Irxleben
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Sachsen-Anhalt | |
Landkreis: | Börde | |
Verwaltungsge- meinschaft: |
Hohe Börde | |
Höhe: | 129 m ü. NN | |
Fläche: | 7,07 km² | |
Einwohner: | 2370 (31. Dez. 2006) | |
Bevölkerungsdichte: | 335 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 39167 | |
Vorwahl: | 039204 | |
Kfz-Kennzeichen: | BK | |
Gemeindeschlüssel: | 15 0 83 325 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Bördestraße 8 39167 Irxleben |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Dr. Thomas Schultze (FDP) | |
Lage der Gemeinde Irxleben im Landkreis Börde | ||
Irxleben ist eine Gemeinde westlich von Magdeburg in Sachsen-Anhalt. Sie ist Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Hohe Börde.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Irxleben liegt ungefähr 10 km westlich von Magdeburg, der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts nahe dem Autobahnkreuz Magdeburg (Bundesautobahn 2 und Bundesautobahn 14). Die Bundesstraße 1 führt durch den Ort. Nordöstlich in etwa 20 km Entfernung befindet sich das Wasserstraßenkreuz Magdeburg, bei dem der Mittellandkanal über die Elbe geführt wird.
[Bearbeiten] Gesamtbild der Gemeinde
Geprägt ist die Gemeinde durch die typischen Bördebögen. Die Hofzugänge weisen dabei ein Tor mit Rundbogen auf. Rechts neben dem Tor befindet sich meist eine Tür und über dieser meist Steintafeln mit verschiedenen Inschriften.
Von diesen historischen Höfen sind in Irxleben auch heute noch viele erhalten, so auch der ehemalige Hof der Familie „zu Irxleben“ in der Kirchstraße. Zum Erscheinungsbild des Ortskerns tragen auch viele Fachwerkhäuser und der zwischenzeitlich verrohrte, jetzt wieder frei gelegte „Quetschengraben“ bei. Auch neuere Bauwerke wie die Räumlichkeiten der Kindertagesstätte „Pitti-Platsch“ sind in die Umgebung eingepasst.
[Bearbeiten] Geschichte von Irxleben und seine Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten] Geschichtliche Entwicklung Irxlebens
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Irxleben in Schenkungsurkunden an den Bischof zu Paderborn. Eine große Dorfkirche besaß der Ort bereits im 12. Jahrhundert. Besitzer der Ortschaft war bis 1418 die Familie „von Irxleben“. Während des 30-jährigen Krieges musste ein großer Teil der Bevölkerung unter anderem nach Haldensleben flüchten. Von den Folgen dieses Krieges konnte sich der Ort lange nicht erholen. Während der Befreiungskriege 1813 wurde auch Irxleben in Mitleidenschaft gezogen und errichtete 50 Jahre später zum Gedenken an die Opfer ein Denkmal, den „Adler“. Durch die aufblühende Landwirtschaft, vorrangig den Anbau von Zuckerrüben und Zichorien, gab es um 1890 eine Zuckerfabrik und eine Zichoriendarre im Dorf. Zur Jahrhundertwende unterrichteten in der damaligen Schule 3 Lehrer 181 Kinder. Zu dieser Zeit war Irxleben auch Sitz der kirchlichen Schulaufsichtsbehörde. Bis zu Beginn des ersten Weltkrieges war der Ort ein typisches Bauerndorf. Es lebten hier einige Großbauern, jedoch in der Mehrzahl Klein- und Mittelbauern, wie noch heute an den im Ort vorhandenen Gehöften sichtbar wird. Mit Einführung der Personenbeförderung durch die Post fanden mehr Einwohner Arbeit im nahe gelegenen Magdeburg. Die Siedlung Oberwiesenstraße entstand in der Zeit von 1926 bis 1933.
Während des 2. Weltkrieges musste der Ort Evakuierte vor allem aus dem Rheinland aufnehmen. Verschleppte und Kriegsgefangene mussten in den Bauernwirtschafen arbeiten. 1945 fielen auch Bomben auf Irxleben, die jedoch keine Opfer oder größere Schäden forderten. Der Ort wurde durch amerikanische Truppen besetzt und fiel im Juli 1945 im Rahmen des Potsdamer Abkommens in die Sowjetische Besatzungszone.
