Farsleben
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Sachsen-Anhalt | |
Landkreis: | Börde | |
Verwaltungsge- meinschaft: |
Wolmirstedt | |
Höhe: | 50 m ü. NN | |
Fläche: | 7,12 km² | |
Einwohner: | 966 (31. Dez. 2006) | |
Bevölkerungsdichte: | 136 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 39326 | |
Vorwahl: | 039201 | |
Kfz-Kennzeichen: | BK | |
Gemeindeschlüssel: | 15 0 83 225 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | August-Bebel-Straße 24 39326 Wolmirstedt |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Klaus-Dieter Böhnke | |
Lage der Gemeinde Farsleben im Landkreis Börde | ||
Farsleben ist eine Gemeinde im Landkreis Börde in Sachsen-Anhalt (Deutschland). Sie ist Mitgliedsgemeinde der Verwaltungsgemeinschaft Wolmirstedt (Modell Trägergemeinde) mit Sitz in der gleichnamigen Stadt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Die Gemeinde Farsleben liegt im unteren Ohretal, wenige Kilometer vor deren Mündung in die Elbe. Die ehemalige Kreisstadt Wolmirstedt ist nur 3 km, die Magdeburger Innenstadt ca. 18 km entfernt. Nordwestlich von Farsleben steigt das Gelände allmählich zur Colbitz-Letzlinger Heide an (74 m ü. NN). Südlich der Gemeinde befindet sich das Landschaftsschutzgebiet Moortalsee.
[Bearbeiten] Geschichte
1197 taucht der Ort erstmals in einer Urkunde als Fadesleve auf. Hierin wird der Besitz des Adelsgeschlechtes von Elbeu und des Klosters Ammensleben am Dorf bestätigt.
Den Herren von Elbeu folgten die von Irxleben. Im Jahr 1418 fiel der halbe Ort dem Feuer zum Opfer, das plündernde Raubritter aus dem Altmärkischen gelegt hatten. 1441 erhielt die Familie von der Schulenburg das ganze Lehnsgut Farsleben.
Farsleben wurde im Dreißigjährigen Krieg mehrmals von verschiedenen Kriegsparteien ausgeraubt. Die günstige Lage nördlich des Ohre-Überganges zwischen Elbe und Heide war der Grund, dass hier Truppen durchzogen und lagerten – so auch die Tillys 1626. Das Dorf Farsleben fiel nach dem Krieg wüst – nur sechs Bewohner sollen die Kriegsereignisse überlebt haben, während für 1584 noch 22 Familien bezeugt waren.
In der allmählichen Wiederaufbauphase wurde 1655 eine neue Kirche geweiht (heutige Gestalt nach baulichen Veränderungen bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts). 1820 hatte das Dorf inzwischen wieder 250 Einwohner.
Von 1910 bis 1966 lag die Gemeinde an der Kleinbahn Wolmirstedt nach Colbitz (mit eigenem Bahnhof). Aus der 1888 gegründeten Feuerwehr ging 1928 die Freiwillige Feuerwehr hervor.
Ein Zug mit jüdischen Gefangenen, welcher als Erster von drei Todestransporten Anfang April 1945 im Konzentrationslager Bergen-Belsen mit je 2500 sogenannten Austauschjuden in ca. 45 Viehwaggons zusammengestellt wurde, um diese in das Konzentrationslager Theresienstadt zu bringen, verließ am 6. April 1945 den Lagerbahnhof Bergen-Belsen und kam am 13. April 1945, kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges zwischen Farsleben und Zielitz zum Stehen. Viele Bürger halfen den nun Geretteten. Es starben aber, trotz Hilfe viele an Krankheiten und Entkräftung. 22 Opfer des Transportes wurden auf dem örtlichen Friedhof begraben. Während der Zweite der Züge das Ziel erreichte, strandete der dritte Zug am 23. April 1945 im brandenburgischen Tröbitz und wurde als Verlorener Zug bekannt.
Die Landwirtschaft prägte die Gemeinde Farsleben auch nach dem Zweiten Weltkrieg. 1963 wurden die beiden LPG des Ortes zusammengeschlossen, einige Jahre später nahm eine Milchvieh- sowie eine Schweinezuchtanlage den Betrieb auf. Einige Einwohner arbeiten im Kalibetrieb der Nachbargemeinde Zielitz. Die Farsleber Kirche, die wegen Bauschäden 1985 geschlossen wurde, ist inzwischen instandgesetzt und seit 1997 finden dort wieder Gottesdienste statt.
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Wappen
Blasonierung: „In Silber zwischen zwei roten Schanzkörben, auf grünem mit einem silbernen Seeblatt belegten Dreiberg ein grün gekleideter Soldat des Dreißigjährigen Krieges mit breitem silbernen Kragen, goldener Schärpe, grünem Federhut, roten Stulpenhandschuhen und schwarzen Kanonenstiefeln mit goldenen Sporenspangen, die linke Hand in die Seitegestemmt, in der rechten Hand eine Partisane mit schwarzer Stange, goldener Spitze und goldenem Eisen haltend.“[1]
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Gedenkstein auf dem Ortsfriedhof für ermordete jüdische KZ-Häftlinge, von der Synagogengemeinde 1985 errichtet
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Verkehrsanbindung
Nahe Farsleben führt die Bundesstraße 189 (Magdeburg–Stendal) vorbei, die in Richtung Süden zweispurig ausgebaut wurde. Weitere Straßenverbindungen bestehen nach Wolmirstedt und über Zielitz nach Rogätz. Die nächsten Bahnhöfe befinden sich in Wolmirstedt und Zielitz an der Magdeburg-Wittenbergeschen Eisenbahn, die den Ort Farsleben direkt tangiert. Neben Regionalverkehrszügen halten dort auch die Züge der Magdeburger S-Bahn.
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Regierungspräsidium Magdeburg, den 28. Oktober 1999 - Amtsblatt f.d. Reg.-Bez. MD 1/00
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