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Rabbiner – Wikipedia

Rabbiner

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Rabbiner Avraham Shapira, ein Vertreter der Orthodoxie
Rabbiner Avraham Shapira, ein Vertreter der Orthodoxie

Der Titel Rabbiner (hebr. Sg. רב Rav, Pl. רבנים Rabbanim; deutscher Pl. Rabbiner) ist ein religiöser Titel im Judentum und wird von hebräisch Rabbi oder aramäisch Rabbuni (Meister, Lehrer) abgeleitet. Andere Bezeichnungen sind auch Rebbe und Lehrmeister. Rabbi war um die Zeitenwende bis hinein ins Mittelalter ein Ehrentitel für besondere Tora-Gelehrsamkeit (Pl. Rabbinen). Auch Jesus von Nazaret wird im Neuen Testament verschiedentlich mit dem Titel Rabbi angesprochen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Der Rabbiner in der jüdischen Überlieferung

Als besonderer Stand sind Rabbiner (seit Luther in den meisten deutschen Bibeln als Schriftgelehrte bezeichnet) biblisch erstmals in der Zeit nach dem babylonischen Exil in Esra 7,11 genannt, dort wird der Priester Esra als ein mit dem Gesetz Moses erfahrener Schriftgelehrter erwähnt. Nach jüdischer Überlieferung hat Esra das mosaische Gesetz, das beim Untergang Jerusalems 586 v. Chr. verbrannt sein soll und nur noch mündlich weitergegeben wurde, neu aufgeschrieben. Die Aufgaben der Gelehrten in seiner Tradition waren Auslegung der Tora und der konkrete Praxisbezug jüdischer Lehre im Alltag. Daraus hervorgegangen ist später die Pharisäerbewegung, die schließlich das rabbinische Judentum begründete.

[Bearbeiten] Aufgaben eines Rabbiners

Bis ins Mittelalter durften Rabbiner mit der Tora kein Einkommen erzielen, deshalb arbeiteten sie in Europa nebenberuflich in diesem Amt. Erst im 14. Jahrhundert wurde dies nach immer mehr Anforderungen schließlich aufgegeben. Selbst danach arbeiteten offenbar viele Rabbiner vorwiegend als Vorbeter. Zu den Aufgaben eines Rabbiners zählt heute die religiöse Lehre, und als Talmudkenner kommt ihm die Entscheidung in religiösen Fragen zu. In liberalen Gemeinden leitet der Rabbiner oft die Sabbat- und Festtagsgottesdienste, während in traditionellen der Kantor oder Vorbeter (Chasan) zuständig ist. Ein Rabbiner ist kein Priester, dem besondere religiöse Aufgaben alleine zustünden. Deshalb kann im Grunde auch jedes dazu befähigte Mitglied einer jüdischen Gemeinde den Gottesdienst leiten, vorbeten, aus der Tora vorlesen usw. Oft haben jedoch nur Rabbiner die dazu erforderlichen Kenntnisse. In den meisten liberalen Gemeinden muss der Rabbiner oder die Rabbinerin solche Aufgaben übernehmen, weil kein Chasan zur Verfügung steht. Eine der wichtigsten Aufgaben eines Rabbiners ist heutzutage die Seelsorge für die Gemeindemitglieder und für Personen, die mit der Gemeinde in Verbindung stehen (z. B. Konversionskandidaten).

In traditionellen konservativen oder orthodoxen Gemeinden wird aufgrund seiner Vorbildfunktion von einem Rabbiner erwartet, dass er verheiratet ist und Kinder hat.[1] Seine Ehefrau nimmt als Rebbetzin ebenfalls eine wichtige Rolle in der Gemeinde ein.

[Bearbeiten] Hierarchie und Ausbildung

Die Ausbildung von Rabbinern erfolgt in der Regel an einem Rabbinerseminar, einer wissenschaftlichen Jüdischen Hochschule oder einer Jeschiwa. Deutschlands einziges liberales Rabbinerseminar ist das Abraham-Geiger-Kolleg an der Universität Potsdam, das im Wintersemester 2001/2002 seine Arbeit aufnahm. Am 14. September 2006 wurden in der Neuen Synagoge Dresden mit Daniel Alter (47 Jahre), Tomás Kucera (35 Jahre) und Malcolm Matitiani (35 Jahre) die ersten Absolventen ordiniert. Bis 1939 gab es in Berlin mit der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums und dem orthodoxen Berliner Rabbinerseminar zwei wissenschaftlich orientierte Ausbildungsstätten und in Breslau mit dem Jüdisch-Theologischen Seminar eine. Im Mai 2001 wurde mit der Eröffnung des Ignatz-Bubis-Lehrstuhls an der Heidelberger Hochschule für Jüdische Studien auch dort eine erste Voraussetzung für eine Rabbinerausbildung geschaffen. Angestrebt ist dort gegenwärtig allerdings nur ein Grundstudium. Das Hauptstudium muss an einem liberalen, konservativen oder orthodoxen Rabbinerseminar im Ausland fortgesetzt werden.

Obwohl das Judentum keine zentrale Autorität kennt, hat sich in seiner orthodoxen Strömung die Praxis durchgesetzt, den Ober- oder Großrabbiner eines Landes oder einer Gemeinde als jeweils höchste religiöse Instanz anzuerkennen. Als Erbe der britischen Mandatszeit gibt es zum Beispiel für den Staat Israel ein Großrabbinat. Es besteht heute aus zwei Mitgliedern:

  • dem Rischon leTzion, dem Oberhaupt der Sephardim;

daneben installierten die Briten noch einen

[Bearbeiten] Rabbinerin

Im Liberalen, Progessiven und Konservativen Judentum können Frauen als Rabbinerinnen tätig sein, während dies im orthodoxen und ultraorthodoxen Judentum nicht möglich ist. Gegebenenfalls werden zwei miteinander verheiratete Rabbiner als „Rabbinerpaar“ bezeichnet.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Quellen

  1. Muss ein Rabbiner verheiratet sein?, Rubrik „Frag´ den Rabbi“, www.hagalil.com (abgerufen am 12. April 2008)

[Bearbeiten] Literatur

  • Moses Braunschweiger: Die Lehrer der Mischna, Biographien der grossen Talmudgelehrten (Tannaim). Basel - Zürich: Morascha 1993.
  • Adin Steinsaltz: Persönlichkeiten aus dem Talmud. Basel - Zürich: Morascha 1996.
  • Gerd A. Wewers: Geheimnis und Geheimhaltung im rabbinischen Judentum. Berlin - New York: de Gruyter, 1975. ISBN 3-11-005858-8
  • Biographisches Handbuch der Rabbiner Teil 1: Rabbiner der Emanzipationszeit 1781-1871 München: Saur, 2004. Teil 2: Rabbiner 1871-1945 (i.E.) (über etwa 850 Rabbiner im geographischen Gebiet Deutschland)

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