Nach Abschluss der Bodenreform wurde in Irxleben 1953 die erste LPG gegründet. Nach der Wiedervereinigung 1989 musste sich der Ort neuen Herausforderungen stellen. Ein sehr großer Teil der Einwohner hatten Arbeit in einer der vorhandenen Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften, die nun weg fielen.
Das neu geschaffene große Gewerbegebiet floriert und gibt Anlass zur Zuversicht. Durch die Schaffung neuer Wohngebiete wuchs die Einwohnerzahl stetig in den 1990er Jahren, viele Familien vor allem aus Magdeburg zogen in den „Speckgürtel“ der Landeshauptstadt.
[Bearbeiten] Erste urkundliche Erwähnung Irxlebens
Erstmals wurde Irxleben im Jahr 1015 urkundlich erwähnt. Die Urkunde bezeugt den Tausch aller Besitzungen des edlen Liuthard in Irxleben, Asterlindi und Hardego samt der Hörigen gegen eine Unze Gold, 10 Pfund Pfennige und einen Mantel im Wert von 4 Pfund.
[Bearbeiten] Entstehung des Namens „Irxleben“
Während der Völkerwanderung (4. - 6. Jahrhundert) wanderte der gemanische Stamm "Warnen" ein und wurde sesshaft. Die besetzten Ortschaften wurden nach den Stammesältesten benannt. Im Falle des Ortes Irxleben war dies "Irik", aus dem der Name „Irikslevu“ folgte. In den folgenden Jahrhunderten wurde der Name des Orts häufig geändert:
- 1015: Irixlern
- 1063: Erixleve
- 1112: Aresleve
- 1144: Erikesleve
- 1201: Irekesleve
- 1221: Irkesleve; Yrckleve
- 1270: Erxleve
- ab 1564: Irxleben
[Bearbeiten] Der Dreißigjährige Krieg
Durch die dauernde Belagerung Magdeburgs im Dreißigjährigen Krieg wurde auch der Ort Irxleben stark in Mitleidenschaft gezogen. Immer wieder gingen Häuser in Flammen auf, Einwohner verloren dabei ihr Leben. Viele Bewohner flohen nach Haldensleben oder in die nahe Heide und ließen ihre Besitztümer zurück.
[Bearbeiten] Irxleben im Feuersturm
In seiner Geschichte wurde Irxleben häufig von verheerenden Feuern heimgesucht. So schrieb der damalige Pastor Baucke 1780 in das inzwischen ebenfalls verbrannte Kirchenbuch: „Anno 1780 den 31. März abends nach zehn Uhr, kam Feuer in das hiesige Kossathen Mtsr. Conrad Behricke Haus auf, wodurch 6 Halbspännerhöfe als Erasmus Heinrichs, Joachim Kleinau, Peter Camin, Gottlieb Hilliger, Gottfreid Mohr und Simon Raecke und 4 Kossathenhöfe, als Jakob Willing, Joachim Schulzen, Riemann`s Hof, das Nachtwächterhaus und 2 Großvaterhäuser gänzlich in Asche gelegt wurden.“ Dem Bericht zufolge wurde bei diesem Feuer der gesamte nördliche Dorfteil vernichtet. Das Baumaterial war zu dieser Zeit meist aus Stroh, Holz und Lehm und der Abstand der Häuser oft ungenügend klein, sodass Feuer oft große Dorfteile betrafen. Am 14. Februar 1798 brach im Hause Hilliger erneut Feuer aus, wodurch insgesamt 7 Gehöfte brannten. Der wieder aufgebaute Hilliger-Hof war zur damaligen Zeit eines der schönsten Anwesen der Umgebung. Eine Tafel zeugt noch heute von diesem Ereignis.
