Freisinnig-Demokratische Partei
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Basisdaten | ||
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Gründungsdatum: | 1894 | |
Gründungsort: | Bahnhofbuffet Olten | |
Präsidium: | Fulvio Pelli | |
Vizepräsidium: | Isabelle Moret Ruedi Noser |
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Generalsekretär: | Stefan Brupbacher | |
Fraktionschefin: | Gabi Huber | |
Mitglieder im Bundesrat: | Pascal Couchepin Hans-Rudolf Merz |
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Mitglieder: | ca. 120'000 (Stand: 2008) |
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Frauenanteil: | Nationalratsfraktion: 19.4 % Ständeratsfraktion: 25 % (Stand: NR-Wahlen 2007) |
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Wähleranteil: | 15,6 % (Stand: NR-Wahlen 2007) |
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Nationalrat: | 31 Sitze (15.5 %) | |
Ständerat: | 12 Sitze (26 %) | |
Kantonale Parlamente: | 524 Sitze (20 %) (Stand: April 2007) |
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Kantonale Regierungen: | 42 Sitze (27 %) (Stand: April 2007) |
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Parteigliederung: | 25 Kantonalparteien (Keine im Kanton Appenzell Innerrhoden) | |
Gruppierungen: | Jungfreisinnige Schweiz FDP-Frauen Schweiz FDP Schweiz International FDP-Vereinigung Öffentlicher Dienst |
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Website: | www.fdp.ch |
Die Freisinnig-Demokratische Partei der Schweiz (FDP) / Parti radical-démocratique suisse (PRD) / Partito liberale radicale svizzero (PLR), kurz auch als Der Freisinn bzw. Die Freisinnigen bezeichnet, ist eine liberale Partei der Schweiz. Ihr Ziel ist die Förderung von Freiheit und Selbstverantwortung in der Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung. Sie ist eine der in Konkordanz regierenden Bundesratsparteien.
Parteipräsident der FDP Schweiz ist seit 2005 der Tessiner Nationalrat Fulvio Pelli.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Partei
Die Freisinnig-Demokratische Partei hat ungefähr 120’000 Mitglieder[1] und ist in Orts- und Kreisparteien organisiert, in allen Kantonen ausser Appenzell Innerrhoden sind Kantonalparteien vorhanden.
Nach zahlreichen Annäherungsversuchen der FDP Schweiz und der Liberalen Partei der Schweiz (LPS) wurde 2003 eine gemeinsame Bundeshausfraktion und 2005 ihr Parteiverbund Union der Freisinnigen und Liberalen[2] gegründet, die insgesamt über 140’000 Mitglieder verfügt. Die LPS und FDP wollen am 25. Oktober 2008 an einem gemeinsamen Parteitag ihre vollständige Fusion auf nationaler Ebene proklamieren.[3]
[Bearbeiten] Fraktion
Die Freisinnig-Demokratische Fraktion der FDP und LPS, die seit 2008 von der Urner FDP-Nationalrätin Gabi Huber präsidiert wird, hat 35 Nationalräte und 12 Ständeräte (Wahlen 2007)[4] und vertritt 17.8% Wähleranteil. Von den 47 Parlamentsmandaten hält die FDP 31 Sitze im Nationalrat und 12 Sitze im Ständerat (s. Basisdaten), die LPS hat 4 Sitze im Nationalrat (Wahlen 2007).[5] Zur FDP/LPS-Fraktion gehören 8 Nationalrätinnen und 3 Ständerätinnen an (Frauenanteil 22.9%), im Fraktionspräsidium gibt es eine Frauenmehrheit (75%).[6]
[Bearbeiten] Regierung
Im Bundesrat ist die Partei seit 1848 ununterbrochen vertreten, gegenwärtig durch Pascal Couchepin, den Vorsteher des Departementes des Innern und Hans-Rudolf Merz, den Vorsteher des Finanzdepartementes. Im Jahr 2008 amtet Pascal Couchepin zudem als Bundespräsident und Hans-Rudolf Merz als Bundesvizepräsident.
