des BdKJ konkurrierende Machtblöcke entstanden und von da ab standen nationale Konflikte immer wieder im Zentrum der politischen Auseinandersetzungen.

Im Januar 1953 übernahm Tito auch das Amt des Staatspräsidenten, das ihm die Bundesversammlung mittels einer Verfassungsänderung auf Lebenszeit verlieh.

Begleitet von kleineren Änderungen an der Bundesverfassung wurde der jugoslawische Staat 1963 in "Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien" (Socijalistička Federativna Republika Jugoslavija / SFRJ) umbenannt.

[Bearbeiten] Wirtschaft

In der Wirtschaftsorganisation wandten sich die Kommunisten zumindest teilweise vom Zentralismus ab, und sie führten auf Betriebsebene die so genannte Arbeiter-Selbstverwaltung ein. Formal wurden die staatliche Unternehmen zum Besitz ihrer Angestellten. Diese sollten über Arbeiterräte an allen unternehmerischen Entscheidungen beteiligt sein. Die Betriebsdirektoren wurden freilich weiterhin vom Staat bestimmt und sie hatten ein Vetorecht gegen die Beschlüsse der Arbeiterräte. 1950 und 1951 beschloss das föderale Parlament eine Reihe von Gesetzen zur Implementierung der kollektiven Selbstverwaltung, das im Laufe der Zeit auf nahezu alle gesellschaftlichen Bereiche und auf die Gemeindeverwaltungen ausgedehnt wurde. 1953 änderte das Bundesparlament die Föderationsverfassung, um sie an das neue System anzupassen. Dadurch reduzierten sich die ohnehin schon geringen Kompetenzen der Republiksregierungen, hatten doch deren Zuständigkeiten zu einem erheblichen Teil auf wirtschaftlichem und sozialem Gebiet gelegen, diese mussten nun an die Arbeiterräte der einzelnen Betriebe und die lokalen Räte abgetreten werden.

1951 wurde die Kollektivierung der Landwirtschaft abgebrochen und ab 1953 gab es für ehemalige Einzelbauern sogar die Möglichkeit, aus bestehenden Kooperativen auszutreten. Davon machten innerhalb von 9 Monaten zwei Drittel der Betroffenen Gebrauch. Da nicht genügend Boden für alle Interessenten zur Verfügung stand, begrenzte die Regierung den landwirtschaftlichen Privatbesitz auf 10 ha (vorher 25 ha). Dadurch wurde die Bildung effizienter mittelständischer Agrarbetriebe verhindert und die Leistungsfähigkeit der jugoslawischen Landwirtschaft blieb im europäischen Vergleich gering. Die gleichzeitig erfolgte Aufhebung des staatlichen Preissystems bewirkte aber zunächst einen signifikanten Anstieg der Agrarproduktion, weil für die Bauern der Verkauf ihrer Erzeugnisse sich wieder lohnte.

Das Hauptaugenmerk der jugoslawischen Wirtschaftspolitik lag jedoch auf dem Ausbau der Industrieproduktion, und bis Ende der 50er Jahre konnten hohe Wachstumsraten erzielten werden. Der Export von Industriewaren verdoppelte sich zwischen 1954 und 1960. Einen großen Teil der dadurch gewonnenen Finanzmittel wurde für die Verbesserung der Lebensbedingungen aufgewandt. Man investierte in das Gesundheits- und Bildungssystem und importierte Konsumgüter. In den 70er Jahren geriet die jugoslawische Wirtschaft in eine tiefe Krise. Der Staat war im Ausland hoch verschuldet und die jährliche Inflation stieg auf über 50 Prozent.

[Bearbeiten] Demographie

Vom Kriegsende bis in die sechziger Jahre gab es in allen Teilen Jugoslawiens ein hohes Bevölkerungswachstum und Geburtenraten von mehr als drei Kindern je Frau, so dass die Kriegsverluste zahlenmäßig rasch ausgeglichen waren. Seit etwa 1970 zeigten sich beim Bevölkerungswachstum deutlich Unterschiede zwischen den nördlichen und südlichen Republiken. Die demographischen Kennziffern in Slowenien, Kroatien und Serbien glichen nun mehr den mitteleuropäischen, d. h., die Geburtenrate sank und die Lebenserwartung stieg, die Bevölkerung wurde im Durchschnitt älter. Die Wachstumsrate lag 1981 nur mehr bei 0,39 Prozent pro Jahr.

