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Gastarbeiter – Wikipedia

Gastarbeiter

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Quellenangaben
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Der Begriff Gastarbeiter wurde in den 1950er Jahren in der Bundesrepublik Deutschland für die in großer Zahl im Ausland angeworbenen Arbeitsmigranten geprägt.

In der Zeit des wirtschaftlichen Aufschwungs und der sogenannten Vollbeschäftigung mangelte es an Arbeitnehmern für gering qualifizierte Tätigkeiten, vor allem in der Montan- und Automobilindustrie, Stadt- und Gebäudereinigung und für andere arbeitsintensive Tätigkeiten. Für diese wurden im europäischen Ausland seit 1955 mit Hilfe von Anwerbebüros und begleitet von bilateralen Anwerbeabkommen vor allem männliche Arbeitsmigranten angeworben. Die ersten Menschen, die als Gastarbeiter in dieser Zeit angeworben wurden, kamen aus Italien, Spanien, Jugoslawien, in geringerer Zahl auch aus Griechenland (sog. Anwerbestaaten). Ab 1960 kamen auch Gastarbeiter aus der Türkei und Portugal. 1964 wurde in der Bundesrepublik der offiziell einmillionste Gastarbeiter, ein Portugiese, begrüßt. Er bekam zur Begrüßung ein Moped geschenkt. Zu den Anwerbeländern kamen auch Tunesien, Marokko und Südkorea, mit den Philippinen wurden Anwerbeverträge für Krankenpflegepersonal geschlossen. Schließlich gab es 1971 auch einen Anwerbevertrag mit England. Im September 1971 waren damit über zehn Prozent der in der BRD beschäftigten Arbeitnehmer Gastarbeiter.

Arbeitnehmer, die aufgrund der Freizügigkeitsregelungen der EWG in der BRD arbeiteten (Belgien, Frankreich, Niederlande) oder ohne besondere Vertragsgrundlage dort arbeiteten (Österreich, Schweiz, England, USA) wurden gewöhnlich nicht als „Gastarbeiter“ bezeichnet. Zahlenmäßig spielten sie auch nur eine geringe Rolle gegenüber denen, die über Anwerbeabkommen geholt wurden.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Begriffsdiskussion

Der Begriff des „Gastarbeiters“ wurde anstelle des aus nationalsozialistischen Zeiten belasteten Begriffs Fremdarbeiter für die Arbeitsmigranten eingeführt. Allerdings hatten auch die Nationalsozialisten bereits einen ähnlichen Begriff: Auch nach dem Kriege wird auf den Einsatz ausländischer Arbeiter in Deutschland nicht verzichtet werden können. Dieser Einsatz wird wie bisher vorrangig für die Landwirtschaft, daneben aber auch für die gewerbliche Wirtschaft zur Erfüllung der kommenden großen Aufgaben des Friedens notwendig sein. Die Bildung der europäischen Großraumwirtschaft wird diese Entwicklung fördern. Dabei wird sich neben dem Hereinholen zusätzlicher Kräfte aus den Kontinentalstaaten nach Deutschland zweifellos auch der gegenseitige Kräfteaustausch in Form der sogenannten "Gastarbeitsnehmer" stärker entwickeln, ein "intereuropäischer Ausgleich der Arbeitskräfte", der "im großdeutschen Raum zum gegenseitigen Verständnis der Völker beitragen" werde. [1]

Der gewählte Begriff des Gastes sprach für sich, da man im Gastland Deutschland einen vorübergehenden Aufenthalt zur Leistung von Arbeit vorsah. Auf der anderen Seite verbietet es die Gastfreundschaft, seinen Gast arbeiten zu lassen. Die Widersprüchlichkeit und Ironie dieses Begriffs wurde auch im Bereich der modernen deutschsprachigen Gastarbeiterliteratur erkannt und instrumentalisiert. Anders als bei der Anwerbung von Arbeitern für Zechen während der Industrialisierung im Ruhrgebiet (Ruhrpolen) bestand weder die Absicht, den Menschen eine neue Heimat zu geben, noch hatten die Gastarbeiter die Absicht, sich dauerhaft eine neue Heimat in Deutschland zu suchen. Das von den Anwerbern erstrebte "Rotationsprinzip" stieß also in der Anfangsphase der Arbeitsmigration kaum auf Widerstand.

