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Blitzlicht – Wikipedia

Blitzlicht

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Dieser Artikel behandelt Blitzlicht in der Fotografie, für die gleichnamige Methode, die in der Erwachsenenbildung zum Einsatz kommt, siehe Blitzlicht-Methode.

Unter der Sammelbezeichnung Blitzlicht werden in der Fotografie Beleuchtungseinrichtungen zusammengefasst, die für die notwendige Objektausleuchtung im Moment der Aufnahme mittels eines Lichtblitzes sorgen. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von der Blitzlichtfotografie.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Grundlagen

Eine kurze, blitzartige Beleuchtung reicht in der Fotografie wegen der relativ kurzen Belichtungszeiten aus. Hierzu muss die Zeit, in der das Blitzlicht ausgelöst und vom Objekt reflektiert wird, mit der Verschlusszeit der Kamera synchronisiert werden. Da der Blitz im Vergleich zu üblichen Verschlusszeiten nur sehr kurz leuchtet, muss er zu einem Zeitpunkt ausgelöst werden, zu dem der Verschluss vollständig geöffnet ist. Die kürzeste Verschlusszeit, bei der ein Schlitzverschluss den Film bzw. Sensor zu einem Zeitpunkt vollständig freigibt, nennt man Blitzsynchronzeit.

Durch unterschiedliche Blitzmethoden können verschiedene Effekte und Stimmungen im Foto erreicht werden.

Ein wichtiges Kriterium beim Blitzlicht ist die Lichtfarbe – angegeben in Kelvin. Die meisten aktuellen Blitzgeräte strahlen ein neutral weißes Licht – ähnlich direktem Sonnenlicht – von 5500 K bis 6500 K ab. Sie lassen sich daher problemlos mit Sonnenlicht kombinieren (zum Beispiel beim Aufhellblitzen). In Innenräumen wirkt Blitzlicht zum Beispiel im Vergleich zu Glühbirnenlicht eher kalt, so dass man hierbei Mischlicht eher vermeiden sollte – außer für kreative Effektfotografie.

Die Leitzahl (LZ) eines Blitzes dient der einfachen Berechnung der Kameraeinstellungen bei Verwendung von Blitzbirnen oder manuellen Einstellungen bei Computerblitzgeräten.

Der Leuchtwinkel eines Blitzgerätes steht für die maximale Objektivbrennweite, bei der das von der Kamera aufgenommene Bild noch vollständig ausgeleuchtet werden kann.

Neben den in den Kameras integrierten Blitzen oder den aufsteckbaren Systemblitzen finden im Studio oder On-Location sogenannte Blitzanlagen Anwendung.

[Bearbeiten] Blitzsysteme

[Bearbeiten] Blitzlicht mit offener Flamme

[Bearbeiten] Magnesiumlicht

Der Brenner der Pettibone-Pustlichtlampe (um 1895). Durch das hinter dem Brenner sichtbare Rohr wird das Magnesiumpulver in die Flamme geblasen
Der Brenner der Pettibone-Pustlichtlampe (um 1895). Durch das hinter dem Brenner sichtbare Rohr wird das Magnesiumpulver in die Flamme geblasen
Die Pettibone-Pustlichtlampe (um 1895). Durch das lange Rohr wird das Magnesium¬pulver aus dem unter dem Brenner liegenden Vorrat in der Kugel in die Spiritusflamme geblasen
Die Pettibone-Pustlichtlampe (um 1895). Durch das lange Rohr wird das Magnesium¬pulver aus dem unter dem Brenner liegenden Vorrat in der Kugel in die Spiritusflamme geblasen

Magnesium wurde 1755 durch den britischen Chemiker Joseph Black (1728–1799) als eigenes chemisches Element erkannt. Nachdem Prof. Robert Bunsen (1811–1899) und Sir Henry Roscoe (1833–1915) die Eigenschaften des Magnesiums näher untersucht hatten, schlug Paul Eduard Liesegang (1838–1896) 1861 vor, mit Magnesiumlicht zu fotografieren:

„Eine vorzüglich aktinisch wirksame Lichtquelle ist nach den photochemischen Studien von Bunsen und Roscoe das Magnesium, welches mit Leichtigkeit Feuer fängt und mit einer äußerst brillanten Flamme brennt. … Nach Bunsens Untersuchungen ist die photogenische Kraft der Sonne nur 36mal stärker als die des brennenden Magnesiums. ... Wir glauben nicht, dass es schon zu photographischen Zwecken benutzt worden ist.“

Die ersten Blitzlichtanordnungen waren Pustlichtlampen. Da sich reines Magnesium erst bei hohen Temperaturen entzündet wurde bei diesen Lampen das reine Magnesiumpulver durch Blasen in eine heiße Flamme entzündet. Dabei wurde ein grelles Licht erzeugt. Das Blasen wurde häufig mit einem kleinen Gummiballblasebalg durch Zusammendrücken mit der Hand erzeugt, so dass eine Art Lichtblitz entstand. Die Anzahl der Luftstöße oder die Dauer des Blasens regulierte die abgegebene Lichtmenge. Ein kurzes Blitzlicht im heutigen Sinne entstand dabei aber eigentlich nicht. Auch dünne Magnesiumfolie, dünner Magnesiumdraht oder dünnes schmales Magnesiumband brannte in der Luft nach dem Anzünden mit grellem Licht ab und wurden bis zum Zweiten Weltkrieg zur Erzeugung von Licht für fotografische Zwecke verwendet.

Bei der Porträtfotografie stellte das plötzlich aufflammende und einige Sekunden anhaltende grelle Magnesiumlicht ein großes Problem dar, da die Modelle geblendet wurden und erschraken. „Das Resultat wird, selbst wenn keine zu markante Unschärfe vorhanden ist, ein gequältes, unähnliches, verängstigtes Gesicht sein, mit geistlosem Ausdruck und krebsartig hervorquellenden Augen“ wie Adolf Miethe und Johannes Gädicke es in ihrem Buch „Praktische Anleitung zum Photographiren bei Magnesiumlicht“ von 1887 ausgedrückt haben.

[Bearbeiten] Blitzlichtpulver

Eine Lampe für Blitzlichtpulver
Eine Lampe für Blitzlichtpulver

John Traill Taylor fand 1865 heraus, dass Magnesiumpulver vermischt mit Kaliumpermanganat manuell angezündet werden konnte und dann mit sehr starkem kurzen Leuchten verbrannte. Adolf Miethe und Johannes Gädicke entwickelten 1887 ein Blitzpulver, indem sie dem Magnesium Kaliumchlorat und Schwefelantimon beimischten.

Ihnen ging es dabei speziell um die Kürze des Aufleuchtens bei gleicher wirksamer Gesamtlichtmenge. Die blitzartige Verbrennung in etwa 1/30 Sekunde ermöglichte Aufnahmen von Personen und lebenden Objekten, ohne dass die Reaktion auf den hellen Blitz in der Fotografie erkennbar wurde. Die von ihnen zum Patent angemeldete Blitzpulvermischung kam daher bald in allgemeinen Gebrauch.

Die Mischung war jedoch hochexplosiv. Es wird von mehreren großen Unfällen mit Toten und Verletzten bei der Explosion von ganzen Blitzlichtpulverfabriken berichtet. Am 30. Mai 1903 patentierte die „Aktien-Gesellschaft für Anilin-Fabrikation in Berlin“ (Agfa) Blitzlichtpulvermischungen, die Nitrate der seltenen Erden Thorium, Cer oder Zirconium enthielten. Neben einer gesteigerten Lichtstärke ergab sich dadurch eine geringere Explosionsgefahr und eine auf 1/10 des Üblichen reduzierte Rauchentwicklung. Das offene Feuer, der Rauch und die alles verschmutzende Magnesiaschicht blieben jedoch die größten Probleme bei der Blitzlichtpulverfotografie.