In den südlichen Landesteilen Mazedonien, Montenegro, Bosnien und Kosovo dagegen setzte sich die Tendenz aus der Nachkriegszeit fort: hohe Geburtenraten sorgten für schnelles Bevölkerungswachstum und einen geringen Altersdurchschnitt. Die südlichen Teilrepubliken hatten 1981 eine Wachstumsrate von fast 1,5 Prozent per annum. Am höchsten war das Bevölkerungswachstum bei den Albanern im Kosovo und in Mazedonien. Hatte ihr Anteil an der gesamtjugoslawischen Bevölkerung 1921 weniger als 4 Prozent betragen, stieg dieser bis 1990 auf über 8 Prozent an.

1968 schloss die Bundesrepublik Deutschland mit Jugoslawien ein Anwerbeabkommen für Gastarbeiter. Auch die Schweiz, Österreich und Schweden gingen ähnliche Verträge ein. Bei der Volkszählung von 1971 wurde festgestellt, dass bereits 700.000 jugoslawische Staatsbürger im Ausland lebten. Unter den Auswanderern waren bis auf die Slowenen alle Völker Jugoslawiens stark vertreten.

Etwa zur gleichen Zeit nahm auch die Binnenmigration zu. Aus den südlichen Teilrepubliken kommend siedelten sich zahlreiche Bosnier, Mazedonier, Montenegriner und Albaner in den slowenischen und kroatischen Industriezentren sowie in der Vojvodina und im Großraum Belgrad an.

[Bearbeiten] Nationalitätenpolitik

Ethnische Struktur des sozialistischen Jugoslawiens
(1971)[3]
Nationen ("Staatsvölker")
davon: Serben 8,14 Mio. 39,7 %
Kroaten 4,53 Mio. 22,1 %
Slowenen 1,68 Mio. 8,15 %
slawische Muslime 1,73 Mio. 8,4 %
Mazedonier 1,19 Mio. 5,8 %
Montenegriner 509.000 2,5 %
Nationalitäten (nichtjugoslawische Minderheiten)
davon: Magyaren 479.000 2,3 %
Albaner 1,31 Mio. 6,5 %
Andere Nationalitäten[4] 270.000 1,35 %
Gesamt 20,52 Mio.[5]


Sowohl die aus der Zeit von vor 1945 ererbten Konflikte zwischen den einzelnen Ethnien als auch die föderale Staatskonstruktion mit starken Teilrepubliken führte dazu, dass Nationalitätenfragen ständig auf der politischen Agenda standen. Die Zentralregierung konnte nicht verhindern, dass die Republiksführungen ihre Partikularinteressen national aufluden und bis zur Obstruktion gegenüber anderen Republiken und dem Bund verfochten. Tito unternahm während seiner langen Herrschaft mehrere groß angelegte Versuche zur Befriedung der Nationalitätenkonflikte, ohne dass dieses Diktat von oben dauerhaften Erfolg zeitigte.