[Bearbeiten] Bevölkerungsentwicklung in Irxleben
Im Jahr 1564 wohnten in der Gemeinde 23 Familien. Diese Zahl entwickelte sich bis 1785 auf 310 Einwohner und wuchs bis 1892 auf 1.238. 1933 sank die Zahl der Einwohner auf 967, nach Ende des 2. Weltkrieges stieg sie durch den Zuzug vieler Flüchtlinge und Evakuierten wieder auf 1.240. In den folgenden Jahren sank die Einwohnerzahl erneut, durch Umsiedelung in die Großstädte auf 883. Nach der Wiedervereinigung kehrte sich diese Entwicklung um und viele Einwohner vor allem Magdeburgs zogen in den Vorort. So zählte Irxleben am 1. November 1999 2.537 Einwohner, aktuell leben 2.370 Einwohner in Irxleben (2006).
Durch den sprunghaften Anstieg der Bevölkerungszahl nach 1990 und den dadurch gestiegenen Steuereinnahmen konnten verschiedene Bauprojekte finanziert werden, z.B. der Bau einer Turnhalle, eines multifunktionelen Sportareals, eines Beach-Volleyball-Platzes und einer neuen Grundschule. Aufgrund der Bevölkerungswelle konnten viele neue Vereine gegründet werden (Taubenzüchterverein, Geflügelzüchterverein, Jagdverein und Hundesportverein). Im Irxleber Sportverein (SVI) konnten sich neue Sportarten bilden (Badminton, Basketball, Handball, Kegeln, Schach, Tischtennis und Volleyball). Irxleben entwickelte sich finanziell und wirtschaftlich sehr schnell, vor allem im Gewerbegebiet.
Irxleben wurde Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Hohe Börde, der weitere 13 Gemeinden angehören.
[Bearbeiten] Historische Denkmäler in Irxleben
[Bearbeiten] Die Irxleber Kirche
Bereits im 12. Jahrhundert wurde die alte Irxleber Kirche im romanischen Stil erbaut. Sie hatte ein Satteldach mit einem 20 Meter hohen Turm, auf dessen Spitze sich ein Wetterhahn mit dem heiligen Eustachius befand. Dieser ist auch heute noch Schutzpatron der Kirche. Wegen der stark gestiegenen Einwohnerzahl wurde unter Superintendent Heinrich-Julius Raabe die Kirche 1892/93 erweitert und die Turmspitze erneuert. Den Übergang vom alten Rumpf des Turmes zur neuen Turmspitze ist noch heute deutlich erkennbar. In der Kirche gibt es auch noch farbige Kirchenfenster.
[Bearbeiten] Das Völkerschlachtdenkmal
Im Jahr 1813 hatte auch der Ort Irxleben schwer unter den Befreiungskriegen zu leiden. Zum 50-jährigen Jubiläum wurde hier ein Völkerschlacht-Denkmal errichtet, das noch heute an die Opfer der Kriege erinnert. Auf der Spitze der Gedenksäule befindet sich ein Adler, der nach 1945 entfernt und 1999 durch einen neuen ersetzt wurde. Auf dem Sockel der Gedenksäule befindet sich die Inschrift: „Für den Frieden der Welt stehen wir alle auf Wacht“.
[Bearbeiten] Irxlebens Gemeindewappen
Irxlebens Gemeindewappen zeigt inmitten der Umschrift ein Wappenbild, das ehemals das Geschlecht derer von Irxleben im Schilde führte. Es ist ein schwarzes Schragen im silbernen Felde.
Nach der Sage wurde der Ahnherr des Geschlechts "Burchard der Schwarze von Irxleben" in den reichsunmittelbaren Ritterstand erhoben, nachdem er sich in der Gefolgschaft Ottos des Großen rühmlich hervorgetan hatte. 962 zeichnete der Kaiser viele sächsische Edelleute im Dom zu Rom aus und bedachte sie mit Wappen. Ritter Burchard von Irxleben erhielt die Würde eines Erbküchenmeisters des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. In dieser Eigenschaft bekam er als Wappen den schwarzen Schragen im silbernen Feld. Das Geschlecht der Familie "von Irxleben" ist seit fast 600 Jahren ausgestorben. Der letzte Namensträger war Otto von Irxleben. Er war Stiftvogt und erzbischöflicher Schlosshauptmann und starb ohne männlichen Erben am 16. August 1418 im nahen Wolmirstedt, wo er in der Katharinen-Kirche begraben wurde. Das Wappen der Familie zu Irxleben trägt die Gemeinde noch heute.