Bis in die 1960er Jahre hielten sich jedoch die Beutelblitze auf dem Markt, da sie bedeutend billiger als Blitzbirnen waren. Bei den Beutelblitzen handelte es sich um mit Blitzlichtpulver gefüllte Papierbeutel in Form heutiger Teebeutel, an denen unten ein langer präparierter Papierstreifen als Lunte angebracht war. An der Oberseite war eine Aufhängeschnur, mit der man den Blitzbeutel zum Beispiel an einem Besenstiel befestigen konnte. Man musste darauf achten, dass abfallende, noch glühende Reste des Blitzbeutels keine Sengschäden anrichten konnten.

Das Fotografieren mit Magnesium und Blitzlichtpulver erfolgte in der Regel ohne Synchronisation, d. h. der Fotograf öffnete zunächst den Kameraverschluss, zündete dann möglichst schnell den Blitz und schloss anschließend den Verschluss wieder.

[Bearbeiten] Blitzlichtbirnen

Das Vacublitzprogramm der Firma „Osram“ von 1932
Das Vacublitzprogramm der Firma „Osram“ von 1932
Für die Verwendung mit Tageslichtfarbfilm blau eingefärbte Blitzlichtbirne
Für die Verwendung mit Tageslichtfarbfilm blau eingefärbte Blitzlichtbirne

[Bearbeiten] Glaslampen

Dem Physiker Johann B. Ostermeier, der bei der Firma Hauser arbeitete, gelang 1928 die Entdeckung, dass reines Magnesium (oder auch Aluminium), das in einer Blitzlichtbirne in einer Sauerstoffatmosphäre untergebracht war, elektrisch gezündet werden konnte und dabei blitzartig (in etwa 1/30 Sekunde) unter großer Helligkeitsentwicklung verbrannte. Diese Blitzlichtbirnen konnten nur einmal verwendet werden und wurden sehr heiß, erzeugten allerdings nur noch beim gelegentlichem Zerplatzen eine kleine Explosion. Um dieses zu verhindern wurden die Blitzlichtbirnen mit einer zähen Lackschicht versehen, die ab Mitte der 1960er Jahre hellblau gefärbt war, um eine tageslichtähnlichere Lichtfarbe zu erzielen. Geraume Zeit wurden ungefärbte Blitzlämpchen für die Schwarzweißfotografie parallel zu den für Farbaufnahmen nötigen blauen Blitzlämpchen erzeugt. Die Lichtausbeute wurde durch einen Reflektor gesteigert, die Blendung des Photographen dadurch vermindert. Unter den Bezeichnungen Vacublitz, Sashalite und Photoflux vermarkteten die Firmen Osram, General Electric und Philips diese Erfindung bis in die 1980er Jahre, dabei wurden die Blitzbirnen von anfänglich normaler Glühlampen-Bauform mit Edison-Sockel immer weiter miniaturisiert. Typische „moderne“ Blitzbirnen hatten eine Leitzahl von etwa 36 (AG3) bis 45 (AG1) bei ISO100.

Der erste synchron arbeitende Blitz am Fotoapparat wurde 1935 mit der Exakta Modell B der Firma Ihagee in Dresden mit „Vacublitz“-Birnen der Firma Osram realisiert. 1949 erfand auch Artur Fischer eine Blitzsynchronisation. Agfa erwarb die Vermarktungsrechte an der Erfindung, die zu einem großen Erfolg wurde.

[Bearbeiten] Blitzwürfel

[Bearbeiten] N-Blitzwürfel (Flashcube)

Adapter für N-Blitzwürfel, Ansicht der Leitzahltabelle
Adapter für N-Blitzwürfel, Ansicht der Leitzahltabelle
Instamatic-Kamera mit Blitzwürfel
Instamatic-Kamera mit Blitzwürfel

Sylvania stellte 1965 den Blitzwürfel vor, der vier Blitzlichtbirnen enthielt. Es handelte sich dabei um eine kubische Haube aus transparentem Kunststoff, unter der sich vier Blitzbirnchen befanden, jeweils mit eigenem Reflektor ausgerüstet. Die Anschlussdrähte dieser Blitzbirnen ragten unten aus dem Gehäuse heraus und wurden mit der Kamera elektrisch verbunden. Es gab zum einen spezielle Blitzgeräte, welche die Würfel aufnahmen, und zum anderen Kameras mit einer eingebauten Fassung. Nach jeder Aufnahme musste der Würfel gedreht werden, was entweder manuell oder automatisch vonstatten ging. Bei besseren Kameras war hierzu die Blitzwürfel-Fassung mit dem Filmtransport gekoppelt. Nach vier Blitzaufnahmen wurde der Würfel dann weggeworfen. Das Zünden eines N-Blitzwürfels erforderte eine Batterie und einen Kondensator, beides musste in das Blitzgerät, bzw. die Kamera eingebaut sein. Die Leitzahl betrug 25 bei einer Filmempfindlichkeit von ISO 100/21°, die Leuchtdauer etwa eine 1/30 Sekunde.