Die entscheidenden Charakteristika der Nationalitätenpolitik im sozialistischen Jugoslawien waren:
1. Die Völker und Ethnien verfügten zwar über Gruppenrechte, was die Berücksichtigung ihrer kulturellen und sprachlichen Belange anging, jedoch waren diese Rechte nicht immer klar definiert und sie konnten auch nicht individuell eingeklagt werden.
2. In der Behandlung der einzelnen Volksgruppen gab es ein schwer durchschaubares Mischsystem aus Hierarchie und Heterarchie:
An der Spitze standen die schon von der Partisanenführung im Zweiten Weltkrieg als gleichrangige Staatsnationen (serbokroat. narod) anerkannten Völker: Serben, Kroaten, Slowenen, Mazedonier und Montenegriner. Diese gehörten alle zur südslawischen Sprachgruppe hatten ihren Siedlungsmittelpunkt in Jugoslawien und ihnen wurde jeweils eine eigene Teilrepublik zugestanden. Die Größe der jeweiligen Nation und das Vorhandensein einer eigenständigen Sprache waren keine Kriterien, um zur Spitzengruppe der jugoslawischen Völkerhierarchie zu zählen. So hatten die 1945 kaum 500.000 Köpfe zählenden Montenegriner eine eigene Teilrepublik, nicht aber die über 1 Million Albaner. Nur die drei Sprachen der Staatsvölker (Serbokroatisch, Slowenisch und Mazedonisch) waren zumindest auf Republiksebene als Amtssprachen anerkannt. Stellten Kroaten oder Serben in anderen Republiken als ihrer je eigenen einen bedeutenden Anteil der Bevölkerung (die Serben in Bosnien und in Kroatien, die Kroaten in Bosnien und in der serbischen Vojvodina) hatten sie dort als Angehörige eines Staatsvolks keinerlei Gruppenstatus.
Auf der zweiten Stufe standen eine Reihe von Völkern, die irgendwo außerhalb Jugoslawiens einen eigenen Staat hatten. Sie wurden als Nationalitäten (serbokroat. narodnosti) bezeichnet. Ihre Sprachen wurden in den Schulen gelehrt und waren auf Gemeindeebene für den Behördenverkehr zugelassen. Herausgehoben unter den Nationalitäten waren die Kosovo-Albaner durch den Status des Kosovo als autonomer Provinz, nicht aber die zahlreichen Albaner in Mazedonien, die von den dortigen Behörden vielerlei Repressionen zu erdulden hatten. Am wenigsten Gruppenrechte hatten die so genannten ethnischen Gruppen, welche kein Mutterland und keine ausgeformte Schriftsprache hatten. Dazu gehörten z.B. die Walachen (deren Zugehörigkeit zur rumänischen Nation offiziell erst im November 2002 anerkannt wurde) und die vor allem in der Südhälfte Jugoslawiens recht zahlreichen Roma.
Als drittes Merkmal der gesamtjugoslawischen Nationalitätenpolitik ist schließlich das autoritäre Eingreifen durch Tito zu sehen. Bis kurz vor seinem Tod ergriff der Staatspräsident willkürliche Maßnahmen, mit denen er manche Volksgruppen schwächte, andere wiederum stärkte, wie er es gerade für richtig hielt.

Die Gegensätze zwischen den einzelnen Völkern waren zahlreich und unübersichtlich: Nicht allein über Kultur- und Sprachpolitik, sondern auch über wirtschaftliche, finanzpolitische soziale Probleme wurde überwiegend aus nationalistischer Sicht gestritten. Die bedeutendsten Probleme und Konflikte werden im Folgenden kurz benannt und erläutert:

In Kroatien umfasste die serbische Minderheit etwa zehn Prozent der Bevölkerung; Serben waren jedoch überproportional stark in Regierungs- und Parteiämtern vertreten. Das rührte daher, dass sie in der kommunistischen Partisanenbewegung gegen die Nazis und die Ustascha verhältnismäßig stark vertreten waren, hatte sich doch das rassistische Regime des NDH-Staates besonders gegen die Serben gerichtet. Nach dem Krieg wurden die Schlüsselpositionen im Staatsapparat vornehmlich mit ehemaligen Partisanen besetzt. In Kroatien führte dies zur Zurücksetzung der Titularnation zu Gunsten der Serben. Diese Situation änderte sich auch Jahrzehnte nach Kriegsende nicht und viele Kroaten nicht zuletzt der jüngeren Generation empfanden es als Ungerechtigkeit, dass sie durch diese perpetuierte Disprorportion im Staatsapparat um berufliche Aufstiegschancen gebracht wurden.

Seit Mitte der sechziger Jahre gab es zwischen Kroaten und Serben Differenzen hinsichtlich der Sprachpolitik. Es ging dabei um die Weiterentwicklung der serbokroatischen Standardsprache. Während die Föderationsbehörden und die Serben eher für die Angleichung der beiden schriftsprachlichen Versionen waren und dabei oft serbische Formen bevorzugten, waren viele kroatische Literaten und Sprachwissenschaftler für eine eigenständigere Entwicklung des Kroatischen, und sie gingen dafür 1967 mit einer Deklaration an die Öffentlichkeit. In der Folge ließ die kroatische Matica eigene Wörterbücher und Grammatiken erarbeiten. Diese als nationalistisch bezeichneten Aktivitäten ließ Tito unterdrücken. Die Revolte der Literaten bildete den Ausgangspunkt für die Kroatischer Frühling genannte nationale Bewegung.

