Codice Sconto: E463456

This WebPage/Resource is provided by https://www.classicistranieri.com

Formel-1-Saison 1955 – Wikipedia

Formel-1-Saison 1955

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Mercedes W 196 mit Stromlinienkarosserie
Mercedes W 196 mit Stromlinienkarosserie

Die Formel-1-Saison 1955 war wie schon die vorherige Saison geprägt von der Dominanz der Mercedes-Teams, das zusätzlich zum Superstar Juan Manuel Fangio mit dem Briten Stirling Moss einen weiteren Siegfahrer verpflichtet hatte. Große Hoffnungen wurde in das neue Lancia-Team gesetzt, bei dem Doppelweltmeister Alberto Ascari untergekommen war. Die Saison entwickelte sich jedoch zum Jahr der Katastrophen in der Formel 1. Ascari verunglückte bei Testfahrten im Mai tödlich, woraufhin Lancia sein Formel-1-Engagement für beendet erklärte. Nur vier Tage später verunglückte der zweifache Indy-Gewinner Bill Vukovich tödlich. Und am 11. Juni starben bei der größten Tragödie in der Geschichte des Motorsports bei einem Unfall während des 24-Stunden-Rennen von Le Mans über 80 Zuschauer. Die GPs von Deutschland, Frankreich, Spanien und der Schweiz wurden abgesagt, in der Schweiz wurde als Folge ein Gesetz erlassen, das Motorsportveranstaltungen generell verbietet und bis heute in Kraft ist.


Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Die WM-Läufe

[Bearbeiten] GP Argentinien - Buenos Aires (16. Januar 1955)

Platz Fahrer Team Zeit
1 Juan Manuel Fangio Mercedes-Benz 3:00:38,6
2 González/Farina/Trintignant Ferrari + 1:29,6
3 Farina/Maglioli/Trintignant Ferrari + 2 Runden
4 Herrmann/Kling/Moss Mercedes-Benz + 2 Runden
5 Roberto Mières Maserati + 5 Runden

Der Grandprix ging als die "Hitzeschlacht" in die Geschichte der Formel 1 ein. Bei 37 Grad im Schatten und 50 Grad Asphalttemperatur waren Mensch und Maschine gleichermaßen gefordert. In der Ära, die noch keine mitgeführten Trinkflaschen kannte, führte ausgerechnet Fangios "Kamel-Taktik" zum Erfolg. Während alle anderen im Vorfeld Unmengen an Flüssigkeit zu sich genommen hatten, trainierte er sich Enthaltsamkeit an. Als fast einziger Pilot hielt er dank mentaler Stärke alleine am Lenkrad aus. Manche der gegnerischen Monoposti wurden von drei, ein Ferrari sogar von fünf Fahrern gelenkt, die sich aufgrund ihrer Erschöpfung abwechselten. Ein Ferrari stand technisch völlig intakt zwei Runden lang an den Boxen, da sich keiner der Crew bereit fand, ihn zu steuern, bis sich J.F.González erbarmte und ihn auf den zweiten Rang steuerte. Nur der Lokalmatador Mières, der als versierter Sportwagenpilot ähnliche Ausdauerleistungen gewohnt war, musste in Ermangelung einer größeren Teamunterstützung ebenfalls alleine am Voilant aushalten, kam jedoch erst fünf Runden später ins Ziel. Fast dehydriert erkannte Fangio, dass er etwas ähnliches nicht noch einmal durchmachen wolle.

