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Tom Cruise – Wikipedia

Tom Cruise

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Tom Cruise bei einer Pressekonferenz im Hamburger Kempinski Hotel Atlantic zum Start von Mission: Impossible I, 19. Juni 1996
Tom Cruise bei einer Pressekonferenz im Hamburger Kempinski Hotel Atlantic zum Start von Mission: Impossible I, 19. Juni 1996

Tom Cruise (* 3. Juli 1962 in Syracuse, New York als Thomas Cruise Mapother IV) ist ein US-amerikanischer Schauspieler und Filmproduzent.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Tom Cruise wuchs gemeinsam mit drei Schwestern in ärmlichen Verhältnissen auf. Seine Kindheit war geprägt durch die ständigen Umzüge seiner Eltern Thomas und Mary, die keinen festen Wohnsitz besaßen. Nach deren Scheidung lebte Cruise bei seiner Mutter und ihrem neuen Ehemann in Glen Ridge, New Jersey. Bis dahin hatte er bereits über 15 verschiedene Schulen in den USA und Kanada besucht. Im Alter von 14 Jahren beschloss er für kurze Zeit, katholischer Priester zu werden und lebte ein Jahr in einem Priesterseminar der Franziskaner.

Sein Interesse galt vor allem dem Sport und der Schauspielerei. In der Schule war er in der Ringermannschaft, doch nach einer Knieverletzung wurde er ausgemustert und beschloss, Schauspieler zu werden. Mit 18 Jahren ging er nach New York, wo er die Neighbourhood Playhouse School of Theater besuchte. Dort lernte er seinen Förderer, den renommierten Schauspiellehrer Sanford Meisner, kennen.

1981 gab er in Endlose Liebe sein Leinwanddebüt. Im gleichen Jahr stand er für Die Kadetten von Bunker Hill gemeinsam mit George C. Scott und Sean Penn vor der Kamera. 1983 wirkte er in Francis Ford Coppolas Die Outsider und der Komödie Lockere Geschäfte mit. Seine erste bedeutende Hauptrolle spielte er in Ridley Scotts Fantasy-Epos Legende (1985). Der große Durchbruch gelang Cruise 1986 mit dem Fliegerfilm Top Gun, der weltweit mehr als 340 Millionen Dollar einspielte und ihn zum erfolgreichsten Schauspieler seiner Generation machte. Die Farbe des Geldes und Cocktail festigten in den Folgejahren seinen Ruf als Publikumsliebling. 1987 heiratete er die Schauspielerin Mimi Rogers, von der er sich 1990 scheiden ließ.

Tom Cruise 1989
Tom Cruise 1989

1988 war Cruise neben Dustin Hoffman in Barry Levinsons Drama Rain Man zu sehen. Der Film war 1989 für acht Oscars nominiert und gewann in den Kategorien Bester Film, Beste Regie, Bester Hauptdarsteller (Dustin Hoffman) und Bestes Originaldrehbuch. Im Jahr darauf erhielt er für die Rolle eines gelähmten Vietnam-Veteranen in Geboren am 4. Juli seine erste Oscar-Nominierung und einen Golden Globe. Mit seinen Rollen in Die Farbe des Geldes, Rain Man und Geboren am 4. Juli gelang ihm die Etablierung als ernsthafter Schauspieler. Am Set des Actionfilms Tage des Donners lernte er 1990 Nicole Kidman kennen, die er nach seiner Scheidung heiratete.

In den Jahren 1992 bis 1996 stellte Cruise einen Rekord auf, als er mit Eine Frage der Ehre, Die Firma, Interview mit einem Vampir, Mission: Impossible und Jerry Maguire – Spiel des Lebens (zweite Oscar-Nominierung) nacheinander fünf Filme drehte, die in den USA jeweils über 100 Millionen Dollar einspielten. Das war zuvor noch keinem anderen Schauspieler gelungen.