Die FDP gilt als die staatstragende Partei in der Schweiz, weil sie in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch ihre damalige Machtfülle die Schweiz massgeblich formte. Zwischen 1848 und 1891 gehörten alle 7 Bundesräte der freisinnigen Bewegung an. Bis heute stellte die Partei insgesamt 67 Bundesräte und somit über drei mal mehr als jede andere Partei der Schweiz.[7] Die FDP gab mit Elisabeth Kopp die erste Bundesrätin (1984–1989) und mit Annemarie Huber-Hotz die erste Bundeskanzlerin (2000–2007) der Schweiz.
[Bearbeiten] Ideologie und programmatische Positionen
Die FDP ist eine radikal-liberale Partei. Ihr wichtigstes politisches Anliegen ist die Verteidigung der negativen Freiheiten. Als liberale Partei ist die FDP überzeugt, dass eine freiheitliche Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung einer Ordnung mit einem starken, umverteilenden und regulierenden Staat im Hinblick auf die öffentliche Wohlfahrt und Prosperität überlegen ist.
Die FDP fordert Wahlfreiheit statt Einschränkungen in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens.[8] Selbstverantwortung und Wettbewerb sollen das Handeln der Einzelnen regulieren, nicht die Verbote. Eigeninitiative und Leistungswille sollen sich lohnen und nicht durch Bervormundung in Gleichgültigkeit gedrängt werden. Die FDP will echte Chancengesellschaft mit flexiblen Wahlmöglichkeiten in Bildung, Arbeit, Familienbetreuung und Eigentumsförderung. Sie kämpft für mehr und bessere Arbeitsplätze, sichere Sozialwerke und starken nationalen Zusammenhalt, welcher dem Auseinanderdriften der Gesellschaft entgegenwirkt. Die Freisinnige wollen einfachere und tiefe Steuern bei Garantierung der Steuerwettbewerb der Kantone. Sie fordern einen bürgerfreundlicheren Staat ohne Bürokratie, einen schlanken Staat mit tiefer Staatsquote, der nur solche Aufgaben übernimmt, welche die Bürger alleine nicht erfüllen können. Die FDP kämpft auch für den Abbau von Haushaltsschulden und Haushaltsdefizit. Hauptziele der freisinnigen Energiepolitik sind die Sicherung der Energieversorgung (Versorgungssicherheit) und Erhöhung der Energieeffizienz. Die Freisinnigen wollen vor allem solche Energiequellen (und auch deren Erforschung) fördern, welche keine Kohlendioxid (CO2) generieren, sie ist aber gegen eine CO2-Abgabe.
Die Politik der FDP orientierte sich in den vergangenen Legislaturperioden an ihrem Thesenpapier Die 7 freisinnig-liberalen Prioritäten 2004–2007. [9] Diese Prioritäten umfassen die Beseitigung von wirtschaftshemmenden Regulierungen zur Sicherung von Arbeitsplätzen, die Stärkung des Bildungs- und Forschungssektors, die Verteidigung der individuellen Freiheit, eine ausgewogene – das heisst eine am Monetarismus orientierte – Finanz- und Steuerpolitik, eine Sicherung der Renten und des Gesundheitssystems durch Stabilisierung der Kosten und Bekämpfung des Sozialmissbrauchs, die Durchführung einer parallelen Regierungs- und Verwaltungsreform sowie eine starke Sicherheitspolitik und Armee im Sinne der Armeereform XXI.
Die FDP will die Neutralität, den Föderalismus, die direkte Demokratie und die Steuerhoheit der Schweiz stützen. Sie ist für eine weltoffene Schweiz, welche die Chancen der Globalisierung für sich nützt. Mehrheitlich befürwortet die Partei die enge Zusammenarbeit mit der EU durch Bilateralismus, sie lehnt aber einen EU-Beitritt ab. Die Ausländerpolitik der FDP basiert vorwiegend auf Integrationsforderung und -förderung, sie drängt auf konsequente Gesetzesanwendung bei jeglichem Missbrauch des Gastrechts. Die FDP unterstützt eine aktive, friedensfördernde Aussenpolitik, welche auch die Sicherheit der Schweiz erhöht und die Entstehung von Flüchtlingsströmen verhindert.
Die programmatischen Positionen der FDP sind aus dem Parteiprogramm[10] und den aktuellen Positionpapieren[11] der Partei ersichtlich.
