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Walk of Ideas – Wikipedia

Walk of Ideas

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Walk of Ideas (dt. „Ideengang“ oder „Spaziergang der Ideen“) war eine künstlerische Veranstaltungsreihe zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006, die unter dem Motto „Ein Spaziergang durch Ideen aus Deutschland“ einen Kunstboulevard in Berlin-Mitte bildete. Zwischen Mai und September 2006 sollten sechs Skulpturen den deutschen Erfindungsreichtum repräsentieren.

Auf der Internetseite „Deutschland, Land der Ideen“ heißt es dazu: „Die Skulpturen symbolisieren den Ideenreichtum und Erfindergeist von Komponisten und Literaten, Wissenschaftlern und Forschern, Ingenieuren und Tüftlern aus Deutschland.[1] Die Aufstellung der künstlerisch umstrittenen Werke erfolgte zwischen dem 10. März und 19. Mai 2006, der Abbau zwischen dem 29. September und dem 04. Oktober 2006.

Skulptur „Der moderne Fußballschuh“
Skulptur „Der moderne Fußballschuh“

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Hintergrund und allgemeine Daten

Der Skulpturenboulevard war ein zentraler Bestandteil der Initiative Deutschland – Land der Ideen, die unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Horst Köhler als gemeinsame Image- und Standortinitiative der deutschen Bundesregierung und der deutschen Wirtschaft, vertreten durch den Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), im In- und Ausland ein positives Deutschlandbild vermitteln soll.

Das Corporate Design der Kampagne sowie das Design der Skulpturen wurde von der Berliner Designagentur Scholz & Friends Identify erdacht und umgesetzt. Die Agentur wurde mehrfach international für diese Kampagne ausgezeichnet - z.B. mit dem begehrten EVA Award 2006.

Die Skulpturen standen auf zentralen Plätzen der Berliner Innenstadt wie dem Bebelplatz oder dem Gendarmenmarkt. Zu den Enthüllungen fanden kleine Feiern statt, auf denen Politiker, Mitglieder der Initiative oder Vertreter der beteiligten Firmen Eröffnungsreden hielten. Die erste Enthüllung erfolgte am 10. März 2006 mit der Plastik „Der moderne Fußballschuh“ im Spreebogenpark, den Abschluss bildete die Übergabe der Skulptur „Relativitätstheorie" am 19. Mai 2006 im Lustgarten. Im Herbst 2006 wurden die Figuren wieder abgebaut. Eine Skulptur, Das Automobil, ging auf Reisen nach München – die Verwendung oder Verwertung der restlichen Werke ist unklar.

Enthüllung der Skulptur „Der moderne Buchdruck“
Enthüllung der Skulptur „Der moderne Buchdruck“

Die Gesamtkosten von der Planung bis zur Realisierung lagen pro Figur zwischen 300.000 und 350.000 Euro. Die Herstellung sämtlicher Skulpturen erfolgte aus dem modernen Kunststoff Neopor® und ihre Beschichtung mit einem gleißenden weißen Speziallack. Ihre Produktionszeit lag bei jeweils rund zwei Monaten, die Endmontage auf den Plätzen nahm bis zu drei Tage in Anspruch.

An jeder Figur auf dem Wanderweg durch die deutsche Forschungslandschaft und Kulturgeschichte gaben Informationstafeln in Deutsch und Englisch ausführlich Aufschluss über ihre Symbolik.

Überblick über sämtliche Skulpturen:

  • „Der moderne Fußballschuh“ im Spreebogenpark (Enthüllung am 10. März 2006)
  • „Meilensteine der Medizin“ am Friedrich-Ebert-Platz (27. März)
  • „Das Automobil“ am Brandenburger Tor (6. April), Ende Mai auf den Schloßplatz umgesetzt, Anfang Juni umgesetzt an den Bundespressestrand.
  • „Der moderne Buchdruck“ am Bebelplatz (21. April)
  • „Meisterwerke der Musik“ am Gendarmenmarkt (5. Mai)
  • „Die Relativitätstheorie“ am Lustgarten (19. Mai)

Über die künstlerische Gestaltung der Figuren liegen keine genauen Daten vor. Die Initiative Deutschland – Land der Ideen bleibt in ihren Angaben sehr allgemein. Die Figur „Meilensteine der Medizin“ haben danach beispielsweise junge Künstler in Abstimmung mit der Bayer AG entworfen. Die Entwürfe für die drei letzten Figuren stammen von jungen Designern der Agentur Scholz & Friends. Zu der Figur „Das Automobil“ gibt es die Angabe, das Design stamme von Audi.