Unbeeindruckt davon arbeitete Cruise 1999 mit der Regie-Legende Stanley Kubrick und seiner Frau Nicole Kidman für Eyes Wide Shut zusammen. Ein Jahr später erhielt er für den Independentfilm Magnolia seine dritte Oscar-Nominierung als Bester Nebendarsteller.

Im Februar 2001 verkündeten Cruise und Kidman die Trennung, und Cruise reichte die Scheidung ein, die im August des gleichen Jahres vollzogen wurde, wobei beide zusammen das Sorgerecht für die beiden adoptierten Kinder behielten. Cruise begann im gleichen Jahr eine Beziehung mit Penélope Cruz, die er bei den Dreharbeiten zu Vanilla Sky kennengelernt hatte.

Anfang 2004 trennten sich Cruise und Cruz, ihre Nachfolgerin wurde im April 2005 die Schauspielerin Katie Holmes. Im Dezember 2005 wurde Tom Cruise von den Lesern der Los Angeles Daily News zum peinlichsten Star des Jahres gewählt. Auslöser waren die „... ständigen öffentlichen Knutschereien mit seiner Verlobten Katie Holmes und seine ewigen Liebesbekenntnisse“ (Bild). Das Hochglanzmagazin Vanity Fair fragte, „ob Tom Cruise den Verstand verloren hat.“ Im März 2006 erhielt Cruise gar die Goldene Himbeere als „nervendste Zielscheibe der Klatschpresse“. Begründung war ebenfalls „seine zur Schau gestellte Begeisterung für seine Freundin Katie Holmes“.

Trotz seines in der Öffentlichkeit und der Presse viel diskutierten Privatlebens konnte Cruise weitere Kinoerfolge verbuchen. Zu seinen jüngeren Erfolgen zählen die Filme Minority Report, Last Samurai, Collateral und Krieg der Welten. Mission: Impossible III kletterte zwar an die Spitze der Kinokassen in den USA und Deutschland, blieb jedoch bezüglich der Einnahmen weit hinter den Erwartungen zurück. Dies löste Spekulationen aus, Cruise hätte durch sein öffentliches Auftreten während der Beziehung zu Holmes und ihrer Schwangerschaft zahlreiche, gerade weibliche Fans abgeschreckt. Am 18. April 2006 brachte Holmes, nach Angaben eines Pressesprechers von Cruise, das erste gemeinsame Kind, eine Tochter namens Suri, in Los Angeles zur Welt. Der Schauspieler Jamie Foxx, Filmpartner von Cruise in Collateral, sei Patenonkel der Kleinen geworden.

Es folgte eine Zeit, in der er sich in der Öffentlichkeit für Scientology einsetzte, sowie gegen Medikamente zur Behandlung von Depressionen und ADHS. [1][2][3] Ende August 2006 wurde bekannt, dass Paramount Pictures aufgrund seines Verhaltens nach 14 Jahren der Zusammenarbeit den Vertrag mit Tom Cruise nicht verlängern würde. [4][5] Zwei Monate später jedoch wurden Cruise und seine langjährige Geschäftspartnerin Paula Wagner mit der Führung des zwischenzeitlich stillgelegten Filmstudios United Artists (UA) beauftragt. Während der Schauspieler und Produzent pro Jahr an bis zu vier Filmen des Unternehmens mitwirken soll, wird Wagner die UA als Geschäftsführerin leiten.[6]

Cruises und Holmes' Hochzeit fand am 18. November 2006 im italienischen Bracciano nach Scientology-Ritus statt.