Lange unklar war die Stellung der bosnischen Muslime im jugoslawischen Nationalitätengefüge. Weder Kroaten noch Serben wollten die ebenfalls serbokroatisch sprechenden Bosniaken als Nation anerkennen. Dieser Linie folgte bis in die 60er Jahre hinein auch die jugoslawische Führung und so gab es in Bosnien-Herzegowina als einziger Republik keine Staatsnation. Dann wurde bei den Volkszählungen die Kategorie Muslime im nationalen Sinne bzw. slawische Muslime eingeführt. Diese konfessionell abgegrenzte Nationalität galt für alle Serbokroatisch sprechenden Anhänger des Islam in Jugoslawien, aber auch für alle Religionslosen, die sich der bosnisch-muslimischen Kulturtradition zugehörig fühlten. Vermieden wurden dagegen die Bezeichnungen Bosnier und Bosniake um die in Bosnien lebenden Serben und Kroaten nicht zu verstimmen. Zur Staatsnation wurden die bosnischen Muslime, vermutlich aus dem gleichen Grund, nicht erklärt. (Vgl. dazu Geschichte Bosnien-Herzegowinas)

Im Kosovo, obwohl nach Kriegsende zur autonomen Provinz erklärt, setzte sich die serbische Unterdrückungspolitik aus den zwanziger, dreißiger Jahren nahtlos fort. Tito ließ der serbischen Regierung dabei in den fünfziger Jahren weitgehend freie Hand und unter Innenminister Aleksandar Ranković herrschte im Kosovo ein brutales Polizeiregime. Bis Mitte der 60er Jahre emigrierten 200.000 Albaner. Nach Auseinandersetzungen in der jugoslawischen Parteiführung wurde Ranković aus dem Politbüro ausgeschlossen. Seine gleichzeitig erfolgte Entlassung machte 1966 den Weg für eine gemäßigte Politik gegenüber den Albanern frei. Sie erhielten nun wirkliche Autonomierechte im Kosovo, die mit der neuen gesamtjugoslawischen Bundesverfassung von 1974 auch bundesrechtlich abgesichert wurden. (Vgl. dazu Geschichte des Kosovo)
Die Albaner in Mazedonien blieben dagegen der Willkürherrschaft der dortigen Republiksführung ausgesetzt. Bis in die 80er Jahre hinein wurden sie z.B. in der Bildung und bei der Vergabe von Jobs deutlich benachteiligt.

[Bearbeiten] Religionspolitik

Die jugoslawische Verfassung von 1946 schrieb die strikte Trennung von Kirche und Staat fest. Der kirchliche Grundbesitz und die Vakufs wurden enteignet und die kirchlichen Schulen geschlossen bzw. in staatliche Bildungsstätten umgewandelt. Freie Religionsausübung war jedoch verfassungsrechtlich garantiert. Bei der Volkszählung von 1949 gaben noch 99 Prozent der Jugoslawen die Zugehörigkeit zu einer Religionsgemeinschaft an.
Gemäß der kommunistischen Doktrin verfolgte die jugoslawische Regierung eine in den ersten Nachkriegsjahren eine dezidiert antireligiöse Politik. In dieser Zeit gab es nach sowjetischen Vorbild Kampagnen gegen die Kirchen und gegen die Muslime, die zu Feinden des gesellschaftlichen Fortschritts erklärt wurden. Die katholische Kirche wurde als pauschal als Handlanger der Faschisten bezeichnet. Eine große Zahl von Klerikern, darunter auch orthodoxe wurden in Schauprozessen abgeurteilt und ins Gefängnis geworfen. Große Aufmerksamkeit im In- und Ausland erregte der Prozess gegen den Erzbischof von Zagreb, Alojzije Stepinac. Mit dem neuen politischen Kurs Titos ließen die direkten Verfolgungen Anfang der 50er Jahre nach.

Durch die Gründung von staatlich gelenkten Priestervereinigungen (vergleichbar mit Gewerkschaften) versuchte das Regime Einfluss auf den Klerus der beiden großen Kirchen zu bekommen. Dies gelang bei den Katholiken weniger als bei den Orthodoxen, denn letztere waren stärker auf die staatlichen Gehaltszahlungen angewiesen und wegen ihrer Familien auch erpressbarer durch das Regime.