[Bearbeiten] GP Monte Carlo - Monaco (22. Mai 1955)

Platz Fahrer Team Zeit
1 Maurice Trintignant Ferrari 2:58:09,7
2 Eugenio Castellotti Lancia + 20,3
3 J.Behra/C.Perdisa Maserati + 1 Runde
4 Giuseppe Farina Ferrari + 1 Runde
5 Luigi Villoresi Lancia + 1 Runde

Im Training erlitt Hans Herrmann einen Unfall an einer Hafenmauer und schied aufgrund der Verletzungen für den Rest der Saison aus. Im Rennen sah zunächst alles nach einem ungefährdeten Mercedes-Doppelsieg aus, da Fangio und Moss bis zur Hälfte des Rennens unbedrängt in Führung liegen. Ein Hinterachsschaden stoppt den Argentinier, bei dem Briten ist es gar ein kapitaler Motorplatzer - und schließlich fällt auch der Ersatzfahrer André Simon mit Ventilschaden aus.

Da zum ersten Mal die Technik aller "Silberpfeile" streikt, glaubte man nun Alberto Ascari im Lancia als sicheren Sieger zu sehen. Doch dieser kommt bald darauf in der Hafenschikane von der Strecke ab und stürzt ins Meer, aus dem ihn die Mannschaft der Luxusjacht des griechischen Reeders Onassis mit leichten Blessuren sofort birgt. Dadurch konnte sich Maurice Trintignant, ein Muster an Beständigkeit, über einen glücklichen Monaco-Sieg freuen - übrigens den einzigen, den Ferrari in diesem Jahr feiern durfte. Der alte Haudegen Louis Chiron verabschiedet sich im Alter von 55 Jahren mit einem Lancia und einen sechsten Platz, für den es damals keine Weltmeisterschaftspunkte gab, vom Motorsport.

[Bearbeiten] 500 Meilen von Indianapolis - Indianapolis (30. Mai 1955)

Platz Fahrer Team Zeit
1 Bob Sweikert Kurtis-Offenhauser 3:53:59,53
2 T.Bettenhausen/P. Russo Kurtis-Offenhauser + 2:43,56
3 Jimmy Davies Kuzma-Offenhauser + 3:32,36
4 Johnny Thomson Kuzma-Offenhauser + 3:38,91
5 W. Faulkner/B. Homeier Kurtis-Offenhauser + 5:17,17

Das Rennen, das unter wechselhaften Bedingungen stattfand, wurde von dem tödlichen Unfall des Polesetters Bill Vukovich überschattet, dessen Wagen mit dem Fahrzeug seines Kontrahenten Al Keller kollidiert und nach einem Überschlag in Brand geraten war. Ganz Amerika trauerte um das Naturtalent Vukovich, der in den beiden Vorjahren das renommierte Rennen für sich entscheiden konnte.

[Bearbeiten] GP Belgien - Spa-Francorchamps (5. Juni 1955)

Platz Fahrer Team Zeit
1 Juan Manuel Fangio Mercedes-Benz 2:39:29,0
2 Stirling Moss Mercedes-Benz + 8,1
3 Giuseppe Farina Ferrari + 1:40,5
4 Paul Frère Ferrari + 3:25,5
5 R.Mières/J.Behra Maserati + 1 Runde

Beim Großen Preis von Belgien vermisste man sowohl Alberto Ascari als auch das Werksteam Lancias, dessen Starpilot bei privaten Testfahrten nach seinem Monaco-Unfall am 26. Mai ums Leben gekommen war. Der Teameigner hatte nun den Spaß am Motorsport verloren. Bedingt durch finanzielle Engpässe verkaufte man das Team, dessen neuer Besitzer kein Interesse an einem Start hatte. Eugenio Castellotti überzeugte jedoch den Eigentümer ihn wenigstens auf eigene Verantwortung starten zu lassen und ließ mit der Pole-Position aufhorchen. Aufgrund eines Getriebedefekts musste er allerdings zur Hälfte des Rennens aufgeben, sodass Fangio und Moss einen ungefährdeten Doppelsieg einfahren konnten.