[Bearbeiten] Sechs Skulpturen

[Bearbeiten] Der moderne Fußballschuh

Abbau September 2006
Abbau September 2006

Am 10. März 2006 enthüllten die Initiatoren des Skulpturenboulevards im Spreebogenpark gegenüber dem neuen Hauptbahnhof die erste Plastik. „Der moderne Fußballschuh“, welcher von der Firma EDAG GmbH & Co. KGaA in Fulda gebaut wurde, stellte ein Paar des Fußballschuhs dar, der auf eine Entwicklung der Familie Dassler zurückgeht.

1953 fertigte Adi Dassler einen sportgerätetechnisch revolutionären Schraubstollenschuh an, der erstmals über ein auswechselbares Stollensystem aus Kunststoff verfügte. Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft spielte bei ihrem WM-Sieg 1954 in Bern mit diesen Schuhen, die nicht unwesentlich zum Erfolg beigetragen haben sollen. Dies gab dem ehemaligen Bundesinnenminister und Mitglied des Initiativenbeirats Otto Schily bei der Enthüllungsfeier die Hoffnung für die bevorstehende WM 2006: „Vielleicht [hat] ja adidas auch für diese WM noch eine »Geheimwaffe« in petto.[2]

Jeder Schuh hatte eine Länge von 12 Metern, war 5 Meter hoch und wog rund 20 Tonnen. Da es am 10. März in Berlin für diese Jahreszeit ungewöhnlich viel Schnee gab, stellte sich der Spreebogenpark bei der feierlichen Enthüllung eher als Schnee- und Skiparadies denn als grüne Fußballwiese dar.

[Bearbeiten] Meilensteine der Medizin

„Meilensteine der Medizin“, links Marie-Elisabeth-Lüders-Haus
„Meilensteine der Medizin“, links Marie-Elisabeth-Lüders-Haus

Die feierliche Einweihung für die Plastik „Meilensteine der Medizin“ fand am 30. März 2006 auf dem Friedrich-Ebert-Platz, der östlich neben dem Reichstag liegt, statt. Die Figur hatte die Form einer Tablette und stand mit einem Durchmesser von 10 Metern unübersehbar auf der neuen Uferpromenade an der Spree gegenüber dem Marie-Elisabeth-Lüders-Haus mit der Parlamentsbibliothek. Die Verankerung der 25 Tonnen schweren Skulptur erfolgte unter dem Pflaster mit einem 4,20 x 4,20 x 1,00 Meter umfassenden Stahlfundament. [3]

Das Monument sollte bahnbrechende Arzneimittelforschungen beispielsweise von Felix Hoffmann, Robert Koch, Emil Adolf von Behring, Paul Ehrlich oder Gerhard Domagk symbolisieren. 1897 gelang es dem Apotheker und Chemiker Felix Hoffmann, Acetylsalicylsäure (kurz ASS) in chemisch reiner, stabiler und verträglicher Form aufzubereiten. Zwei Jahre später kam das Produkt unter dem Namen Aspirin® auf den Markt und bildet heute den Wirkstoff vieler weiterer Schmerztabletten. 1950 kam Aspirin® als meistverkauftes Schmerzmittel in das Guinness-Buch der Rekorde.

Die Riesentablette am Spreeufer sollte ferner an medizinische Geräte wie das Röntgengerät oder den Herzkatheter erinnern, die, wie auch die Dialyse, deutsche Entwicklungen sind. Nicht zuletzt kennzeichnete die Tablette Deutschland als einen der weltweit nach wie vor führenden Pharma- und Medizintechnikstandorte.