[Bearbeiten] X-Blitzwürfel (Magicube)

Flashcube und Magicube: Der Flashcube wird elektrisch gezündet, der Magicube mechanisch durch einen Schlagbolzen.
Flashcube und Magicube: Der Flashcube wird elektrisch gezündet, der Magicube mechanisch durch einen Schlagbolzen.

Die für die N-Blitzwürfel erforderliche Batterie trieb zum einen den Verkaufspreis der Kameras in die Höhe und verminderte zum anderen deren Zuverlässigkeit. Schließlich konnte der Gelegenheitsfotograf leicht vergessen, die Batterie rechtzeitig zu wechseln. Um diese Probleme zu umgehen, stellte Sylvania 1970 mit dem Magicube einen neuen Blitzwürfel mit mechanischer Zündung vor. Dieser Würfel war oben auf ihrem Gehäuse mit einem X gekennzeichnet und nicht kompatibel zu den N-Blitzwürfeln. X-Blitzwürfel konnten nur mit Kameras verwendet werden, die eine entsprechende Fassung besaßen. Häufig kennzeichneten die Hersteller diese Modelle mit einen X in der Modellbezeichnung, beispielsweise Kodak Instamatic 233-X. Aus der Kamera fuhr beim Auslösen ein Stößel heraus, der in eine dafür vorgesehene Öffnung im Blitzwürfel drückte. Damit gab er einen gespannten Draht frei, der gegen einen Stift schnellte, welcher wiederum im Glaskolben eingearbeitet war und dort die erschütterungsempfindliche pyrotechnische Füllung entzündete. (Die mitunter verbreitete Erklärung, dass ein Piezoelement einen elektrischen Impuls und damit den Blitz auslösen würde, ist falsch.) Mit X-Anschlüssen wurden zumeist Kameras für Pocket- und Instamatic-Film ausgestattet. X-Blitzwürfel besaßen geringfügig größere Abmaße als N-Würfel. Ihre Leitzahl betrug ebenfalls 25 bei ISO 100/21°.

[Bearbeiten] Topflash

Beim Verwenden von Blitzwürfeln auf Pocketkameras kam es im Falle von Personenaufnahmen leicht zu roten Augen. Der Grund dafür lag im geringen Abstand zwischen Objektiv und Blitzbirnchen. Abhilfe schuf ein Distanzstück (Magicube Extender), der häufig mit den Kameras mitgeliefert wurde. Da dessen Einsatz aber leicht vergessen werden konnte, stellte Philips mit dem Topflash eine vor Fehlbedienung geschützte Lösung vor. Es handelte sich um ein hohes, aber flaches Gehäuse mit 8 Blitzbirnchen, die in zwei Reihen übereinander lagen. Ein Topflash besaß zwei Anschlüsse, einen an der Ober- und einen an der Unterseite. Zunächst wurde einer der beiden Anschlüsse in die Kamera gesteckt, dann konnten nacheinander die oberen vier Birnchen gezündet werden. Umdrehen des Topflashs erlaubte das Verwenden der übrigen vier Birnchen. Dadurch war ein immer ausreichender Abstand zwischen Objektiv und Lichtquelle sichergestellt. Ein Topflash besaß elektrische Kontakte und wurde mit einem Piezoelement in der Kamera gezündet, wodurch es keine Batterie benötigte. Von hinten konnte man die noch intakten Blitzbirnchen an einem gelben Punkt erkennen, der mit dem Abbrennen verschwand. Die Leitzahl betrug entsprechend den Blitzwürfeln 25 bei ISO 100/21°. Das Topflash ist mit der extrem erfolgreichen Baureihe Agfamatic Pocket 2008 / 3008 / 4008 sehr bekannt geworden. Die „8“ in den Bezeichnungen deutete dabei auf die acht Blitzbirnchen hin. Es gab aber auch Firmen, die 2×5 Birnchen eingebaut haben.