[Bearbeiten] GP Niederlande - Zandvoort (19. Juni 1955)

Platz Fahrer Team Zeit
1 Juan Manuel Fangio Mercedes-Benz 2:54:23,8
2 Stirling Moss Mercedes-Benz + 0,3
3 Luigi Musso Maserati + 57,1
4 Roberto Mières Maserati + 1 Runde
5 Eugenio Castellotti Ferrari + 3 Runden

Der Grand Prix der Niederlande fand nur wenige Tage nach dem katastrophalen Unfall beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans statt, bei dem neben dem Piloten Pierre Levegh über 80 Zuschauer zu Tode gekommen waren. Der Große Preis der Schweiz in Bremgarten war von den Veranstaltern bereits abgesagt und auch in Zukunft sollten in der Schweiz Autorennen verboten bleiben. Hier jedoch fand die Mercedes-Armada nach dem werksseitigen Rückzug von Lancia kaum Widerstand. Das interessanteste an dem Rennen war noch die Art und Weise, wie sich Roberto Mières durch das Feld gegen starke Konkurrenz nach vorne auf den vierten Platz kämpfte. Zum Ende des Rennens kam Regen auf, sodass sich Luigi Musso drehte, ohne jedoch seinen dritten Rang einzubüßen.

[Bearbeiten] GP Großbritannien - Aintree (16. Juli 1955)

Platz Fahrer Team Zeit
1 Stirling Moss Mercedes-Benz 3:07:21,2
2 Juan Manuel Fangio Mercedes-Benz + 0,2
3 Karl Kling Mercedes-Benz + 1:11,8
4 Piero Taruffi Mercedes-Benz + 1 Runde
5 Luigi Musso Maserati + 1 Runde

Das Rennen in Aintree sah einen denkbar knappen Zieleinlauf für die damalige Zeit: Lediglich zwei Zehntelsekunden trennten den Sieger Moss von Fangio, so dass stets die Frage diskutiert wurde, ob Fangio ihn in dem von Mercedes-Benz dominierten Rennen nur habe gewinnen lassen, da ihm der zweite Platz zum Titelgewinn ausreichte. Erstmals startete Jack Brabham mit einem Cooper-Bristol, der über einen stromlinienförmige Karosserie und einen Mittelmotor verfügte, in der Formel 1, doch nach 31. Runden streikte der Wagen.

[Bearbeiten] GP Italien - Monza (11. September 1955)

Platz Fahrer Team Zeit
1 Juan Manuel Fangio Mercedes-Benz 2:25:04,0
2 Piero Taruffi Mercedes-Benz + 0,7
3 Eugenio Castellotti Ferrari + 46,2
4 Jean Behra Maserati + 2:56,0
5 Carlos Menditéguy Maserati + 1 Runde

Wegen der Le-Mans-Katastrophe waren viele Rennen ersatzlos gestrichen worden. So fand das letzte Saisonrennen in Italien statt. Nach der aufwändigen Renovierung des alten Monza-Kurses von 1922 fuhr man nun auf dem circa 10 km langen Kurs auf einem zusätzlichen Hochgeschwindigkeitsoval mit um 38 Grad überhöhten Kurven. Moss, der die Pole-Position erobert hatte, und Fangio liefern sich einen beherzten Zweikampf um den Sieg, der jedoch durch einen unfreiwilligen Boxenstopp aufgrund einer zerbrochenen Windscheibe und einem erneuten Motorschadens des Britens gestoppt wurde. Die schnellste Runde, für die es damals auch einen Punkt gab, reichte Stirling jedoch zum Gewinn seiner ersten Vizeweltmeisterschaft.