[Bearbeiten] Das Automobil

„Das Automobil“
„Das Automobil“

„Das Automobil“ hat eine Länge von 10,2 Metern, eine Höhe von 3,25 Metern und eine Breite von 4,5 Metern bei einem Gewicht von über 10 Tonnen. Die Skulptur besteht aus einer Stahlskelettkonstruktion mit 16 Schalensegmenten, 1000 Quadratmetern Glasfaserlaminat und 120 Kubikmetern Neoporschaum. Das Design erstellte Audi. Mehr als 100 Personen arbeiteten an der Skulptur von der Planung bis zur Konstruktion und Produktion. Die Enthüllungsfeier am 6. April 2006 auf der Westseite des Brandenburger Tors stieß auf eine vergleichsweise große Resonanz. Neben dem Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit nahmen 600 Gäste und 100 Fotografen, TV-Teams und weitere Journalisten an dem Fest teil. Ende Mai 2006 wurde die Skulptur auf den Schloßplatz verlegt, um der Fanmeile vor dem Brandenburger Tor Platz zu machen.

Kurze Zeit später zog die Skulptur für wenige Tage zum Kapelleufer, um die Premierengäste zur Eröffnung des MediaClubs am Bundespressestrand zu empfangen. Danach fand die Skulptur Platz im Tiergarten, nahe der Siegessäule. Am 25. August 2006 ging das Automobil auf eine internationale Tournee mit der ersten Station Flughafen München zwischen den Terminals eins und zwei. In München sollte es bis zum 19. September 2006 bleiben.

Laut einer Pressemitteilung der Imagekampagne „Deutschland - Land der Ideen“ wurde die Skulptur am 18. November 2006, am Vorabend der Messe „Auto China 2006“, von Prof. Dr. Martin Winterkorn vor dem Geschäftszentrum „Oriental Plaza“ in Peking enthüllt. Dort war die Skulptur rund vier Wochen lang zu besichtigen. Rund 250 geladene Gäste, darunter chinesische Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens aus Sport, Kultur und Gesellschaft, waren bei der Enthüllung anwesend und verfolgten die laut Pressemitteilung „spektakuläre Show“. Während für die Fahrten nach Berlin und nach München ein „normaler“ Schwertransport mit Polizeibegleitung ausreichte, musste für die Luftreise nach Peking das größte Transportflugzeug – eine Antonow An-124 – gechartert werden.

Auf dem Bild, das die Audi AG der Pressemitteilung beifügte, ist auf dem stilisierten Kühlergrill der Skulptur das Logo des Fahrzeugherstellers zu sehen. Im Rahmen des Walk of Ideas in Berlin war kein Logo auf der Skulptur angebracht. Trotzdem ist „Das Automobil“ als Audi TT 8J zu erkennen, welcher kurz danach Premiere feierte.

Die Namen bedeutender Autokonstrukteure wie August Horch, Carl Benz, Gottlieb Daimler, Ferdinand Porsche oder Rudolf Diesel, der Erfinder des Dieselmotors, sind mit der Plastik verbunden. Der Siegeszug des Automobils ließ sich nicht aufhalten, auch wenn Kaiser Wilhelm II. der Meinung gewesen sein soll: „Ich glaube an das Pferd. Das Automobil ist eine vorübergehende Erscheinung.[4]

Über die gleichfalls deutsche Erfindung Motorrad soll die Skulptur eine Brücke schlagen bis zu einem innovativen Transportmittel der Gegenwart, zur Magnetbahn. 1984 fand in Berlin der erste Versuchsbetrieb für das spurgebundene Verkehrssystem auf eigenem Fahrweg statt, das zwischen 1989 und 1991 im Passagierbetrieb eingesetzt wurde.