[Bearbeiten] Flashbar

Für Polaroid-Sofortbildkameras gab es spezielle Einmalblitze mit 10 Blitzbirnchen, die in einem Gehäuse zu je 5 pro Seite nebeneinander lagen. Sie wurden entsprechend den N-Blitzwürfeln elektrisch gezündet − da die betreffenden Kameras sowieso mit einer Batterie arbeiteten, stellte dies keinen Nachteil dar; die Kameraelektronik steuerte selbständig das nächste zündbare Lämpchen an. Die Leitzahl betrug im Hinblick auf die (aufgrund der großen Brennweite) lichtschwachen Objektive der Sofortbildkameras hohe 45 bei ISO 100/21°.

[Bearbeiten] Elektronenblitzgeräte

Blitz einer Xenonlampe
Blitz einer Xenonlampe

Als Elektronenblitz oder Elektronenblitzgerät oder Röhrenblitzgerät bezeichnet man in der Blitzlichtfotografie ein spezielles Blitzgerät, das mit einer auf der 1938 von Harold E. Edgerton am Massachusetts Institute of Technology entwickelten Gasentladungsröhre basierenden Blitzlampe arbeitet; es zählt zu den künstlichen Lichtquellen, gibt jedoch meist Licht mit einer Farbtemperatur ab, die etwa der des Tageslichts entspricht.

Das Elektronenblitzgerät gibt über einen definierten Zeitraum Licht von hoher Intensität, aber extrem kurzer Dauer ab (etwa 1/300 Sekunde bis herunter zu etwa 1/40000 Sekunde). Bei Spezialkonstruktionen sind Aufnahmen mit einer Belichtungszeit bis hinunter zu einer Millionstel Sekunde möglich. Diese Werte dürfen allerdings nicht mit der Blitzsynchronzeit verwechselt werden.

Mobile Elektronenblitzgeräte werden entweder über den Blitzschuh mit der Kamera gekoppelt, mit einem Synchronkabel an die Kamera angeschlossen oder als so genannter entfesselter Blitz vollkommen drahtlos ausgelöst. Hierzu gibt es einen "Optokoppler", ein würfelförmiger Halter, der über eine Fotozelle das Licht eines auf einer Kamera montierten "fremden" Blitzgerätes sehen und dann den Blitzkontakt für ein im eigenen Blitzschuh angeschlossenes Gerät auslösen kann. Über mehrere Optokoppler lassen sich so ggf. viele, auf Fotostativen montierte Blitzlichtgeräte "optisch ankoppeln" und werden durch den "Master-Blitz" - an oder in der Kamera - mit ausgelöst. Daneben gibt es auch noch mehr oder minder ortsgebundene Studioblitzgeräte, die ebenfalls auf Edgertons Gasentladungsröhre basieren.

Die maximale Lichtleistung eines Elektronenblitzgeräts wird heute meist mit der Leitzahl bei einer gegebenen Filmempfindlichkeit und einem gegebenen Ausleuchtwinkel angegeben. Andere, jedoch seltener verwendete Angaben sind Wattsekunden, oder Joule, BCPS (Beam Candle Power Seconds) oder ECPS (Effective Candle Power Seconds).

Die Belichtung kann über die Leuchtdauer geregelt werden. Manche Elektronenblitzgeräte können während der Aufnahme selbst eine Belichtungsmessung durchführen (siehe Computerblitz). Bei modernen Kamerasystemen hat sich die Steuerung des Blitzes durch die Kamera durchgesetzt (etwa bei der TTL-Blitzmessung).

Die gängigsten Bauformen sind das Aufsteck-, das Stab- und das Ringblitzgerät. Letzteres dient vorwiegend zur gleichmäßigen Ausleuchtung in der Makrofotografie.

