Gerhard Domagk
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Gerhard Johannes Paul Domagk (* 30. Oktober 1895 in Lagow, Brandenburg; † 24. April 1964 in Königsfeld im Schwarzwald) war ein deutscher Pathologe und Bakteriologe.
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[Bearbeiten] Leben
Seit 1929 forschte und entwickelte er, vorzugsweise im Stammwerk der Bayer AG innerhalb der I.G. Farben, in Wuppertal-Sonnborn. Er führte die Sulfonamide in die Chemotherapie der bakteriellen Infektionen ein und entwickelte wirkungsvolle Tuberkulostatika.
Er entdeckte 1935 die antibakterielle Wirkung des Farbstoffs Prontosil.[1][2] Für die Entdeckung der antibakteriellen Wirkung des Sulfonamids Prontosil erhielt er 1939 den Nobelpreis für Medizin.[3] Die Annahme des Nobelpreis war ihm aufgrund eines von Hitler erlassenen generellen Verbotes zunächst nicht möglich. Dass Domagk sich dennoch für die Auszeichnung bedankte, brachte ihm für kurze Zeit Haft ein. Erst 1947 konnte ihm der schwedische König endlich den Preis aushändigen, allerdings ohne die mit dem Preis verbundene Geldsumme, die aufgrund der Stiftungsbestimmungen – weil sie innerhalb eines Jahres nicht entgegengenommen worden war – an die Stiftung zurückfiel.
Seit 1949 war Domagk Ehrenbürger der Provinz Entre Ríos (Argentinien), seit 1950 der Stadt Verona und seit 1951 der Stadt Wuppertal. Neben unzähligen weiteren Auszeichnungen zu Lebzeiten sind inzwischen in Bad Berka, Berlin, Bocholt, Bonn, Bünde, Dormagen, Düsseldorf, Hannover, Homburg (Saar), Königsfeld im Schwarzwald (Ortsteil Burgberg), Köln, Leverkusen, Lindau, Ludwigshafen, München, Münster, Neumünster, Vlotho und Wuppertal Straßen nach ihm benannt. Domagks Grab befindet sich auf dem Waldfriedhof Lauheide bei Münster.
[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)
- Emil-Fischer-Gedenkmünze (1938)
- Addingham Medal Leeds (1938)
- Cameron-Preis Edinburgh (1939)
- Nobelpreis für Medizin (1939, ausgehändigt 1947)
- Medaglia Paterno Rom (1941)
- Von-Klebelsberg-Medaille und -Preis Budapest (1941)
- Orden El Sol del Perú (1949)
- Orden Pour le mérite (Friedensklasse) für Wissenschaften und Künste (1952)
- Paul-Ehrlich-und-Ludwig-Darmstaedter-Preis (1956)
- Zweite Klasse des Ordens der aufgehenden Sonne, Japan (1960)
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Gerhard Domagk (1935): Ein Beitrag zur Chemotherapie der bakteriellen Infektionen. In: Deutsche Medizinische Wochenschrift. Bd. 61, S. 250.
- ↑ E. Grundmann (2001): Gerhard Domagk. Ein Pathologe besiegt die bakteriellen Infektionskrankheiten. In: Der Pathologe. Bd. 22, S. 241-251. doi:10.1007/s002920100469
- ↑ Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 1939 an Gerhard Domagk (englisch)
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Domagk, Gerhard Johannes Paul |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Pathologe und Bakteriologe |
GEBURTSDATUM | 30. Oktober 1895 |
GEBURTSORT | Lagow, Brandenburg |
STERBEDATUM | 24. April 1964 |
STERBEORT | Königsfeld im Schwarzwald |