[Bearbeiten] Fahrerwertung

1 ArgentinaArgentina Juan Manuel Fangio Mercedes-Benz 40
2 the United Kingdomthe United Kingdom Stirling Moss Mercedes-Benz 23
3 ItalyItaly Eugenio Castellotti Lancia 12
4 FranceFrance Maurice Trintignant Ferrari 11,3
5 ItalyItaly Giuseppe Farina Ferrari 10,3
6 ItalyItaly Piero Taruffi Mercedes-Benz 9
7 the United Statesthe United States Bob Sweikert Kurtis-Offenhauser 8
8 ArgentinaArgentina Roberto Mières Maserati 7
9 ItalyItaly Luigi Musso Mercedes-Benz 6
10 FranceFrance Jean Behra Maserati 6
11 GermanyGermany Karl Kling Mercedes-Benz 5
12 the United Statesthe United States Jimmy Davies Kurtis-Offenhauser 4
13 the United Statesthe United States Tony Bettenhausen Kurtis-Offenhauser 3
14 the United Statesthe United States Johnny Thomson Kurtis-Offenhauser 3
15 BelgiumBelgium Paul Frère Ferrari 3
16 the United Statesthe United States Paul Russo Kurtis Kraft-Offenhauser 3
17 ArgentinaArgentina José Froilán González Ferrari 2
18 ItalyItaly Cesare Perdisa Maserati 2
19 ItalyItaly Luigi Villoresi Lancia 2
20 ArgentinaArgentina Carlos Menditéguy Maserati 2
21 ItalyItaly Umberto Maglioli Ferrari 1,3
22 GermanyGermany Hans Herrmann Mercedes-Benz 1
23 the United Statesthe United States Walt Faulkner Kurtis-Offenhauser 1
24 the United Statesthe United States Bill Vukovich Kurtis-Offenhauser 1
25 the United Statesthe United States Bill Homeier Kurtis-Offenhauser 1

Die ersten fünf jedes Rennens bekamen 8, 6, 4, 3 bzw. 2 Punkte, einen weiteren Punkt gab es für die schnellste Rennrunde. Die besten fünf Resultate wurden gewertet. Die 0,3 Punkte rühren daher, dass sich bei der "Hitzeschlacht" von Argentinien bis zu drei Fahrer in den meisten Wagen abwechselten.

[Bearbeiten] Weblinks

Codice Sconto: E463456

Static Wikipedia (no images)

aa - ab - af - ak - als - am - an - ang - ar - arc - as - ast - av - ay - az - ba - bar - bat_smg - bcl - be - be_x_old - bg - bh - bi - bm - bn - bo - bpy - br - bs - bug - bxr - ca - cbk_zam - cdo - ce - ceb - ch - cho - chr - chy - co - cr - crh - cs - csb - cu - cv - cy - da - de - diq - dsb - dv - dz - ee - el - eml - en - eo - es - et - eu - ext - fa - ff - fi - fiu_vro - fj - fo - fr - frp - fur - fy - ga - gan - gd - gl - glk - gn - got - gu - gv - ha - hak - haw - he - hi - hif - ho - hr - hsb - ht - hu - hy - hz - ia - id - ie - ig - ii - ik - ilo - io - is - it - iu - ja - jbo - jv - ka - kaa - kab - kg - ki - kj - kk - kl - km - kn - ko - kr - ks - ksh - ku - kv - kw - ky - la - lad - lb - lbe - lg - li - lij - lmo - ln - lo - lt - lv - map_bms - mdf - mg - mh - mi - mk - ml - mn - mo - mr - mt - mus - my - myv - mzn - na - nah - nap - nds - nds_nl - ne - new - ng - nl - nn - no - nov - nrm - nv - ny - oc - om - or - os - pa - pag - pam - pap - pdc - pi - pih - pl - pms - ps - pt - qu - quality - rm - rmy - rn - ro - roa_rup - roa_tara - ru - rw - sa - sah - sc - scn - sco - sd - se - sg - sh - si - simple - sk - sl - sm - sn - so - sr - srn - ss - st - stq - su - sv - sw - szl - ta - te - tet - tg - th - ti - tk - tl - tlh - tn - to - tpi - tr - ts - tt - tum - tw - ty - udm - ug - uk - ur - uz - ve - vec - vi - vls - vo - wa - war - wo - wuu - xal - xh - yi - yo - za - zea - zh - zh_classical - zh_min_nan - zh_yue - zu -