In Slowenien, Kroatien und Serbien setzte eine starke Säkularisierung ein. Ende der 60er Jahre waren in diesen Republiken nur mehr etwas über 60 Prozent der Bewohner Kirchenmitglieder. Dass vor allem die wirtschaftlich und gesellschaftlich moderneren und am meisten urbanisierten Teilrepubliken von diesem Prozess der Entkirchlichung betroffen waren, lässt darauf schließen, dass dies weniger durch die staatlichen Repressionen bewirkt wurde, sondern sich hier der gleiche gesellschaftliche Wandel wie in den meisten europäischen Staaten vollzog. In Bosnien und im Kosovo gehörten dagegen zur selben Zeit noch über 90 Prozent einer Religionsgemeinschaft an.

Aus nationalpolitischen Gründen hat der BdKJ als einzige kommunistische Partei die Gründung einer neuen Kirche gefördert. Die Kommunisten unterstützen 1966/67 die Bildung der Mazedonischen orthodoxen Kirche (MOK) als Abspaltung von der serbischen Kirche, damit die Mazedonier eine autokephale Kirche hätten wie die anderen orthodoxe Nationen auch. Der serbische Episkopat hat diese Trennung bis heute nicht anerkannt und verhindert die volle Kirchengemeinschaft der MOK mit den übrigen orthodoxen Kirchen.

1966 unterzeichneten Jugoslawien und der Hl. Stuhl ein Protokoll (kein formales Konkordat), in dem das päpstliche Jurisdiktionsrecht über die katholischen Bistümer anerkannt und freie Religionsausübung für die Katholiken zugestanden wurden. Im Gegenzug akzeptierte die Kurie das absolute Verbot für den Klerus, sich politisch zu betätigen oder auch nur zu äußern. Daraufhin nahmen Jugoslawien und der Vatikan 1970 diplomatische Beziehungen auf. Das Verhältnis von katholischer Kirche und dem Staat blieb gleichwohl schwierig. Eine große Kontroverse löste 1981 der Zagreber Erzbischof Franjo Kuharić aus, als er die gerichtliche Rehabilitierung von Alojzije Stepinac anregte, um dessen Seligsprechung vorzubereiten. Sowohl im Parteiapparat als auch von großen Teilen der serbischen Bevölkerung wurde dies scharf abgelehnt.

[Bearbeiten] Bildung

Das sozialistische Jugoslawien unternahm auf allen Ebenen erfolgreiche Anstrengungen zum Ausbau des Bildungswesens. Schon kurz nach dem Zweiten Weltkrieg bekamen Bosnien und Mazedonien 1949 ihre eigenen Staatsuniversitäten in Sarajevo bzw. Skopje.

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  • 1974: Durch eine neue Bundesverfassung erhalten die Teilrepubliken größere Selbständigkeit, auch die beiden autonomen Provinzen werden direkt an der Verwaltung des Gesamtstaates beteiligt. Falls die Verfassungen der einzelnen Teilrepubliken mit Bestimmungen der Bundesverfassung in Widerspruch gerieten, sollte die jeweilige Republiksverfassung Priorität haben. Die Republiken hatten somit ein Vetorecht gegenüber den Beschlüssen des Bundes, was die Bundesregierung in den Folgejahren nahezu handlungsunfähig machte.
  • 1980 (4. Mai): Tod von Josip Broz Tito. Vereinbarung über zyklischen Wechsel des Vorsitzes im Staatspräsidium unter den sechs Teilrepubliken tritt in Kraft.
  • 1981: Unruhen und Demonstrationen der Albaner im Kosovo, für das sie den Status einer eigenständigen Republik innerhalb der Föderation anstreben. Die Proteste und Forderungen werden mit Waffengewalt unterdrückt. In der Folge werden viele serbische und andere Bewohner aus dem Kosovo vertrieben.
  • 1987 (Sept.): Slobodan Milošević (1941-2006) wird Parteichef der Teilrepublik Serbien.
  • 1989 (8. Mai): Slobodan Milošević wird Präsident der Teilrepublik Serbien.
  • 1990: Die Autonomierechte der Provinzen Vojvodina und Kosovo werden auf den Stand vor 1974 zurückgestuft ("Antibürokratische Revolution") und werden der direkten Kontrolle der serbischen Regierung unterstellt.
  • 1990: In allen Teilrepubliken finden im Laufe des Jahres freie Wahlen statt. In Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina und Mazedonien siegen die Anhänger einer größeren Selbständigkeit der Teilrepubliken, in Serbien und Montenegro die Anhänger einer Stärkung des Zentralstaates. Mehrere Gesprächsrunden der Republiken über die Zukunft des jugoslawischen Staates bleiben ergebnislos.