Bereits Anfang der 1970er Jahre wurde der Begriff von Soziologen als problematisch, weil euphemistisch erkannt. So veranstaltete der WDR 1972 ein Preisausschreiben zur Findung eines geeigneteren Wortes, zu dem 32.000 Vorschläge eingingen. Hiernach wurde zunächst der Begriff des „ausländischen Arbeitnehmers“ vermehrt benutzt, später war in seriösen Publikationen von „Arbeitsmigranten“ die Rede. 2008 wird der Begriff Gastarbeiter oder Saisonnier in der Schweiz sehr oft verwendet und beschreibt einen begrenzten Aufenthalt eines Gastes in einem begrenzten Arbeitsverhältnis.[2]

[Bearbeiten] Entwicklung

Siehe auch: Kapitel „Entwicklung in der BRD“ des Artikels „Arbeitsmigration“

Bereits Anfang der 1950er Jahre wurde in einigen Branchen in der Bundesrepublik ein Arbeitskräftemangel spürbar. Die hohe Zahl der Kriegstoten und -gefangenen sowie ermordeten und geflüchteten Juden schränkte das Arbeitskräftepotenzial ein. Vor allem der Bergbau litt darunter, dass viele neu eingestellte Arbeitnehmer bei der ersten Gelegenheit in Branchen mit weniger harten Arbeitsbedingungen wechselten. Zunächst wurden die Bergbauunternehmen selbst aktiv und warben in Österreich unter den Flüchtlingen aus Siebenbürgen neue Kumpel an. Allerdings blieb die Zahl der so gewonnenen Arbeitnehmer gering. Bereits in dieser Zeit gab es im Bundeswirtschaftsministerium erste Überlegungen, italienische Arbeiter anzuwerben, was jedoch zunächst auf die Ablehnung der Unternehmer stieß. Unter anderem rechneten sie mit einer geringen Arbeitsleistung sowie der Verbreitung kommunistischer Ideen.

Im Herbst 1953 warb die italienische Regierung in der Bundesrepublik für italienische Gastarbeiter. Auf diesem Weg sollte das Handelsbilanzdefizit durch Überschüsse in der Übertragungsbilanz kompensiert werden, um die Leistungsbilanz der Bundesrepublik gegenüber auszugleichen. Zunächst reagierte die Bundesregierung zurückhaltend auf das Angebot. Vor allem Arbeitsminister Anton Storch wollte zunächst deutsche Arbeitslose aus strukturschwachen Gebieten in Arbeit bringen. Die Gegenposition vertrat Wirtschaftsminister Ludwig Erhard. 1954 begann er eine gezielte Pressekampagne, um eine öffentliche Diskussion über die Anwerbung von ausländischen Arbeitskräften auszulösen. Zeitgleich setzte die italienische Regierung doch Gespräche über Rahmenbedingungen für die Anwerbung von Arbeitskräften durch. In diesen Verhandlungen wurden das Auswahlverfahren durch die deutsche Arbeitsverwaltung, Lohntransfer und der Familiennachzug geregelt.

Im Sommer 1955 änderte die Bundesregierung offiziell ihre Haltung, auch weil absehbar war, dass der Aufbau der Bundeswehr und die geplante Wehrpflicht weitere Arbeitskräfte binden würde und weil in Frankreich und der Schweiz ebenfalls über die Anwerbung italienischer Arbeiter diskutiert wurde. Eine erste Hochrechnung sah für 1956 einen Anwerbebedarf von 800.000 Arbeitskräften vor. Am 20. Dezember 1955 wurde das deutsch-italienische Anwerbeabkommen unterzeichnet.

Im Juli 1954 betrug der Anteil der Gastarbeiter an der Gesamtzahl der beschäftigten Arbeitnehmer noch 0,4 Prozent. Der große Schub begann etwa 1960, als diese Gastarbeiterquote noch bei 1,5 Prozent lag. 1960 war das erste Jahr der Vollbeschäftigung. Im September 1971 erreichte die Gastarbeiterquote bereits 10,3 Prozent. Nach dem Bau der Berliner Mauer 1961 verlor die Bundesrepublik mit der DDR eine wichtige Quelle für Arbeitskräfte, zugleich wuchs die Wirtschaft weiter, so dass die Anwerbung verstärkt und auf weitere Länder ausgedehnt wurde.