[Bearbeiten] Pelli-Programm / Kernthemen
Als Antwort auf Verlusten an mehreren eidgenössischen Wahlen will die FDP ein einheitliches und besser erkennbares liberales Profil präsentieren, deshalb wählte sie 2008 aus ihrem Gesamtprogramm 3 Kernthemen[12] aus, als wichtigste Ziele der FDP für eine erfolgreiche Schweiz:
- mehr und bessere Arbeitsplätze
- stärkerer nationaler Zusammenhalt auch durch sichere Sozialwerke
- schlankerer, bürgerfreundlicherer Staat
[Bearbeiten] Projekte
Konkrete Projekte, welche die FDP in der Legislatur 2007-2011 realisieren will:
- Vereinfachung des Steuersystems – Easy Swiss Tax [13]
- Betreungsgutscheine an die Familien – Wettbewerb der Kindergarten statt ihrer Direktsubventionierung [14]
- Fahrzeugsverbrauch statt Investition besteuern [15]
- Stiftung Forschung Schweiz [16]
- Flexibilisierung des Pensionsalters gemäss individuellen Bedürfnissen [17]
u.a.
[Bearbeiten] Parteipräsidenten
Seit der Gründung der FDP standen insgesamt 28 Persönlichkeiten der Partei vor. Die längste Amtsdauer absolvierte der Urner Nationalrat Franz Steinegger, der die Partei während 12 Jahren (1989–2001) präsidierte. Fünf Präsidenten wurden während oder nach ihrer Amtszeit in den Bundesrat gewählt.[18]
- seit 2005 Fulvio Pelli, Tessin, 28. Präsident der FDP-Schweiz
- 2004–2005 Marianne Kleiner, ad interim, Appenzell-Ausserrhoden
- 2004–2004 Rolf Schweiger, Zug
- 2002–2004 Christiane Langenberger, Waadt
- 2001–2002 Gerold Bührer, Schaffhausen
- 1989–2001 Franz Steinegger, Uri
- 1984–1989 Bruno Hunziker, Aargau
- 1978–1984 Yann Richter, Neuenburg
- 1974–1977 Fritz Honegger, Zürich, Bundesrat 1977–1982
- 1968–1974 Henri Schmitt, Genf
- 1964–1968 Pierre Glasson, Fribourg
- 1960–1964 Nello Celio, Tessin, Bundesrat 1966–1973
- 1954–1960 Eugen Dietschi, Basel
- 1948–1954 Aleardo Pini, Tessin
- 1940–1948 Max Wey, Luzern
- 1934–1940 Ernest Beguin, Neuenburg
- 1929–1934 Hermann Schupbach, Bern
- 1923–1929 Albert Meyer, Zürich, Bundesrat 1929–1938
- 1919–1923 Robert Schopfer, Solothurn
- 1914–1918 Emil Lohner, Bern
- 1912–1913 Felix Bonjour, Waadt
- 1911–1912 Camille Decoppet, Waadt, Bundesrat 1912–1919
- 1907–1910 Joh. Walter Bissegger, Zürich
- 1904–1906 Paul Scherrer, Basel
- 1898–1903 Johann Hirter, Bern
- 1897–1898 Johannes Stossel, Zürich
- 1896–1897 Ernst Brenner, Basel, Bundesrat 1897–1911
- 1894–1896 Christian Friedrich Göttisheim, Basel, Ständeratspräsident 1891/92
[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Liberale Bewegung
Die FDP ist aus der liberalen Bewegung heraus entstanden. Die liberale Bewegung entstand in der aristokratisch, städtisch und oligarchisch regierten alten Eidgenossenschaft bereits während der Aufklärung im 18. Jahrhundert in Kreisen des benachteiligten Landadels und des Bildungsbürgertums. Nach 1814 kam es auch in der Schweiz zu einer konservativ-aristokratischen Restauration. Insbesondere die Gleichstellung der ländlichen und städtischen Eliten wurde vielerorts widerrufen. Aus diesem Grund war die liberale Bewegung, die sich als Verteidigerin der Errungenschaften der Französischen Revolution sah, vor allem unter den jungen ländlichen Eliten stark vertreten. Die neue liberale Bewegung organisierte sich in Gesangs- und Schützenvereinen sowie Lesegesellschaften. Dabei zerfiel die Bewegung in Liberale (Freisinnige) und Radikale. Letztere forderten ebenfalls die liberalen Freiheitsrechte, wollten aber weitergehend auch das Zensuswahlrecht durch ein allgemeines, freies Männerwahlrecht ersetzen und eine radikale Ablösung der feudalen Grundlasten erreichen. Die Radikalen waren ausserdem auch bereit, ihre Ideen mit Gewalt durchzusetzen.