2008 soll Tom Cruise als deutscher Widerstandskämpfer Claus Schenk Graf von Stauffenberg im Kinofilm mit dem aktuellen Arbeitstitel Valkyrie (abgeleitet von der Operation Walküre, auch unter dem Arbeitstitel: Rubicon bekannt) zu sehen sein. Der älteste Sohn des Hitler-Attentäters, Generalmajor a.D. Berthold Maria Schenk Graf von Stauffenberg hat im Juni 2007 Cruise aufgefordert, auf die Darstellung des Widerstandskämpfers in einem Film zu verzichten. Stauffenberg widerstrebt die Mitgliedschaft von Cruise bei Scientology.[7]

Scientology

Seit 1986 ist Cruise Anhänger von Scientology.[8] Seit der Trennung von Nicole Kidman tritt er häufig für Scientology in der Öffentlichkeit auf. Er wirbt nicht nur unter prominenten Kollegen, sondern auch unter seinen Fans um Mitglieder. Außerdem hat er sich 2004 und 2005 bei seinen Deutschland- und Frankreichbesuchen explizit bei zuständigen Politikern für Scientology eingesetzt.[9] In einem Interview mit dem Magazin Der Spiegel anlässlich des Starts von Krieg der Welten verglich er die öffentliche Kritik an Scientology und die damit verbundenen Boykottaufrufe mit der Diskriminierung der Juden durch die Nazis.[10]

Entsprechend Scientologys Wertvorstellungen ist er gegenüber der Psychiatrie negativ eingestellt. So attackierte er die Schauspielerin Brooke Shields heftig in zwei Fernseh-Interviews[1][2], weil sie in einem Buch [11] beschrieben hatte, wie sie ihre Wochenbettdepression erfolgreich mit dem Medikament Paxil behandelt hatte. Im Zuge der Auseinandersetzung behauptete Cruise, Psychiatrie sei eine Pseudowissenschaft. Shields antwortete später in einem Beitrag in der New York Times u.a. mit dem Satz: „Kommentare wie diese zeigen ein komplettes Unwissen über die Wochenbettdepression und die Geburt eines Kindes an sich". [12] Auch die Berufsvereinigung der Psychiater wies seine Behauptungen zurück, da sie Leute davon abhalten würden, Hilfe zu suchen;[13] eine medizinische Fachzeitschrift bezeichnete ihn als „gefährlich und unverantwortlich“.[14] Ein Jahr später entschuldigte sich Tom Cruise persönlich bei Brooke Shields.[15] Sein Sprecher stellte jedoch klar, dass sich seine Position gegenüber Antidepressiva nicht geändert habe.[16]

Eine mögliche Ehrenbürgerschaft Cruise' von Paris scheiterte am Veto der stellvertretenden Bürgermeisterin und des Stadtrates[17][18], die diese unter Hinweis auf seinen Einsatz für Scientology untersagten.

Anfang Januar 2008 erregte Cruise' Name wieder Aufsehen, da das Buch „Tom Cruise. Der Star und die Scientology-Verschwörung“[19] von Andrew Morton ihn als einen der angeblichen Köpfe der Scientology-Sekte enthüllt. Cruise soll bei allen wichtigen Entscheidungen zu Rate gezogen werden, allerdings haben sowohl er als auch sein Anwalt alle Vorwürfe zurückgewiesen und das Buch als „ein Bündel Lügen“ betitelt.

Im Zusammenhang mit einem auf YouTube aufgetauchten Video verglich der deutsche Journalist Guido Knopp Cruise mit Propagandaminister Joseph Goebbels.[20] Andrew Morton bezeichnete den Vergleich angesichts der unterschiedlichen Position der beiden als unsinnig, ungeachtet Cruise' rhetorischer Fähigkeiten.[21]

Sonstiges

Filmografie

Tom Cruise im Oktober 2007 beim London Film Festival
Tom Cruise im Oktober 2007 beim London Film Festival

Schauspieler

Produzent

Auszeichnungen und Nominierungen (Auswahl)

Tom Cruise bei der Oscarverleihung 1989
Tom Cruise bei der Oscarverleihung 1989

Academy Awards (Oscar)

  • 1989 - Nominierung: Bester Hauptdarsteller für Geboren am 4. Juli
  • 1996 - Nominierung: Bester Hauptdarsteller für Jerry Maguire - Spiel des Lebens
  • 1999 - Nominierung: Bester Nebendarsteller für Magnolia