[Bearbeiten] Jugoslawien nach Tito

Das Jugoslawien nach Tito stand - betrachtet man es im Kontext der Entwicklungen im ehemals sozialistischen Lager - Ende der achtziger Jahre des 20. Jahrhunderts vor der Aufgabe, Politik und Gesellschaft zu demokratisieren. Die einheitstiftenden Institutionen in Titos Jugoslawien waren jedoch Partei und Armee gewesen: Beide waren aus jeweils unterschiedlichen Gründen nicht in der Lage, einen Demokratisierungsprozess in Gang zu setzen, geschweige denn ihn anzuführen.

Es standen sich zu dieser Zeit zwei Konzeptionen gegenüber: Ein föderalistisches und liberales Jugoslawien, das vor allen Dingen von den slowenischen Eliten gefordert wurde und ein zentralistisches, das die Parteiführung des Bundes der Kommunisten und die Armee befürworteten.

Außerdem bestanden erhebliche wirtschaftliche Unterschiede zwischen den Teilrepubliken. So wurden die Gelder aus den wirtschaftlich potenten Teilrepubliken Slowenien und Kroatien dauerhaft in Richtung der wirtschaftlich schwächeren Gebiete entzogen. Der stetige Finanzbedarf der quersubventionierten Gebiete des bereits stark defizitären Jugoslawien verstärkte spürbar den Druck in den Geber-Teilrepubiken. Um die Auszehrung der eigenen Haushalte zu verhindern, benötigten diese mehr Spielraum für eigenständiges Handeln.

Die beiden Lager drifteten in der Folge weiter auseinander - das zentralistische Lager strebte zunehmend einen serbisch dominierten Zentralstaat an. Das liberale Slowenien setzte - auch in Erwägung eines möglichen Sieges der Gegenseite - zunehmend auf Eigenständigkeit.

Weil eine gesamtjugoslawische Demokratisierung keine Fürsprecher auf gesamtjugoslawischer Ebene hatte, richtete sich die Forderung nach Demokratisierung objektiv zunehmend gegen Jugoslawien als Gesamtstaat. Die Demokratisierung verlagerte sich in die einzelnen Teilrepubliken, Nationen und Nationalitäten. Dies hatte eine Reihe von schwerwiegenden Konsequenzen:

  • In den Teilrepubliken gewannen bei Wahlen dezidiert nationale bis nationalistische Strömungen die Oberhand gegenüber der bisherigen jugoslawischen Einheitsideologie.
  • Die Armee wurde - nach dem Auseinanderfallen der Partei - zum Advokaten einer jugoslawischen Einheit (unter serbischer Dominanz), die sie mit armeespezifischen Mitteln herbeizuführen suchte.
  • Die Minderheiten strebten tendenziell den Anschluss an das jeweilige Mutterland oder die Selbständigkeit an: Die Serben in Kroatien genauso wie die Albaner in Serbien. Am problematischsten war die Lage für jene Gruppen, die in keiner Teilrepublik eine deutliche Mehrheit hatten oder überall deutlich in der Minderheit waren - wie bosnische Muslime oder Roma.

[Bearbeiten] Zerfall Jugoslawiens

Die Bevölkerungsgruppen Jugoslawiens 1991
Die Bevölkerungsgruppen Jugoslawiens 1991
Der politische Zerfall Jugoslawiens
Der politische Zerfall Jugoslawiens

Hauptartikel: Zerfall Jugoslawiens

Nach Titos Tod zerfiel der Vielvölkerstaat in Folge der vielerorts offen artikulierten Autonomiebestrebungen, die sich schließlich zu Kämpfen und zu den Jugoslawienkriegen entwickelten. Die Teilrepubliken strebten, auch unter Berufung auf das Selbstbestimmungsrecht der Völker, ihre Unabhängigkeit an und errangen nach insgesamt rund 10 Jahren teils äußerst brutal geführter Kämpfe die internationale Anerkennung als souveräne Staaten (Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Slowenien, Mazedonien). In anderen Regionen, vor allem dem Kosovo, wird die Auseinandersetzung um staatliche Unabhängigkeit bis heute weitergeführt.