[Bearbeiten] Regenerationszeit und Gründung des Bundesstaates
In verschiedenen Kantonen der Schweiz kam es nach der Julirevolution 1830 zu radikalen Umstürzen, der sogenannten „Regeneration“. Ende 1830 und anfangs 1831 scharten die liberalen Führer, meist Angehörige der ländlichen Oberschicht, ihre Anhänger in grossen Volksversammlungen um sich und erkämpften sich in verschiedenen Kantonen liberale Verfassungen. 1830 gilt als Gründungsjahr des Solothurner Freisinns unter der Führung vom späteren Bundesrat Josef Munzinger. 1831 wurde die "Patriotische Assoziation" gegründet, die sich als "Schutzverein für die Freiheit" bezeichnete. Sie kann als ein Vorläufer der FDP betrachtet werden. Gegen den konservativen Kanton Luzern organisierten die Radikalen 1844/45 sogenannte Freischarenzüge. Der Sonderbundskrieg 1847 brachte den Sieg der Liberalen auch auf nationaler Ebene. Die schweizerische Bundesverfassung von 1848 war klar liberal geprägt. Der neu entstandene schweizerische Bundesstaat war in seinen Anfängen politisch völlig von der freisinnigen Bewegung dominiert. Sie stellte die Mehrheit in der Bundesversammlung und den gesamten Bundesrat.
[Bearbeiten] Gruppierungen
1847 wurde der „Schweizerische Volksverein“ ins Leben gerufen. Dieser schlief jedoch nach der Gründung des Bundesstaates 1848 wieder ein. Nach 1847 wurden im deutschen Sprachraum die Begriffe „radikal“, „freisinnig“ und „liberal“ weitgehend bedeutungsgleich verwendet. In der Regel standen die Liberalen politisch eher rechts, die Radikalen oder Freisinnigen eher mitte-links. Im französischen Sprachraum war der Unterschied zwischen „libéral“ und „radical“ tendenziell grösser. Zwischen 1860 und 1870 setzte sich als dritte liberale Kraft die sog. Demokratische Bewegung für die Volkswahl der Behörden und für die Einführung von Initiative und Referendum ein, teilweise gegen die dominierende freisinnige Bewegung. 1873 erwachte der Volksverein zu neuem Leben, als es darum ging, die Bundesverfassung zu revidieren. Die Organisation fiel nach der Annahme der Verfassung wieder auseinander. Sie hatte keine leitende Idee und kein Ziel, wofür sie hätte kämpfen können. 1878 wurde die „Radikal-demokratische Gruppe der Bundesversammlung“ gegründet, welche mit den Liberalen, Radikalen und Demokraten verschiedene Richtungen der „Freisinnigen“ zusammenfasste.
[Bearbeiten] Parteigründung
Die verschiedenen Gruppierungen der liberalen Bewegung wurden 1894 mit der formalen Gründung der Freisinnig-demokratischen Partei im Bahnhofbuffet Olten zum grössten Teil vereinigt. Die sogenannten Demokraten bildeten zeitweise eine eigenständige Partei. Daneben existiert noch die 1913 gegründete und heute vor allem in den protestantischen Kantonen der Westschweiz und in Basel verankerte, stark föderalistische Liberale Partei der Schweiz (LPS), die aber nie volle nationale Verbreitung fand. 1917 formierten sich Teile der FDP in der Partei BGB (Schweizer Bauern-, Gewerbe- und Bürgerpartei), der heutigen SVP.
