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Schlacht in den Karpaten – Wikipedia

Schlacht in den Karpaten

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Winterschlacht in den Karpaten

Karte der Karpatenoffensive
Datum Dezember 1914–März 1915
Ort Karpaten, Galizien
Ausgang Russischer Sieg
Konfliktparteien
Österreich-Ungarn
Deutsches Reich
Russisches Reich
Befehlshaber
Franz Frhr. Conrad von Hötzendorf Nikolai Judowitsch Iwanow
Truppenstärke
4 Armeen 4 Armeen
Verluste
320.000 Tote, Verwundete und Gefangene  ??

Die Schlacht in den Karpaten war eine der verlustreichsten Schlachten des Ersten Weltkriegs.

Sie dauerte von Dezember 1914 bis März 1915 und sollte die österreichischen Gebietsverluste aus dem Sommer 1914 rückgängig machen und die eminente strategische Gefahr eines russischen Einbruchs in die Front der Donaumonarchie abwenden. Sie scheiterte an der mangelhaften Planung der österreichischen Führung und war die Ursache für die Degradierung der k.u.k. Armee zu einem Unterstützungsempfänger des deutschen Verbündeten.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Strategische Voraussetzungen

Russische Infanterie auf dem Weg an die Front - Sommer 1914
Russische Infanterie auf dem Weg an die Front - Sommer 1914

Nach der mäßigen Leistung der österreichischen Truppen im ersten Kriegsjahr, in dem Galizien weitgehend von den russischen Truppen erobert wurde und diese noch tief in die Karpaten eindringen konnten, stand die Doppelmonarchie vor einer ernsten Gefahr. Der Verlust militärischen Prestiges konnte Italien dazu motivieren, seine Spannungen der Irredenta mit der Habsburgermonarchie kriegerisch auszutragen und der Entente beizutreten. Generell galt es die politische Schande wieder gut zumachen, denn selbst der deutsche Verbündete äußerte sich angesichts des Erfolgs bei Tannenberg unzufrieden über die österreichischen Bemühungen im Krieg.

Noch gefährlicher als die drohende italienische Kriegserklärung und der Prestigeverlust waren die russischen Armeen in den Karpaten selbst. Die Berge boten im Winter noch einen schlechten Ausgangspunkt für eine Offensive der Truppen der Zarenmonarchie. Dieser Umstand würde sich allerdings mit der Schneeschmelze ändern und bei einem weiteren Durchbruch der feindlichen Truppen stand ihnen der Weg offen in die ungarische Tiefebene und damit in ein Kerngebiet des mittlerweile fragilen Vielvölkerstaats. Ebenso stand jenseits des Gebirges noch die preisgegebene österreichische Festung Przemyśl mit knapp 150.000 Soldaten unter russischer Belagerung.

Den Bemühungen der Mittelmächte spielte die Unentschlossenheit der russischen Generalität in die Hände. Einerseits war ein besagter Vorstoß durch die Karpaten möglich und von strategischem Potential da er durch einen Einfall nach Ungarn einen Kriegsgegner in seiner Substanz bedrohte. Andererseits boten die Erfolge in Galizien die Möglichkeit mit Krakau als Ausgangsbasis für einen möglichen Angriff gegen Schlesien. Den Krieg auf deutsches Territorium zu tragen war eine Hauptforderung der westlichen Verbündeten der Dynastie Romanow. Man entschloss sich nach einer Beratung im Großen Hauptquartier letztere Option zu verfolgen und die Offensive südlich von Krakau fortzuführen um eine gute Ausgangsposition gegen Deutschland zu erlangen.

[Bearbeiten] Verlauf der Offensiven

Bereits im Dezember 1914 unternahm Conrad von Hötzendorf einen Versuch die drohende Katastrophe des österreichischen Heeres abzuhalten. Südlich von Krakau, das man bereits in den Anfangsmonaten des Krieges an die vorrückende Armee des Zaren verloren hatte, befanden sich die Nahtstellen der 3. russischen Armee unter Russki und der 8. Armee unter Brussilow. Zwischen den beiden Städten Limanowa und Lapanow befand sich ein dreißig Kilometer breiter Streifen, der von russischen Truppen nur unzureichend verteidigt war. Hier setzte am 3. Dezember die erste Offensive an. Dem österreichischen Oberbefehlshaber gelang es eine deutsche Division und ein Korps unbemerkt in Aufmarschstellung gegen den Schwachpunkt in der gegnerischen Front heranzubringen. Das Überaschungsmoment wurde genutzt und es folgte eine konventionelle Durchbruchsschlacht. Die Mittelmächte drängten die russische Front etwa sechzig Kilometer nach Nordosten zurück. Die Verteidiger konnten allerdings binnen einer Woche ihre Linien durch das rasche Zuführen von Reserven wieder konsolidieren und schon am 10. Dezember kam der Vormarsch von Hötzendorfs Operation zum stehen.

