Artur Fischer
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Artur Fischer (* 31. Dezember 1919 in Tumlingen, dem heutigen Ortsteil der Gemeinde Waldachtal, Kreis Freudenstadt im Nord-Schwarzwald), ältester Sohn eines Schneiders, ist gelernter Bauschlosser, Unternehmer und ein bedeutender Erfinder.
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[Bearbeiten] Leben
Artur Fischer, der Ende 2003 bereits 1.080 Patente und 5.867 Schutzrechte hielt, gilt als einer der erfolgreichsten Erfinder weltweit. Thomas Alva Edison, den Artur Fischer gerne noch überflügeln würde, kam auf 1.093 Patente. Zu den bekanntesten Erfindungen Fischers zählt der 1958 von ihm entworfene Fischer-Dübel aus Polyamid, das "fischertechnik"-Baukastensystem und ein Blitzlichtgerät für Fotoapparate mit synchroner Auslösung (1949). Weitere Erfindungen sind beispielsweise ein Dübel zum Fixieren von Knochenbrüchen und - eine seiner neuesten Ideen - das kompostierbare und essbare Kinderspielzeug aus Kartoffelstärke - fischertip. Fischers Vorbild war schon früh der deutsche Ingenieur und Schriftsteller Max Eyth, dessen Ansichten über das Erfinden ihn stark beeindruckt und geprägt haben.
Die von ihm 1948 gegründete Firma Fischerwerke Artur Fischer GmbH & Co. KG erzielte 2001 einen weltweiten Umsatz von ca. 400 Millionen Euro, den Hauptteil davon immer noch mit Dübeln bzw. Befestigungstechnik. Das Unternehmen, das seit 1980 von seinem Sohn Klaus Fischer geleitet wird, produzierte 2004 allein im Werk Waldachtal-Tumlingen sieben Millionen Dübel pro Tag. Im Jahre 1990 wurde Artur Fischer mit dem Werner-von-Siemens-Ring ausgezeichnet. Im Jahr 2001 rief er den "Artur Fischer Erfinderpreis" zusammen mit der Landesstiftung Baden-Württemberg ins Leben, er ist mit 511.000 Euro Kapital ausgestattet. Sein Zweck ist nach eigenen Angaben die Förderung von Wissenschaft, Forschung und Bildung. Der Preis wird alle zwei Jahre vergeben, 2005 wurden insgesamt 32.250 Euro Preissumme vergeben.
Seit 1999 läuft ein Streit mit der Tochter Margot Fischer-Weber, die ihrem Vater vorwirft, sie unter Ausnutzung ihrer Gutgläubigkeit und Hörbehinderung zu einem Erb- und Pflichtteilsverzicht veranlasst zu haben. Artur Fischer verklagte seine Tochter und erwirkt vor Gericht die Unterlassung diverser Aussagen. [1]
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Carsten Dierig: "Der Dübel-König siegt über seine Tochter", In: Die Welt vom 5. Juli 2007
[Bearbeiten] Literatur
- Helmut Engisch / Michael Zerhusen: Die Fischers: Eine schwäbische Dübel-Dynastie. Theiss, ISBN 3-8062-1341-0
- Kathrin Wilkens: Der Herr der Dübel. In: Technology Review (deutsche Ausgabe) Mai 2004, Seite 92.
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Artur Fischer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Offizielle Seite der fischerwerke
- Artur Fischer Biographie (Deutsches Patent- und Markenamt)
- Virtuelles fischertechnik Museum (weiter mit "Artur Fischer")
- Artur Fischer Erfinderpreis
- Homepage von Margot Fischer-Weber mit Dokumentationen des Familien-Rechtsstreit aus ihrer Sicht
Personendaten | |
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NAME | Fischer, Artur |
KURZBESCHREIBUNG | Erfinder |
GEBURTSDATUM | 31. Dezember 1919 |
GEBURTSORT | Tumlingen, Deutschland |