  • 1991 (Mai) Die turnusgemäße Übernahme des Vorsitzes des Staatspräsidiums durch den Kroaten Stjepan Mesić scheitert zunächst am Widerstand der serbischen Vertreter.
  • 1991 (25. Juni): Kroatien und Slowenien erklären ihren Austritt aus dem jugoslawischen Staatsverband und werden unabhängig (definitiv am 8. Oktober 1991). Die Jugoslawische Volksarmee sowie - in Kroatien - die serbische Bevölkerung reagieren mit Präsenz und Bewaffnung gegen die Sezession. In Kroatien beginnen bewaffnete kroatische Verbände, Kasernen und Polizeistationen der Bundesverwaltung zu belagern und zu erobern. In Slowenien dauern die gewalttätigen Auseinandersetzungen nur kurz. In Kroatien entbrennt ein lang anhaltender Krieg zwischen kroatischen Freischärlerverbänden und den meist auch daraus neu gegründeten Regierungstruppen und den serbischen Einwohnern Kroatiens und serbischen Freischärlern, die mit Unterstützung der Bundesarmee eine von Kroatien getrennte Republik Serbische Krajina auf den seit Jahrhunderten von Serben besiedelten Gebieten des neuen Kroatien errichten (etwa 30% des neu gegründeten, kroatischen Staatsgebietes).
  • 1991 (15. September): Auch Mazedonien proklamiert seine Unabhängigkeit (internationale Anerkennung am 8. April 1993 von der UNO als Former Yugoslav Republic of Macedonia / FYROM bzw. Ehemalige Jugoslawische Republik Mazedonien / EJRM ).
  • 1991 (15. Oktober): Bosnien-Herzegowina löst sich ebenfalls von Jugoslawien und erklärt seine Unabhängigkeit.
  • 1993 verlagert sich der Krieg aus Kroatien dann immer mehr nach Bosnien-Herzegowina.
  • 1995 mit dem Vertrag von Dayton und der Unabhängigkeit Kroatiens und Bosnien-Herzegowinas enden der Kroatien-Krieg und der Bosnien-Krieg.
  • 1996 bricht der Kosovo-Krieg aus.
  • 1998 startet die Jugoslawische Armee und Truppen der Sonderpolizei eine Großoffensive gegen die UÇK im Kosovo.
  • 1999 Schaltet sich die NATO ein. Luftangriffe auf die Industrie in ganz Serbien und Montenegro werden geflogen um die serbische Offensive aufzuhalten und die Regierung zum Einlenken zu zwingen.
  • 2006 erklärt Montenegro nach einem positiven Referendum seine Unabhängigkeit von der Staatenunion Serbien und Montenegro.
  • 17. Februar 2008 Der Kosovo, Provinz Serbiens, erklärt einseitig seine Unabhängigkeit.

[Bearbeiten] Literatur

[Bearbeiten] Allgemeines

  • Holm Sundhaussen: Experiment Jugoslawien. Von der Staatsgründung bis zum Staatszerfall. Mannheim 1993, ISBN 3-411-10241-1
  • Wolf Dietrich Behschnitt: Nationalismus bei Serben und Kroaten. München 1980. ISBN 3-486-49831-2
  • Jill A. Irvine: The Croat question. Boulder, CO 1993. ISBN 0-8133-8542-3
  • Svein Mønnesland: Land ohne Wiederkehr. Ex-Jugoslawien: Die Wurzeln des Krieges. Klagenfurt 1997, ISBN 3851290712

[Bearbeiten] Einzelne Zeitabschnitte

[Bearbeiten] Königreich Jugoslawien

  • Korfu-Deklaration (engl.)
  • Alex N. Dragnich: The first Yugoslavia. Stanford, CA 1983. ISBN 0-8179-7841-0
  • Alex N. Dragnich: Serbia, Nikola Pašić, and Yugoslavia. New Brunswick, N.J. 1974. ISBN 0-8135-0773-1
  • J.B. Hoptner: Yugoslavia in Crisis 1934-1941. New York 1963.
  • Günter Reichert: Das Scheitern der Kleinen Entente. München 1971

