Estnische Zentrumspartei
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Die Estnische Zentrumspartei (estnisch: Eesti Keskerakond) ist eine estnische Mitte-Links Partei mit populistischen Elementen. Sie ist eine der wichtigsten Parteien Estlands und war bereits an mehreren Regierungen beteiligt.
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[Bearbeiten] Gründung
Die Estnische Zentrumspartei wurde kurz nach Wiedererlangung der estnischen Unabhängigkeit am 12. Oktober 1991 in Tallinn gegründet. 1992 wurde die Parteizeitung Seitse Päeva ("Sieben Tage") ins Leben gerufen.
[Bearbeiten] Innenpolitik
Die Estnische Zentrumspartei ist eine der beständigsten und einflussreichsten Parteien Estlands. Sie war an zahlreichen Koalitionsregierungen beteiligt. In wichtigen Stadt- und Gemeinderegierungen ist die Zentrumspartei vertreten. Sie ist mit über 9000 Mitgliedern (Stand: 2006) die zweitgrößte Partei Estlands.
Vorsitzender der Partei ist der ehemalige Ministerpräsident (1990-1992), Tallinner Oberbürgermeister und derzeitige Wirtschaftsminister Edgar Savisaar.
Seit 12. April 2005 bildet die Zentrumspartei zusammen mit der Reformpartei und der Estnischen Volksunion eine Koalitionsregierung unter Ministerpräsident Andrus Ansip.
[Bearbeiten] Programm
Die Estnische Zentrumspartei ist in der wirtschaftsliberal geprägten Gesellschaft Estlands eine Mitte-Links Partei. Sie befürwortet die Einführung einer progressiven Einkommenssteuer und betont die ausgleichende Rolle des Staates in der sozialen Marktwirtschaft. Die Partei ist zu einem Sammelbecken von Rentern und Kleinverdienern geworden und auch für die russischsprachige Minderheit attraktiv. Dem Parteivorsitzenden Savisaar, dem eigentlichen Zugpferd der Partei, wird von seinen Gegnern ein autoritärer Führungsstil vorgeworfen. Die Partei ist für populistische Aktionen bekannt.
[Bearbeiten] Europa
Seit Mai 2004 gehört die Estnische Zentrumspartei der ELDR an, nachdem frühere Anträge zweimal zurückgewiesen worden waren. Vor der Volksabstimmung über den EU-Beitritt Estlands rief der Parteitag von Rakvere (August 2003) mit relativer Mehrheit die Wähler der Zentrumspartei auf, gegen die EU-Mitgliedschaft Estlands zu stimmen. Der Parteivorsitzende Savisaar äußerte sich bewusst nicht eindeutig. Als eine Konsequenz dieser Positionierung traten die Vertreter des liberalen Flügels aus der Zentrumspartei aus und bildeten im Parlament (Riigikogu) die "Sozialliberale Gruppe" . Später traten die meisten Sozialliberalen in die Estnische Sozialdemokratische Partei ein.
Bei den Wahlen zum Europäischen Parlament 2004 erhielt die Zentrumspartei einen von sechs estnischen Sitzen. Siiri Oviir zog als Europaabgeordnete der Partei ins Europäische Parlament ein.
[Bearbeiten] Weblinks
- Estnischen Zentrumspartei (estnisch, englisch, russisch)
Albanien: Aleanca Demokratike | Andorra: Partit Liberal | Belgien: Open Vlaamse Liberalen en Democraten, Mouvement Réformateur | Bosnien und Herzegovina: Liberalno demokratska stranka | Bulgarien: Dvizhenie za prava i svobodi, Nationale Bewegung Simeon der Zweite | Dänemark: Venstre, Det Radikale Venstre | Deutschland: Freie Demokratische Partei | Estland: Estnische Reformpartei, Estnische Zentrumspartei | Finnland: Finnische Zentrumspartei, Schwedische Volkspartei (Finnland) | Irland: Progressive Democrats | Italien: Partito Repubblicano Italiano, Italia dei Valori, Movimento Repubblicani Europei, Partito Radicale | Kroatien: Kroatische Sozial‑Liberale Partei, Kroatische Volkspartei – Liberaldemokraten, Liberale Partei Kroatiens | Lettland: Lettischer Weg | Litauen: Neue Union (Sozialliberale), Liberale und Zentrumsunion, Liberalu Sajudis, Lietuvos Liberalu Demokratu Partija | Luxemburg: Demokratesch Partei | Mazedonien: Liberalna Partija na Makedonija | Niederlande: Democraten 66, Volkspartij voor Vrijheid en Democratie | Norwegen: Venstre | Österreich: Liberales Forum | Polen: Partia Demokratyczna – demokraci.pl | Rumänien: Partidul National Liberal | Serbien: Partia Liberale e Kosoves, Liberali Srbije, Gradjanski Savez Srbije | Schweden: Volkspartei der Liberalen, Zentrumspartei | Schweiz: Freisinnig‑Demokratische Partei | Slowakei: Aliancia Nového Obcana | Slowenien: Liberaldemokratie Sloweniens | Spanien: Partei Demokratische Konvergenz Kataloniens | Tschechien: Obcanska Demokraticka Aliance | Ungarn: Bund Freier Demokraten | Vereinigtes Königreich: Liberal Democrats, Alliance Party of Northern Ireland | Zypern: Enomenoi Dimokrates