[Bearbeiten] Der moderne Buchdruck

„Der moderne Buchdruck“
„Der moderne Buchdruck“

Die Aufstellung der Plastik „Der moderne Buchdruck“ erfolgte am 21. April 2006 auf dem Bebelplatz gegenüber der Humboldt Universität. Die Konstruktion dieser 12,20 Meter hohen Skulptur an der Straße Unter den Linden dauerte drei Tage. Eine Stahlkonstruktion hielt 17 Schalensegmente mit unterschiedlichen Größen zusammen, wobei jedes Segment als einzelnes Buch angeordnet war. Einschließlich der stabilisierenden Beschwerung wog der Turm 35 Tonnen.

Die gestapelten 17 Bücher trugen auf dem Rücken die Namen deutscher Dichter und Schriftsteller und ruhten auf Goethe als unterstem Buch. Sie erinnerten an Johannes Gutenberg, der um 1450 in Mainz den modernen Buchdruck erfand und mit der Gutenberg-Bibel den ersten „Bestseller“ der Geschichte produzierte. Von den ursprünglich rund 180 Exemplaren der ersten Auflage existieren nach derzeitigem Kenntnisstand noch 48 Stück. Die meisten Exemplare wurden auf Papier gedruckt, nur 30 Stück auf wertvollem Pergament. 1987 wurde zuletzt eines dieser Bücher verkauft: der Kaufpreis von 9,75 Millionen DM (rund 5 Mio. Euro) ist der höchste, der je für ein Druckwerk bezahlt wurde. [5] Nach dem Mainzer Vorbild verbreitete sich die neue Technik [der Inkunabeln] innerhalb von etwa 20 Jahren über ganz Europa, überall entstanden Offizine genannte Druckwerkstätten mit eigenem Markenzeichen. [6]

[Bearbeiten] Meisterwerke der Musik

„Meisterwerke der Musik“, eine Note von sechs
„Meisterwerke der Musik“, eine Note von sechs

Die Skulptur „Meisterwerke der Musik“ bestand aus sechs einzelnen Noten, jeweils drei Noten mit und drei Noten ohne „Fähnchen“. Jede Note war 8,10 Meter hoch, 5,4 Meter lang und 2,1 Meter breit und wog – mit Fähnchen – 8,6 Tonnen. Laut Mitteilung der Homepage „Land der Ideen“ stellten die Noten „aus statischen und geometrischen Gründen die mit Abstand komplizierteste Konstruktion aller sechs Skulpturen des »Walk of Ideas«.“ dar. Die Montage und Aufrichtung der Einzelteile, der Notenköpfe und Notenhälse erfolgte am 5. Mai 2006 auf dem Gendarmenmarkt mit einem Kran. [7]

„Meisterwerke der Musik“, kurz vor der Enthüllung
„Meisterwerke der Musik“, kurz vor der Enthüllung

Die Noten standen für das Musikland Deutschland – für Komponisten wie Bach, Beethoven, Brahms oder Wagner, für Pioniere wie Stockhausen und für Interpreten wie Anne-Sophie Mutter. Das kompositorische Schaffen enthält neben dem Ernst geistlicher Musik oder bedeutungsschwerer symphonischer Wucht eine Vielzahl heiterer Elemente. Bach skizzierte beispielsweise in der Kaffeekantate humorvoll-ironisch eine Szene aus dem bürgerlichen Leben der Leipziger: Herr Schlendrian (Bass) versucht mit wütenden Drohungen seiner Tochter Liesgen (Sopran) die Unsitte des täglichen Kaffeetrinkens abzugewöhnen; erst als er ihr die Erlaubnis zur Heirat in Aussicht stellt, lenkt die eigenwillige Tochter ein, lässt aber heimlich verbreiten, dass sie nur einen Mann akzeptiert, der ihr auch in der Ehe jederzeit das Kaffeetrinken gestattet. [8]

[Bearbeiten] Relativitätstheorie

Die letzte Skulptur thematisierte die umwälzenden Arbeiten Albert Einsteins zur Relativitätstheorie. 1905 erschien Einsteins Arbeit mit dem Titel Zur Elektrodynamik bewegter Körper, deren Inhalt heute als spezielle Relativitätstheorie bezeichnet wird und die das Verständnis von Raum und Zeit revolutionieren sollte. 1916 publizierte er die allgemeine Relativitätstheorie.