[Bearbeiten] Zweiter Weltkrieg

  • Klaus Schmider: Partisanenkrieg in Jugoslawien 1941-1944. Mittler Verlag, Hamburg 2002. ISBN 3-8132-0794-3
  • Hans Knoll: Jugoslawien in Strategie und Politik der Alliierten 1940 - 1943. München 1986. ISBN 3-486-52891-2
  • Walter R. Roberts: Tito, Mihailovic, and the Allies. 1941-1945. New Brunswick 1973.
  • Milovan Djilas: Der Krieg der Partisanen. Wien u.a. 1978.
  • Walter Manoschek: "Serbien ist judenfrei". Militärische Besatzungspolitik und Judenvernichtung in Serbien 1941/42. München 1993.
  • Phyllis Auty & Richard Clogg (Hrsg.): Britisch Policy towards Wartime Resistance in Yugoslavia an Greece. London u.a. 1975
  • Holm Sundhaussen: Okkupation, Kollaboration und Widerstand in den Ländern Jugoslawiens, 1941-1945. In: Werner Röhr (Hrsg.): Europa unterm Hakenkreuz. Okkupation und Kollaboration (1938-1945). Berlin & Heidelberg 1994. S. 349-365.

[Bearbeiten] Sozialistisches Jugoslawien

  • Verfassung der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien, hrsg v. Sekretariat für d. Informationsdienst d. Bundesversammlung. Beograd 1974 (im serbo-kroat. Original: Ustav Socijalisticke Federativne Republike Jugoslavije Beograd 1974 hier auf wikisource)
  • Ivo Banac: The national question in Yugoslavia. Ithaca 1984. ISBN 0-8014-1675-2
  • Klaus Buchenau: Orthodoxie und Katholizismus in Jugoslawien 1945-1991. Ein serbisch-kroatischer Vergleich. (= Balkanologische Veröffentlichungen. 40). Wiesbaden 2004. ISBN 3-447-04847-6
  • Vladimir Dedijer: Stalins verlorene Schlacht. Erinnerungen 1948-1953. Wien u.a. 1970.
  • Klaus-Detlev Grothusen (Hrg.): Jugoslawien am Ende der Ära Tito. 2 Bde: 1. Außenpolitik; 2. Innenpolitik. München 1983/1986. ISBN 0-253-20703-7, 0-253-34794-7
  • Othmar Nikola Haberl: Die Emanzipation der KP Jugoslawiens von der Kontrolle der Komintern/KPdSU. München 1974. ISBN 3-486-47861-3
  • Hannelore Hamel (Hrsg.): Arbeiterselbstverwaltung in Jugoslawien. München 1974. ISBN 3-406-04913-3
  • Sabrina P. Ramet: Nationalism and federalism in Yugoslavia. 1962 - 1991. Bloomington u.a. 1992.
  • Duncan Wilson: Tito's Yugoslavia. Cambridge 1979. ISBN 0-521-22655-4
  • Statistički godišnjak Jugoslavije. Beograd 1990.
  • Wolfgang Libal: Das Ende Jugoslawiens. Wien u.a. 1993. ISBN 3-203-51204-1
  • Diana Johnstone: Fools' Crusade. Yugoslavia, NATO and Western Delusions. New York 2002. ISBN 1-58367-084-X.

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Monnesland, Land ohne Wiederkehr, Seite 215
  2. Vgl. Wolfgang Libal: Titos Saat. Im friedlichen Jugoslawien des kommunistischen Marschalls wuchs heran, was sich jetzt blutig entlädt. In: Die Zeit, Nr.17/1999
  3. Slobodan Stanković: Final Results of Yugoslavia's 1971 Census, 1973 bei Radio Free Europe, auf der Grundlage eines Artikels in der jugoslawischen Parteizeitung Politika.
  4. Tschechen, Slowaken, Ruthenen, Bulgaren, Rumänen u.a.
  5. Über 3 Prozent der Staatsbürger (656.000 Menschen) machten keine Angaben zur nationalen Zugehörigkeit oder bezeichneten sich als Jugoslawen.
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