[Bearbeiten] Mehrparteienregierung und veränderte Positionen
1919 wurde das Proporzwahlverfahren eingeführt, welches bei 28.8% Wähleranteil die Nationalratsmandate der Freisinnigen von 105 auf 60 (von insgesamt 189) reduzierte. Im Ständerat konnte die FDP dennoch mit 23 Mandaten ihre absolute Mehrheit für 2 Legislaturperiode noch behalten. Schrittweise wurden andere Parteien in den Bundesrat eingebunden. 1941/42 spalteten sich die Zürcher Demokraten ab. Sie fusionierten aber 30 Jahre später im Jahr 1971 wieder mit der FDP. Die Partei war 1947 Mitbegründer der Liberalen Weltunion, der heutigen Liberalen Internationale.
Die wachsende freisinnige Frauenbewegung führte 1949 zur Gründung der Schweizerischen Vereinigung Freisinniger Frauen. Bis 1959 war die Partei im Bundesrat noch überproportional vertreten. Danach wurde aber die sogenannte Zauberformel eingeführt, wonach die FDP nur noch zwei Bundesratssitze einnahm. 1979 startete die FDP in die Parlamentswahlen mit dem Slogan „Mehr Freiheit und Selbstverantwortung – weniger Staat“ (oft verkürzt als "Mehr Freiheit – weniger Staat"), als liberale Kernforderung der Partei für mehr Subsidiarität eines starken, aber schlanken Staates. Der Slogan wurde in den 80er-Jahren oft verwendet und galt für manche politischen Beobachter als Zeichen einer Hinwendung der FDP von einer staatstragend-„bürgerlichen“ Position zu klassisch-liberalem „Staatsabbau“. In den 80-er Jahren spalteten sich zwei Gruppierungen ab: die Freie Liste im Kanton Bern nach links (1983) und die Auto-Partei nach rechts (1987).
[Bearbeiten] Fusion mit der Liberalen Partei der Schweiz (LPS)
Bei den Schweizer Parlamentswahlen 2003 verpasste die LPS knapp den Fraktionsstatus, dies führte zur Gründung der gemeinsamen FDP/LPS-Fraktion in der Bundesversammlung. Auf Grund positiver Erfahrungen der Fraktionsgemeinschaft wurde 2005 der Parteiverbund Union der Freisinnigen und Liberalen gegründet.[19] Die beiden Unionsparteien FDP und LPS planen für Herbst 2008 ihre vollständige Fusion zu einer gemeinsamen freisinnig-liberalen Partei, vorerst auf nationaler Ebene.
Am 1. März 2007 fusionierten die Frauengruppen von FDP und LPS unter dem Namen „FDP-Frauen Schweiz - Wir Liberalen“.[20] Seither haben mehrere Kantonalparteien des Freisinns und der Liberalen ihre Fusion auf kantonaler Ebene beschlossen.[21] Die Jungfreisinnigen fusionierten mit den Jungliberalen am 12. April 2008, wobei der Name «Jungfreisinnige Schweiz» beibehalten wurde, auf französisch lautet der neue Name: «Jeunes Libéraux Radicaux Suisses».[22]
[Bearbeiten] Parteinahe Organisationen
- FDP-Frauen Schweiz, Frauenorganisation der FDP und LPS
- Jungfreisinnige Schweiz, Jugendorganisation der FDP und LPS
Von beiden Gruppierungen gibt es in den meisten Kantonen eigene Sektionen.
- FDP Schweiz International, freisinnig-liberale Organisation von Auslandschweizern
- FDP-Vereinigung öffentlicher Dienst, Interessenvertretung von Freisinnigen in der öffentlichen Verwaltung
- Radigal, schwullesbische Fachgruppe der FDP
- Liberales Institut, für Erforschung und Verbreitung freiheitlicher Ideen
- Freunde der FDP, Förderverein von Führungskräften aus der Schweizer Wirtschaft
- Liberale Aktion, liberale Interessenvertretung des Mittelstandes und der KMU
- Aktion liberaler Aufbruch, Organisation für Förderung und Verbreitung des liberalen Gedankenguts in der Schweiz
- Avenir Suisse, Denkfabrik für liberale Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik
Alle 10 Organisationen sind von der FDP-Schweiz sowohl in organisatorischer als auch in juristischer Hinsicht unabhängig, stehen ihr jedoch politisch nahe.