[Bearbeiten] Winterschlacht in den Karpaten

Die Schlacht in Galizien war zwar überraschend erfolgreich, doch stellte sie nur einen Teilsieg kleineren Umfangs dar. Die Hauptbedrohung für die Doppelmonarchie durch einen denkbaren Vormarsch der russischen Truppen durch die Karpaten war noch immer nicht beseitigt. Das Oberkommando plante darum noch im Winter eine umfassendere Offensivoperation. In den umkämpften Bergen hatten die Österreicher während der vorhergehenden Schlacht kleinere taktische Gefechte für sich entschieden. Das war darauf zurückzuführen, dass die russischen Reserven in Galizien zeitweise gebunden wurden, und ermöglichte den österreichischen Truppen das Beziehen günstigerer Positionen. Hötzendorf entschloss sich für eine Offensive auf breiter Front, die die gesamte Berglandschaft umfassen sollte. Den Stoßkeil sollten zwei deutsche Infanteriedivisionen und eine Kavalleriedivision bilden, die durch die westlichen Karpaten vorgehen sollten. Dieser Hauptangriff sollte durch die vier österreichischen Armeen unterstützt werden, die an der Gebirgsfront stationiert waren.

Die Offensive begann am 27. Februar, doch verlief die Operation von Anfang an nicht nach den Vorstellungen ihrer gedanklichen Väter. Die deutschen Truppen konnten keine nennenswerten Erfolge erzielen und erlitten trotz geringer Gebietsgewinne hohe Verluste. Ebenso erging es dem Großteil der Österreicher. Der einzige Erfolg zeigte sich bei den östlichsten Truppen, obwohl die Offensive im Westen ihre Schwerpunkt haben sollte. Der 2. k.u.k. Armee unter Böhm-Ermolli gelang ein Stoß durch den östlichen Gebirgsrand und die Rückeroberung des im August 1914 verlorenen Czernowitz.

Dieser Geländegewinn war allerdings nur von geringer Bedeutung und die Versorgung, der nun dort stationierten Truppen verschlang mehr Ressourcen als die geringe strategische Bedeutung der Stadt rechtfertigte.

Am 27. Februar wurde die Offensive nach einer Verstärkung der Linien der Mittelmächte wiederaufgenommen. Die Russen gingen ihrerseits zu Gegenangriffen über und brachten die Operation bereits Anfang März zum Stillstand.

[Bearbeiten] Unterschiede zu Ostpreußen

Im Gegensatz zu den erfolgreichen deutschen Gegenoffensiven des Jahres 1914 bei Tannenberg und an den Masurischen Seen entwickelte sich die Front der Doppelmonarchie zu einem Problemfeld für die Mittelmächte. Die nachfolgenden Gründe verdeutlichen die Ursachen der österreichischen Niederlagen und der damit einhergehenden Krise.

[Bearbeiten] Terrain

Der größte Unterschied zu den von Seengebieten durchschnittenen Ebene um Königsberg war sicherlich die Beschaffenheit des Landes. Während die Truppen Franz Josephs in den ähnlich beschaffenen Ebene von Galizien einen Bewegungskrieg, wenn auch nach antiquierten Taktiken durchaus mit ausreichendem Erfolg durchführen könnten, erwies sich die Fortsetzung der Operationen in den Karpaten als strategischer Fehler. Jedes Gebirgsgelände bevorteilt naturgemäß die Kräfte der Verteidigung, doch spielten zwei weitere Faktoren den Russen in die Hände. Die Westkarpaten, durch die die deutschen Leihtruppen marschieren sollten, waren wohl der ungeeignetste Teil der Gebirgskette für eine militärische Operation. Ihre Gipfel ragten bis zu 2000 Meter hoch und das Gelände war nach logistischen Gesichtspunkten eigentlich unpassierbar.

Ein weiteres Faktum gegen den Angriff der Mittelmächte stellten die klimatischen Bedingungen dar. In den Karpaten herrschte ein für Bergregionen typischer Winter. Der Generalstab unter Hötzendorf versäumte es, die Truppen überhaupt mit Winterausrüstung zu versorgen. So gingen vier Armeen ohne zweckmäßige Winterkleidung und Winterkampfausbildung an die Front. So scheiterte nach einigen Wochen nicht nur jede militärische Operation und die logistische Versorgung, sondern sogar der Verwundetentransport an der untragbaren Kälte. Der Frost kostete die Armeen der Mittelmächte mehr Soldaten als der Kampf.

Die Truppen des Zarenreichs hingegen stammten oft selbst aus nördlicheren Regionen und litten weniger unter den extremen Bedingungen.

[Bearbeiten] Taktik der Russen

Während in Ostpreußen jeweils der Angriff russischer Armeen abgewartet wurde, um ihnen in schnellen, durch Eisenbahnverlegung unterstützten, Bewegungsgefechten entgegenzutreten, hatten sich die Russen generell an der Grenze zu Österreich auf die Defensive eingestellt. Die angreifenden Armeen trafen nicht auf Regimenter in provisorischen Stellungen, sondern sie rannten gegen gut verschanzte Verteidigungsstellungen an. Dieser Effekt wurde durch den kaum möglichen Artillerieeinsatz noch verstärkt. Einerseits zwangen die im Gebirge spärlichen Nachschubwege zu sparsamer Verwendung der Munition, andererseits war die österreichische Armee generell zu wenig mit Geschützen ausgestattet.