[Bearbeiten] Der alte Taufstein
In der Irxleber Kirche befindet sich ein Taufstein, der etwa ebenso alt wie die Kirche selbst ist. Er hat einen Durchmesser von über einem Meter und eine halbkugelförmige, schüsselartige Vertiefung. Seit dem 30-jährigen Krieg wird der alte Taufstein nicht mehr verwendet. Zur Taufe wird heute ein dunkler, aus Holz gefertigter Taufstein verwendet.
[Bearbeiten] Handwerk und Gewerbe in Irxleben
Während der Zeit um 1900 verfügte die Gemeinde über zahlreiche Handwerksbetriebe und Fabriken. So gab es im Ort neben vielen anderen zwei Zichoriendarren, eine Zuckerfabrik, fünf Schuster, drei Fleischer, vier Gasthöfe und zwei Bäcker. Um 1930 gab es sogar ein Kino. Die Zuckerfabrik wurde 1928 gesprengt.
Großen Aufschwung erlebte die Irxleber Wirtschaft durch die Einrichtung eins Gewerbegebietes nach der Wiedervereinigung mit mehr als 60 Baugrundstücken. Großen Vorteil für den Gewerbestandort bietet die günstige Verkehrslage des Ortes mit Direktanbindung an die A 2 und die B 1 sowie der Nähe der Landeshauptstadt Magdeburg und der A 14.
[Bearbeiten] Irxleben heute
[Bearbeiten] Der Sportverein in Irxleben
Der im Jahr 1919 gegründete Sportverein (SV Irxleben oder kurz SVI) stellt für das Leben im Ort einen wesentlichen Faktor dar. Hauptsportart mit den meisten Mitgliedern ist der Fußball. Die erste Mannschaft spielte viele Jahre in der Landesliga Nord, wo sie zumeist gute Mittelfeldplätze belegte, nach dem Abstieg in der Saison 2006/2007 spielt das Team nun in der Landesklasse (Staffel 4). Spielort ist das Stadion „Am Wildpark“, das aus zwei Fußballplätzen besteht. An das Gelände am „Siegweg“ schließen sich ein Bolz- und ein Beton- Basketball- Platz sowie die neu erbaute „Wildparkhalle“ und ein Volleyballplatz an.
Nach der Neuerrichtung der 2-Felder-Sporthalle 1997 bildete sich mit Handball eine neue Abteilung im Sportverein, die sofort viel Erfolg hatte. Nach nur wenigen Jahren Präsenz im Spielbetrieb ist die erste Herrenmannschaft des SV Irxleben bereits in der Oberliga Sachsen-Anhalts vertreten. Weitere Abteilungen des Sportvereins sind Badminton, Basketball, Kegeln, Schach (Bezirksliga), Tischtennis und Volleyball.
[Bearbeiten] Freizeit / Naherholung
Wanderungen oder Radfahrten in der Umgebung sind durch gut ausgebaute Rad- und Fußwege gut möglich. Beliebtes Ausflugsziel ist der nahegelegene Wartberg mit der Bismarckwarte, der bei guten Wetterverhältnissen Sicht bis zum Brocken im Harz bietet.
[Bearbeiten] Die Grundschule in Irxleben
Die neue Irxleber Grundschule wird von etwa 150 Schülern aus Irxleben und den umliegenden Gemeinden besucht. Nach Ende des Unterrichts können die Kinder zusätzlich im Hort untergebracht werden. An der Schule werden eine Theater-, eine Handball-, eine Chor- und eine Kunstarbeitsgemeinschaft angeboten.
[Bearbeiten] Die Sporthalle in Irxleben
Die „Wildparkhalle“ wurde 1997 neu erbaut. Sie ist zweiteilbar und gekennzeichnet durch einen offene Bauweise. Die Umkleidekabinen für die Sportler befinden sich deutlich über Spielfeldniveau. So wurde die Möglichkeit einer tiefer gelegenen Kegelbahn eingeräumt, die sich im Keller befindet und vom in die Halle integrierten "Kegelheim" aus zugänglich ist.
[Bearbeiten] Weblinks
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