[Bearbeiten] Internationale Organisationen
- Parlamentarische Versammlung des Europarates – Der Schweizer Delegation gehören die FDP-Parlamentarier Dick Marty (Delegatiospräsident 2006/2007) und Doris Fiala an.
- Liberale Internationale, vormals Liberale Weltunion – FDP ist Gründungsmitglied (seit 1947), LDP ist Mitglied
- Europäische Liberale, Demokratische und Reformpartei – FDP und LDP sind Mitgliedsparteien
[Bearbeiten] Presseorgane
- „Schweizer Freisinn“, erscheint seit 2001 (23. Jahrgang) monatlich, in 70’000 Exemplaren
- „Der Freisinn“, erschien 1979 (1. Jahrgang) – 2000 (22. Jahrgang) monatlich
- „Politische Rundschau“ – „Revue politique“, erschien 1922 (1. Jahrgang) – 1997 (76. Jahrgang) vierteljährlich
Lokale FDP-Presse:
- Baselbieter Post der FDP Baselland, erscheint fünfmal jährlich
- Die Liberale Zeitung der FDP Maur, erscheint unregelmässig
[Bearbeiten] Literatur
- Pelli, Fulvio: 37 Gründe liberal zu sein, Orell Füssli Verlag, Zürich, 2007, ISBN 3-280-06102-4
- Dietschi-Kunz, Eugen: 60 Jahre Eidgenössische Politik – Ein Beitrag zur Parteigeschichte des schweizerischen Freisinns, FDP der Schweiz, Bern, 1979
- Für eine Schweiz mit Zukunft – Hundert Jahre FDP der Schweiz, Politische Rundschau, No. 2+3, Bern, 1994
- Büchi, Hermann: Hundert Jahre Solothurner Freisinn 1830-1930, Vogt-Schild Verlag, Solothurn, 1930
- Breitenmoser, Hans: Vom liberalen Verein zur modernen FDP - Geschichte des St.Galler Freisinns 1857-1982, FDP des Kantons St. Gallen, St. Gallen, 1982
- Lüthi, Walter: Der Basler Freisinn von den Anfängen bis 1914, 161. Neujahrsblatt der GGG, Helbing & Lichtenhahn, Basel 1983, ISBN 3-7190-0841-X
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
- Website der FDP Schweiz
- FDP: Partei und Organisation (Broschüre)
- Artikel Freisinnig-Demokratische Partei (FDP) im Historischen Lexikon der Schweiz
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Polarisieren und mobilisieren, Neue Zürcher Zeitung, 28. Januar 2008
- ↑ Liberales Bündnis gegen Links und Rechts, Swissinfo, 25. Juni 2005
- ↑ FDP und Liberale gründen nationale Partei, Neue Zürcher Zeitung, 25. Februar 2008
- ↑ FDP-Fraktion (alfabetisch): Nationalräte; Ständeräte
- ↑ Eidgenössiche Wahlen 2007: Übersicht Schweiz
- ↑ Gabi Huber ist neue Präsidentin der FDP-Fraktion, NZZ, 22. Februar 2008; Fraktionspräsidium mit Frauenmehrheit
- ↑ FDP-Bundesräte (blau); Mitglieder des Bundesrates seit 1848
- ↑ Die FDP ist die liberale Familie, die für Wahlfreiheit einsteht, Rede von Fulvio Pelli am Parteitag vom 19. April 2008 in Bern
- ↑ Die 7 freisinnig-liberalen Prioritäten 2004–2007
- ↑ FDP Inhalte und Positionen, 2007
- ↑ FDP-Positionspapiere, 1994–2008
- ↑ Kernthemen der FDP, 2008
- ↑ EasySwissTax-Webseite; Positionspapier Nr.58
- ↑ Interpellation von Gabi Huber; Positionspapier Nr.54
- ↑ Postulat von George Theiler; Positionspapier Nr.56
- ↑ Postulat von Ruedi Noser; Projektpapier; Medienmitteilung
- ↑ Postulat von Gabi Huber; Positionspapier Nr.54
- ↑ Liste aller Parteipräsidenten der aktuell im Bundesrat vertretenen Parteien
- ↑ «Ziehen Sie mit!» Rede von FDP-Präsident Fulvio Pelli an der UFL-Gründungskongress