„Relativitätstheorie“, Formel zur Energie der ruhenden Masse vor dem Alten Museum von Schinkel
„Relativitätstheorie“, Formel zur Energie der ruhenden Masse vor dem Alten Museum von Schinkel

Der in Ulm geborene Einstein leistete zudem wesentliche Beiträge auch zur Quantenmechanik, deren Entwicklung mit deutschen Forschern wie Max Planck, Werner Heisenberg oder Max Born verbunden ist. Die Quantenphysik bestimmt bis heute die Versuche beispielsweise in der Stringtheorie, die vier bekannten Grundkräfte der Natur (Quantenelektrodynamik, Quantenchromodynamik, Schwache Wechselwirkung, Gravitation) in einem Erklärungsmodell zu vereinheitlichen.

„Relativitätstheorie“ von hinten relativ rätselhaft, mit Berliner Dom
„Relativitätstheorie“ von hinten relativ rätselhaft, mit Berliner Dom

Albert Einstein gilt heute für viele als Inbegriff des Forschers und Genies. Er nutzte jedoch seinen erheblichen Bekanntheitsgrad auch außerhalb der naturwissenschaftlichen Fachwelt bei seinem Einsatz für Völkerverständigung und Frieden. In diesem Zusammenhang verstand er sich selbst als Pazifist, Sozialist und Zionist. [9]

Die Figur bestand aus drei Segmenten, wog 10 Tonnen, war 12 Meter lang und 4 Meter hoch. Die feierliche Übergabe an die Berliner, die angesichts der originellen künstlerischen Darstellung der Relativitätstheorie begeistert waren, fand am 19. Mai 2006 auf der Museumsinsel im Lustgarten statt. Christian Schubert, Director Corporate Communication der BASF in Ludwigshafen, griff in einer der Eröffnungsreden die Ideenvielfalt des Gesamtkonzeptes auf: Wir von der BASF sind stolz darauf, mit dem innovativen Dämmstoff Neopor® und unseren Lacken den »Walk of Ideas« ermöglicht zu haben – ein schönes Beispiel für die Ideenvielfalt der Chemie. [10]

[Bearbeiten] Rezeption

Zwischen Reichstag und Paul-Löbe-Haus: dringend benötigter Schub für das deutsche Selbstvertrauen (CNN)
Zwischen Reichstag und Paul-Löbe-Haus: dringend benötigter Schub für das deutsche Selbstvertrauen (CNN)

[Bearbeiten] Weltweite Resonanz

Die internationalen Medien nahmen die Initiative wahr und griffen die Motive des „Walk of Ideas“ auf. CNN berichtete am 5. Mai 2006 ausführlich über den Kampagnenansatz. Das Fazit von CNN-Reporter Chris Burns: „Für ein Deutschland, das lange eine Flaute mit hoher Arbeitslosigkeit durchmachte, ist die Weltmeisterschaft und diese Kampagne ein dringend benötigter Schub für das Selbstvertrauen.[11] Die britische Tageszeitung The Times hatte bereits am 15. April 2006 das „Land der Ideen“ kommentiert: „Die Deutschen wenden sich ab von ihrem traditionellen Pessimismus und werden euphorisch über ihr eigenes Land. Pop-Songs sind erfüllt mit nationalem Selbstbewusstsein. Eine neue Marketingkampagne verkauft Deutschland als ein Land der Ideen. Das Berliner Stadtbild quillt über vor glänzenden, metallischen Skulpturen, die Deutschlands größte Erfindungen darstellen: von überdimensionalen Aspirintabletten bis zu riesigen Adidas-Fußballschuhen.[12]

[Bearbeiten] Produktreklame

Einige der Skulpturen des Walk of Ideas waren erkennbare Konzernprodukte und in ihrer künstlerischen Ästhetik umstritten. Die Berliner Zeitung ärgerte sich unter dem Titel Ideenloses Land der Ideen über die platte Produkt-Reklame. [13]