Zunächst lebten die Arbeiter unter schlechten Bedingungen in Baracken. Allerdings begann bereits in den 1960er Jahren der Familiennachzug. Für 1975 schätzte der Deutsche Gewerkschaftsbund die Zahl der Gastarbeiter auf 2,67 Millionen. Berücksichtigt man die nichterwerbstätigen Familienangehörigen und die selbständig arbeitenden Ausländer, kommt man für 1980 auf eine Zahl von drei Millionen Ausländern, was damals etwa fünf Prozent der in der BRD lebenden Menschen entsprach. 1973 einigte man sich auch auf einen Anwerbestop - aufgrund einer drohenden Wirtschafts- und Ölkrise.

[Bearbeiten] Lage in der DDR

Siehe auch: Kapitel „Entwicklungen in der DDR“ des Artikels „Arbeitsmigration“

In der DDR nahmen die Vertragsarbeitnehmer eine ähnliche Rolle ein. 1989 waren 94.000 Vertragsarbeitnehmer in der DDR ansässig, zwei Drittel waren vietnamesischer Herkunft. Andere Herkunftsländer waren Kuba, Mosambik, Polen und Angola. Sie wurden zeitlich befristet bis zu fünf Jahren in DDR-Betrieben beschäftigt. Die Arbeitnehmer wohnten in speziellen Wohnsiedlungen. Eine Integration dieser Arbeitskräfte, die häufig nur unzureichend Deutsch konnten, in die DDR-Gesellschaft war nicht angestrebt und fand nur in den seltensten Fällen statt.

[Bearbeiten] Folgen

Der Begriff Gastarbeiter verlor 1964 mit der Aufgabe des Rotationsprinzips an Relevanz. Die ehemaligen Immigranten werden heute als Migranten der ersten Generation bezeichnet. Dennoch handelt es sich faktisch um Gastarbeiter, da zum Zeitpunkt der Einreise nach Deutschland nicht die Absicht eines dauerhaften Aufenthaltes von beiden Seiten bestand.

Bereits Anfang der 1970er Jahre zeigte sich, dass die ursprüngliche Annahme eines befristeten Aufenthaltes in Deutschland verfehlt war. Das ursprünglich angestrebte Rotationsmodell fiel unter Druck der Arbeitgeber, welche sich die Kosten des erneuten Anlernens ersparen wollten. Durch Gesetze wurde der Nachzug von Familienangehörigen geregelt, eine Möglichkeit, die auch von vielen der Migranten genutzt wurde. 1973 erfolgte ein Anwerbestopp von Gastarbeitern, bis ins 21.Jahrhundert unterbrochen allein von der Green-Card-Offensive. Dadurch wurde die Bundesrepublik Deutschland de facto zu einem Einwanderungsland. Kritiker behaupten, durch eine fehlende de-jure-Anerkennung dieses Zustandes sei aktive Integrationspolitik verhindert worden.

[Bearbeiten] Literatur

  • Ulrich Herbert: Geschichte der Ausländerpolitik in Deutschland. Saisonarbeiter, Zwangsarbeiter, Gastarbeiter, Flüchtlinge. München 2001.
  • Karin Hunn: „Nächstes Jahr kehren wir zurück...“. Die Geschichte der türkischen „Gastarbeiter“ in der Bundesrepublik, Wallstein Verlag: Göttingen 2005, 598 S., ISBN 3-89244-945-7
  • Die Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie hat ein Schwerpunktheft zum Älterwerden von Migranten in der BRD herausgegeben. ZfGG Band 38(2005), Nummer 6. ISSN 0948-6704 . ISSN: 1435-1269 (Online) Dr. Dietrich Steinkopff Verlag, Darmstadt:
    • V. Gerling: Maßnahmen zur Verbesserung der Lebenssituation älterer Migranten/innen dargestellt am Beispiel eines Modellprojektes im Kreis Unna. In: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie. Band 38, Nummer 6, Seiten 407 - 416. ISSN 0948-6704 . DOI: 10.1007/s00391-005-0347-1 .
    • M. Dietzel-Papakyriakou: Potentiale älterer Migranten und Migrantinnen. In: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie. Band 38, Nummer 6, Seiten 396 - 406. ISSN 0948-6704 . DOI: 10.1007/s00391-005-0346-2.
    • C. Schopf, G. Naegele: Alter und Migration—ein Überblick. In: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie. Band 38, Nummer 6, Seiten 384 - 395. ISSN 0948-6704 . DOI: 10.1007/s00391-005-0345-3.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Reichsarbeitsblatt 1941, zit. bi U. Herbert, Fremdarbeiter, S. 123 oder online [1]
  2. NZZ: Kosovo will Saisonniers in die Schweiz schicken 23. Februar 2008


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