Pfaffendorfer Brücke
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Die Pfaffendorfer Brücke ist die älteste Brücke über den Rhein in Koblenz. Sie ermöglicht die Rheinüberquerung der B 49 und verbindet die Innenstadt mit den Stadtteilen Pfaffendorf und Ehrenbreitstein. Eine erste Rheinbrücke wurde hier bereits im Jahre 1864 fertiggestellt. Der heutige Brückenbau stammt nach der Kriegszerstörung aus dem Jahr 1953.
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[Bearbeiten] Erste Rheinbrücke
[Bearbeiten] Eisenbahnbrücke
Eine Säule in den Rheinanlagen (gegenüber dem Weindorf) erinnert noch heute an den ersten Bau der Pfaffendorfer Brücke in den Jahren 1862 bis 1864. Die Inschrift auf der Vorderseite der Säule nennt den Tag der Grundsteinlegung unter der Regierung König Wilhelms I., den 11. November 1862 und den Tag der Einweihung, den 9. Mai 1864.
Sie war zunächst eine reine Eisenbahnbrücke, über die die Züge der Rheinische Eisenbahngesellschaft bis Oberlahnstein fuhren. Sie verband somit das Netz der linken mit der rechten Rheinstrecke. Mit 3 Bogen aus Schmiedeeisen-Konstruktion, jeder Bogen 97 m lang, überspannte sie den Rhein. Die Höhe der Bogen betrug 3,14 m. Die Bogenstücke überragten hoch die Fahrbahn. Zwei 10 m hohe Festungstürme, die mit eisernen Toren versehen waren und geschlossen werden konnten, riegelten die beiden Enden der Brücke ab. Zusätzlich wurde der rechtsrheinische Anschluss noch durch die 1864-67 entstandene Horchheimer Torbefestigung gesichert.
Ursprünglich war die Pfaffendorfer Brücke nicht für den Fahr- und Fußgängerverkehr freigegeben, doch konnte bereits ab 1865 für Stunden, in denen keine Züge verkehrten, die südliche Seite für den allgemeinen Verkehr genutzt werden. Erst mit dem Bau der Horchheimer Eisenbahnbrücke im Jahr 1879 wurde die Südseite ganz dem allgemeinen Verkehr überlassen.
Im Jahre 1899 wurde die Brücke ganz der Coblenzer Straßenbahn-Gesellschaft überlassen, die damit die Gelegenheit erhielt, ihr Verkehrsnetz auf der rechten Rheinseite auszubauen. Die letzten Eisenbahnzüge überquerten die Pfaffendorfer Brücke zu Beginn des Ersten Weltkrieges im August 1914.
[Bearbeiten] Umbau zur Straßenbrücke
Im Jahre 1932 nahm die Stadt Koblenz die Pfaffendorfer Brücke in Besitz und beschloss einen Umbau der Brücke, der sich fast zu einem Neubau gestaltete. Mit vier Fahrspuren und zwei Fußgängerwegen erreichte sie eine Gesamtbreite von 16 m. Die Brückentürme wurden abgerissen, an der Stadthalle erhielt sie eine neue Zufahrtsrampe, auf dem rechten Ufer neben der Abfahrtsrampe noch eine Zufahrt über die Eisenbahnlinie zur Umgehungsstraße Ehrenbreitstein - Lahnstein (heute B 42).
[Bearbeiten] Kriegszerstörung und Neubau
Wie alle Koblenzer Brücken wurde auch die Pfaffendorfer Brücke am 7. März 1945 von deutschen Truppen gesprengt. Anfang 1946 begann bereits der Bau einer Behelfsbrücke. Die Zustimmung zum Wiederaufbau einer neuen festen Rheinbrücke erfolgte im Jahr 1950. Man hatte sich für eine Stahlbalkenbrücke entschieden. Der Neubau der Pfaffendorfer Brücke sollte die Wiederherstellung der Schiffbrücke für immer ausschließen. Die neue Brücke erhielt eine vierspurige Fahrbahn, danebenliegende Radwege von 1,60 m und beiderseits Gehwege von 2,60 m Breite. Am 18. Juli 1953 wurde die Brücke dem Verkehr übergeben. Die Behelfsbrücke wurde abgebrochen.
[Bearbeiten] Glockenbergtunnel
Auf der rechtsrheinischen Seite wurde am 27. Juni 2003 nach 12-jähriger Bauzeit der 294 m lange Glockenbergtunnel eröffnet. Der Tunnel ermöglicht einen kreuzungsfreien Anschluss der Pfaffendorfer Brücke an die B 42. Die Gesamtkosten für Hangsicherung, Tunnelbau und Ausbau der B 42 in Höhe von 35,6 Mio. Euro sowie die lange Bauzeit sind hauptsächlich auf die schwierigen geologischen Bedingungen zurückzuführen.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
Balduinbrücke | Bendorfer Brücke | Europabrücke | Gülser Eisenbahnbrücke | Horchheimer Eisenbahnbrücke | Kurt-Schumacher-Brücke | Moseleisenbahnbrücke | Pfaffendorfer Brücke | Römische Brücken (zerstört) | Schiffbrücke (zerstört) | Südbrücke
Koordinaten: 50° 21′ 11" n. Br., 7° 36′ 16" ö. L.