Folgende Typen von Elektronenblitzgeräten sind verbreitet:

  • Eingebautes Blitzgerät – vor allem bei Kompaktkameras
  • Aufsteckblitzgerät (Kompaktblitzgerät)
  • Handblitzgerät (Stabblitzgerät)
  • Studioblitzgerät

Heutige Elektronenblitzgeräte arbeiten mit xenongefüllten Blitzlampen, die zehntausendfach verwendet werden können. Beim Auslösen wird dabei ein zuvor mit einer Hochspannung aufgeladener Kondensator entladen, wodurch im Inneren der Blitzlampe eine sehr kurze, helle Gasentladung erzeugt wird. Die typische Leuchtdauer dieses Blitzes liegt je nach Leistung und Ansteuerung zwischen etwa 1/300 und 1/40.000 Sekunde. Dies ist wesentlich kürzer als jene der alten Blitzwürfel und bei der Wahl der Belichtungszeit zu berücksichtigen (siehe Blitzsynchronzeit, Blitzbelichtungsmessung und Verlängerungsfaktor).

Viele moderne Fotokameras haben ein Blitzlicht eingebaut. Hochwertige Kameras verfügen zudem über einen so genannten Blitzschuh, auf den externe Blitzgeräte aufgesteckt werden können. Seitdem die Mikroelektronik Mitte der 80er Jahre Einzug in die Kameratechnik erhalten hat, sind diese meist auf das jeweilige Kameramodell abgestimmt, um mit dessen Automatikfunktionen zusammenzuwirken. Fremdhersteller bieten Blitzgeräte an, die mit Blitzadaptern (SCA-System) an unterschiedliche Kameras angepasst werden können.

Der Elektronenblitz hat frühere, auf chemischer Verbrennung basierende Blitzbirnen fast völlig abgelöst.

[Bearbeiten] Einsatz in der Makrofotografie

Einige der Merkmale des Einsatzes eines Blitzlichtes im Bereich der Makrofotografie liegen in der Erzielung einer größeren Schärfentiefe sowie Detailausleuchtung (vergleiche dazu das folgende Beispiel an einem kleinen Schmetterling).

Dieses Bild eines männlichen Geißklee-Bläulings (Plebejus argus) wurde ohne Blitzlichteinsatz mit Tageslicht (bei bedecktem Himmel) gemacht. Die Schärfentiefe ist relativ gering, der Schmetterling befindet sich aber noch ausreichend innerhalb der scharfen Bildebene. Der Hintergrund ist (erwünscht) verschwommen und hebt so das Motiv hervor. Die Farben sind nah an der Realität und es tritt durch die diffuse Lichtquelle von oben nur ein sehr moderater, natürlicher Schattenwurf auf. Das Bild wirkt eher weich kontrastiert und "harmonisch".
Dieses Bild eines männlichen Geißklee-Bläulings (Plebejus argus) wurde ohne Blitzlichteinsatz mit Tageslicht (bei bedecktem Himmel) gemacht. Die Schärfentiefe ist relativ gering, der Schmetterling befindet sich aber noch ausreichend innerhalb der scharfen Bildebene. Der Hintergrund ist (erwünscht) verschwommen und hebt so das Motiv hervor. Die Farben sind nah an der Realität und es tritt durch die diffuse Lichtquelle von oben nur ein sehr moderater, natürlicher Schattenwurf auf. Das Bild wirkt eher weich kontrastiert und "harmonisch".
Dieses Foto wurde mit dem in der Kamera eingebauten Elektronenblitz angefertigt. Im Vergleich ist die Schärfentiefe etwas höher; auch erscheinen Details wie die blaue Beschuppung der Flügeloberseite kontrastreicher und klarer. Der Körper wird intensiver ausgeleuchtet - allerdings "künstlich" von der Seite. So treten auch seitliche Verschattungen auf (z. B. am linken Fühler) und die Zeichnung der Flügelunterseite ist dadurch weniger gut erkennbar. Der Hintergrund wird durch die kurze Verschlusszeit und die kleinere Blende stärker abgedunkelt. Das Bild wirkt infolge der Blitzbelichtung "härter" und schärfer.
Dieses Foto wurde mit dem in der Kamera eingebauten Elektronenblitz angefertigt. Im Vergleich ist die Schärfentiefe etwas höher; auch erscheinen Details wie die blaue Beschuppung der Flügeloberseite kontrastreicher und klarer. Der Körper wird intensiver ausgeleuchtet - allerdings "künstlich" von der Seite. So treten auch seitliche Verschattungen auf (z. B. am linken Fühler) und die Zeichnung der Flügelunterseite ist dadurch weniger gut erkennbar. Der Hintergrund wird durch die kurze Verschlusszeit und die kleinere Blende stärker abgedunkelt. Das Bild wirkt infolge der Blitzbelichtung "härter" und schärfer.


