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DRG Baureihe 05 – Wikipedia

DRG Baureihe 05

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

DRG-Baureihe 05
DB-Baureihe 05
Lok 05 001 im Verkehrsmuseum Nürnberg
Nummerierung: 05 001-003
Anzahl: 3
Hersteller: Borsig, Berlin
Baujahr(e): 1935, 1937
Ausmusterung: 1958
Achsformel: 2'C2' h3
Gattung: S 37.19
Spurweite: 1.435 mm
Länge über Puffer: 26.265 mm
Dienstmasse: 129,9 t
Reibungsmasse: 57,7 t
Radsatzfahrmasse: 19,4 t
Höchstgeschwindigkeit: 175 km/h
Indizierte Leistung: 2.360 PSi
Treibraddurchmesser: 2.300 mm
Laufraddurchmesser vorn: 1.100 mm
Laufraddurchmesser hinten: 1.100 mm
Zylinderanzahl: 3
Zylinderdurchmesser: 450 mm
Kolbenhub: 660 mm
Rostfläche: 4,71 m²
Überhitzerfläche: 90,00 m²
Verdampfungsheizfläche: 255,52 m²

Die Lokomotiven der Baureihe 05 waren Einheits-Schnellzuglokomotiven der Deutschen Reichsbahn. Die Lokomotive 05 002 stellte 1936 einen Geschwindigkeits-Weltrekord für Schienenfahrzeuge von 200,4 km/h auf und bleibt damit bis heute die schnellste deutsche Dampflok.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Angesichts der Konkurrenz durch Dieseltriebwagen wie dem Fliegenden Hamburger in der Mitte der 1930er Jahre versuchte die Lokomotivbauindustrie schnellere Dampflokomotiven zu bauen. Erste Schnellfahrtversuche wurden mit zwei bereits bei ihrer Lieferung durch Borsig teilweise stromlinienförmig verkleideten Loks der Baureihe 03 unternommen. Nach erfolgreichem Abschluss stellte die Firma Borsig 1935 zunächst die beiden Maschinen mit den Baureihen-Nummern 05 001 und 002 her, eine modifizierte 003 folgte erst zwei Jahre später.

Die Stromlinienverkleidung der ersten beiden 05 umschloss diese vollständig und reichte bis wenige Zentimeter über der Schienenoberkante herab. Das Triebwerk war über Rollläden zugänglich. Die rote Lackierung wurde zur optischen Hervorhebung gewählt.

Nach mehreren Versuchsfahrten mit Geschwindigkeiten zwischen 170 und 190 km/h erreichte die 05 002 am 11. Mai 1936 auf ebener Strecke zwischen Hamburg und Berlin bei Friesack eine Geschwindigkeit von 200,4 km/h bei einer gemessenen Leistung von 3.400 PSi. Dies stellte den Geschwindigkeitsweltrekord für Dampflokomotiven dar, der allerdings zwei Jahre später von der britischen Lokomotive „Mallard“ (LNER Klasse A4) mit 201,2 km/h und einer kurzzeitigen Spitze von 202,6 km/h auf einer leicht abschüssigen Strecke geringfügig überboten wurde. Die verglichen mit der A4 wesentlich leistungsfähigere und auch mit größeren Treibrädern ausgestattete Baureihe 05 wäre wahrscheinlich in der Lage gewesen, diesen Rekord erneut zu überbieten; ein entsprechender Versuch ist jedoch nie unternommen worden.

Nach dem zweiten Weltkrieg wurden die drei Loks dem Bahnbetriebswerk Hamm zugeordnet. Mit der Anlieferung von Lokomotiven der Baureihe V 200 wurden die 05 1958 durch diese ersetzt und ausgemustert und 1960 – bis auf 05 001 – zerlegt.