Zweifelnder Blick vom Schiller-Denkmal über Notenbäuche und Notenhälse
Zweifelnder Blick vom Schiller-Denkmal über Notenbäuche und Notenhälse

Die TAZ schrieb am 21. April 2006 unter der Überschrift Konzerne machen Berlin zum Rummelplatz:
Das Konzerninteresse wird dabei kaum kaschiert. Ein paar Meter vor dem Brandenburger Tor steht ein Auto aus Plastik, das ein aktuelles Audi-Modell kopiert. Im Regierungsviertel liegen Stollenschuhe, die drei Streifen zieren. Eine Texttafel lobt den Erfindungsreichtum von Adolf Dassler, dem Adidas-Gründer. Hinter dem Reichstag macht sich eine überdimensionierte Tablette mit stililisiertem Bayer-Kreuz breit. Die Sprecherin der Initiative, Steffi Würzig, räumt »eine sehr große Ähnlichkeit« mit den Produkten ein. Linkspartei-Chef Lederer wird deutlicher: »Das Stadtbild wird von einer Skulpturengalerie der Großkonzerne degradiert«[14]

„Meisterwerke der Musik“ vor dem Konzerthaus von Schinkel
„Meisterwerke der Musik“ vor dem Konzerthaus von Schinkel

[Bearbeiten] Der deutsche Schubert und runde Notenbäuche

Bei Skulpturen wie dem Buchdruck, der Relativitätstheorie oder den musikalischen Meilensteinen, die abgesehen von den ständigen Hinweisen auf die Herstellung aus dem BASF-Stoff Neopor® der Konzernwerbung eher unverdächtig sind, sorgten zwischenzeitlich fehlerhafte Texte für Verwirrung. So erklärten die Informationstafel und die Internetseite zur Skulptur „Meisterwerke der Musik“ den Österreicher Franz Schubert in einer Reihe von sechs genannten Komponisten zu einem deutschen Musiker. Den Fehler haben die Designer inzwischen korrigiert.

Die Noten der gleichen Skulptur bestanden für die Initiative lange aus einem „Notenbauch“ und „Notenhals“. Für die Fehlschreibung auf der Internetseite der Initiative, „Notenbauch“ statt richtig „Notenkopf“, fand die Internetsuchmaschine Google zum Zeitpunkt dieser Beschreibung einen Treffer. Die auf den ersten Blick vielleicht naheliegende Falschschreibung kam also bislang im weltweiten Internetauftritt ein einziges Mal vor und blieb als öffentliche Creation den Kunstschaffenden der Initiative Deutschland - Land der Ideen vorbehalten.

[Bearbeiten] Siehe auch

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Fußnoten

  1. Deutschland, Land der Ideen, Walk of Ideas
  2. Land der Ideen Seite 1, Newsletter, Ausgabe 6, 2006, Infoletter der FC Deutschland GmbH, ohne ISBN
  3. Land der Ideen Seite 2, Newsletter, Ausgabe 6, 2006, Infoletter der FC Deutschland GmbH, ohne ISBN
  4. Deutschland, Land der Ideen, Walk of Ideas, Seite Fakten Auto
  5. Gutenberg-Bibel
  6. Inkunabel
  7. Deutschland, Land der Ideen, Walk of Ideas, Seite Fakten Musik
  8. Schweigt stille, plaudert nicht
  9. Albert Einstein
  10. Deutschland, Land der Ideen, Walk of Ideas, Seite Aktuelles
  11. Artikel auf CNN
  12. Artikel in der Londoner Times
  13. Ideenloses Land der Ideen, Ulrich Paul, Berliner Zeitung, 22. April 2006
  14. Konzerne machen Berlin zum Rummelplatz, Ulrich Schulte, TAZ, 21. April 2006]

[Bearbeiten] Weblinks

Commons
 Commons: Walk of Ideas – Bilder, Videos und Audiodateien
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