Gelber Fluss
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Gelber Fluss | |
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Gelber Fluss in Lanzhou |
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Daten | |
Lage | China |
Länge | 4.845 km |
Quellgebiet | Gyaring See und Ngoring See im Hochland von Tibet |
Quellhöhe | 4.500 m ü. NN |
Mündung | Golf von Bohai (Gelbes Meer) |
Flusssystem | Gelber Fluss |
Einzugsgebiet | 752.000 km² |
Abflussmenge | 2.571 m³/s |
Großstädte | Lanzhou, Wuhai, Baotou, Kaifeng, Jinan |
Der Gelbe Fluss (chin. 黄河, Huáng Hé, anhören ?/i, Huanghe, Wade-Giles: Hwangho, Huang Ho, Huangho; mong. Hatan Gol) ist ein Fluss beziehungsweise Strom im Norden der Volksrepublik China (Ostasien).
Nach dem Jangtsekiang ist er Chinas zweitlängster Fluss und nach dem Nil, dem Amazonas und eben dem Jangtsekiang der viertlängste einzelne Fluss der Erde. Bezüglich seiner Länge scheinen sich die Landvermesser allerdings nicht einig zu sein, denn es gibt unterschiedliche Werte: 4.845 Kilometer ist die geläufigste Angabe und diejenige, die in verschiedenen Lexika zu finden ist; die größte in diversen Medien genannte Länge beträgt 5.464 Kilometer. Sein Einzugsgebiet umfasst 945.065 km². Seinen Namen hat er deswegen, weil er in vielen Gebieten Schlamm aufnimmt, der ihn gelb färbt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Quelle
Entgegen oft zu lesenden Angaben entspringt der Gelbe Fluss nicht im autonomen Gebiet von Tibet, sondern im Hochland von Tibet, das über die Grenzen des autonomen Gebiets und des ehemaligen Staates Tibet hinausreicht.
Die Quelle des Gelben Flusses (35° 19′ N, 96° 14′ O) befindet sich in den ausgedehnten Weiten dieses Hochlandes, nur von relativ flach wirkenden Bergen umrahmt, etwa 200 Kilometer nördlich der halben Luftlinie zwischen Lhasa und Xining in der tibetisch geprägten Region Amdo. Dort liegt sie im Gebirgszug Bayankara Shan (südlich des Kunlun Shan) etwa 450 Kilometer östlich des Quellgebiets des Jangtsekiang, westlich zweier Seen (Ngoring Tsho und Kyaring Tsho) und nordwestlich des Sternenmeers (Xingsuhai) – ein felsig-steppenartiges Gebiet.
[Bearbeiten] Flusslauf
Von seiner Quelle aus durchquert der Gelbe Fluss erst die beiden Seen Kyaring Tsho und Ngoring Tsho (34° 55' N, 97° 31' O). Danach fließt er hauptsächlich in östlicher Richtung unter dem Namen Ma Chhu im Zick-Zack-Kurs durch ein stark gewundenes Hochgebirgstal, beschreibt dabei einen riesigen Bogen, bis er südlich fließend in den Stausee (35° 37' N, 110° 36' O) der Sanmenxia-Talsperre (34° 50' N, 111° 21' O) mündet, in dem ihm der Wei He zufließt, und wo er nördlich des Funiuschan-Gebirges im 90°-Winkel nach Osten abbiegt.
Von dort aus fließt der Gelbe Fluss in Richtung Osten über die Xiaolangdi-Talsperre (34° 55' N, 112° 22' O), durchquert in den Provinzen Shanxi und Shaanxi ein Lössplateau und verlässt nach und nach das schluchtenreiche Bergland. Etwa 45 Kilometer nach der Stadt Kaifeng (auch Khaifung genannt) wendet sich der Strom nach Nordosten und durchfließt die aus seinen Ablagerungen gebildete Tiefebene. Etwas über 500 Kilometer nach Kaifeng erreicht der Huáng Hé zwischen Tianjin und der Halbinsel Shandong den Golf von Bohai (auch Tschili oder Petschili genannt), einen Randbereich des Gelben Meeres (37° 45' N, 119° 8' O).
[Bearbeiten] Sedimente, Stauseen und Flussverlagerungen
Der Gelbe Fluss führt viel Löss mit sich, der der Landwirtschaft an seinen Ufern zugute kommt, aber durch Erosion und Sedimentation auch gewaltige Schäden verursacht. Unter den großen Flüssen der Erde hat der Gelbe Fluss mit einer durchschnittlichen Sedimentfracht von 35 kg/m³ die höchste Schwebführung. Durch viele Untiefen wird die Schifffahrt erschwert; Stauseen haben aufgrund der Ablagerungen meist nur eine kurze Lebensdauer, bis sie aufgefüllt sind. Am Gelben Fluss gibt es die Stauseen:
- Sanmenxia-Talsperre
- Laxiwa-Talsperre
- Longyangxia-Talsperre
- Lijiaxia-Talsperre
- Xiaolangdi-Talsperre
- Liujiaxia-Talsperre
Man bezeichnet den Gelben Fluss als einen Dammuferfluss. In der Nordchinesischen Tiefebene hat sich das Bett des Huáng Hé durch seine enorm große Sedimentfracht über das Niveau der weiten Ebene erhöht. Die Folgen sind alljährlich auftretende große Überschwemmungskatastrophen und die häufigen Verlagerungen des Flussbettes. Nachdem Überschwemmungen immer wieder das Land verwüsteten, ließ der Begründer der Xia-Dynastie, Ta Yü, etwa im Jahr 2200 v. Chr. Schutzdämme errichten. Alten erhaltenen Aufzeichnungen ist zu entnehmen, dass der Strom seinen Mündungsbereich seit dem Jahr 602 v. Chr. insgesamt neunmal verlegt hat. Die letzte große Verlagerung fand 1938 statt. Daher wurden massive Eindeichungen errichtet, um dies und die häufig auftretenden Hochwasser zu verhindern. Seitdem fließt der Gelbe Fluss zwischen zehn Meter hohen Deichen in einem Bett, das ungefähr fünf Meter über dem Niveau der umgebenden Ebene liegt, so dass Nebenflüsse nicht mehr einfließen können. Diese baulichen Maßnahmen brachten allerdings keinen allzu großen Erfolg, denn der nun „eingesperrte“ Fluss sucht sich seinen Weg immer wieder neu und überflutet oftmals die Deiche.
Die starke Sedimentation hat im Mündungsgebiet zu einer ständigen Landerweiterung in das Meer geführt. Allerdings erreichen heute nur noch knapp 30 Prozent der Wassermassen des Flusses auch tatsächlich die Mündung. Immer stärkere Entnahmen für die Trinkwasserversorgung von mehr als 100 Millionen Menschen, zu Bewässerungszwecken sowie für die Industrie haben dazu geführt, dass in der Gegenwart der Unterlauf und das Mündungsgebiet für ungefähr ein halbes Jahr trocken fallen und in der Folge der Grundwasserspiegel sinkt.
Über den Kaiserkanal besteht eine Verbindung zum Jangtsekiang.
[Bearbeiten] Weblinks
- Jim Yardley, A Troubled River Mirrors China’s Path to Modernity ("New York Times", 19. November 2006 - umfangreiche Reportage mit mehreren "Diaschauen")