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Rodolfo Graziani – Wikipedia

Rodolfo Graziani

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Rodolfo Graziani (* 11. August 1882 in Filettino, Provinz Frosinone; † 11. Januar 1955 in Rom) war ein italienischer General und Politiker.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Frühe Jahre

Rodolfo Graziani sollte auf Wunsch des Vaters Priester werden, doch schließlich entschied der Sohn sich für die Offizierslaufbahn. Da ihm der Weg über die Militärakademie von Modena verschlossen blieb, diente er zunächst als Offizier auf Zeit, u.a. beim 1. Regiment der Granatieri di Sardegna in Rom.

Ab 1908 diente er als Kolonialoffizier in Eritrea und lernte dort Arabisch und Tigrinya, was ihm für seine spätere Karriere in Afrika dienlich sein sollte. 1911 schwebte er nach einem Giftschlangenbiss längere Zeit in Lebensgefahr. 1912 nahm er am Italienisch-Türkischen Krieg, danach am Ersten Weltkrieg teil. 1918 wurde er mit 36 Jahren zum jüngsten Oberst in der italienischen Armee ernannt.

[Bearbeiten] Kolonialkriege

Im Oktober 1921 versetzte man ihn nach Libyen, wo Italien in den 1920er Jahren die Aufstände der von Umar Mukhtar geführten Senussi blutig niederschlug. Von seinem Hauptquartier in Zuara aus gelang es ihm, die italienischen Kolonialgebiete in Tripolitanien und der Kyrenaika wieder unter Kontrolle zu bringen. Für diese mit z.T. verbrecherischen Mitteln geführten Operationen wurde er 1929 zum Brigadegeneral befördert. Bis 1934 erstickte er in Libyen als Gouverneur jeden Widerstand und übergab sein Amt dann an Italo Balbo. Bei seiner Rückkehr nach Italien ernannte ihn das faschistische Regime zum Minister für die italienischen Kolonien.

Von 1935 bis 1936 nahm er am Italienisch-Äthiopischen Krieg teil und befehligte die Verbände, die Äthiopien von Somalia aus angriffen. Nach der Eroberung Addis Abebas ernannte ihn Mussolini zum Marschall von Italien. Da Pietro Badoglio, der in diesem Krieg die Gesamtoperationen geleitet hatte, auf das Amt des Vizekönigs von Äthiopien verzichtet hatte, übernahm Graziani das Kommando in Italienisch-Ostafrika. Hier unterdrückte er wiederum mit aller Macht den Widerstand der äthiopischen Bevölkerung. Er bemühte sich auch um die Verbesserung der Infrastruktur des Landes und ließ zahlreiche öffentliche Gebäude errichten. Am 19. Februar 1937 wurde er Ziel eines Anschlags, bei dem sieben Menschen ums Leben kamen und etwa 50 weitere verletzt wurden. Graziani selbst blieb weitgehend unverletzt. In der Folge wurden in „Vergeltungsaktionen“ Tausende ermordet (siehe: italienische Kriegsverbrechen in Afrika).

[Bearbeiten] Der Zweite Weltkrieg

Bei Beginn des Zweiten Weltkriegs ernannte Mussolini Marschall Graziani zum Generalstabschef des Heeres und (nach dem plötzlichen Tod Italo Balbos) auch zum Generalgouverneur in Libyen und damit zum Oberbefehlshaber der italienischen Truppen in Nordafrika. Daneben führte er persönlich auch die 10. Armee im Nordosten Libyens, wobei ihm gleichzeitig auch Italo Gariboldis 5. Armee im Nordwesten unterstand. Wegen dieser Ämterhäufung konnte sich Graziani nicht um den Heeresgeneralstab in Rom kümmern. Sein langjähriger Widersacher Badoglio war Generalstabschef der italienischen Streitkräfte, jedoch fehlte es diesem Stab an der nötigen Infrastruktur, weswegen er sich häufig auf den Heeresgeneralstab des abwesenden Graziani stützen musste. Obwohl Graziani überzeugter Faschist war, war er zugleich (wie Balbo und Rüstungskommissar Carlo Favagrossa) gegen einen italienischen Kriegseintritt an der Seite Hitlers. Durch allerlei Vorwände verzögerte er den von Mussolini befohlenen Angriff auf die Briten in Ägypten, bis dieser drohte ihn abzusetzen.

Unter Grazianis Führung griffen von den zehn kaum motorisierten Divisionen der 10. italienischen Armee vier Infanteriedivisionen zusammen mit einer leicht gepanzerten Kampfgruppe Ägypten an und drangen bis Sidi el Barrani vor, wo sie wegen angeblichen Nachschubproblemen und Wasserknappheit stoppten. Aus politischen Gründen verbot Mussolini bis 1941 die Verlegung der motorisierten und gepanzerten italienischen Divisionen von der Poebene nach Nordafrika, wo sie die einzigen in dieser Region brauchbaren Kräfte gewesen wären. Grazianis langjährige Erfahrung bei der Niederschlagung von Aufständischen und bei der Führung von Kolonialkriegen beeinflussten ganz wesentlich seine Operationsführung, wobei er nicht voll erkannte, dass er einen europäischen Krieg in der afrikanischen Wüste nach völlig neuartigen Kriterien zu führen hatte. Der Gegenangriff der britischen Panzerverbände auf die unmotivierten Fußsoldaten Grazianis führte schnell zum Zusammenbruch der 10. Armee und zur Entsendung des deutschen Afrikakorps unter Erwin Rommel. Auch die wenigen motorisierten und gepanzerten italienischen Verbände wurden endlich nach Nordafrika verlegt. Graziani kam im Februar 1941 nach Italien zurück, wo man ihn auch seines Postens als Chef des Heeresgeneralstabs enthob (Nachfolger: Mario Roatta) und umgehend Ermittlungen gegen ihn einleitete. Bis zum Zusammenbruch Italiens im Jahr 1943 erhielt er kein Kommando mehr.

Der Bevollmächtigte General der Deutschen Wehrmacht in Italien Karl Wolff und Rodolfo Graziani am 27. April 1945
Der Bevollmächtigte General der Deutschen Wehrmacht in Italien Karl Wolff und Rodolfo Graziani am 27. April 1945

In der so genannten „Repubblica Sociale Italiana“, der faschistischen Restrepublik Mussolinis in Norditalien, übernahm er die Leitung des Verteidigungsministeriums und der auf Hitlers Seite kämpfenden italienischen Truppen. Letztlich fachte er damit nur den Widerstand der Resistenza an, was noch nach dem Krieg eine tiefe Spaltung in der italienischen Gesellschaft bewirkte.

[Bearbeiten] Letzte Jahre

Am 29. April 1945 ergab sich Graziani in Mailand amerikanischen Truppen. Während seiner Gefangenschaft schrieb er einige Bücher, in denen er seinen „Dienst am Vaterland“ verteidigte. Nach seiner Begnadigung trat er Anfang der 1950er Jahre dem neofaschistischen Movimento Sociale Italiano (MSI) bei und versuchte, der faschistischen Idee zu einer Renaissance zu verhelfen. Nach Parteiquerelen zog er sich ins Privatleben zurück und starb Anfang 1955 in Rom.


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