[Bearbeiten] Belichtungssteuerung

Die Belichtungssteuerung erfolgt bei Blitzaufnahmen durch die eingestellte Blende und die Lichtleistung des Blitzgeräts. Bei Studio-Blitzgeräten und besseren Blitzgeräte kann man zudem den Reflektor schwenken und ggf drehen, um nicht direkt, sondern indirekt mit dem von einer weißen Fläche (z.B. Raumdecke) reflektierten Licht zu blitzen. Die Verschlusszeit hat, außer in Sonderfällen, keinen Einfluss auf die eigentliche Blitzbelichtung. Besonders komfortabel ist eine in die Kamera eingebaute Belichtungsautomatik, die sowohl den Blitz als auch die Objektivblende steuern kann. Aber auch Elektronenblitzgeräte mit eigenständiger Lichtsteuerung erlauben in der Regel zuverlässig korrekte Blitzaufnahmen. Ohne solche Automatiken benötigt man einen Blitzbelichtungsmesser oder man arbeitet nach Tabellen und Erfahrungswerten. Eine gute Hilfestellung sind auch die Histogramme moderner digitaler Kameras. Um möglichst kurze Blitzsynchronzeiten zu erreichen, muss der Ablauf der Verschlussvorhänge möglichst schnell sein. Dafür hat man im Laufe der Zeit verschiedene effiziente Techniken entwickelt.

Sogenannte Systemblitzgeräte arbeiten eng mit der Kamera zusammen und entlasten im Automatikbetrieb den Fotografen von solchen Einstellungen. Sie passen die Blitzleistung und/oder die Blende an die aktuelle Lichtsituation an. Dabei wird – in nicht zu dunkler Umgebung – oft noch eine lange Belichtungszeit gewählt um das vorhandene Licht (Available Light) einzufangen und durch den Blitz die Lichtstimmung möglichst wenig zu stören.

Man kann bei vielen Blitzgeräten die Leitzahl auch stufenweise verringern (meist auf 1/2, 1/4, 1/8 usw.).

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Literatur

  • Horst Schrader: Blitzlicht von heute. 2. neubearb. erweiterte Aufl. Halle: Fotokino
  • Ulrich Mohr: Die Multiblitz-Photographie. Ratschläge und Anregungen für das Photographieren mit Elektronenblitz-Geräten. Drei Mohren Verlag, Hamburg 1954
  • Günter Olberg: Der Elektronenblitzer und seine Verwendung mit besonderer Berücksichtung der Bildnisfotografie. Erfahrungen eines Praktikers. Knapp, Halle 1954
  • Pierre Bron, Philip L. Condax: Der Foto-Blitz. Seine Geschichte. Bron Elektronik AG, Allschwil 1998, ISBN 3-9521472-1-4
  • A. Miethe, J. Gädicke: Praktische Anleitung zum Photographiren bei Magnesiumlicht. Verlag von Robert Oppenheim, Berlin 1887
  • Heinrich Freytag und Otto Sahmel: Das Blitzlichtbuch. Blitzpulver, Kapselblitz, Blitzlampe, Röhrenblitz. Knapp, Düsseldorf 1954
  • Jürgen Philipp: Blitzpraxis analog und digital. Grundlagen der Beleuchtung. 160 Seiten. vfv Verlag, Gilching 2002, ISBN 3889551327

[Bearbeiten] Weblinks

Commons
 Commons: Blitzlicht – Bilder, Videos und Audiodateien


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