Golden Globe Award

  • 1983 - Nominierung: Bester Nebendarsteller in einem Kinofilm/Drama für Lockere Geschäfte
  • 1990 - Bester Hauptdarsteller in einem Kinofilm/Drama für Geboren am 4. Juli
  • 1992 - Nominierung: Bester Schauspieler in einem Kinofilm/Drama für Eine Frage der Ehre
  • 1997 - Bester Hauptdarsteller in einem Kinofilm/Musical oder Komödie für Jerry Maguire - Spiel des Lebens
  • 1999 - Bester Nebendarsteller in einem Kinofilm für Magnolia
  • 2003 - Nominierung: Bester Schauspieler in einem Kinofilm/Drama für Last Samurai

Goldene Himbeere

  • 2006 - Nervendste Zielscheibe der Klatschpresse für Tom Cruise, Katie Holmes, Oprah Winfreys Couch, der Eiffelturm & „Tom’s Baby“
  • 2006 - Nominierung: Nervendste Zielscheibe der Klatschpresse für Tom Cruise und seinen Feldzug gegen Psychiater
  • 2006 - Nominierung: Schlechtester Hauptdarsteller für Krieg der Welten

Bambi

  • 2007 - Bambi - 'Courage' für die Rolle des deutschen Widerstandskämpfers Claus Schenk Graf von Stauffenberg

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b Access Hollywood, 26.5.2005, "Tom Cruise: Man On A Mission"; Excerpt: [1]
  2. a b NBC Today Show, 24.6.2005, Interview of Tom Cruise by Matt Lauer
  3. A Couch Tom Cruise Won't Jump On: Actor Lambastes Psychiatry on 'Today', Washington Post, June 25, 2005
  4. Spiegel Online: Filmstudios kündigen Tom Cruise (23.8.2006)
  5. Sumner Redstone gives Tom Cruise his walking papers, The Wall Street Journal, 23. August 2006
  6. FAZ Online: Tom Cruise will United-Artists-Studio neu aufbauen (3.11.2006)
  7. yahoo.com: Stauffenberg: Cruise soll Finger von meinem Vater lassen (22.6.2007)
  8. netzeitung.de: Tom Cruise: «Scientology hat mir geholfen» (11. März 2003)
  9. ingo-heinemann.de: Der Schauspieler Tom Cruise wirbt für Scientology in Politik und Filmindustrie
  10. Spiegel Online: "Jeder hat seine Mission"
  11. Shields, Brooke: Ich würde dich so gerne lieben. Über die große Traurigkeit nach der Geburt, Schröder, München, Februar 2006, ISBN 3547711045
  12. The New York Times, Op-Ed, 1.7.2005 "War of Words" [2]
  13. Psychiatrists condemn Cruise mental health remarks, Reuter 29 Juni 2005
  14. Tom Cruise is dangerous and irresponsible, The Journal of Clinical Investigation, 2005 August 1; 115(8): 1964–1965
  15. Welt Online: Tom Cruise entschuldigt sich (4.9.2006)
  16. Shields Says Tom Cruise Apologized for Criticizing Her, AP, 2.9.2006
  17. AFP, 12.7.2005, "Paris city hall will not honour Scientologist Cruise" [3]
  18. AFP, 11.7.2005, "Tom Cruise ne sera pas citoyen d'honneur de Paris" [4]
  19. Andrew Morton, Tom Cruise: An Unauthorized Biography. St. Martin's Press, New York 2008. ISBN 978-0-312-35986-7, dtsch: Tom Cruise: der Star und die Scientology-Verschwörung, Droemer, München 2008, ISBN 978-3-426-27462-0
  20. Bild am Sonntag: Sekten-Video schockt die Welt (20.1.2008)
  21. Spiegel Online: Star-Biograf Andrew Morton: "Cruise will die Bastion Deutschland nehmen"

Weblinks

Commons
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Wikiquote
 Wikiquote: Tom Cruise – Zitate


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