Toyota Previa
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Der Toyota Previa ist ein Van, den Toyota 1990 auf den Markt brachte. Vorgänger war der Toyota Model-F. Das besondere an den Modellen der ersten Generation bis 1999 war, dass sie einen Unterflurmotor besaßen, welcher sich zwischen der Vorder- und Hinteraches befand (Mittelmotor). Dieses Konzept brachte viele Vorteile: ausgewogene Gewichtsverteilung vorne/hinten, durch den kompakteren Vorderbau eine kürzere Gesamtlänge bei großer Innenraumlänge. Damit der Innenraumboden eben gehalten werden konnte, musste eigens ein Motor entwickelt werden, der zwischen Unterboden und Passagierraum Platz fand. So kamen im Previa Motoren der T-Serie zum Einsatz.
Der 2TZ-Motor war ein 4-Zylinder-Reihenmotor mit liegenden Zylindern. Die Kurbelwelle war längs eingebaut, die Zylinder nach rechts geneigt, etwa in der Höhe des rechten vorderen Sitzes positioniert. Um Wartungsarbeiten am Motor vornehmen zu können (z.B. Wechsel der Iridiumzündkerze alle 90.000km, Ventilspiel kontrollieren alle 80.000km) konnte der rechte Vordersitz sowie das Bodenblech rechts ausgebaut werden. Die Ventilsteuerung des DOHC 16-Ventil-Motors erfolgte mittels einer wartungsfreien Rollenkette. Die Gemischaufbereitung arbeitete mit einer elektronischen Mehrpunkteinspritzung, die vom Motorsteuergerät ECU gesteuert wurde.
Durch den Deckel unter dem linken Vordersitz konnte der Ölstand mit dem Peilstab kontrolliert werden. Durch den Umstand, dass diese Kontrolle etwas aufwendig ist und um Schäden durch vergessene Ölstandskontrolle zu vermeiden, wurde in einigen der ersten Previas ein automatisches Ölnachfüllsystem eingebaut. Bei zu tiefem Flüssigkeitsniveau wurde Öl aus einem 2-Liter-Behälter, der sich unter der vorderen "Motor"-Haube befand, nachgepumpt. Dieses System hatte ein eigenes Steuergerät mit einen Fehlerspeicher. Die Instrumententafel war außerdem mit einer Warnleuchte für den Ölwechsel versehen. Diese leuchtete jeweils nach 10.000km und ließ sich durch einen Knopf neben den Instrumenten rücksetzen. In späteren Modellen der ersten Serie entfiel das Ölnachfüllsystem und die Warnleuchte für den Ölwechsel. Stattdessen gab es eine Warnleuchte für zu niedrigen Ölstand.
Da die geringe Höhe des Raumes unter dem Fahrzeugboden keinen Platz ließ für die Zusatzaggregate, waren diese wie bei einem "normalem" Auto unter der Fronthaube. Lichtmaschine, Ölpumpe für die Servolenkung und der Kompressor für die Klimaanlage sowie der Kühler-Ventilator mit Viscokupplung wurden mittels Rillenriemen von einer Zapfwelle vom Mittelmotor angetrieben. Der Anlasser war links am Motor, die Wasserpumpe vorne am Motor.
Der Antrieb erfolgte über ein Fünf-Gang-Schaltgetriebe oder ein 4-Stufen Automatikgetriebe von Aisin AW auf die Hinterräder. In einigen Märkten konnte der Previa auch mit permanentem Allradantrieb mit Zentraldifferential-Viscokupplung geliefert werden.
Die Vorderachse war vom McPherson Typ, mit unteren Dreiecklenkern und Federbein. Die Hinterachse war bei Modellen mit einfacher Ausstattung als Starrachse mit oberen Längslenkern und Schraubenfedern ausgebildet. Die Modelle mit gehobener Ausstattung hatten eine Hinterachskonstruktion mit Einzelradaufhängung, unteren Dreiecksquerlenkern und oberen, sichelförmigen Querlenkern.
Das Fahrverhalten der ersten Generation galt als etwas schwammig. Schnelle Ausweichmanöver wurden mit erheblicher Gewichtsverlagerung und daraus folgender Wankneigung absolviert. Die hohe Karosserie zusammen mit der weichen Federung trugen zusammen zu einer nicht gerade unerheblichen Seitenwindempfindlichkeit bei. Auch der Unterflurmotor und der Heckantrieb trugen nicht gerade zu einem sicheren Fahrverhalten bei.
Der Previa war einer der größten Vans seiner Klasse und hatte am meisten Platz im Innenraum sowie im Kofferraum. Es gab eine Schmalspurversion, die zumeist in Japan und England verkauft wurde. In Deutschland wurde diese Version nicht angeboten da sie nur mit Rechtslenkung gebaut wurden.
Die Modelle der ersten Generation gelten als sehr robust und langlebig und sind heute noch sehr gefragt im Gebrauchtwagenmarkt. Es gab auch Umbauten zum Bestattungsfahrzeug.
2000 wurde die zweite Auflage des Previas gebaut, die aber keinen Unterflurmotor und keinen Heckantrieb mehr besaß. Der Motor war jetzt vorn und es wurden die Vorderräder angetrieben. 2005 wurde der Previa aus dem deutschen Modellprogramm genommen.
In Japan ist unter dem Namen "Estima", den auch die bisherigen Previas dort trugen, ein Nachfolgemodell mit Hybridantrieb im Handel. Es ist unklar, ob dieser auch in Europa angeboten werden soll. Ein in Australien verkauftes Modell mit dem Namen "Tarago" wird häufig mit dem "Estima" verwechselt, da die Front sehr ähnlich ist. Der "Tarago" besitzt allerdings keinen Hybridantrieb.
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