[Bearbeiten] Zustand des österreichischen Heeres

Zu den obigen Faktoren addierte sich noch der mangelhafte Stand der österreichischen Rüstung und die ethnischen Probleme des Vielvölkerstaates. Einerseits war die österreichische Armee zu gering mit Artillerie ausgestattet, andererseits versäumte man es, in der Vorkriegszeit die Truppen genügend auszubilden. Die Manöver der k.u.k. Verbände bereiteten die Truppe weder auf einen modernen Einsatz ihrer Kräfte vor, noch erzielte man durch einen Drill wie in Deutschland oder England die typische taktische Zuverlässigkeit europäischer Armeen.

Doch auch die ethnischen Probleme Österreich-Ungarns erwiesen sich als problematisch. Während deutsch-österreichische und ungarische Verbände eine zuverlässige Kampfmoral ins Feld führten, sah es bei den nicht als Staatsvölkern geltenden Gruppen anders aus. Die erst Ende des 19. Jahrhunderts integrierten muslimischen Bosnier zählten zwar als eine Elitetruppe des Heeres und auch die katholischen Kroaten erwiesen sich als loyale Soldaten, doch die übrigen slawischen Völker hatten eine geringe Motivation, für die Fremdherrschaft ins Feld zu ziehen. Hier wirkte sich auch der Panslawismus der russischen Großmacht auf die Kampfmoral der Österreicher negativ aus. So war die Armee der Donaumonarchie nicht wie die anderen europäischen Streitkräfte eine homogene Gruppe, sondern jede Einheit hatte eine unterschiedliche Kampfkraft und damit Verwendbarkeit im Feld.

[Bearbeiten] Folgen

Als greifbare militärische Folge war die Kapitulation der Festung Przemyśl augenscheinlich. Nach der gescheiterten Offensive, die unter anderem ihre Entsetzung zum Ziel hatte, kapitulierte die österreichische Garnison im März 1915. 120.000 Mann gingen in russische Gefangenschaft. Die Offensive selbst hatte das österreichisch-ungarische Heer weitere 100.000 Soldaten gekostet. Diese Verluste mögen zwar im Vergleich zu den Schlachten der Westfront als durchaus normal erscheinen, doch trafen sie die Donaumonarchie doppelt schwer. Während homogene Nationalstaaten wie Deutschland aus einem gleichwertigen Reservoir schöpfen konnten, wurden am Beginn des Krieges in Österreich-Ungarn zuerst aus den Staatsvölkern Truppen ausgehoben. Man rechnete mit einem kurzen Krieg und wollte natürlich die besten Truppenteile in die Schlacht werfen. Dies rächte sich dadurch, dass in den Folgejahren immer mehr Ersatz aus gering motivierten, slawischen Bevölkerungsteilen geschöpft werden musste. So wurde die Armee des Vielvölkerstaats immer weniger kampfkräftig und die Winteroffensiven waren auch ihre letzte Operation, die ohne maßgebliche Unterstützung und Aufsicht deutscher Unterstützungsverbände durchgeführt wurde.

Strategisch gesehen vereitelte zwar die siegreiche Schlacht bei Limonow-Lapanow eine mögliche russische Offensive gegen das deutsche Schlesien, doch die Gefahr für Ungarn selbst war noch nicht gebannt. Somit war eine weitere Kraftanstrengung vonnöten, die wiederum deutsche Hilfe erforderte und Truppen des Kaiserreichs von der Westfront band. Dies sollte in der Offensive August von Mackensens im Jahre 1915 und in der Schlacht von Gorlice-Tarnow gipfeln, die allerdings vollkommen unter der Regie des deutschen Reichs ablief. Ebenso verfehlte die Operation das Ziel, das Prinzip der k.u.k. Armee wiederherzustellen und der signifikante Misserfolg des Heeres hielt Italien nicht von einem Eintritt in den Weltkrieg ab, sondern bestärkte die Kräfte der Interventionisten nur noch in ihrem Bemühen, das Königreich an den Kämpfen zu beteiligen.

[Bearbeiten] Literaturliste

  • John Keegan: Der Erste Weltkrieg - Eine europäische Tragödie. – Rowohlt Taschenbuchverlag, Hamburg 2001. – ISBN 3-499-61194-5
  • Manfried Rauchensteiner: Der Tod des Doppeladlers: Österreich-Ungarn und der Erste Weltkrieg. – Graz, Wien, Köln: Styria, 1993. – ISBN 3-222-12116-8
  • Norman Stone: The Eastern Front 1914-1917. – Hodder and Stoughton, London 1985. – ISBN 0-340-36035-6
  • Christian Zenter: Der Erste Weltkrieg. – Mowegi-Verlag, Rastatt 2000. – ISBN 3-8118-1652-7
Andere Sprachen


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