- ↑ Zusammenschluss von FDP Frauen und liberalen Frauen, news.ch, 30. Dezember 2007; Les femmes veulent jouer les marieuses entre les Partis radical et libéral, Le Matin, 29. Dezember 2007
- ↑ Neuenburger FDP und Liberale fusionieren, Neue Zürcher Zeitung, 12. April 2008
- ↑ Jungfreisinnige und -liberale fusionieren, LimmattalOnline, 12. April 2008
Sozialdemokratische Partei der Schweiz (SP) | Christlichdemokratische Volkspartei (CVP) | Freisinnig-Demokratische Partei (FDP) | Bürgerliche Partei Schweiz (BPS) | Bürgerlich-Demokratische Partei (BDP)
Schweizerische Volkspartei (SVP) | Sozialdemokratische Partei der Schweiz (SP) | Freisinnig-Demokratische Partei (FDP) | Christlichdemokratische Volkspartei (CVP) | Grüne Partei der Schweiz | Liberale Partei der Schweiz (LPS) | Grünliberale Partei (glp) | Evangelische Volkspartei (EVP) | Bürgerliche Partei Schweiz (BPS) | Bürgerlich-Demokratische Partei (BDP) | Eidgenössisch-Demokratische Union (EDU) | Partei der Arbeit der Schweiz (PdA) | Christlichsoziale Partei der Schweiz (CSP) | Lega dei Ticinesi | Alternative Kanton Zug
Albanien: Aleanca Demokratike |
Andorra: Partit Liberal |
Belgien: Open Vlaamse Liberalen en Democraten, Mouvement Réformateur |
Bosnien und Herzegovina: Liberalno demokratska stranka |
Bulgarien: Dvizhenie za prava i svobodi, Nationale Bewegung Simeon der Zweite |
Dänemark: Venstre, Det Radikale Venstre |
Deutschland: Freie Demokratische Partei |
Estland: Estnische Reformpartei, Estnische Zentrumspartei |
Finnland: Finnische Zentrumspartei, Schwedische Volkspartei (Finnland) |
Irland: Progressive Democrats |
Italien: Partito Repubblicano Italiano, Italia dei Valori, Movimento Repubblicani Europei, Partito Radicale |
Kroatien: Kroatische Sozial‑Liberale Partei, Kroatische Volkspartei – Liberaldemokraten, Liberale Partei Kroatiens |
Lettland: Lettischer Weg |
Litauen: Neue Union (Sozialliberale), Liberale und Zentrumsunion, Liberalu Sajudis, Lietuvos Liberalu Demokratu Partija |
Luxemburg: Demokratesch Partei |
Mazedonien: Liberalna Partija na Makedonija |
Niederlande: Democraten 66, Volkspartij voor Vrijheid en Democratie |
Norwegen: Venstre |
Österreich: Liberales Forum |
Polen: Partia Demokratyczna – demokraci.pl |
Rumänien: Partidul National Liberal |
Serbien: Partia Liberale e Kosoves, Liberali Srbije, Gradjanski Savez Srbije |
Schweden: Volkspartei der Liberalen, Zentrumspartei |
Schweiz: Freisinnig‑Demokratische Partei |
Slowakei: Aliancia Nového Obcana |
Slowenien: Liberaldemokratie Sloweniens |
Spanien: Partei Demokratische Konvergenz Kataloniens |
Tschechien: Obcanska Demokraticka Aliance |
Ungarn: Bund Freier Demokraten |
Vereinigtes Königreich: Liberal Democrats, Alliance Party of Northern Ireland |
Zypern: Enomenoi Dimokrates
Christian Friedrich Göttisheim | Ernst Brenner | Johannes Stossel | Johann Hirter | Paul Scherrer | Joh. Walter Bissegger | Camille Decoppet | Felix Bonjour | Emil Lohner | Robert Schopfer | Albert Meyer | Hermann Schupbach | Ernest Beguin | Max Wey | Aleardo Pini | Eugen Dietschi | Nello Celio | Pierre Glasson | Henri Schmitt | Fritz Honegger | Yann Richter | Bruno Hunziker | Franz Steinegger | Gerold Bührer | Christiane Langenberger | Rolf Schweiger | Marianne Kleiner | Fulvio Pelli