[Bearbeiten] 05 001 und 002

Obwohl sich die Deutsche Bundesbahn entschlossen hatte, Einzelstücke und Spezialanfertigungen aus ihrem Bestand auszumustern, wurden die Fahrzeuge der Baureihe 05 davon ausgenommen, da sie sich noch in einem guten Zustand befanden. Sie wurden zur Firma Krauss-Maffei überführt und dort überholt. Dabei wurden die Reste der Stromlinien-Verkleidung von den beiden Maschinen entfernt.

Später erhielt die Lok mit der Betriebsnummer 05 001 ihre rote Originalverkleidung zurück und steht seit 1963 im Verkehrsmuseum in Nürnberg.

Die Loks waren mit dem Schlepptender der Bauart 2'3 T 37 St gekuppelt.

[Bearbeiten] 05 003

DRG Baureihe 05 003
Länge über Puffer: 27.000 mm
Dienstmasse: 124,0 t
Reibungsmasse: 56,0 t
Radsatzfahrmasse: 19,1 t
Indizierte Leistung: 1.765 kW
Rostfläche: 4,40 m²
Überhitzerfläche: 81,90 m²
Verdampfungsheizfläche: 226,52 m²
Tender: 2'3 T 35 Kst
Wasservorrat: 35,0 m³
abweichende tech. Daten

Die mit den Lokomotiven der Baureihe 05 angestrebten Fahrgeschwindigkeiten warfen die Frage auf, ob bei der traditionellen Anordnung des Führerhauses eine ausreichende Streckensicht gewährleistet ist. Daraufhin wurde die 05 003 als Erprobungsträger mit vorn angeordnetem Führerhaus konzipiert. Dazu wurde die gesamte Lokomotive gedreht, um Lokführer und Heizer nicht trennen zu müssen. Die Lok lief also mit dem Stehkessel voraus, der Tender hinter der Rauchkammer. Wegen der Rohstofflage des Deutschen Reiches wurde eine Ölfeuerung verworfen und Feuerung mit Steinkohlenstaub entwickelt. Der Kohlenstaub wurde von einer dampfgetriebenen Turbine mittels einer 14 m langen Leitung vom Tender bis zur Feuerbüchse geblasen.

Die Lok wurde 1937 von Borsig gebaut, bewährte sich jedoch nicht. Der Kohlenstaub verbrannte unvollständig und lagerte sich in den Rauchrohren des Kessels ab. Teilweise versagte die Feuerung vollständig. Die Versuchsfahrten wurden abgebrochen und die Ursachen analysiert. Bei Standversuchen wurde Luftmangel als Störungsursache identifiziert.

Das Fahrzeug wurde auf normale Steinkohlefeuerung umgebaut und lief fortan mit der Rauchkammer voraus; entgegen der ursprünglichen Absicht die Lok an die anderen Exemplare der Baureihe anzugleichen, wurde sie im März 1945 unverkleidet abgeliefert. Sie unterschied sich von den anderen beiden durch den Kessel mit Verbrennungskammer und das mit einem Innenrahmen versehene hintere Drehgestell.

Die Lok mit der Betriebsnummer 05 003 hatte ursprünglich einen Schlepptender der Bauart 2'3 T 35 Kst; nach dem Umbau bekam sie einen Schlepptender der Bauart 2'3 T 38.5.

Erst nach einer Hauptuntersuchung 1950 bei Krauss-Maffei kam die Lok ins Bw Hamm. 05 003 wurde 1958 ausgemustert.

[Bearbeiten] Literatur

  • Alfred B. Gottwaldt: Baureihe 05 – schnellste Dampflok der Welt. Die Geschichte einer Stromlinienlokomotive der dreißiger Jahre. Franckh-Verlag Stuttgart 1981, ISBN 3-440-04967-1
  • Jürgen Quellmalz: Die Baureihe 05. Band 12 der Reihe Deutsche Dampflokomotiven. Eisenbahn-Kurier-Verlag GmbH 1978, ISBN 3-88255-105-4
Andere Sprachen


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